ZitatOriginal von Macska
... Und danke, Daniel, dass du auf eine detaillierte Schilderung der Verbrennung verzichtet hast. Das finde ich immer sooo schrecklich....
Ich bin auch kein Freund ausufernder Gewaltdarstellungen. Die sind m.E. in Büchern und Filmen nur ganz selten notwendig und viel zu oft voyeuristisch.
ZitatAber ich kann auch nie nachvollziehen, wie man freiwillig zu Hinrichtungen ( egal ob Hängen, Verbrennen oder sonstiges ) gehen kann. Das scheint früher doch normal gewesen zu sein.
Man muss bedenken, dass öffentliche Hinrichtungen im MA eine wichtige gesellschaftliche, religiöse und juristische Funktion hatte. Die ganze mittelalterliche Rechtssprechung und -durchsetzung fand öffentlich statt, eine alte germanische Tradition, die dem Vorgang Legitimation verlieh. Außerdem hat der Verbrecher mit seiner Tat immer auch den Frieden und die göttliche Ordnung gestört, mit seiner öffentlichen Bestrafung würde dieser Schaden im Gefüge der Welt sozusagen für alle sichtbar repariert, anschließend war die Ordnung wieder hergestellt.
ZitatAuch wenn "Sodomie" ( wie es ja damals genannt wurde ) verboten war bzw. als Ketzerei angesehen wurde, dafür gleich die Todesstrafe durch Verbrennen finde ich schon heftig. Vor allen Dingen unter dem Gesichtspunkt, das es heutzutage ja schon irgendwie normal geworden ist und man überall damit konfrontiert wird.
Unter normalen Unmständen wurde Sodomie/Homosexualität nicht so hart bestraft, das spricht Isabelle ja auch an, als sie mit dem Schultheißen redet. Aber hier ist Krieg, da gelten andere – und härtere – Regeln.
ZitatAristide wollte doch den Gegenkönig unterstützen und wollte Truppen ( Flamen ) senden. Waren das die, die später bei Isabelle die Raubzüge durchgeführt haben und alles in Schutt und Asche gelegt haben?
Ja.
ZitatDenn warum kam der Krieg dann plötzlich in die vorher so ruhige Gegend? Oder war es einfach nur ein Zufall und es waren andere Krieger des Gegenkönigs?
Der Krieg hat sich in den Jahren nach 1198 schrittweise im ganzen nördlichen HRR ausgebreitet. Isabelle, Thomasîn und Co. hatten einfach Pech, dass er nun auch zu ihnen kam.