Beiträge von Daniel Wolf

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    Original von Lesebiene
    Wiki kennt nur ein Fleury /Aude. :wave


    Meines Wissens gibt es in Frankreich mehrere Fleurys, meist kleinere Ortschaften, die in der deutschen Wikipedia keine Einträge haben. "Mein" Fleury ist, wie gesagt, fiktiv.


    Die große Übersichtskarte vorne im Buch (nicht der Stadtplan) ist leider wirklich nicht sehr aussagekräftig, da weder Varennes noch Fleury eingezeichnet sind und die lateinischen Ortsnamen eine Zuordnung zu den Schauplätzen im Buch ziemlich erschweren. Da hätte ich mir eine bessere Karte gewünscht. Aber man kann nicht alles haben ;-)


    Daniel

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    Original von Tanzmaus
    Würde mich sehr freuen. Hast Du schon irgendwelche Termine?


    Wir sind gerade am Planen. Ich hoffe, dass in den nächsten zwei Wochen meine Homepage online gehen wird. Dort findet ihr dann alle Termine. Wenn es so weit ist, vermelde ich es hier.


    Daniel

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    Original von JaneDoe
    Über Gaspards heftige Reaktion habe ich mich gewundert und fand sie überzogen. Er kennt seinen Freund von Kindheit an, da muss er ihn doch einschätzen können. Ihm jetzt Neid auf seinen Stand vorzuwerfen, ist Unsinn. Und sich der Sache so entgegen zu stellen, noch viel dümmer. Aber irgendwie auch typisch. Heutige Vorstandswahlen laufen bestimmt so ähnlich ab :grin


    Klar ist Gaspards Verhalten an der Stelle überzogen und sicher auch dumm. Aber wer Mitglied in einem Verein oder Verband ist, wird solche Situationen kennen und wissen, was Eitelkeit, verletzter Stolz und Platzhirschgehabe in der Hitze des Gefechts anrichten können ;-)


    Daniel

    Ich denke, man kann die damalige Situation mit der heutigen kaum vergleichen. Was Rechtsstaatlichkeit, gesellschaftliche Teilhabe, öffentliche Ordnung usw. angeht, haben wir heute paradiesische Zustände, gemessen an der Lage im Mittelalter. Zwar gab es auch damals schon Möglichkeiten, gerichtlich gegen Willkür und dergleichen vorzugehen – etwa konnte man auch als einfacher Bürger bei den Gerichten Klage gegen einen Adligen einreichen. Allerdings gab es noch keine Gewaltenteilung: Wenn Polizeichef, Richter und Gesetzgeber ein und dieselbe Person sind, wie es in den Bischofsstädten mehr oder weniger der Fall war, hat man als Bürger natürlich schlechte Karten, wenn man sich gegen hohe Steuern o.ä. wehren will.


    Und natürlich galten viele Rechte in den Städten nur für eine kleine Minderheit, nämlich für die freien, mündigen, männlichen Bürger christlichen Glaubens. Alle anderen – Frauen, Unfreie, Juden, Vorbestrafte usw. – waren davon ausgenommen und auf Fürsprecher und Vormunde angewiesen.


    Daniel

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    Original von Aqualady
    Zunächst einmal muss ich sagen, dass mir der Schreibstil in diesem Buch unheimlich gut gefällt. Schon nach ein oder zwei Seiten bin ich mitten ins Geschehen eingetaucht.
    Nichts ist an den Haaren herbeigezogen, die Charaktere plausibel - toll!


    Vielen Dank, das freut mich sehr!


    Daniel

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    Original von hollyhollunder
    Gut gefallen hat auch mir der Beginn ihrer Liebesbeziehung mit Michel. Das sie z.B. noch keine Jungfrau ist und Michel das okay findet. Endlich mal eine realistische Art, von der Vergangenheit zu erzählen. In anderen Büchern gibt es ja da oft nur Jungfrauen und Huren. :grin


    Tatsächlich war das Mittelalter gar nicht so prüde, wie wir uns das heute vorstellen. Wer mehr darüber erfahren mag, dem sei "Liebe und Sex im Mittelalter" von Alexander Ballhaus empfohlen. Darin erfährt man u.a., dass keineswegs alle Frauen jungfräulich in die Ehe gingen. Das mag zwar ein religiös motiviertes gesellschaftliches Ideal gewesen sein, wurde aber in der Praxis nicht so strikt gesehen – schon gar nicht in den unteren Ständen.


    Daniel

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    Original von Pelican
    Wie bist Du zum Schreiben gekommen?


    Aus den üblichen Gründen: Narzissmus, krankhafte Wichtigtuerei, Geldgier etc. ;-)


    Im Ernst – ich fürchte, die Antwort ist sehr unspektakulär: Irgendwie habe ich schon immer geschrieben, ohne Sinn und Zweck zu hinterfragen. Ich mag es einfach, Geschichten zu erzählen, fiktive Welten zu erschaffen und meine Gedanken zu Papier zu bringen. Tatsächlich habe ich den Verdacht, dass ich überhaupt nur schreibend richtig denken kann ...


    Schließlich wurde der Wunsch immer stärker, das Ganze zu professionalisieren und meine Texte zu veröffentlichen. Und hier bin ich nun :-)


    Daniel

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    Original von Findus Das wäre super, der ist dann aber auch erfunden nicht identisch mit Varennes -en - Argonne, oder?


    Nein, "mein" Varennes ist komplett erfunden. Ich hatte mich nur für den Namen Varennes entschieden, weil das ein häufiger Städtename in Frankreich ist (wie Fleury übrigens auch).


    Leider kriege ich nicht geregelt, das Bild hier einzufügen. Mag mir jemand erklären, wie das geht?


    Daniel

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    Original von Katerina
    Ich schweb hier mal so ein bisschen mit. Ich hab zwar noch kein Büchlein, kenne den Roman aber trotzdem schon, weil ich die große Freude hatte, ihn probelesen zu dürfen. :-]
    Zwei Sachen haben mir damals am Anfang besonders gut gefallen: Mir wird die Hauptfigur gleich nahe gebracht (was überhaupt nicht selbstverständlich nicht, vor allem in einer Zeit, in der es erstmal krachen muss statt zu menscheln). Und die Unmasse von Personal wird so peu à peu eingeführt, dass ich nie durcheinander kam.


    Hallo Katerina :wave Du kriegst dein Buch, sowie die Belegexemplare da sind – versprochen!


    Es sind tatsächlich ziemlich viele Figuren, ich schätze, an die hundert. Ich denke aber, dass man ganz gut damit klarkommt, weil sie sozusagen gleichmäßig auf die 1150 Seiten verteilt sind ;-)


    Daniel

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    Original von beowulf
    Man merkt, das Mailand mitnichten ein Zwischenstück ist, sondern Prägung. nicht Mainz, sondern Mailand ist Michels Vorbild und Vorstellung. Nicht teilbefreiter Bischofssitz, sondern freie Reichstadt, autonom von den Gilden regiert.


    Genau. Die Jahre in Mailand haben Michel entscheidend geprägt und seine Vorstellungen von Fortschritt und Gerechtigkeit geformt. Das andere für seine Persönlichkeit wichtige Ereignis ist die Flucht aus Fleury in seiner Kindheit. Aus beidem entsteht die Motivation für die späteren Ereignisse.


    Daniel

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    Original von Findus
    Ich hab jetzt versucht Varenne-St. Jacques zu finden, ist das eine wirkliche Stadt oder fiktiv?


    Wie Katerina schon schrieb, Varennes ist fiktiv. Es liegt im heutigen Lothringen an der Mosel zwischen Metz und Épinal, ungefähr da, wo sich das reale Charmes befindet – übrigens ein schönes Städtchen und eine Reise wert. :-)


    Ich hoffe, die Bewohner von Charmes nehmen es mir nicht übel, dass ich ihre Heimat gewissermaßen von der Karte getilgt habe, um Platz für Varennes zu schaffen ...


    Daniel

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    Original von RichieEs fällt dem Leser gleich auf, daß hinter dem Buch eine Menge Recherchearbeit steckt und für mich liest sich die Geschichte sehr anschaulich und bildhaft, vor allem ohne oberlehrerhaft zu sein :wave


    Danke, das freut mich sehr! :-)


    Mir war es beim Schreiben wichtig, dass die historischen Details stimmen und so in den Text eingeflochten sind, dass sie die Geschichte nicht erschlagen, da ich "dozierende" Passagen in historischen Romanen selbst nicht gerne lese.


    Daniel

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    Original von TanzmausOh .. ein Speyrer ... :winkt gar nicht mal soooooooo weit von mir weg :-] .. da besteht doch glatt das Potenzial, das Buch signiert zu bekommen ;-)


    Das lässt sich sicher bei einer Lesung hier in der Gegend mal einrichten.


    Daniel

    Liebe Pelican,


    die Idee zu dem Roman ist schon recht alt, ich hatte sie vor etwa fünf bis sechs Jahren. Für die Arbeit am Roman habe ich alles in allem etwa zwanzig Monate gebraucht.


    Mittelalterliche Städte haben mich schon immer fasziniert, besonders die Kämpfe des Bürgertums gegen Bischof und Obrigkeit im Hochmittelalter. Sei es in Speyer, Köln, Mainz, Lübeck – fast jede alte deutsche Stadt hat diese Bürgerkämpfe zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert erlebt. Da ich das sehr spannend finde, war es naheliegend, darüber zu schreiben. Weil ich aber keine realen Ereignisse nacherzählen, sondern erzählerisch freier sein wollte, habe ich das fiktive Varennes-Saint-Jacques in Lothringen erschaffen, damit ich die Story nicht zu sehr an historische Ereignisse anpassen musste.


    Bevor ich mit dem Schreiben anfing, habe ich erst einmal ein paar Monate nur recherchiert und jede Menge Bücher, Fachzeitschriften und Internetartikel zu meinen Themen gelesen. Außerdem fuhr ich nach Lothringen und sah mir das Moseltal, Metz und einige andere Schauplätze an. Dann habe ich Figuren, Handlung und Setting ausgearbeitet, meinen Plot mit den realen Ereignissen der Epoche abgeglichen bzw. verzahnt und den Roman von Kapitel zu Kapitel geschrieben.


    Wenn ich das hier so schildere, klingt es, als wäre das ein geordneter, aufgeräumter Prozess gewesen. Tatsächlich ging es dabei teilweise recht chaotisch zu, weil ich meinen Plot immer wieder änderte, Passagen umschrieb und ganze Handlungsstränge und Figuren rauswarf, bis die Geschichte endlich so war, wie ich sie haben wollte – und wie sie nun vor euch liegt. :-)


    Daniel

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    Original von Maharet Ausserdem möchte ich noch anmerken das ich mich in keinster Weise an "Die Säulen der Erde" erinnert fühle


    Dieser Aufdruck auf dem Leseexemplar ("Für alle Leser von 'Die Säulen der Erde'") ist sicher sinnvoll, was Werbung und Marketing angeht; inhaltlich finde ich den Vergleich ein bisschen irreführend, weil der Roman in eine ganz andere Richtung geht, sieht man mal davon ab, dass er auch im Mittelalter spielt und im weitesten Sinn vom Aufstieg einer Familie handelt. Lasst euch davon also nicht irritieren und lest das Buch am besten möglichst unvoreingenommen.


    Daniel

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    Original von PelicanUnd das hat auch gar nichts damit zu tun, daß Daniel Wolf beginnend mit dem Klappentext einen Extrapluspunkt bei mir hat - wenn der Klappentext stimmt, wohnt er quasi grad um die Ecke (40 km)


    Ich wohne tatsächlich in Speyer. Wenn ich aus meinem Dachfenster schaue, sehe ich den Dom ;-)