ZitatOriginal von Maharet
Ich hab die Pandaemonia - Saga unglaublich gerne gelesen. Wird wohl Zeit das ich dich in meine Lieblingsautoren einreihe
Du warst damals auch bei der Leserunde dabei, oder?
ZitatOriginal von Maharet
Ich hab die Pandaemonia - Saga unglaublich gerne gelesen. Wird wohl Zeit das ich dich in meine Lieblingsautoren einreihe
Du warst damals auch bei der Leserunde dabei, oder?
ZitatOriginal von Lumos
Noch eine ergänzende Bemerkung zu der viel geschmähten "Hirschszene" ;-): Meines Erachtens hat Miches damit endgültig das Herz von Isabelle erobert, insofern finde ich sie wichtig und berechtigt.
Isabelles "Gabe" steht wieder auf einem anderen Blatt. So was ist immer schwierig glaubhaft darzustellen, wenn es sich nicht gerade um einen Fantasy-Roman handelt.
Interessant, wie unterschiedlich die "Hirschszene" auf euch wirkt ...
Was besondere Fähigkeiten wie die Isabelles angeht, ist das natürlich immer eine Gratwanderung: Es darf nicht zu viel des Guten sein, und ob das hier der Fall ist, kann nur jeder für sich selbst entscheiden. Ich fand die Szene in Ordnung, da ich einige Menschen kenne, die sehr empathisch mit Tieren umgehen können und dadurch imstande sind, Tiere zu einem Verhalten zu bringen, das sie sonst nicht zeigen würden. Ob das auch bei wildlebenden Hirschen klappen würde, bezweifle ich, im Rahmen dieser Geschichte finde ich es aber ganz passend, da der mittelalterliche Mensch an der Natur näher dran war als wir.
EDIT: Aber keine Sorge, viel mehr passiert in dieser Richtung nicht. Isabelle fängt jedenfalls nicht demnächst an, mit Tieren zu sprechen und ihnen zu befehlen, ihre Feinde anzugreifen oder so
Genau, ich habe heute Morgen eine facebook-Seite eingerichtet, zu finden hier: https://www.facebook.com/DanielWolfAutor
EDIT: Die Seite ist natürlich noch ziemlich mager, aber in den nächsten Wochen wird sie sich sicher füllen.
Die Situation der mittelalterlichen Frau ist nach so langer Zeit nicht einfach zu beurteilen. Fest steht, ich möchte damals nicht als Frau gelebt haben, ihre rechtliche und gesellschaftliche Lage war wirklich katastrophal schlecht – und blieb es auch noch lange nach dem Mittelalter. Trotzdem halte ich es für falsch, Frauen im historischen Roman grundsätzlich als Opfer darzustellen, denn es gab immer Frauen, die gegen die gesellschaftlichen Zustände aufbegehrten und erfolgreich ihren Weg machten.
ZitatOriginal von Lumos
Von mir nun auch noch eine recht persönliche Frage: Mein Mann und mein Sohn sind exzessive Lautern-Fans und schon total im Relegationsfieber - du auch? Oder hast du mit Fußball und/oder FCK nichts am Hut?
Ich muss zugeben, ich bin ein klassischer Schönwetterfan und schaue fast nur "große" Fußballspiele bei WM, EM und manchmal bei der Champions League. Die Bundesliga verfolge ich nur am Rande. Dem FCK drücke ich natürlich trotzdem fleißig die Daumen, das ist für Lauterer ja Pflichtprogramm und Ehrensache
ZitatOriginal von Richie
Edit: Habe mich auf der Seite von Christoph umgesehen und ich glaube da gibts auch noch interessante Bücher, die mir gefallen könnten
Hier bei den Büchereulen gibt's übrigens jede Menge Rezensionen zu meinen älteren Romanen: Klick!
Man hat mich schon gewarnt, dass es um das Thema Pseudonym hier neulich heftige Diskussionen gab
Als ich mit "Das Salz der Erde" anfing, wurde dem Verlag und mir recht schnell klar, dass sich der Roman sehr von meinen früheren Büchern unterscheidet. Wer meine älteren Romane kennt, kann das sicher bestätigen. Da Autorennamen immer auch so etwas wie Markennamen sind, überlegten wir, wie wir damit umgehen, vor allem gegenüber dem Buchhandel, der bestimmte Vorstellungen von einem Christoph-Lode-Roman hat. Deshalb entschieden wir uns für das Pseudonym, um gewissermaßen eine neue Marke aufzubauen, die für epische historische Sagas steht. Letztlich war das Pseudonym der Wunsch des Verlages, ich fand das aber völlig okay, da ich nicht so eitel bin, dass mein echter Name unbedingt auf dem Buchcover stehen muss Zumal von vornherein feststand, dass wir das Pseudonym eh um den Erscheinungstermin herum lüften.
Ich habe vor einer gefühlten Ewigkeit Sozialpädagogik studiert und danach in psychiatrischen Kliniken gearbeitet, zuerst in Mannheim, dann in Wiesloch bei Heidelberg. Diesen Beruf übe ich aber schon seit einigen Jahren nicht mehr aus. Seit Anfang 2009 bin ich freier Schriftsteller.
Michel hat seine Wertvorstellungen und moralischen Standards, die ihn eindeutig zu den Guten gehören lassen: Er lehnt Gewalt in jeglicher Form ab, greift in politische Konflikte stets vermittelnd ein und setzt sich für Fortschritt und Freiheit ein.
Daneben hat er aber auch eine Reihe von weniger schönen Eigenschaften: Als Kaufmann sucht er natürlich seinen geschäftlichen Vorteil und verhandelt hart, wenn es sein muss. Er legt mitunter eine gewisse Selbstherrlichkeit an den Tag und nimmt es mit dem strengen Ehrenkodex seiner Gilde nicht so genau.
Insofern hat er durchaus Ecken und Kanten. Genau wie Ulman seine positiven Seiten: Er glaubt fest daran, dass die Vorherrschaft der Kirche dem Wohle der Menschen dient, und versucht daher, die Macht der Kirche zu erhalten. Wir Menschen des 21. Jahrhunderts sehen das natürlich sehr kritisch, besonders wenn wir der katholischen Kirche nicht nahestehen, aber der durchschnittliche mittelalterliche Mensch würde Ulmans Verhalten sicher anders bewerten.
Aber natürlich empfindet das jede Leserin, jeder Leser anders. Was für die eine überzogen gut oder böse ist, ist für den anderen völlig im Rahmen. Das macht moralische Konflikte im Roman ja so interessant
ZitatOriginal von hollyhollunder
Tja, schad, dass es das Jungfrauen-Lob nur bei den Mädels gab, wenn es das auch für die Jungs gegeben hätte wären bestimmte Krankheiten wohl kein Thema gewesen.
Das ist absolut richtig, wäre der frauenfeindlichen und patriarchalischen mittelalterlichen Gesellschaft aber nur schwer zu vermitteln gewesen
ZitatBei den fünf Frauenarten erscheint mir die der Konkubine tatsächlich noch am erstrebenswertesten. Ungebunden aber gut versorgt.
Auch Witwen, die unter der Vormundschaft des Königs standen, haben teilweise recht gut gelebt, vorausgesetzt, sie waren wirtschaftlich abgesichert.
Generell aber muss man sagen, dass die mittelalterliche Gesellschaft nicht so durchreglementiert war, wie wir uns das heute vorstellen. Es gab immer Ausnahmen von der Regel. Es war zwar nicht leicht, aber vielen Frauen ist es gelungen, aus ihrer Rolle auszubrechen, eigene Geschäfte aufzubauen und ein einigermaßen selbstbestimmtes Leben zu führen. Vor allem in den Städten gab es im Hochmittelalter eine regelrechte Frauenbewegung, die zu mehr Rechten und Mitbestimmung geführt hat. In Köln durften Frauen im SMA sogar eigene Zünfte gründen und unter bestimmten Voraussetzungen das Bürgerrecht erwerben.
Weil Beowulf das Thema angesprochen hat ...
Ich habe tatsächlich bis vor einigen Monaten in Mannheim gelebt. Im Dezember sind wir nach Speyer umgezogen. Auf meiner alten Homepage steht noch die Mannheimer Adresse, weshalb es hier zu Irritationen kam. Das wird beizeiten geändert.
Zum Thema Pseudonym: "Daniel Wolf" ist ein Pseudonym. Leider gab es zwischen dem Verlag und mir ein Missverständnis, ob wir das Pseudonym weiterhin geschlossen halten oder ob wir es öffnen, sonst hätte ich das gleich zu Beginn zur Sprache gebracht. Jedenfalls konnte ich das Missverständnis jetzt ausräumen, das Pseudonym darf geöffnet werden.
Hinter Daniel Wolf verbirgt sich Christoph Lode, unter meinem echten Namen habe ich bereits einige Bücher veröffentlicht. Wer mehr über mich erfahren möchte, dem sei ein Besuch meiner alten Homepage empfohlen: www.christoph-lode.de
In den nächsten Wochen wird aber auch eine Daniel-Wolf-Homepage und -Facebook-Seite an den Start gehen. Dort könnt ihr dann mehr über "Das Salz der Erde" erfahren, sowie die Lesungstermine meines Alter Egos Daniel Wolf. Für die Teilnehmer der Leserunde, die im Rhein-Neckar-Dreieck wohnen, ist möglicherweise die Lesung in der Buchhandlung Osiander in Speyer am 19. September interessant. Über bekannte Gesichter aus der Leserunde würde ich mich sehr freuen.
Eine Bitte zum Schluss: Sollte es während der LR noch einmal zu Unklarheiten bzgl. meiner Person kommen, sprecht mich einfach per PN darauf an. Kryptische Andeutungen oder Unterstellungen in der Öffentlichkeit führen zu nichts, wie man hier wieder gesehen hat, und ich habe noch niemanden gefressen, weil sie oder er mir eine persönliche Frage gestellt hat
Euer Daniel a.k.a. Christoph
ZitatOriginal von beowulf
Kann das sein, dass das Lob der Jungfräulichkeit mit der Syphillis zusammenhängt, die ja erst Jahrhunderte später auftrat?
Jein. Die Syphillis im 15./16. Jahrhundert hat generell zu mehr Prüderie und einer strikteren Sexualethik geführt. Man hat sexuelle Verfehlungen härter geahndet und z.B. die städtischen Badehäuser großflächig geschlossen. Tatsächlich war die Syphillis das Ende der mittelalterlichen Badehauskultur.
Das Lob der Jungfräulichkeit ist aber so alt wie das Christentum selbst, entsprechende Forderungen finden sich in der Bibel. Nach mittelalterlichen Vorstellungen gab es prinzipiell nur fünf Arten von Frauen: Jungfrauen, Ehefrauen, Witwen, Huren und Konkubinen. Das war zumindest die Vorstellung des Klerus, im Alltag wurde das im Hochmittelalter jedoch nicht so strikt gesehen.
Liebe Pinky,
ZitatOriginal von pinky75
Wo schreibst Du am liebsten?
An nur einem Platz oder gibt es mehrere Plätze, wo Du Dich gerne aufhältst, wenn Du schreibst?
Brauchst Du dazu Ruhe oder hörst Du Musik?
trinkst Du dazu Tee, Kaffee oder Wein? Oder gar nichts?
Hast Du irgendwelche Rituale beim schreiben??
Am liebsten schreibe ich tatsächlich ganz langweilig an meinem Schreibtisch. Verlasse ich diesen, fällt mir das Schreiben sehr viel schwerer. Ich bin keiner, der im Zug oder im Café schreibt. Allenfalls noch auf der Couch mit dem Laptop auf den Knien.
Musik geht gar nicht, das lenkt mich zu sehr ab. Alkohol auch nicht, nach zwei Gläsern Wein bekomme ich keinen vernünftigen Satz mehr zustande Dafür trinke ich mehr Kaffee, als gut für mich ist ...
Rituale gibt es eigentlich nicht, außer dass ich jeden Morgen erst einmal eine halbe Stunde bis Stunde prokrastiniere und mich im Netz herumtreibe, bevor ich mit der Arbeit anfange.
Zum Thema "klischeehaft böse": Für mein Empfinden liegt ein Klischee vor, wenn Figuren unmotiviert böse handeln, nur weil die Story einen Bösewicht braucht oder der Plot fiese Machenschaften erfordert. Oder wenn ganze Berufsgruppen ("DER böse Klerus") oder Gesellschaftsschichten ("DER böse Adel") als ethisch verwerflich abqualifiziert werden und es aus dieser Schublade kein Entkommen gibt. Beides ist ja aber hier nicht der Fall. Bischof Ulman und Aristide sind zweifellos böse (wobei Ulman so zweifellos auch wieder nicht), aber nicht die ganze Kirche oder der ganze Adel, denn es gibt Gegenbeispiele: etwa Nicolas de Bézenne und Pater Jodocus.
Bei Aristide ist "das Böse" außerdem in seiner Persönlichkeit angelegt, wie ihr noch lesen werdet. Und Ulman hat für sein Handeln immer gute Gründe. Sie mögen verdreht und mitunter sehr fragwürdig sein, aber aus seiner Sicht sind sie immer gerechtfertigt, im Spiegel der damaligen Zeit betrachtet sowieso.
ZitatOriginal von Pelican
Du warst auch als Musiklehrer tätig. Bist Du heute noch musikalisch aktiv?
Kaum noch. Gelegentlich spiele ich Gitarre, aber nur zu Hause zum Spaß, nicht vor Publikum. Ich fürchte, ich bin inzwischen ziemlich eingerostet ... Die Zeiten, als ich mich in diversen Bands ausgetobt habe, sind jedenfalls lang vorbei
Den Standort der alten und neuen Brücke findet ihr, wenn ihr von den Fischteichen im Norden der Stadt (Nr. 7 auf der Karte) 3-4 cm nach rechts geht. Da, wo ein ganzer Abschnitt der Stadtmauer fehlt, liegt die Brücke.
Daniel
ZitatOriginal von pinky75
Mich würde auch interessieren, ob Du manche Charaktere in Deinem Buch oder in Deinen Geschichten, Dir bekannte Personen widmest...
Ich meine damit verleihst Du manchen Charakteren z. B. einige Eigenschaften oder das Aussehen von Dir bekannten Personen aus Deinem Familien- oder Bekanntenkreis?
Nicht bewusst. Aber was da unterbewusst geschieht, steht natürlich auf einem anderen Blatt
Soll heißen: Keine der Figuren aus "Das Salz der Erde" ist gezielt einer realen Person nachempfunden. Aber man beobachtet die Menschen um sich herum ja ständig, einige dieser Beobachtungen fließen sicher auch unbeabsichtigt in die Romanfiguren ein. Außerdem setzen meine Frau und ich uns manchmal in ein Café, beobachten die Leute, die vorbeilaufen, und überlegen uns, welche hervorstechenden Eigenschaften ich für meine Charaktere verwenden könnte. So ist zum Beispiel Aristide de Guillory entstanden.
Es wird wieder ein historischer Roman sein.
ZitatOriginal von beowulf
Es fehlt die Standardfrage dieses Threads: Was ist das nächste Projekt, wann soll ein weiteres Buch erscheinen, gibt es schon einen Verlagsvertrag?
Ja, es gibt schon einen Vertrag für ein weiteres Buch. Leider kann ich über die Einzelheiten noch keine Auskunft geben.
Daniel
Liebe Pinky,
ZitatOriginal von pinky75
zuerst einmal Respekt, dass Du Dir so ein zeit- und rechercheintensives Genre ausgesucht hast. Ich liebe Historienromane. Mir gefällt, wie Du schreibst.
Vielen Dank, das freut mich!
Lieblingsautoren habe ich viele, ich zähle mal ein paar auf und hoffe, dass ich nicht wieder die wichtigsten vergesse: George Martin, Neil Gaiman, Terry Pratchett, Neal Stephenson, Alan Campbell und Dan Simmons mag ich sehr, im historischen Genre schätze ich besonders Ken Follett, Noah Gordon und Gisbert Haefs, eben die üblichen Verdächtigen, daneben noch den in Deutschland nicht so bekannten C.C. Humphreys ("Die Hand der Anne Boleyn"). Wie man sieht, lese ich genremäßig querbeet, gerade hat es mir Henning Mankells "Wallander" angetan.
Vorbilder im Sinne von Autoren, denen ich gezielt nacheifere, habe ich nicht. Aber natürlich gibt es einige, die mich besonders geprägt haben. Das sind in etwa die oben genannten plus einige Klassiker, z.B. Ken Kesey ("Einer flog über das Kuckucksnest") und Erich Maria Remarque ("Im Westen nichts Neues").
Daniel