Beiträge von leselampe

    Leider bin ich eine eingefleischter Bücherleserin. Ich mag auch mal nachdenken über das, was ich gerade lese. Auch bei einem Krimi mache ich mir selbst Gedanken über den Fall. Im übrigen fällt mir auf, dass solche Serien immer schlechter werden, je länger sie laufen. Auch diese unsäglichen ChitLit-Bestseller unterliegen diesem Naturgesetz. Man hat den Eindruck, die Autoren können nichts anderes. Das erste Buch ist wirklich etwas neues, dann werden nur noch neu ausgestatte Klone produziert.
    Übrigens habe ich auch schon die ersten Kluftinger nur angelesen, die Hoffnung aber nicht aufgegeben. Aber jetzt habe ich sie begraben.

    ich lese gerne Spannendes (nicht unbedingt Krimis, aber ich probiers immer wieder). Kann mir jemand Mut zusprechen, den Kluftingerkrimi "Laienspiel" nach den ersten 27 Seiten weiterzulesen? Die Sprache finde ich derart langweilig, als hätte sie ein Deutschlehrer geschrieben :grin, der Fall wird in die Länge gezogen wie ein ausgelatschter Hosengummi.

    Spannung pur. Und glänzend geschrieben. Manchmal sehr brutal. Es gelingt Herrndorf, auf subtile Weise, beim Leser dieses unterschwellige Grauen zu erzeugen, indem immer ein Rest unaufgelöst bleibt. Am Ende blieb ich als Leser doch ein wenig ratlos zurück, weil sich mir die Hintergründe und der Sinn des Ganzen nicht wirklich erschloss. Daher doch keine 10 Punkte. Aber unbedingt empfehlenswert.

    Daniel Kehlmann erzählt von drei Brüdern, die - jeder auf seine Weise- Betrüger, Heuchler, Fälscher sind. Ein Pfarrer, der nichts glaubt, ein hochverschuldeter Finanzberater, ein Kunstfälscher. Lüge, Wahrheit, Zufälle, Dinge, die sich der realen Wahrnehmung entziehen, drei Brüde, die es eigentlich nicht miteinander können, und deren Schicksal dennoch eng miteinander verknüpft ist. Fesselnd und gut geschrieben.

    Ich habe das Buch schon vor einem Jahr gelesen und es hat mich tief berührt und erschüttert. Der Stil der Autorin ist einfach faszinierend. Ohne philosophische Weisheiten zum Besten zu geben, ohne sprachliche Finessen, völlig unspektakulär sagt sie alles, was zum Menschsein gesagt werden muss. Und auch, was sie nicht sagt, stand mir beim Lesen deutlich vor Augen. Wie kann man da nur auf Münchhausen kommen. Menschen haben schon ganz andere Dinge getan, um zu überleben. Ich fand das Buch einfach wunderbar. Zur Zeit lese ich grade "Himmel, der nirgendwo endet". Ich habe es zufällig auf einem Flohmarkt entdeckt. Und was für eine Entdeckung! Sie beschreibt darin sehr autobiografisch, wie ein kleines Mädchen seine Welt und die Erwachsenen wahrnimmt. So anrührend, so empfindsam und poetisch habe ich bisher noch keinen Text erlebt. Wie sie in der Sprache eines Kindes schreibt, ohne sie zu verkindlichen, ist wirklich meisterhaft. Die Empfindungswelt eines Kindes hat sich für mich neu erschlossen. Unbedingt lesenswert.

    Ich lese gerade "Minnie" von Werner Kettenbach aus der SZ Kriminalbibliothek


    Klappentext:
    Wolfgang Lauterbach ist ein ordentlicher Mensch, und er hat sich ein wenig Urlaub verdient. Er möchte einfach einmal ein paar Tage ohne Zeitdruck mit dem Auto durch die USA reisen. Doch als er in einem Motel an der Autobahn absteigt, nimmt das Unheil seinen Lauf. Er hört streitende Stimmen, und glaubt, Zeuge eines Mordes geworden zu sein. Er flieht, lernt die Herumtreiberin Minnie kennen und muss schon bald um sein eigenes Leben bangen...


    Der Klappentext sagt nicht sehr viel aus, aber das Buch ist sehr gut geschrieben. Ich bin auf Seite 78 und weiß noch nicht viel. Aber durch viele kleine Ereignisse und Andeutungen, aber nichts wirklich Greifbares, wird eine große Spannung aufgebaut und der Eindruck vermittelt, dass der Protagonist in Lebensgefahr schwebt. Ich bin wirklich auf die Auflösung gespannt.

    Ich halte es lieber mit Hesse oder Heinrich Böll. Aber vor allem von John Irving kann man lernen, wie man Spannung erzeugt und den Leser bei der Stange hält. Gert Heidenreich, Uwe Tim, Danie Kehlmann. Charlotte Link würde ich eher als Rosamunde Pilcher des Krimigenres bezeichnen. Ich versuche ab und zu, etwas von ihr zu lesen, aber nach den ersten Seiten überfällt mich bereits Langeweile. Fließbandarbeit.

    Ich habe die Katharina Blum vor etlichen Jahren gelesen. Seinen nüchternen Stil muss man mögen. Ich habe auch noch andere Novellen gelesen. Heinrich Böll hat vor allem ein Thema in seinen Werken: den Wert eines Menschen und sein Recht auf Freiheit und ein menschenwürdiges Leben. In Billard um halb Zehn kommt das besonders stark zum Ausdruck, wenn er beklagt, dass die Alliierten den Kölner Dom verschont, aber dafür tausende von Menschen durch Bomben getötet haben. Er war ein Anwalt der sozial Schwachen und hat unverblümt das Kind beim Namen genannt. Das konnte man in Zeiten des Wirtschaftswunders nicht brauchen. Er war zu unbequem und kam deshalb auch nie zu solchen Ehren wie ein Günter Grass, den ich persönlich nicht besonders mag.

    Ich lese gerade von Marlen Haushofer "Himmel, der nirgendwo endet", der Roman einer Kindheit ganz aus der Perspektive des Kindes. Wunderbar anrührend und so einfühlsam die Welt aus der Sicht eines kleinen Mädchens geschildert, dass ich zutiefst berührt bin. Das Buch sollten alle Eltern lesen, die ihr Kind verstehen möchten. Ich liebe den behutsamen und zugleich fesselnden Stil dieser Schriftstellerin, die zu Lebzeiten nie die Anerkennung fand, die sie verdient. Sehr zu empfehlen ist auch ihr Roman "Die Wand", der mit Martina Gedeck verfilmt wurde.

    Das Gedicht gefällt mir sehr gut. "Heiliger Geist" könnte man ebenso durch Weltengeist oder einfach nur Geist ersetzten. Die Botschaft ist dann dieselbe: Der Geist bewirkt Dinge, die sich unserem menschlichen Denkvermögen entziehen, oder die wir noch nicht begreifen. Dafür muss man nicht religiös sein.
    Klasse!

    Der Bericht der ARD ist nicht der erste über die Zustände bei amazon., beowulff. Woher nimmst du die Gewissheit, dass der ARD lügt. Wo sind bitte deine Gegenbeweise? Wo meinst du, spart amazon, damit es die Bücher versandfrei und unter Listenpreis verkaufen kann? Sicher nicht an den Gehältern der Geschäftsführer und den Tantiemen der Aktionäre. Als Rechtsanwalt solltest du schon wissen, dass man seine Behauptungen beweisen muss. Was mich stört, ist, wie du auf die ARD-Reporter losgegangen bist. Viele Ungerechtigkeiten sind nur durch mutige Journalisten aufgedeckt worden. Bevor man ihre Arbeit schlecht macht, sollte man schon handfeste Argumente haben.
    Ich kaufe nichts bei amazon. Es gibt auch noch andere Portale. Wer noch einen Buchladen in der Nähe hat, sollte dort bestellen. Dort kostet es auch keinen Versand. Zu sagen, es gibt ja viele, die es so machen, ist zu billig. Dadurch ändert sich nie etwas. Ich bin dafür, dass die Eulen ihre Zusammenarbeit mit amazon einstellen.

    Ich habe das Glasperlenspiel in den letzten Jahren zweimal angefangen und muss gestehen, ich habe es nach 70 oder 80 Seiten jedesmal aufgegeben. Was mich, außer diesem fast krampfhaften Streben nach Vollkommenheit störte, war die Unterwürfigkeit des Schülers, die fast einer Anbetung des Lehrers glich. Ich bin sehr sprachverliebt und liebe Hesse sonst sehr, vor allem wegen seiner leidenschaftlichen Sehnsucht nach dem Guten und Vollkommenen und seiner Poesie. Aber dieses Buch nimmt mich nicht wirklich mit. Es ist mir zu verkopft. Ich will aber trotzdem versuchen, es zu lesen, vielleicht packt es mich ja dann.