Beiträge von Brandmarke

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    Original von Iris
    Ich muß allerdings sagen, daß selbst bei so manchem modernen Roman die Kenntnis viele Klassiker das Vergnügen noch erheblich steigert. Ich sag nur Dan Simmons -- man sollte nicht glauben, wie die Tatsache, die homerische Epen zu kennen, den Lesespaß noch steigert, weil man beobachten kann, wie intelligent Simmons mit all diesen Geschichten und Motiven spielt.


    Genau das meinte ich =)
    Werke, die die Grundlage für späteres bilden und vor allem auch spätere Autoren beeinflusst und inspiriert haben. All so was. Aber vielleicht war es auch ein unglücklich gewähltes Thema für einen Thread =[

    Jau, wie gesagt, man muss dem Buch wirklich eine Chance geben. Als ich das erste Mal davon gelesen hab, da war es nur auf Englisch erhältlich, war ich verwundert und amüsiert, mehr nicht. Aber dadurch, dass ich es geschenkt bekommen habe, bin ich letzendlich froh, dass ich "Puls" gelesen hab =) Eines der wenigen Bücher, wo sich eine abschreckende Geschichte wirklich noch gut entfaltet, wenn man hier und da ein Auge zudrückt.

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    Original von Alexx61
    War heute auf der Zulassungsstelle und hatte in einem Focus-Heft geblättert...naja, jedenfalls war da ein Miniheftchen drin, mit einer Miniatur ausgabe der Blechtrommel...Vorne Vorstellung des Autors, dann Beschreibung der Charaktere und ein paar Abschnitte zum Inhalt....hm, dachte ich mir, Focus ist eh so ein Bilderheftchen...ist das jetzt modern?
    Alles über ein Buch zu wissen in 4 Minuten?
    Oder wozu soll das gut sein.
    Soll es Lust aufs Ganze machen?
    versteh den Sinn nicht ganz


    Hatte glaub auch mal nen Focus, wo so ein Heftchen drin sein sollte, nur hat es irgendjemand schon herausgenommen, keine Ahnung.
    Soweit ich mich noch erinnern kann, will Focus die 12 (oder 10) wichtigstens Werke der Weltliteratur knapp vorstellen und eine Übersicht geben. Ich denke mal, dass das einerseits informieren soll, aber auch Lust machen. Find ich eigentlich ne gute Aktion, auch wenn die Auswahl der Werke wohl nur in den Händen weniger Auserwählter lag und somit vielleicht nicht optimal ist (sollte es eine optimale Zusammenstellung aus 12 (oder 10) Werken überhaupt geben...)).

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    Original von Iris
    Ich frage mich -- ganz ohne beleidigt zu sein :-) -- warum du diesen Thread eröffnet hast ... :gruebel


    Ich habe diesen Thread eröffnet, um die Meinung der Eulen zu hören, ob gewisse Romane, Dramen usw. einfach zum Pflichtprogramm gehören. Ganz allgemein, das sollte hier gar nicht auf mich bezogen werden... ;)

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    Original von Iris
    Von "Pflichtlektüre" wollen wir mal nicht reden, das klingt ja schon fast abschreckend. Bei aller Bildungsfreude soll Lesen auch Vergnügen bereiten, sonst führt es nicht zu Bildung, sondern nur zu "Belesenheit". :grin


    Bei den 42erAutoren findest du eine (keineswegs vollständige!!!) Auflistung von Anregungen: Leseliste - Quasi ein empfohlener LIteraturkanon


    Da steh ich aber schlecht da :grin
    Ich hab mir mal die "Leseliste" bestellt und mir gleichzeitig vorgenommen, keine Klassiker mehr zu kaufen, jedenfalls in nächster Zeit (irgendwie widersprüchlich, ich weiß...)
    Danke nochmal für Ratschläge, an alle

    Sofern sie schon gut lesen können? 10-Jährige? Hab ich irgendwas verpasst? Normalerweise kann man in dem Alter doch schon ziemlich flüssig lesen. Vielleicht schätze ich es aber auch falsch ein, obwohl es bei mir erst rund 7 Jahre her ist... =)
    Flüssig lesen ist übrigens relativ gemeint. Dass in Deutschland kaum Schüler flüssig lesen können ist mir auch klar, oder auch nicht klar.

    Moin!


    Da ich mit meinen 17 Jahren noch vergleichsweise jung dastehe, habe ich mir vorgenommen, die Weltliteratur abzuklappern und das, meiner Meinung nach, Wichtigste und Bekannteste zu lesen. Mittlerweile zweifle ich aber, ob das überhaupt noch geht und überhaupt noch erforderlich ist, da ich mich manchmal durch Romane kämpfe, die mir zwar gefallen, aber bei denen ich andere, zeitgenössische Bücher vorziehen würde.


    Meine Frage daher, und das allgemein, nicht auf mich bezogen, ist, ob es noch so etwas wie "Pflichtlektüre" gibt, die man als Grundlage für modernere Sachen benötigt und was das eurer Meinung nach wäre. Oder denkt ihr, dass man sich als "moderner" Mensch an zeitgenössische Literatur halten sollte?


    Sollte es schon so einen Thread geben, entschuldige ich mich, doch ich habe die Such-Funktion benutzt! =) Nur für den Fall, dass nun jemand mit einem Hinweis auf die nützliche Such-Funktion kommt...


    MFG
    Brandmarke

    Ich kann mich ganz genau erinnern, wie ich im Februar letzten Jahres heiß auf WoW war, was ich dann auch bis Anfang dieses Jahres gespielt habe. Aber dann war einfach die Luft raus. Ich war schon ein halbes oder dreiviertel Jahr auf lvl 60 und dann fehlt einfach der Content. Quests auf 60 waren damals nicht wirklich verlockend (mittlerweile bekommt man ja Gold statt XP auf 60) und dauernd Instanzen abzuklappern wurde spätestens nach 60 oder 70 mal Scholomance einfach nur nervig. PvP in WoW ist eh für' Ar..., von daher war auch da nicht mehr viel zu holen.
    Und dann noch monatlich dafür zahlen, 2 oder 3 mal in der Woche Molten Core oder Onyxia oder BWL zu machen? Nein, danke.
    Am Freitag kommt zum Glück das Addon zu Guild Wars raus, dann kann auch ich wieder bisschen spielen... =)

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    Original von Luc
    Das Schlimmste ist, nicht mal meine Frau hat die gleiche Meinung, wie ich. Sie findet Geiz ist geil wundervoll; ich bin mir nicht sicher, ob wir diese Nacht im gleichen Zimmer schlafen. Hartes Brot.


    Luc


    Ich bin mir ja nicht wirklich sicher, ob du das ernst meinst. Wenn ja, dann hast du mein Beileid, aber was tut man nicht alles für die Meinungsfreiheit? =)
    Wenn nein, dann musste ich wirklich lachen ;)

    Muss mich auch noch schnell an Luc wenden.
    Ich finde es sehr unfair, wie du an deine Kommentare gegangen bist. Hast du die Geschichten untereinander verglichen, mit anderen Text verglichen oder individuell betrachtet? Mir kam es nämlich so vor, wie weder noch. Ich kann durchaus verstehen, wenn einem keine der Geschichten zusagt, aber dann muss man seinen Anspruch doch senken, um die abgelieferten Beiträge wenigstens im Kollektiv vergleichen zu können. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass dein einziges Ziel das Schlechtmachen ist.
    Konstruktiv ist das auf jeden Fall nicht mehr.

    Geiz ist geil
    Sarkasmus verpackt in einer wunderbar ironischen Erzählweise, die den deutschen Schnäppchenjägner (fast) optimal auf die Schippe nimmt. Der Autor hat zwar deutlich gewertet, aber bei einem solchen Text kommt man eigentlich eh nicht drumrum, daher sei ihm das verziehen. Die Hauptperson erlitt keinerlei Tiefgang und das ist auch gerade gut so, denn um den preisgeilen Klaus Brause in Szene zu setzen, benötigt es nur Vorurteile, woraus er nunmal besteht. Dieser platte Ton macht 'Geiz ist geil' zu einem meiner Favoriten.


    Durchgedreht
    Durchaus guter Ansatz, der aber lieblos umgesetzt wurde, wie ich finde. Mir war die Geschichte ein wenig zu unübersichtlich und hektisch und vor allem überzogen. Allerdings wird der Verlauf irgendwann stinklangweilig, tut mir leid. Ein bisschen weniger wäre hier mehr gewesen.


    Wohnhauswelten
    Meine Nummer 1. Offenbar fand sie sonst aber wenig Anklang, was ich nicht ganz verstehe. Das Thema ist perfekt gewählt und die Sehnsucht des Mädchens nach einem fröhlichen Familienleben kommt glaubhaft rüber, wird durch ihr Verhalten wegen der Prospekte optimal abgerundet. Die Emotionen sind sehr gut beschrieben und dass die restlichen Personen größtenteils im Dunklen bleiben, hat schon seinen Grund wie ich finde. Der Fokus liegt hier definitiv auf dem Mädchen, deren Standpunkt, und nur der zählt, sehr gut dargestellt wurde. Ein kleines Manko gibt es aber leider trotzdem. Man könnte aus der Geschichte mit Sicherheit mehr rausholen, würde man sie verlängern, da noch viel mehr Potential in dem Thema steckt. Trotzdem gab es für 'Wohnhauswelten' drei Punkte.


    Werbung
    Hier bin ich irgendwie an meine Verständisgrenze gestoßen. Wäre es ein Aufsatz in der Schule, würde ich vermutlich "Am Kernthema vorbeigezielt" darunter setzen. Außer der eindeutigen Überschrift fehlt einfach der Bezug zum eigentlichen Thema 'Werbung'. Zudem hat mich die Erzählweise nicht unbedingt vom Hocker gerissen.


    Rubens im Morgengrauen
    Hier hab ich erst zwei Mal lesen müssen, bevor ich überall durchgestiegen bin. Zum Glück ist dadurch der zuerst schlechte Eindruck mehr oder weniger verflogen. Thema interessant ausgeführt, aber zu holprig. Mir fehlt irgendwie der Zusammenhang. Alles geht ziemlich schnell und hektisch. Das mag einigen ja gefallen, aber hier hätte ein wenig mehr Zusammenhang gut getan. Der letzte Satz war mir dann doch zu viel Klischee. Thema, wie gesagt, interessant und vor allem gut gewählt. Da kann man dem Autor keine Vorwürfe machen, aber sonst war da nicht viel.


    Willenskraft
    Wunderbare Idee, knapp und knackig. Aber was hat das mit Thema zu tun? Nur wegen den Prospekten? Mir kommt es vor, als wolle der Autor unbedingt eine andere Geschichte in den Kontext 'Werbung' presse, funktioniert nur leider nicht. Als alleinstehende Geschichte gut, vor allem wegen dem Ende, aber so leider nicht.


    Zu Füßen der Eigernordwand
    Einfach übertrieben, mehr nicht. Viel zu viel reingepackt, nicht rund genug, und habe ich schon übertrieben erwähnt? Ansatz durchaus nicht schlecht, aber zu viel Hickhack, zu hartes Ende, das nicht reinpasst. Auch hier gilt: weniger ist mehr.


    Bist du Deutschland?
    Der Text scheint ja viel Anklang gefunden zu haben. Aber als ich damit fertig war, dachte ich mir nur, soll das nun lustig sein? Entweder ich verstehe den Humor nicht oder ich habe vollkommen Recht, wenn ich sage, dass der Autor nicht unbedingt lang über diesen Text nachgedacht hat. Kommt mir vor wie eine Hobbykolumne eines Hobbykolumnisten, der verzweifelte Versuch Witz in Themen zu bringen, die schon ausgelutscht sind. Vielleicht länger über dem Text brüten, mehr Sinn einbringen, dafür ein paar nutzlose Pointen rauskicken, dann könnte es klappen, denn schreiben kann der Autor ja.


    Männlich
    Wieder ein Thema, das mir wirklich gefällt, leider aber wieder zu wenig Bezug zum Leitthema 'Werbung'. Davon will ich aber mal kurz absehen, denn ansonsten ist die Geschichte toll. Andreas, der Werbehengst, der unverhofft Interesse an einer Frau zeigt, die eigentlich nicht nach seinem Geschmack ist. Der unterschwellige Ansatz der Eigenwerbung hätte hier ein wenig mehr in den Vordergrund gemusst. Ansonsten hat mit der Schreibstil gefallen, da er darauf verzichtete, großartige Kaskaden zu vollziehen und beim Thema blieb. Schön!


    Halb zehn in Deutschland
    Schon bei 'Durchgedreht' waren mir die Werbesprüche zu viel, zu unübersichtlich, aber das findet hier seinen Höhepunkt. Der Autor hat sich auf jeden Fall verschätzt, denn die Idee ist zwar nett, aber eben nicht mehr. Wirklich taugen tut sie nichts. Klar, Thema wurde getroffen, aber leider auf Kosten eines zusammenhängenden, einleuchtenden Textes mit einer einzigen Pointe, die den gesammten Text aufwertet, hier fehlt das vollkommen. Hat mir absolut nicht gefallen, tut mir leid.


    In eigener Sache
    Das ist mal eine Geschichte nach meinem Geschmack. Einigermaßen schwach angefangen, wird sie aber immer besser und stellt das Motiv der "sozialen Werbung", wie ich es mal nennen würde, gut dar. Ein Text, der auf zu kompliziert Sprache verzichtet, anschaulich ist und vor allem rund, ohne Ecken und Kanten, an denen sich der Verlauf aufschneidet. Ein weiterer großer Pluspunkt ist die gelungene Mischung aus Witz und purer Ernst. Sehr amüsant zu lesen!

    Kann mich den Meisten nur anschließen. Spricht nichts dagegen, so ein Buch zu lesen.
    Anstatt unwissend und mit eventuellen Vorurteilen behaftet zu bleiben, lese ich so etwas und mache mir mein eigenes Bild.
    Außerdem finde ich es sehr wichtig, über die "deutsche Vergangenheit" Bescheid zu wissen, um künftige Fehler zu vermeiden. Gibt genug Menschen in Deutschland, denen das auch mal gut tun würde...

    Offensichtlich hattest du schon schlechte Voraussetzungen, diesem Buch auch überhaupt irgendwas abzugewinnen, wenn du sagst, dass eure Klasse zum Lesen "verdonnert" wurde. Direkt davon auszugehen, dass "Homo faber" ein Bericht ist, nur weil es auf dem Cover steht, ist der zweite Fehler, denn später muss man sich eh erst noch die Frage stellen: "Ist es überhaupt ein Bericht?"
    Der Schreibstil von Max Frisch, gerade in "Homo faber", ist recht konfus und manchmal unübersichtlich, deswegen erfordert das Buch auch ein hohes Maß an Konzentration. Vielleicht hat dir die gefehlt, wegen Gründen siehe oben.
    Die Zufälle sind ja erst der große Knackpunkt an der Geschichte, da sie in Fabers Rationalität krachen, also mit Weglassen ist nicht.
    Dinge wie seine Schreibmaschine, die Hermes-Baby, sind teilweise Dinge der Interpretation (z.B. Sabeth als Hermes-Figur etc.), aber eher weniger maßgeblich und manchmal eher anmaßend, finde ich jedenfalls.
    Ich bin zwar noch vergleichsweiße jung, aber trotzdem höre ich jeden Tag wieder auf einen Rat, den mir mal mein Deutschlehrer (mittlerweile in Rente) gegeben hat: "Man muss sich einfach drauf einlassen." Mit einer von vorneherein abwertenden Meinung in so ein Buch zu gehen, ist Selbstmord.
    Man verzeihe mir meine Klugscheißerei, aber "Homo faber" gehört einfach zu meinen Lieblingen =)