Beiträge von Cairiel

    Nachdem ich schon bei der (btw. immer noch laufenden) Wanderbuchaktion teilgenommen habe, möchte ich auch gleich meine Rezension hier teilen:



    Klappentext:
    Mord ist niemals gut. Auch wenn es “nur” eine Kammerzofe trifft. Die rein zufällig auf einem Schloss Dienst tut, auf dem sich eine politisch wichtige Heirat anbahnt.
    Warum aber fühlt sich die Königin gefordert, einer bloßen Zofe wegen eine ihrer fähigsten Ermittlerinnen in die nördliche Provinz zu schicken?
    Vollstreckerin Caitlynn stellt schnell fest, dass ihre Aufgabe alles andere als einfach ist. Unschuldige fühlen sich schuldig, viele Schlossbewohner haben ein Motiv, und Caitlynns Magie stößt an ihre Grenzen.
    War die Zofe am Ende doch nicht so unwichtig?


    Erster Eindruck – Cover, Titel und Klappentext
    Das Cover des Buches ist nicht nur sehr schön gemacht, es passt auch noch perfekt zum Inhalt. Auch den Titel finde ich ansprechend und auch der Klappentext macht neugierig auf den Inhalt. Hier gibt es nichts auszusetzen.



    Inhalt
    Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mit dem Buch warm geworden bin, aber ab dann hatte es mich in seinem Griff. Ein spannender Krimi, bei dem zumindest ich bis zuletzt nicht erriet, wer der vielen Verdächtigen nun der Mörder war, gewürzt mit allerlei gut ausgedachten Fantasy-Elementen. So werden Erbfolgen durch das „Charisma“ bestimmt, die magische Kraft, die es manchen Menschen ermöglicht, andere einzulullen oder sie ihrem Willen zu unterwerfen. Auch die Idee mit den Vollstreckern ist gut, die ihre Strafe mit dem auf dem Cover abgebildeten „Schmerzstein“ erteilen, indem sie damit die Schmerzen des Opfers auf den Täter übertragen. Der Leser erhascht auch einen Einblick auf die Religionen und erlebt einige sehr authentisch beschriebene Zeremonien mit. Alles in allem ein kurzweiliges Lesevergnügen.



    Schreibstil
    Angelika Diem bedient sich eines umfangreichen und dem Setting entsprechenden Wortschatzes, daran gibt es nichts auszusetzen. Ich konnte mir anhand ihrer Beschreibungen alles gut vorstellen und fühlte mich in die Geschichte hineingezogen, lediglich ein bisschen mehr Spannung hätte das Buch in meinen Augen vertragen können, so kam der Höhepunkt unerwartet und blieb relativ flach.


    Störend waren jedoch vor allem die vielen kleinen Zeichenfehler. Falsche Anführungszeichen, oftmals fehlende Kommas bei der wörtlichen Rede, hier ein Punkt vergessen, da ein falscher Plural bei einem Wort, das auf „s“ endet … Nichts gravierendes, aber es häuft sich und hätte wirklich nicht sein müssen, zumal die sonstige Rechtschreibung und Grammatik gut ist.



    Fazit
    Das Büchlein ist kurz, der Preis ist angemessen, das Lesevergnügen vorhanden. Wer Fantasykrimis mag, kommt hier voll und ganz auf seine Kosten. Es ist ideal, um jetzt im frostigen Winter eine oder zwei Abendstunden neben einem warmen Kamin zu füllen, und ich kann es eigentlich nur empfehlen.

    Ich lasse meine Bücher sehr gerne wandern. Ich denke mir, dass in vielen Fällen die Teilnehmer der WB-Aktion das Buch vermutlich nicht gekauft hätten und so dazu kommen, es zu lesen. Vielleicht (ich denke doch ;-) ) gefällt es ihnen gut genug, dass sie sich für meine weiteren Werke und/oder mich als Autor interessieren oder sie eine Rezension dazu schreiben. Das muss aber gar nicht sein, um mich glücklich zu machen, mir reicht schon das Wissen, dass sie es lesen.


    Außerdem liebe ich Wanderbuchbücher. Ich lasse die Teilnehmer gerne hineinschreiben, dann wird es ein richtig schönes Erinnerungsbuch. :-] Leider hat sich mein Verlag noch nicht dazu breitschlagen lassen, eine Extraseite für noch mehr Platz zum Reinschreiben hinein zu machen, aber das geht auch so irgendwie.


    Selbst beteilige ich mich aber nicht so gerne an WB-Aktionen. Ich habe Bücher, die ich gelesen habe, lieber im Regal stehen - vorzugsweise signiert und mit persönlicher Widmung.

    Zitat

    Original von Sibel
    Das man keinen "eng" befreundeten Autor öffentlich und vor allem ungefragt kritisiert kann ich noch unter Loyalität zur Freundschaft verschmerzen. Aber mal ehrlich, seid Ihr alle miteinander befreundet?


    Ich habe als stille Mitleserin den Eindruck bekommen, daß sich Autoren unter sich überhaupt nicht trauen, generell eine Befürchtung oder gar Erwartungshaltung da ist, daß irgendwer irgendwem ganz hinterhältig ans Bein pinkeln möchte etc..wow, was für ein tolles Arbeitsklima.


    Ich weiß nicht, wo du diesen Eindruck her hast, aber ich als Autor empfinde das absolut nicht so. Seit ich mein Debüt veröffentlicht habe, habe ich viele tolle Leute kennengelernt, ein Großteil davon ebenfalls Autoren. Sie sind mittlerweile schon so etwas wie Freunde, Menschen, die ich nicht mehr missen möchte.


    Kollegialität ... Ich weiß nicht, wie das andere Autoren sehen - ich bin erstens noch jung und zweitens noch nicht lange veröffentlicht -, aber ich sehe andere Autoren nicht als Kollegen, sondern ... Autoren. Aus Lesersicht. Ich lese auch ihre Bücher und scheue mich nicht davor, ehrlich meine Meinung dazu zu sagen (konstruktiv, versteht sich). Natürlich auch Punkte, die mir nicht so gut gefallen haben, spreche ich dabei an.


    Die Autoren, die ich kenne, sind untereinander teilweise sehr gut befreundet und würden die Dinge, die du aufgezählt hast, Sibel, niemals tun. Dessen bin ich mir sicher. Den Schlag von Autor, den du beschreibst, wird es sicherlich auch geben, aber von denen ist mir glücklicherweise noch keiner wissentlich über den Weg gelaufen.


    Und nein, das schreibe ich jetzt nicht, um irgendein Bild der Autoren nach außen zu wahren, sondern weil es mein ehrlicher Eindruck der mir bekannten Fantasy-Autoren ist. Vielleicht ist das auch genre-abhängig, ich weiß es nicht. ;-)



    [Edit: Hat sich mit harimau überschnitten]

    Ich betreibe es nicht selbst und habe gerade zum ersten Mal davon gehört, aber als Kampfkunstbegeisterter hast du damit trotzdem sofort mein Interesse geweckt - was macht man denn da genau?
    Selbst bei Wikipedia gibt es nicht viele Infos dazu ... Gibt es hierzulande denn überhaupt "viele" Vereine? Oder einen Dachverband? *neugier*

    Flügel aus Asche



    Klappentext
    Seit langer Zeit herrscht der Kaiser der fliegenden Stadt Rashija mit harter Hand über sein Reich. Der junge Adeen arbeitet als niederer Schreiber in der Stadt und muss die Schikanen der höhergestellten Magier ertragen. Als er eines Tages mit einer Gruppe von Rebellen in Kontakt kommt, ist Adeen sofort Feuer und Flamme. Er ahnt nicht, dass er in eine Auseinandersetzung geraten wird, in der er eine entscheidende Rolle spielen soll. Denn nur Adeen kann den Aschevogel beschwören, ein Wesen von unheimlicher Schönheit und einzigartiger Stärke. Der Kampf um Rashija und um die Freiheit hat begonnen.



    Angaben zur Autorin
    Kaja Evert, geboren 1981 in Schleswig-Holstein, malt Bilder und erfindet Geschichten, seit sie sich erinnern kann. Ihre Begeisterung für antike Sagen brachte sie zum Studium der Literaturwissenschaft und Alten Sprachen. Kaja Evert arbeitet an einer norddeutschen Universität, "Flügel aus Asche" ist ihr erster Roman.



    Eigene Meinung
    Rashija – der Klang dieses Namens hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Eine fliegende Stadt. Ein Herrscher, der damit sein Reich regiert. Aschevogel. Das alles klang für mich wie ein vielversprechendes Buch und ich war sehr froh darüber, dass ich bald die Gelegenheit dazu hatte, es zu lesen.


    Die Geschichte beginnt mit Adeen, einen Schreiber, der nicht irgendwelche Bücher kopiert oder Schriften verfasst, sondern für die Magier von Rashija Zauber abschreibt. Zauber, die in Schriften gebannt sind und erst ihre Macht entfesseln, wenn man sie vorliest. Ein interessantes System, vermutlich wie so ziemlich alles schon irgendwo existent, aber trotzdem sehr schön zu lesen.
    Die „Krähen“, wie die Schreiber genannt werden, haben es nicht leicht. Sie stehen weit unten in der strengen Hierarchie des Herrschers und vor allem die Magier, für die sie arbeiten, demonstrieren gerne mal an ihnen ihre Macht, wie der arme Adeen am eigenen Leib erfahren muss. Er schließt sich einer Rebellentruppe an, die es sich zum Ziel gemacht hat, von der fliegenden Stadt auf den Boden zu entfliehen.


    Kaja Evert schafft es, den Leser mit ihrem wundervollen Schreibstil in ihren Bann zu ziehen. Vor allem Kämpfe beschreibt sie wunderbar, ich konnte mir jederzeit alles bildlich vorstellen, obwohl es keine einfachen Szenen sind. Die Geschichte überrascht mit unvorhergesehenen Wendungen, vor allem die Sache mit dem Herrscher fand ich absolut spitze. Mein einziger „Kritikpunkt“, falls man ihn so benennen will, ist, dass es für meinen Geschmack ein klein wenig zu düster war, aber alles in allem überwiegt der positive Eindruck, den ich von diesem Debüt habe, bei weitem.


    Mit „Flügel aus Asche“ darf man sich auf ein actiongeladenes Buch freuen, das sich kaum mehr aus der Hand legen lässt. Ich freue mich schon auf mehr von der Autorin!

    Kondorkinder


    Die Suche nach den verlorenen Geschichten


    Klappentext
    „Bücher sind schön, Herr. Sie erzählen Geschichten. Sie sagen uns, wer wir sind. Sie sind gut, um nicht zu vergessen. Bücher sind unsere Seelen aus Papier. Aus Tinte. Darum ist Büchermachen gut, es ist Leben. Darum will ich Büchermachen lernen.“


    So bittet Yawar um eine Lehrstelle beim Meisterbuchbinder. Er sollte der Hüter des Spiegelbuches sein, das Zuflucht der Geschichten des Hochlandes ist. Doch dann wurde das Spiegelbuch zerstört, und die Geschichten streifen nun heimatlos umher. Im Auftrag der Berggötter muss Yawar ein neues Spiegelbuch schaffen. Bald ist das Ziel zum Greifen nah, aber er hat einen mächtigen Fluch auf den Fersen.



    Angaben zur Autorin
    Sabrina Železný, geboren 1986, hat in Berlin und Arequipa Kulturanthropologie studiert. Dank zahlreicher Aufenthalte in Südamerika hat sie die Akkulturation zur Wahlperuanerin so gut wie vollzogen und schreibt hauptsächlich Phantastik mit Lateinamerika-Bezug, wobei ihr besonderes Interesse Mythologie, Geschichte und Sprachen der indigenen Kulturen gilt.



    Eigene Meinung
    "Kondorkinder: Die Suche nach den verlorenen Geschichten" ist ein Buch, das mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Von der ersten Seite an zieht einen die Autorin Sabrina Železný mit ihrem malerischen Schreibstil in den Bann. Man kann nicht anders, als die Figuren sofort ins Herz zu schließen - oder aber sie lösen wie ein gewisser Usphasonqo eine leidenschaftliche Abscheu in mir aus. Es hat mir großen Spaß gemacht, Yawar und Isabel und (vor allem *lach*) Chaski, das spitzzüngige Alpaka, auf ihrer Reise durch Peru zu begleiten. Aber auch all die anderen Menschen (oder anderen Wesen), die sie dabei begleiten und ihnen zur Seite stehen, werde ich durch ihre einmalige Art, die sie sofort sympathisch macht, schwerlich wieder vergessen können. Und das will ich auch gar nicht!


    Inhaltlich dreht sich alles um das Spiegelbuch, in dem die Verlorenen Geschichten des Andenreiches aufgezeichnet werden müssen, damit sie nicht verloren gehen und weitererzählt werden können. Doch es wurde zerstört und muss nicht nur neu angefertigt werden, sondern auch mit den Geschichten gefüllt, die teilweise sehr verschreckt und schwer anzulocken sind. Ob es am Ende gelingt, allen Geschichten wieder ein Zuhause zu geben, will ich an dieser Stelle nicht verraten. Nur so viel: Es lohnt sich, das herauszufinden!


    Wie die Verlorenen Geschichten im Spiegelbuch ihr Zuhause finden, habe ich viele schöne Stunden lang in diesem Buch zugebracht und hätte es am liebsten gar nicht mehr verlassen. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band und bin gespannt, wie es weitergehen wird!

    Zitat

    Original von Grisel
    Naja, wenn ich Deine Eindrücke so lese, klingt das irgendwie nicht nach dem Beginn einer wunderbaren Freundschaft zwischen Dir und dem Buch. :grin
    Und mir hat ja zB gerade die Tatsache gefallen, dass Rannulf massive Ecken und Kanten hatte, was Dich irritiert. Außerdem war es in erster Linie das Templerbild, das mich hier so erfreut, deshalb bin ich bei allem anderen ausgesprochen großzügig.


    Ich habe eigentlich nichts gegen Ecken und Kanten, aber ich habe was gegen Vergewaltiger. Vielleicht muss ich ihm einfach noch eine Chance geben, immerhin hat sich sein Lebensstil ja gewandelt ...


    Ich habe ein Stück weitergelesen und auch wenn ich Rannulf immer noch nicht ausstehen kann, beginne ich mich langsam doch ein wenig für das Buch zu erwärmen. Ich mag Stephen, mit der Darstellung von König Balduin habe ich mich auch ein wenig mehr angefreundet und Sybillas Gedanken über die Tatsache, dass sie bald Königin wird, haben mir gefallen. Ach ja, und Balduin von Ibelin erst. Der arme Kerl. :lache Ihn habe ich in den Fachbüchern immer bemitleidet, weil er so viel auf sich nimmt, um Sybillas Gunst zu erhalten, und sie ihn dennoch ziemlich unverschämt abweist, aber in dem Buch wird ihre Beziehung zueinander sehr nett dargestellt. Ich wäre anhand der trockenen Geschichtsbücher nie auf die Idee gekommen, es so zu sehen, dass er ihr viel zu aufdringlich war ... Aber das ist tatsächlich eine sehr naheliegende Erklärung. :grin


    Dass ich jetzt auf einmal so positiv schreibe, ist aber bitte nicht als 180°-Wendung zu verstehen, sondern ein Zusatz zur Liste an Dingen, die mir negativ aufgestoßen sind. Mir gefällt das Buch besser als erwartet und ich bin gespannt, wie weit es mich noch überzeugen kann.

    Ich bin gerade dabei, das Buch zu lesen. Gekauft habe ich es mir in erster Linie wegen König Balduin IV., weil dieser mich fasziniert, aber auch die Inhaltsangabe auf Amazon hat mich sehr angesprochen.


    Bislang gefällt es mir überhaupt nicht. Der Protagonist Rannulf ist mir extrem unsympathisch. Alleine schon deswegen, wie er sich verhält, aber auch seine ganzen Verbrechen machen ihn bei mir nicht gerade beliebt. Sicher, es mag einige Templer gegeben haben, die eine ähnlich schmutzige Geschichte hatten wie er, aber es lässt sich darüber streiten, ob er ein guter Protagonist für ein Buch ist. Ich hasse ihn jetzt schon, und jedes Mal, wenn ein Abschnitt mit ihm dran ist, lege ich das Buch erst einmal für ein paar Tage aus der Hand.


    Schreibtechnisch finde ich das Buch bisher mittelwertig. Mich nerven die vielen Perspektivenausbrüche, der ständig auftretende auktoriale Erzähler, der eigentlich in einem anspruchsvollen Roman unserer Zeit nichts verloren haben sollte - zumindest meiner Meinung nach.


    Was die Übereinstimmung mit den historischen Gegebenheiten betrifft, bin ich bisher auch nicht sonderlich glücklich. Balduin kannte seine Schwester, die er vor dem versammelten Hofstaat "Bili" nennt, bis ca. zu seiner Krönung nicht, da die beiden an verschiedenen Orten aufwuchsen. Im Buch wird es anders dargestellt. Ebenso wenig gefällt mir die Rolle, die Raimund von Tripolis zugeschrieben wird - soweit ich weiß (und ich habe schon einiges an Fachliteratur zu und um Balduin IV. gewälzt) war er ziemlich froh darüber, die Regentschaft niederlegen zu könnten, als Balduin großjährig war. Während er in Wirklichkeit zwar klar seine Meinung (Frieden mit Saladin) vertrat, wollte er eher wenig mit der Regentschaft, der Krone etc. zu tun haben - in diesem Roman jedoch sieht er sich selbst als den rechtmäßigen König und verhält sich auch entsprechend. Bei jemandem, der sich geschichtlich erwiesen schon gegen die Regentschaften gesträubt hat, die er antreten musste, eine ziemlich krasse Behauptung.


    Agnes von Edessa wurde in meinen Augen gut getroffen, ebenso der Konflikt zwischen Gerhard von Ridford und Raimund von Tripolis, wobei ich gespannt bin, ob auch der Grund dafür genannt wird oder sich weniger kreuzzügekundige Leser damit abfinden müssen, dass sich die beiden einfach auf den Tod nicht ausstehen können.


    Im Moment bin ich wenig motiviert dazu, das Buch zu Ende zu lesen, aber ich will und werde es auf jeden Fall tun. Nachdem Grisel so sehr davon überzeugt ist, will ich ihm noch eine Chance geben - vielleicht entwickelt es sich ja doch noch zum besseren.

    Das habe ich alles tatsächlich schon wieder vergessen. Liegt vermutlich daran, dass ich mich für die erotischen oder erotisch angehauchten Teile einer Geschichte überhaupt nicht interessiere, und das ist noch neutral ausgedrückt. Das geht bei mir quasi bei einem Auge rein und beim anderen wieder raus. ;-)


    Ich nehme mir ständig vor, die Bücher nochmal zu lesen - erst gestern, z. B. Aber das endet immer damit, dass ich von einer Szene mit Elodin zur nächsten springe, weil ich diese Figur so genial finde. :rofl


    Das mit Kvothe und der Liebe klingt mir tatsächlich immer mehr danach, dass der Autor da Wunschphantasien verarbeitet hat. Schade um die ansonsten (noch) guten Bücher. Was den dritten Band anbelangt, werde ich sowieso immer pessimistischer. Aber kaufen werde ich ihn mir auf jeden Fall, alleine schon wegen Elodin.

    Zitat

    Original von Tom
    Jede noch so belanglose Ausschreibung generiert regelmäßig hohe drei-, zuweilen sogar vierstellige Teilnehmerzahlen. Mini-Verlage, die für erste Anthologien Autoren suchen, winzige, unbekannte Autorengruppen, die Literaturpreise ausschreiben, weiß der Geier. Selbst der allererste "Short Story Award" der 42erAutoren, aus dem später der Putlitzer Preis hervorging, hat fast tausend Einsendungen generiert - damals noch ohne flächendeckende Werbung über das seinerzeit noch junge Netz. Zu gewinnen gab es ganze hundertfünfzig Euro. Inzwischen hat sich der Preis bei ungefähr 750 Einsendungen pro Jahr eingependelt.


    Das kann ich so nicht bestätigen. Bei einigen Ausschreibungen von Kleinverlagen (im Fantasybereich) in der letzten Zeit, die ich beobachtet habe, sind die Zahlen nicht einmal im dreistelligen Bereich gewesen. Z. B. vom Art Skript Phantastik-Verlag, obwohl der Verlag sehr sympathisch ist. Vielleicht liegt es daran, dass Fantasy im Moment nicht so gut läuft, aber dennoch halte ich es verkehrt, von "jeder" Ausschreibung zu sprechen.


    Zitat

    Original von magali
    Das eine sind AmateurInnen, die auf Teufelin komm' raus Texte gedruckt sehen wollen und sich deswegen darauf einlassen, dafür zu bezahlen.
    Das ist Pech und es ruft bei mir ein gewisses Mitleid hervor, weil ich es nicht mag, wenn Naivität zu Schmerzen führt.


    Nicht unbedingt Naivität. Manche - und nicht wenige - tun es aus Überzeugung und meiner Erfahrung nach braucht man mit denen überhaupt nicht zu diskutieren, weil sie sehr von sich und ihrer Vorgehensweise überzeugt sind.


    Zitat

    Original von magali
    Ich weise mal darauf hin, daß Agenturen/Verlage bei der Einsendung von Manuskripten zwar darum bitten, daß man eigene Veröffentlichungen nennt, aber in der Regel dazuschreiben: keine Anthologie-Veröffentlichungen.


    Das habe ich noch auf keiner Verlags/-Agenturenwebsite gesehen, wobei ich mich in erster Linie mit Verlagen/Agenturen beschäftige, die mit Fantasy zu tun haben. Vielleicht ist es bei denen ja anders als in dem Genre, in dem du dich bewegst? Wenn ja, solltest du das dazuschreiben. ;-)


    Zitat

    Original von magali
    warnen davor ist in Ordnung, man erspart den Leutchen finanziellen Schaden.
    Aber anderen Schaden sehe ich wirklich nicht.


    In Ordnung ist es sicherlich, die Frage ist nur, was es bringt. Leute, die aus Naivität über solche "Verlage" stolpern und hängen bleiben, haben sich nicht (genug) erkundigt, und werden deshalb auch nicht über die Warnung stolpern. Die, die es aus Überzeugung tun, braucht man auch nicht warnen, denn sie wissen, worauf sie sich einlassen, und sind so sehr davon überzeugt, dass sie ihre "Verlage" und ihren Veröffentlichungsweg aufs Härteste verteidigen. Diskussion ist zwecklos.


    Ein Schaden, der dadurch entsteht, ist, dass der Name auf jeden Fall verbrannt ist. Und wenn man unter dem eigenen Namen bei einem "Verlag" veröffentlicht hat, muss man sich meist bei einem richtigen Verlag ein Pseudonym suchen. Grund dafür ist, dass die Qualität der Publikation, die im "Verlag" erschienen ist, meist so schlecht ist, dass ein seriöser Verlag seine eigenen Bücher auf keinen Fall damit in Verbindung bringen will. Für die Autorenkarriere ist es auch nicht hilfreich:


    Der Leser kauft ein Buch von dem Autoren, erschienen bei einem Publikumsverlag. Er ist begeistert, will mehr und stößt bei entsprechender Recherche nach dem Autorennamen auf die Publikation im Bezahl"verlag". Er liest sie, findet sie grauenhaft, ist von dem Autor enttäuscht und beschließt, vorsichtshalber nichts mehr von ihm zu kaufen.


    Bei manchen Verlagen ist es "tatsächlich" so, dass sie sich über die Autoren, die sie unter Vertrag nehmen wollen, informieren. Und wenn sie dabei auf eine Veröffentlichung in so einem "Verlag" stoßen, kann das denke ich durchaus ein Ausschlusskriterium sein. Es gibt genügend andere gute Autoren mit unbefleckter Weste, auf die man zurückgreifen kann ...


    Aus Dennas Sicht habe ich die ganze Sache um ehrlich zu sein noch gar nicht betrachtet. Das liegt nicht daran, dass ich etwas gegen Frauen hätte, überhaupt nicht - ich bekomme sie schlicht und ergreifend nicht zu fassen. Ich verstehe diese Figur hinten und vorne nicht. Weder ihre Beweggründe noch worauf sie überhaupt hinauswill. Deshalb tat ich mich bis eben auch mit der Beurteilung schwer, ob sie gut daran tut, Kvothe zu lieben, oder nicht.


    Das mit Kvothe ist so eine Sache ... Dass er äußerst intelligent, charmant, gutaussehend und unbesiegbar ist, wissen wir ja. Die Sache mit der Liebe sehe ich zwiespaltig. Er liebt Denna, schläft aber mit anderen Frauen/einer andere Frau (ich weiß nicht mehr, ob er außer mit Felurian noch mit einer anderen zu schaffen hatte). Das ist auf der einen Seite bedenklich, auf der anderen Seite gibt ihm Denna nun einmal das Gefühl, für sie nur ein guter Freund zu sein. Wenn ich das kurz auf mich zurückreflektieren darf: Wenn ich mich in eine Frau verliebe und diese mir zu verstehen gibt, dass ich für sie "nur" ein guter Freund bin, hänge ich ihr vielleicht noch ein wenig nach, aber letzten Endes respektiere ich ihren Wunsch und wende mich früher oder später anderen zu. Und genau so habe ich Kvothe in Erinnerung - bis auf den Umstand, dass er immer noch in Denna verliebt ist. Aber macht es das so viel schlimmer? Schlimm wäre es in meinen Augen, würde er sie ständig bedrängen, statt ihre Entscheidung zu akzeptieren.


    Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich die Bücher gelesen habe, von daher möge mir bitte verziehen werden, falls meine Erinnerungen etwas beschönigt haben.


    Die Einstellung von Kvothe und Rothfuss, was Frauen betrifft, halte ich aber auch für bedenklich ...

    Zitat

    Original von Mia08
    Herzlich Willkommen :wave



    wenn du dich für Sindarin und Quenya interessierst, heißt das, du sprichst bzw. lernst eine der beiden Sprachen? :-)


    Danke auch dir für den Willkommensgruß!


    Lernen tue ich sie nicht direkt, nein. Ich kenne mich mit der Grammatik aus - mein Lieblingsgebiet bei Sprachen - und kann eine Handvoll Wörter. Tolkien selbst sagte ja, dass seine Sprachen noch viel zu wenig Vokabular haben, um wirklich alltagstauglich zu sein. Aber ich schnappe alles auf, was es davon zu lesen/hören/sehen gibt. ;-)

    Zitat

    Original von christabel Cairiel


    War nicht bös' gemeint, nur haben solche Vergleiche für mich immer was von Äpfel mit Birnen vergleichen....


    Wurde auch nicht als böse aufgefasst, ein Forum ist schließlich zum Diskutieren da, oder nicht? :-)
    Allerdings erschließt sich mir nicht, wo ich etwas verglichen haben soll? Ich habe nur meinen Geschmack kundgetan, der nun einmal ist, dass ich Tolkiens Werke veraltet finde - angesichts dessen, dass sie tatsächlich alt sind, gar nicht so abwegig, finde ich. ;-) Ach gut, da war die Sache mit dem "Was wäre, wenn er seine Werke heute geschrieben hätte" ... Aber darüber brauchen wir uns denke ich nicht den Kopf zu zerbrechen. Es ist, wie es ist, und das ist gut so.



    Zitat

    Original von MagnaMaterHm, wie war das, wenn Florenz Ithilien ist, sitz ich in den mordorbergen?
    Also schöne grüße aus den Ered Lithui...
    Hab schon immer gewusst, ich bin ein ork...
    so ein zwergen-bergmanns-ork, ein norggele, wie's hierzuland heisst


    :rofl


    Zitat

    Original von MagnaMaterNachrichten aus Mittelerde ist eine Beschreibung drinnen, und irgendwo (vielleicht einer version der Ringanhänge?) müsste auch noch ein gespräch mit gandalf sein, was er mit dem weisen rat trieb, und wie er dazu kam ausgerechnet Bilbo auszusuchen, und wie er die zwerge, die ihn nicht mitnehmen wollten, dazu überredete.


    Letzteres, also Gandalfs Bericht, befindet sich in der am wenigsten gekürzten Fassung unter anderem auch im Anhang vom Großen Hobbitbuch. Fand ich sehr interessant zu lesen!

    Ich habe heute festgestellt, dass ich im Zug am Besten schreiben kann. Ich bin nicht abgelenkt, habe nur meinen Laptop und mein Notizbuch und im besten Fall eine Menge Zeit, bis ich aussteigen muss. Das ist auf meinem täglichen Weg leider nicht der Fall, da lohnt es sich kaum, den Laptop herauszuholen. Aber ich freue mich schon auf meine fünfstündige Bahnreise nach Berlin, da werde ich hoffentlich viele, viele Wörterlein zusammenbekommen. :write


    Am zweitbesten funktioniert es überall dort, wo ich nicht regelmäßig schreibe. Also mal am Esstisch, mal im Wohnzimmer, mal im Bett, hauptsache nicht immer an meinem Schreibtisch. Da werde ich zu leicht abgelenkt. Z. B. durchs Internet, wie jetzt gerade. ;-)

    Mit Sailor Moon konnte ich mich noch nie so recht anfreunden, aber als Mann falle ich vermutlich nicht gerade in die Hauptzielgruppe falle. ;-)


    Früher, als sie noch auf RTL II liefen, habe ich viele Anime gesehen. Heute - auch aus Zeitgründen - weit weniger, aber meinen Favoriten bin ich treu geblieben. Das wäre an erster Stelle One Piece. Das liebe ich über alles. Detektiv Conan mag ich auch, und natürlich die Filme yon Hayao Miyazaki. Mein unangefochtener Liebling davon ist Das wandelnde Schloss. Ich liebe Steampunk. ;-)

    Zitat

    Original von christabel
    Wie Kirsten zwei Posts über Dir bereits geschrieben hat... "Der kleine Hobbit" ist von Tolkien als Kinderbuch geschrieben worden. Und als solches würde er wohl auch heute noch Verleger dafür finden. Die Struktur eines Kinderbuches und der darin enthaltenen Figuren ist eben komplett anders angelegt als Bücher für Erwachsene, logischerweise.... ;-)


    Das ist mir bekannt.
    Kinderbücher sind natürlich anders geschrieben als Erwachsenenbücher, aber ich finde, dass "Der Hobbit" in Stil und Handlung zu sehr von den mir bekannten neueren Kinderbüchern abweicht, um für die heutige Zeit als Neuerscheinung tauglich zu sein.

    Ich fand den zweiten Teil des zweiten Bandes deutlich schlechter als den ersten Teil, der wiederum ein wenig schlechter war als "Der Name des Windes". Diese Sache mit Felurian ... :bonk Ich war wirklich enttäuscht. Ich weiß nicht, ob das nichtschreibenden Lesern auffällt, aber da ich selbst ein Schreiberling bin, ist mir nicht entgangen, wie sich Rothfuss um viele Erklärungen mit fadenscheinigen Ausreden herumgeredet hat, z. B. die Sache, woher sie bei Felurian Essen bekommen haben (Kvothe erinnerte sich nicht daran). Ein Punkt, den ich an Rothfuss' Werk so sehr liebte, war, dass er für alles, selbst Magie, eine Erklärung fand. In der Hinsicht hat mich dieser Teil extrem enttäuscht.


    ... mal ganz davon abgesehen, dass es langweilig war. Ich mag Denna nicht, ich kann Kvothes Gefühle zu ihr nicht nachvollziehen in Anbetracht dessen, was sie alles treibt und das allerschlimmste war Elodin. Meine absolute Lieblingsfigur, gerade weil er so schräg und schrill ist. Dass er aber am Ende so wirkt, als wäre er in Wahrheit ganz anders, gefällt mir nicht. Das schmeckte mir zu sehr danach, dass Elodin nur so tut, als wäre er so verrückt, und in Wahrheit superbrain ist oder so. Ich hoffe sehr, dass ich mit meinen Vermutungen im dritten Teil eines Besseren belehrt werde.


    Was ich aber überhaupt nicht schlimm fand, ist die Aufspaltung in zwei Büchern im Deutschen. Ich kann die Kritiken dazu nicht verstehen. Das englische Buch ist richtig, richtig fett und kaum mehr angenehm zu halten - ich kann es beurteilen, ich habe es selbst daheim, wenn auch genau aus diesem Grund noch nicht gelesen. Da deutsche Übersetzungen meist ein gutes Stück länger werden und das Buch keine Ausnahme ist, wäre ein deutsches Taschenbuch nicht mehr möglich gewesen und das Hardcover so unhandlich, dass man es höchstens auf einem Lesepult und im XXL-Format hätte vernünftig lesen können. Und so ein Buch wäre alleine wegen den Produktionskosten ebenso teuer geworden, wie die jetzigen beiden zusammen.


    Mein Fazit: "Die Furcht des Weisen 2" finde ich wider meiner negativ klingenden Rezension immer noch gut, weil Rothfuss ein fantastischer Autor ist, aber eben deutlich schlechter als seine bisherigen Werke. Wollen wir hoffen, dass sich der Abwärtstrend nicht fortsetzt und er die Geschichte mit seinem dritten Teil zu einem unvergesslich epischen Ende bringt.

    Ich habs mir durchgelesen, nachdem ich den Film gesehen habe, weil ich die Grundlage zu diesem Meisterwerk kennen wollte. Ich weiß, eigentlich sollte es andersherum sein, aber ich habe in meinem Bekanntenkreis eigentlich nur Ungutes über Tolkiens Werke gehört, weshalb ich mich vor dem Film nicht dazu durchringen konnte, es zu lesen.


    Gelesen habe ich "Das große Hobbitbuch", worin sich die Krege-Übersetzung mit zahlreichen Anmerkungen und Anmerkungen zu den Anmerkungen befindet. Diese Version kann ich sehr empfehlen, weil die Anmerkungen überaus interessant zu lesen waren, obwohl sie ständig den Lesefluss gestört haben. (Alle fünf Sätze mal schnell für einen spaltenlangen Kommentar unterbrechen ...) Ich konnte und wollte sie aber auch nicht auslassen, weil sie sehr viel erklärt, auch mal die Übersetzung von Scherf gegenübergestellt haben bzw. gesagt wurde, wann und warum etwas von Tolkien geändert worden war, von was Tolkien zu der und der Stelle/dem Namen/sonstwas inspiriert wurde usw.
    Übrigens kann ich anhand dieser wenigen Stellen, in denen die Übersetzungen gegenübergestellt wurden, sagen, dass ich die Version von Krege um Welten besser finde.


    Das Werk an sich ist tatsächlich sehr umgebungslastig beschrieben, wodurch man sich zwar ein sehr gutes Bild von den Schauplätzen machen kann, die Figuren jedoch meiner Meinung nach viel zu kurz kamen. Die Zwerge wirkten überhaupt nicht als individuelle Charaktere, sondern wurden oftmals nur als "die Zwerge" in einen Topf geworfen. Da musste man schon viel Fantasie haben, um sie sich vorstellen zu können. Ein großes Lob an die Drehbuchschreiber, die sie aus dieser mageren Vorlage so individuell gestaltet haben.


    Genau aus diesem Grund bin ich froh, den Film zuerst gesehen zu haben. Der hat mir mit den Bildern, die er von den Zwergen malt, nämlich sehr geholfen. So haben Tolkiens "simple" Sätze, wenn es ums Verhalten der Zwerge ging, gleich mein Kopfkino angestoßen und ich hatte die ganze Zeit den Film vor Augen bzw. habe ihn weitergesponnen, als das Ende des ersten Teils erreicht war.


    Alles in allem fand ich das Buch aber gut, wen man es in dem Hinblick liest, dass es vor ca. 70 Jahren geschrieben wurde. Würde es in der heutigen Zeit geschrieben werden, bezweifle ich ganz stark, dass der Autor dafür einen Verlag finden und es gut verkaufen könnte.


    Ich habe es mir auf jeden Fall noch einmal auf Esperanto gekauft, obwohl die Ausgabe fast vergriffen ist und mich das Buch für ein Taschenbuch einiges gekostet hat. Auf Englisch will ich es auch noch lesen und danach gleich den Herrn der Ringe. Das sagt denke ich genug darüber aus, wie sehr es mich begeistert hat. ;-)

    Zitat

    Original von Mia08
    Weiß man jetzt, wann es den dritten Teil geben soll?


    Laut dieser Seite März 2013 - mittlerweile wurde es zu "2025" geändert, wobei man davon ausgehen darf, dass es sich dabei um eine scherzhafte Angabe von Mr Rothfuss himself handelt. Hier wird jedoch das Jahr 2014 genannt. Mal sehen, wann es wirklich erscheint. Rothfuss gehört ja leider zu den Langsamschreibern. Ich erinnere mich noch zu gut an seinen Blogeintrag, in dem er von seinem gescheiterten NaNoWriMo berichtet. Nya, er kann es sich leisten.^^