Nachdem ich jetzt "Das Mädchen, das den Himmel berührte" von Luca di Fulvio beendet habe (war ein stinknormaler historischer Roman voller Klischees - unnötig in die Länge gezogen und der Titel passt auch überhaupt nicht), höre ich jetzt:
Sarah Stricker - Fünf Kopeken
Finde ich bis jetzt durchschnittlich. An manchen Stellen etwas zu viel. Das Grundthema ist auch recht schnell ausgereizt. Aber vielleicht wird es noch. Bin erst im ersten Drittel beim Hören.
Der Link zum Audiobook funktioniert aus irgendwelchen Gründen nicht...
Kurzbeschreibung:
"Meine Mutter war sehr hässlich. Alles andere hätte mein Großvater ihr nie erlaubt. "Doofsein kannst du dir mit dem Gesicht wenigstens nicht erlauben", sagte er, und wie mit Allem im Leben hatte er natürlich auch damit recht. Also machte meine Mutter das, was sie am besten konnte: alle stolz. Mein armer Großvater konnte sich kaum entscheiden, welche ihrer tollen Begabungen das gesamte Gewicht seiner übersteigerten Erwartungen am meisten verdiente. Das Einzige, wozu meiner Mutter leider völlig das Talent fehlte, war die Liebe."
Dass die Mutter der Erzählerin ein Wunderkind ist, das steht schon vor ihrer Geburt fest - mehr Wunder als Kind, denn von der Kindheit hält der Großvater fast noch weniger als von der Schönheit. Beides steht ihm nur im Weg bei dem Plan, mit seiner Tochter und dem Modegeschäft das zu schaffen, was ihm als Wehrmachtsoffizier nicht mehr gelungen ist: die Welt zu erobern. Gefühle gewöhnt er ihr dabei vorsorglich ab. Hochintelligent, hochbegabt und nur ganz heimlich hochgradig einsam, ist die Mutter auf dem besten Weg, genau das Leben zu führen, das er sich für sie ausgedacht hat - als die Liebe mit einem Mal doch zuschlägt, und das mit einer solchen Wucht, dass die Mutter ein halbes Leben braucht, um sich davon zu erholen.
Nie war Hässlichkeit schöner, Liebe nie gemeiner und Sprache selten solch ein Fest wie in Sarah Strickers fulminantem Debütroman.