Beiträge von Azrael

    Ein stürmischer Segeltörn


    Zum Inhalt:
    Der Top-Anwalt Andreas und seine Frau Caroline planen einen Segeltörn in die schwedischen Schären. Er soll ihre Ehe wieder ins Lot bringen, die im Laufe der Jahre an Romantik und Nähe verloren hat. Mit an Bord sind Andreas junger und aufstrebender Kollege Daniel, der eine Partnerschaft in Kanzlei anstebt, und dessen Freundin Tanja. Den Törn leitet Skipper Eric, der mit seinen Gästen nicht unbedingt auf einer Wellenlänge zu sein scheint.

    Schon bald wird auf dieser Reise nicht nur die See stürmischer, auch zwischenmenschlich gerät einiges aus dem Lot. Und an Bord bleibt keine Möglichkeit, den Problemen, die da auftauchen, aus dem Weg zu gehen.

    Meine Meinung:
    Mich hatte das Buch von der ersten Seite an gefangen. Kristina Hauff beschreibt atmosphärisch dicht, man hat das Gefühl, nicht nur den Wind an Deck zu spüren, sondern vor allem die Spannungen zwischen den Crewmitgliedern fühlen zu können.

    Erzählt wird abwechselnd, sodass alle Gäste ihre Sicht der Dinge auf die Ereignisse und Machtkämpfe an Bord schildern. Ich konnte mir die Personen dadurch sehr gut vorstellen und mich gut in sie hineinversetzen. Vor allem Andreas und Daniel waren sehr gut charakterisiert, bei den Frauen waren die Handlungen für mich nicht immer stimmig. Es störte mich beim Lesen aber trotzdem nicht wirklich, weil ich - auch durch den Perspektivenwechsel und die drückende Atmosphäre, die Hauff sprachlich erzeugen konnte - durchwegs von der Geschichte gefesselt war.

    Das Cover passt für mich nicht zum Inhalt, weil es viel zu friedlich und entspannt wirkt und nichts von der Geschichte erahnen lässt, ist aber wunderschön.

    Valeria Ravelli ermittelt wieder


    Als in den Walliser Alpen, gleich nahe des kleinen Dorfes Steinberg, eine Leiche gefunden wird, ist Interpol alarmiert. Schließlich handelt es sich bei dem Toten um einen ehemaligen BKA-Ermittler, der bei seinen Nachforschungen einer großen Sache auf der Spur zu sein schien. Deshalb wird die Ermittlerin Valeria Ravelli erneut in ein abgelegenes Bergdorf geschickt, um die Geheimnisse rund um Gress´ Tod zu lüften und den Mörder zu finden. Doch in dem Dorf ist nichts, wie es auf den ersten Blick wirkt, und schnell tun sich große Abgründe auf.

    Vorab: Wintersterben ist der zweite Band (Teil 1: Waldeskälte) rund um die Ermittlerin Valeria Ravelli. Meiner Meinung nach kann man ihn aber problemlos lesen, ohne den ersten Teil zu kennen.

    Valeria Ravelli ist zweifellos die Hauptperson in diesem Krimi. Sie ist eine gestandene Frau, die sich von nichts und niemandem Angst einjagen lässt und keiner Herausforderung aus dem Weg geht. So sympathisch sie das macht, so irrational handelt sie dadurch auch. Verstärkung anfordern? Nicht bei ihr. Sie ist eine Einzelgängerin, die oft aus einem Instinkt heraus agiert und sich dadurch gerne selbst in Gefahr bringt.

    Ähnlich wie in dem ersten Buch rund um die Ermittlerin ist das Umfeld hier sehr düster geschildert. Das Dorf ist voller Geheimnisse, man kann niemandem trauen. Ich hatte schnell ein gutes Bild von der Umgebung, auch wenn sie sehr austauschbar mit der Szenerie des ersten Krimis wirkte.
    Ravelli ermittelt unerschrocken, aber Kommissar Zufall hilft hier schon überraschend oft. Das fand ich schade, als hätte man die Ermittlungsarbeit ein wenig abkürzen wollen.

    Spannend war der Ausflug in Ravellis Vergangenheit. In Alpträumen kann man immer wieder stückweise etwas daraus erfahren, und auch ihr verschwundener Bruder spielt eine Rolle. Ich hätte mir allerdings gewünscht, mehr über ihn herauszufinden. Ich denke, er wird in den nächsten Bänden eine größere Rolle spielen.

    Der Showdown war überaus ereignisreich, gegen Ende wurde noch viel Neues offenbart, das sich gut in die Story einfügt.

    Ein abenteuerliches Leben


    Auf den ersten Blick ist "Agent Sonja" nicht unbedingt ein Buch, das mich ansprechen würde. Das Cover finde ich ist - nach der Lektüre des Buches - nicht unpassend gewählt, aber auf mich wirkt die Gestaltung dennoch eher abschreckend. Das liegt vor allem am für mich eher lieblos gestalteten Titelschriftzug in rot.


    Nicht so aber der Inhalt: Agent Sonja erzählt die Geschicht einer Frau, die ganz unterschiedliche Rollen im Leben ausfüllte. Als Mutter lebte sie ein völlig unauffälliges, durchschnittliches Leben, als unerschrockene Agentin und Spionin, die sich dem Kommunismus verpflichtet sah und aktiv gegen den Faschismus kämpfte, war sie eine absolut interessante Persönlichkeit.


    Ben Macintyre hat die Geschichte rund um Ursula Kuczynski gut recherchiert und liefert viel Hintergrundwissen mit. Es ist ein Sachbuch und zugleich eine tolle Biografie, liest sich aber wie ein (Agenten-)Roman. Als Leser war ich sofort gefesselt. Man kann sich ein gutes Bild von Ursula aka Sonja machen und über das weltpolitische Geschehen zu dieser Zeit.


    Ich empfehle das Buch für jene Leser, die sich gerne mit Geschichte und Politik auseinandersetzen und/oder einen guten Spionage-Thriller zu schätzen wissen.

    Ein MOrd wird angekündigt


    Seit Jahren lese ich die Thriller von Ursula Poznanski sehr gerne. In "Stille blutet" stellt sich ein neues Ermittlungsteam rund um die Polizistin Fina Plank vor.


    Zum Inhalt: Als Nadine Just in einer Nachrichtensendung ihre eigene Ermordung ankündigt und danach wirklich tot aufgefunden wird, ist das Entsetzen, aber ebenso das Interesse in den sozialen Medien groß - umso mehr, als das nicht der einzige Mord mit #inkürzetot bleibt. Ein Verdächtiger ist schnell gefunden - aber ist wirklich alles so offensichtlich, wie es scheint?


    Meine Meinung: Ich fand die Idee mit den angekündigten Morden sehr originell und grundsätzlich gut umgesetzt. Trotzdem ließ die Spannung zwischendurch immer wieder nach. Ich denke, das lag an der Schilderung des Verdächtigen, der mir sehr unsympathsich war und der mich mit seinen unüberlegten Handlungen oft verärgert hat. Gut fand ich indes, dass ab und an kurze Kapitel aus Sicht einer anderen Personen vorkamen, die meine Neugier wieder angestachelt haben.

    Der Schluß ist nur zum Teil vorhersehbar, lässt aber viele Fragen offen. Deshalb war ich nur halb zufrieden mit der Lösung.


    Zur Hauptperson: Die korpulente, unglaublich sympathische Kommissarin Fina Plank ist ein neues Mitglied der Mordgruppe des LKA und findet hier nur schwer ihren Platz - ihr Kollege Oliver Homburg versucht mit seinem machohaften Gehabe ständig, ihr das Leben schwer zu machen. Ich freue mich, dass Fina sich nicht davon unterkriegen ließ und sich immer wieder behauptete. Auch konnte man bei ihm eine Entwicklung bemerken, was mir gefällt. Ob die beiden sich wohl in den nächsten Büchern der Serie zusammenraufen werden?


    Das Cover gefällt mir farblich sehr gut und deutet auf den Handlungsort Wien hin, ist aber auch ein wenig nichtssagend. Auch mit dem Titel werde ich nicht warm.


    Ich bin trotzdem neugierig auf den nächsten Teil, was vor allem daran liegt, dass ich Fina Plank wirklich sympathisch fand und gerne wüsste, wie sie ihren Weg weitergeht.

    Thriller mit überraschenden Wendungen


    Schon der Klappentext hatte es mir angetan: Ein Serienmörder, der es auf Teenager abgesehen hat, die Tochter, deren heile Welt bei der Überführung ins Wanken gerät - das klingt für mich nach einem spannenden Plot und bietet Potential für eine starke Geschichte. Die eigentliche Erzählung setzt aber 20 Jahre später ein, als Chloe Davis ihre Heimat verlassen hat und als Psychologin noch immer nicht mit ihrer eigenen Vergangenheit abgeschlossen hat. Als wieder Mädchen verschwinden, holt sie vieles von damals ein. Wer entführt die Mädchen, mit denen sie offenkundig etwas verbindet?


    Das Buch ist wahnsinnig spannend geschrieben und liest sich wie im Flug. Chloe macht dabei eine Entwicklung durch, man lernt sie immer besser kennen. Dabei bleibt sie authentisch, was mir gut gefällt, auch wenn ich persönlich nicht alle ihrer Handlungen nachvollziehen konnte.


    Das Buch ist voller plötzlicher Wendungen, viele davon konnte ich nicht vorhersehen. Dem Täter war ich früh auf der Spur, was der Spannung aber keinen Abbruch tat, da mich das Buch in vielen Details trotzdem überraschte.


    Das Cover passt gut zum Inhalt und ist ansprechend gestaltet. Top für all jene, die keinen geradlinigen Krimi mit viel Ermittlungsarbeit seitens der Polizei wünschen, sondern Rückblicke und Überraschungen bevorzugen.

    Realitätsnaher Agententhriller


    Die Cellistin ist ein Teil der Serie rund um Gabriel Allon, man kann es aber auch ohne Vorkenntnisse gut lesen und fand auch so Zugang zu den bereits bekannten Charakteren.


    Geheimdienste, Geldwäscherei und Politik - die Themen alleine haben mich schon angesprochen. Sie waren super recherchiert und ich habe viel Neues erfahren. Der Bezug zur Realität hat mich am meisten angesprochen. Das alleine war schon sehr spannend. Die Umsetzung als Thriller war ebenfalls gelungen - die Charaktere waren gut geschildert und passten perfekt in die Story.

    Gabriel Allon und die Cellistin waren die Hauptfiguren, mit ihnen habe ich am meisten mitgefiebert. Allon ist sehr berechnend und in Sorge um die Cellistin. Sie ist eine besonders intelligente Frau, die verschiedene Rollen spielt, und in jeder wirkt sie authentisch.

    Der Spannungsverlauf war durchgehend gegeben, ich war auch mit dem Ende sehr zufrieden.


    Das Cover gefällt mir ebenfalls, durch den beige-braunen Farbton wirkt es fast ein wenig postapokalyptisch. Ich würde das Buch allen empfehlen, die Freude an rasanten Agententhrillern haben.

    Viele Reisen zum großen Glück


    Poppy und Alex sind beste Freunde. Und auch, als sich ihre Wege in der Jugend trennen, bleiben sie dank ihrer gemeinsamen Sommerreisen immer in Verbindung. Bis eine Reise alles ändert und ihre freundschaftliche Beziehung ins Wanken gerät.


    Poppy und Alex sind zwei tolle Charaktere - sie ist wie der Wirbelwind, der durch Alex ruhiges Leben weht, er hält sie am Boden. Beide profitieren in der Freundschaft von den Unterschieden. Wenn dann aber mehr Gefühle und ganz unterschiedliche Lebensentscheidungen und Wünsche aufkommen, führen sie doch zum großen Chaos. Die beiden Hauptfiguren handeln authentisch, ich konnte ihre Gedankengänge nachvollziehen und mich gut in ihre Situation hineinversetzen.


    Die Geschichte liest sich locker, sie macht Lust auf Sommer, Reisen, unbeschwerte Momente. Der Schreibstil ist sehr angenehm und verleitet nicht zuletzt durch die Rückblicke dazu, weiterzulesen. Es ist eine Story rund um Freundschaft, Liebe, Selbstfindung, ohne zu sehr in die Tiefe zu gehen. Für mich ist das die ideale Strandlektüre.


    Das Cover passt zum Inhalt und ist auch farblich sehr ansprechend gestaltet.

    ASIN/ISBN: ‎ B09KWXC1V7

    Ermittlungen auf dem Reiterhof


    Zum Inhalt:

    In Reitställen werden immer wieder Pferde angegriffen. Nachdem das Pferd einer jungen Frau verletzt wird, beauftragt diese den Detektiv Felix Hertzlich, hier für Aufklärung zu folgen. Bald darauf wird sie jedoch ermordet aufgefunden. Verdächtigt wird ihr Ex, Robin Thaler. Seine Anwältin Anabelle Hart glaubt jedoch nicht an seine Schuld. Durch Felix Schwester, die auch nicht denkt, dass ihr Reitpädagoge die Frau umgebracht hat, beginnen die beiden gemeinsam zu ermitteln.


    Meine Meinung:

    Die Geschichte geht rasant los, man ist sofort mitten drinnen. Trotzdem habe ich einige Zeit gebraucht, um mit den unterschiedlichen Charakteren warm zu werden. Felix war mir auf den ersten Blick nicht besonders sympathisch. Seine Laschheit, die mich gerade zu Beginn gestört hat, legt sich im Laufe des Buches jedoch. Annabelle stellt seinen Gegenpart dar - eine toughe Anwältin, die jedoch auch mit persönlichen Problemen zu kämpfen hat. Je besser ich sie kennengelernt habe, desto besser konnte ich mich in die beiden hineinversetzen. Sie haben authentisch gehandelt, aber ganz warm wurde ich dennoch nicht mit ihnen. Auch Felix Schwester blieb irgendwie blass.

    Auch fand ich es merkwürdig, dass man von den polizeilichen Ermittlungen nichts mitbekommen hat. Es schien, als hätten die gar nicht ermittelt, da es zu keinen Überschneidungen gekommen ist.

    Die Lösung des Falles war mir schon relativ früh klar, das Ende war trotzdem spannend. Alles in allem ein solider, teils doch recht brutaler Krimi.


    Das Cover ist nicht unbedingt originell, wirkt aber trotzdem ansprechend und passt gut zum Genre.

    Vielschichtiger Thriller


    Zum Inhalt:

    Ein Video, das ein totes Mädchen mit furchtbar verunstalteter Stoffpuppe in der Hand zeigt, hält das Ermittlerduo Sina Claassen und Eric Bartels auf Trab. Schon bald erkennen die beiden, was hinter den Videos zu stecken scheint, und machen sich auf die Jagd nach dem Täter – die Uhr tickt nämlich.


    Mein Eindruck:

    Positiv gefallen haben mir die Hauptcharaktere, sie waren sehr authentisch geschildert, sodass ich mir en gutes Bild von ihnen machen konnte. Der Spannungsbogen war von der ersten Seite an da und hat auch nie nachgelassen. Gut gefallen hat mir auch, dass es viele Nebenhandlungen gab, die allerdings einen Bezug zur Hauptstory hatten, sodass die Geschichte sehr vielschichtig war. Der Schluss war für mich nicht unbedingt überraschend, aber sehr stimmig.


    Was mich gestört hat, waren die vielen Alleingänge der Ermittlerin, die nicht immer nachvollziehbar waren.

    Das Cover passt ausgezeichnet zum Inhalt, es fasst Inhalt und Atmosphäre gut zusammen und fällt sofort auf.

    Ich würde das Buch jenen Lesern empfehlen, die spannende Thriller lieben, bei denen es auch mal brutaler zugehen darf.

    Toxische Beziehungen


    Marc, Sarah und Henning. Ein Liebespaar und der beste Freund - bis dieser offenbar in der gemeinsamen Wohnung getötet wird. Wer ist dafür verantwortlich?


    "Das Loft" wird hauptsächlich aus Marcs und Sarahs Sicht geschildert, mit vielen Rückblenden. Schnell merkt man, dass der Schein oft trügt und die Beziehungen, die die drei Menschen geprägt haben, allzu häufig toxisch sind. Als Leser fragt man sich ständig, wem man hier noch trauen kann, und wird immer wieder von neuen Erkenntnissen überrascht.

    Durch die wechselnden Erzählweisen ist die Story sehr lebendig geschrieben, und die Spannung bleibt bis zum Schluss aufrecht. Manche Wendungen waren für mich vorhersehbar, was allerdings die Lesefreude nicht getrübt hat. Die Charaktere waren authentisch geschildert und sind sich bis zum Schluss in ihren Handlungen treu geblieben.


    Das Loft ist Linus Geschkes erstere Solokrimi - also keine Serie. Ich mochte seine Bände rund um Jan Römer sehr, war aber auch von diesem Einzelband angetan, wenngleich sich der Aufbau der Bücher unterscheidet.


    Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut, es wäre mit in der Buchhandlung sofort ins Auge gesprungen und passt auch wunderbar zur Geschichte. Top!

    Zum Inhalt:

    Lena Freyenberg und Henning Gerlach sind ein neues Ermittlungsteam, das gleich nach Lenas Versetzung ihren ersten gemeinsamen Fall aufklären muss. Im Eiltempo versuchen sie herauszufinden, was es mit den Morden des Serienkillers auf sich hat, worin die Verbindung der Opfer liegt und was die Puppe bedeutet, die neben den Leichen platziert wurde. Dabei wird ihnen klar, dass sie bei den Ermittlungen selbst ihrem engsten Umfeld nicht vertrauen können.


    Meine Meinung:

    Ich mochte Lena und Henning schon in den ersten Kapiteln und habe schnell gemerkt, dass die beiden ein gutes Team bilden. Ihre Verhaltensweisen lassen sich gut nachvollziehen und sind immer gut begründet, was ich sehr schätze. Dadurch wirken sie auf mich beide sehr authentisch.


    Auch nahm die Handlung schnell Fahrt auf, und die Ermittlungen waren sehr spannend zu verfolgen. Ich fand die Hintergründe nicht aus der Luft gegriffen, die Gedanken und Motive des Täters wurden "logisch" erklärt.

    Es gab keine Längen, und die Story steigerte sich bis zum Finale beständig.

    Ich würde mich deshalb sehr über weitere Bände mit dem Ermittlungsteam freuen.


    Das Cover selbst spricht mich nicht unbedingt an, passt aber doch zum Inhalt.

    ASIN/ISBN: 3949221077

    ASIN/ISBN: 394536292X

    Band 1 einer neuen Serie rund um die Kommissare Ina Drews und Jörn Appel


    Zum Inhalt:

    An einem Strand bei der Ostsee wird ein Toter gefunden. Die Ermittlungen werden Ina Drews und Jörn Appel zugewiesen, einem neuen Team der Mordkommission Flensburg. Bis die Aufklärung so richtig ins Rollen gerät, dauert es jedoch. Und auch die Zusammenarbeit zwischen den beiden Polizisten gestaltet sich anfangs schweirig, schließlich haben sie einiges in ihrem Leben, das sie verbindet und das erst aufgearbeitet werden muss.


    Zum Autor:

    Thomas Herzberg ist ein deutscher Krimiautor. Bekannt ist er für seine Sylt-Krimis sowie für seine Wegner-Reihe. Die neue Serie spielt zwischen Nord- und Ostsee.


    Meine Meinung:

    Das Buch hat mich bereits auf den ersten Seiten in seinen Bann gezogen. Anfangs lag das jedoch weniger am Fall, sondern mehr an den privaten Verbindungen der Protagonisten, die deutlich mehr Spannung versprachen. Ihre persönliche Entwicklung hat mir auch das ganze Buch hindurch sehr gefallen, ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und hatte das Gefühl, ihnen näher zu kommen.

    Der Fall selbst war anfangs für mich eher im Hintergrund, hat dann aber Fahrt aufgenommen. Ich fand, dass er sehr gut geschildert war. Besonders gut hat mir allerdings die Atmosphäre im Buch zugesagt, ich konnte mir die einzelnen Orte immer gut vorstellen. Auch das Cover finde ich sehr passend und gut gewählt.


    Ich freue mich auf den nächsten Band.

    Klischeehafter, seichter Liebesroman


    Als Carolina und Johannes einander auf der Tanzfläche treffen, ist gleich etwas Vertrautes zwischen ihnen. Schnell wird klar, sie kennen einander von früher? Doch woher? Und was bedeutet das für ihre Zukunft?


    Ich fand den Anfang des Buches unglaublich spannend, man spürte sofort die Chemie zwischen den beiden. Doch dann wurde es ein bisserl langatmig. Protagonisten, die sich selbst im Weg stehen, gibt es zu häufig. Ich hätte mir zumindest ein richtiges Geheimnis aus vergangenen Zeiten geünscht, einen richtigen Grund für all die Verwicklungen, die dann gekommen sind.


    So blieb leider vieles klischeehaft (auch die Nebencharaktere wie Joes Bruder), und die Figuren verloren stark an Glaubwürdigkeit und Persönlichkeit. Dass der Schluss auch - eigentlich von Beginn an - vorhersehbar war, hat diesen Eindruck nur verstärkt. Schade, denn der Anfang war vielversprechend und auch sehr unterhaltsam geschrieben.


    ASIN/ISBN: 3945362512

    Zum Inhalt:

    Eine Frau, deren Namen man nicht erfährt, fährt mit ihrem Freund Jake im tiefsten Winter zu seinem Elternhaus. So harmlos die Geschichte beginnt, umso düsterer wird die Atmosphäre: die Beziehung kriselt, ein Stalker versetzt die Frau in Panik, die Gespräche werden konfuser und man hat das Gefühl, dass beide etwas voreinander verheimlichen und mehr dahintersteckt.


    Meine Meinung:

    Die Geschichte beginnt ganz unverfänglich: ein junges Paar besucht seine Eltern. Doch schnell merkt man, dass bei ihnen irgendetwas nicht stimmt. Lügen und Ängste werden angedeutet, die Stimmung droht immer wieder zu kippen, man hat ein flaues Gefühl im Magen. So weit, so spannend. Dann allerdings beginnt sich die Story in die Länge zu ziehen, man wünscht sich, sie kämen bald an, die Geschichte nimmt auch inhaltlich endlich an Fahrt auf. Mit dem Besuch des Elternhauses dachte ich erst, die Story hätte mich wieder in ihren Bann gezogen. Was mich dann allerdings gestört hat, war die Tatsache, das viele Handlungen oft nicht nachvollziehbar waren (und auch im Rückblick nicht notwendig erscheinen) - ich konnte mich über die Protagonisten teilweise nur ärgern, was den Lesefluss deutlich gestört hat. Der Showdown war dann anfangs wieder richtig zum Mitfiebern, allerdings hat mich das Ende weder überzeugt, noch sehr überrascht. Ich ahnte schon früh, dass es in diese Richtung gehen könnte.

    Die Personen waren anfangs gut charakterisiert, ich konnte mich in sie hineinversetzen, was sich jedoch Mitte des Buches (ab dem Bersuch der Farm) änderte.


    Mein Fazit: Toller Start, der ab der Mitte leider größere Längen aufwies und mich auch mit dem Ende nicht überzeugen konnte.

    Zum Inhalt:

    Zwei Ärzte, Thomas Hoffmann und Erik Jensen, werden entführt. Thomas findet man schon bald ermordet auf, im Hals steckt ein Dominostein. Und die fieberhafte Suche nach Erik und dem Mörder beginnt. Hierfür bittet die Polizei die Einheit für operative Fallanalyse des Zentralkriminalamtes zu Hilfe. Und Nathalie Svensson und der Rest des Teams machen sich auf den Weg nach Sundsvall, um gemeinsam mit Kriminalhauptkommissar Johan Axberg den Fall zu klären und seinen Freund Erik zu retten. Dass Nathalies Schwester Estelle irgendwie in den Fall verwickelt ist, macht die Sache auch nicht leichter.


    Meine Meinung:

    Ein spannender Plot, und die Personen sind allesamt toll beschrieben, ich konnte sie mir gut vorstellen. Auch haben sie so gehandelt, dass es grundsätzlich logisch und nachvollziehbar war. Einzig die Vergangenheit wurde recht oft erwähnt, was zeitweise lähmend war, wenn man den vorigen Band (so wie ich) nicht kennt. Hier hätte ich mir eingangs nicht nur kleine Infohäppchen, sondern ausführlichere Erklärungen gewünscht, was bereits passiert ist im Leben der Hauptprotagonisten. Durch das tolle Personenregister am Anfang des Buches gab es aber keine Verwechslungen, und man hatte schon einiges über die wichtigsten Charaktere erfahren - top!

    Nathalie Svensson fand ich sehr sympathisch, ihr Umgang mit Estelle und der Gesamtsituation waren authentisch geschildert, und auch Johan konnte meine Sympathien gewinnen. Deshalb freue ich mich sehr über die Entwicklung gegen Ende des Buches.

    Manchmal hatte ich mich gewundert, dass einzelne Details bei der Ermittlung außer acht gelassen oder nicht zur Genüge verfolgt wurden (zB Ermittlungen im Spital). Auch war es natürlich nicht logisch, dass Nathalie mitermitteln durfte, wo doch ihre Schwester irgendwie in den Fall verstrickt scheint. Die Dominosteine waren auch eher mau erklärt, das hat mich nicht ganz überzeugt. Die Aufklärung des Falles war dann schlüssig, ich hatte kurz vor der Auflösung auf den richtigen Täter getippt.


    Da ich mich mit den Charakteren gut anfreunden konnte und die Stimmung gut geschildert war, freue ich mich trotz einiger Kritikpunkte auf den nächsten Fall.


    Zum Inhalt:

    In einem kleinen Städtchen wird ein 16-jähriger tot aufgefunden - er scheint über das Balkongitter eines Hochhauses gesprungen zu sein. Detective Inspector Solomon Gray soll den Fall bearbeiten. Das tut er ohne zu zögern, schließlich ist das Opfer in etwa so alt, wie es sein Sohn heute ist, der vor 10 Jahren auf einem Jahrmarkt in der Geisterbahn verschwand. Als seine eigene Handynummer auf dem Telefon des Jungen unter den Kontakten auftaucht, ist das erst der Anfang: Solomon wird immer tiefer persönlich in den Fall hineingezogen.


    Meine Meinung:

    Es gibt Bücher, die fesseln gleich zu Beginn. So auch dieses. Der verschwundene Sohn, der Verdacht, der damals in der Luft hing, die Verzweiflung: all das ist sofort spürbar. Selbst dann noch, als das Buch in die Gegenwart und zum Fall des Jungen springt, der vom Hochhaus gestürzt ist, merkt man diese Gefühle noch deutlich. Deshalb prägt die Entführung des Sohnes, die in Rückblenden erzählt wird, auch den aktuellen Fall nachhaltig. Bei der Aufklärung des aktuellen Falles gibt es dann einige Fragen - vor allem im persönlichen Bereich - die noch offen bleiben.

    Noch spannender als den Fall fand ich aber die Beziehung der einzelnen Charaktere zueinander. Man merkt, dass sie alle es nicht leicht miteinander haben, und entsprechend kam es auch im Laufe der Ermittlungen noch zu einigen Konflikten. Das Zwischenmenschliche hat für mich die Ermittlungen am deutlichsten geprägt und war schließlich auch interessanter als die Auflösung.

    Ich freue mich daher schon auf den nächsten Fall - nicht zuletzt, weil Gray mit all seinen Macken dem Leser doch ans Herz wächst. Außerdem erschienen mir einige Personen, von denen ich hoffe, dass sie im nächsten Band wieder auftauchen, doch recht zwielichtig und undurchschaubar. Ich würde also gerne wissen, wie es mit Solomon Gray weitergeht.


    Zum Cover: Das verschwommene Karussell im Hintergrund, das sich aufbäumende Pferd, die rote Schrift, die ins Auge springt: das Cover fällt auf, und man bekommt sofort ein ungutes Gefühl (auch wenn der Titel eher nichtssagend anmutet). Sehr gelungen! Auch die Kurzbeschreibung macht klar, dass es sich um einen sehr spannenden Thriller handeln könnte, der nicht unbedingt leicht zu verdauen ist und macht so Lust aufs Lesen.


    Erstmal vorab zur Info: Totengrund ist der 8. Fall rund um Jane Rizzoli und Maura Isles.
    Nachdem ich vom Vorgänger nicht ganz so angetan war wie von den anderen Büchern der Serie, bin ich nun wieder begeistert. Der Einstieg ist schon mal superspannend. Was dieses Buch aber ausmacht, sind für mich - wieder mal - mehr die Protagonisten, die mir in der Zwischenzeit schon alle sehr ans Herz gewachsen sind. Diesmal dreht es sich ja vermehrt um Maura Isles und ihr Umfeld. Manches war bei der Geschichte nicht die große Überraschung für mich,und teilweise hat sich die Spannung ein wenig im Rahmen gehalten, aber ganz ehrlich: es hat so für mich trotzdem gepasst. Der Schluß ist zum Teil auch irgendwie klar gewesen, in den Details hat es aber dennoch Überraschungen gegeben. Der Schreibstil hat mich wie immer überzeugt, das Buch ließ sich flott lesen und ich hatte das Gefühl, "dranbleiben" zu müssen. Also freu ich jetzt schon mich auf den nächsten Band.

    Zitat

    Original von Bell


    Für mich kann ich das ganz klar beantworten: gefällt mir nicht, ich war enttäuscht.


    Diesen Punkt empfand ich ganz anders: nämlich echt erfrischend. Für mich war da nämlich schon ein bisserl Stillstand drinnen, und nun tut sich endlich etwas (wenn auch ganz anders, als ich es vor der Lektüre dieses Bandes erwartet hatte)

    "Sieh mir beim Sterben zu" ist der 5. Teil rund um das Monkeewrench-Team und den Detectives Magozzi und Rolseth, geschrieben vom Autorenteam (bestehend aus Mutter und Tochter) P.J. Tracy.


    Inhalt: Was zuerst nach einzelnen, unzusammenhängenden Morden aussieht, entpuppt sich für die Detectives Magozzi und Rolseth schnell als Katastrophe. Denn bald wird klar, dass die Fälle einen Zusammenhang aufweisen: das Internet. Denn die Mordvideos werden ganz ungeniert ins Netz gestellt, die Zuschauerquote ist enorm. Hier tritt auch Monkeewrench auf den Plan, die gemeinsam mit den Detectives und dem FBI versuchen, die Morde zu stoppen.


    Die Stärke dieses Falls liegt an verschiedenen Faktoren:


    1. das Thema ist aktuell. Dem Internet kommt eine immer bedeutendere Rolle zu, und so viel Nutzen es auch aufweist, soviele Lücken gibt es auch, sprich so viel Anonymität, was auch Verbrecher gerne ausnutzen.
    2. der Schreibstil. Wie auch schon in den letzten Teilen ist das Buch nicht nurspannend, sondern auch sehr humorvoll geschrieben. Zudem liest es sich flott weg
    3. die Personen. P.J.Tracy wählen sehr ausgefallenen Persönlichkeiten, und zwar nicht nur bei ihren Hauptcharakteren, die alle ausgeprägte Spleens haben, sondern auch bei den Nebencharakteren (wie Mordopfern etc). Das wirkt sehr erfrischend und macht es dem Leser leicht, sich die Charaktere vorzustellen.
    4. die neu eingeführte Hauptperson. John Smith vom FBI ist eine interessante Persönlichkeit, die an Profil gewinnt und auch das Privatleben hinter den Mordfällen einmal auffrischt. Seine Figur hat meines Erachtens Potential - ich hoffe, er ist auch im nächsten Band mit dabei.
    5. der Anfang. Man ist sofort in der Geschichte drinnen, es gibt kein fades Vorgeplänkel, schlicßlich klärt sich im Laufe der Geschichte ohnehin alles auf.


    Sonst bleibt zu sagen, dass die Story diesmal etwas "leiser" daherkam als bei den letzten Bänden. Ich habe dadurch bei der Fallösung nicht ganz so intensiv mitgefiebert wie sonst. Die Auflösung fand ich passend und auch nicht zu weit hergeholt. Das Cover fand ich ebenso sehr gelungen, was ja leider nicht allzu oft der Fall ist.


    Deshalb: sehr solider Krimi, tolle Charaktere, humorvoll und trotzdem spannend geschrieben. Top. ich warte auf den nächsten Band.

    "Liebeslänglich" ist kein wirklicher Krimi, eher eine psychologische Erzählung mit Thrillerelementen. Es geht um sogenannte "Mörder-Groupies", die ja einige Häftlinge wirklich haben... kann ich so überhaupt nicht nachvollziehen, weshalb mir Mathildes Verhalten sehr wenig verständlich war. Das Buch hat aber trotzdem eine Logik in sich, und wenn man akzeptiert, dass Mathilde nun mal so handelt, dann ist es in sich schon schlüssig. Das komische bei dem Buch ist ja, dass es nicht vor Spannung trieft, ich aber trotzdem dranbleiben wollte, weil es mich gefesselt hat - Mischkes Art zu schreiben spricht mich anscheinend an.
    Auch vom Schluß war ich angetan. Einiges hatte ich geahnt, aber es hat einfach gut zur Geschichte gepasst. Und das ist mir immer noch lieber als überraschende Wendungen, die sich so gar nicht in die Story einfügen.
    Das war sicherlich nicht mein letztes Buch von Susanne Mischke.