Hänge gerade fest, seit 5.00 Uhr (ja, ja, notorischer Frühaufsteher) bastle ich an einer Geschichte, die mein Ältester als Geschenk in den Adventskalender bekommen soll; die Utensilien auf einem Schreibtisch führen in dieser Geschichte ein Eigenleben, das einige Parallelen zu Pawels Leben hat.
Nur jetzt ist gerade die Luft raus - Pause
Beiträge von Twiärsdriever
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@ Blaustrumpf
Herzlichen Dank für Deine umgekehrte Auslegung der Sucht nach Büchern.
Werde sie das nächste Mal einsetzen, wenn meine Frau (das netteste Wesen der Welt, außer wenn es um meine Bücherberge geht) mich wieder mit inquisitorischem Blick ansieht und dringende Maßnahmen zur Schaffung von Stellplatz für Schränke und ähnliches fordert. -
Also mich beschleicht schon der Verdacht, dass hier bisweilen das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird.
Wenn Erziehungsberatung zu einem festen Institut wird, weil es eben kaum noch gelingt, dass ein Nachbar den anderen anspricht, dann muss das doch nicht gleich als bevormundende Kontrolle aufgefasst werden. Es gibt schon eine Menge junger Eltern die nicht nur in einfachen Fragen von Erziehung hilflos sind, sondern deren Hilflosigkeit auch darin besteht, nicht zu wissen, an wen sie sich um Rat wenden können.
Meines Erachtens reicht es nicht aus, einfach nur die schrecklichen Zustände zu beklagen, wir brauchen schon auch die Offenheit für Lösungsideen, "Das war schon immer so" kann und will ich dabei nicht akzeptieren.
@ Heaven: Deinen offensichtlichen Frust kann ich gut nachvollziehen - da Du ebenso offensichtlich "bei der Stange bleibst" : Hut ab!!
Ich denke, bzgl. der Situation von KIndern läuft es aus zwei Richtungen falsch:
Da ist zum einen ein Gemeinwesen, das es sich leistet, kaum Mittel für die jeweils nachfolgenden Generationen bereitzustellen, Übervolle Kindergärten, überfüllte Klassen, keinerlei Bereitschaft, außer Pseudoaktionismus wirklich etwas im Bildungssystem zu verändern....
Auf der anderen Seite Eltern, die versuchen, jedwede Institution, sei es nun die berühmte Krabbelgruppe, der Kindergarten, die Schule, die Nachmittagsbetreuung zu ihrem persönlichen Vorteil zu nutzen, getreu dem Motto: "Ic h will behaupten können, alles für meine KInder zu tun - und ihr habt die Pflicht, sie mir vom Hals zu halten!!!" (Wie anders ist es zu erklären, dass als Merkmal zur Festellung der Qualität von Kindergärten immer wieder an erster Stelle deren Öffnungzeiten genannt werden?) -
@ Tom
Du schreibst ziemlich viel weiter oben, Eigenverantwortlichkeit, Subsidiarität und Achtung im Umgang miteinander, auch außerhalb der eigenen Familie seien die richtige Antwort. Dem kann ich zunächst nur zustimmen.
Die Art, wie Menschen miteinander umgehen muss einfach Thema werden. Nur glaube ich, dass es auch der institutionellen Absicherung bedarf, damit eine Entwicklung in dieser Richtung in Gang kommt.
Erziehung scheint gar kein Thema zu sein, oder höchstens dann, wenn etwas arg aus dem Ruder gelaufen ist. Viele Familien benötigen aber im normalen Alltag bereits Hilfe, die keineswegs zeitlich unbegrenzt und auch nicht in Form staatlicher Überwachung organisiert sein muss. Die Kinderpflegerin, der auffällt, dass Muttern reichlich nervös ist im Umgang mit ihren lieben Kleinen hat es zunächst viel leichter, besagte Mutter anzusprechen.
Ich bin überzeugt, dass solcherart verstandene Kinder- und Jugendfürsorge auf längere Sicht dazu beiträgt, ein Erziehungklima innerhalb der Gesellschaft zu erzeugen, das die institutionelle Fürsorge immer weniger nötig macht.
Bis dahin allerdings wird noch recht viel "Staat" notwendig sein.Du kannst mir jetzt ruhig einen überzogenen Optimismus vorhalten, ich hör' das gerne.
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@ BJ
Na, da nähern wir uns so fast schon an.
Bzgl. der Einschätzung der Qualität von Heimerziehung im Vergleich zu einem wirklich schlechten Elternhaus bleibe ich allerdings dabei, dass Eltern nicht per se die besseren Erzíeher ihrer Kinder sind. Wenn dies immer wieder behauptet wird, so frage ich mich schon, wem eine solche Aussage denn nutzt. Ist es nicht auch die öffentliche Hand, die damit Gelder einspart? Denn Einrichtungen, die doch angeblich schlecht sind, brauchen auch keine Mittel.
Was nichts daran ändert, da stimme ich Dir zu, dass der Prävention Vorrang einzuräumen ist. Solche Maßnahmen brauchen aber Zeit und man muss verantworten können, Kinder in ihrer Familie zu belassen. Ist das nicht der Fall muss auch unverzüglich eingegriffen werden, auch wenn anschließend im Verblödungs-Fernsehen irgendwelche ungewaschenen Heulsusen das schreckliche Unrecht beklagen, das ihnen vom JA angetan wurde. Besser, ein paar Erwachsene heulen ihre Krokodilstränen, als dass noch ein KInd auf der Strecke bleibt.
Vermutlich sind wir uns in noch einem Punkt einig: Effektives Eingreifen können setzt rechtliche Sicherheit voraus.
Zum einen ist aber die Situation so, dass dem sog. Elternrecht, wenn es in Konflikt mit den Rechten der Kinderr gerät zu hoher Stellenwert eingeräumt wird; ablesbar an richterlichen Entscheidungen, die immer wieder dazu führen, dass Kinder zu ihren Peinigern zurück müssen. Zum anderen muss man sich schon fragen, was denn überhaupt mit unserern Richtern los ist. Wenn ich zwischen den Zeilen richtig gelesen habe, bist Du bei der Polizei, da wirst Du doch leider auch schon die Erfahrung gemacht haben, dass gesunder Menschenverstand, Einfühlungsvermögen und ein gesundes Rechtsempfinden ja, ich weiß, auch das ist subjektiv) nicht unbedingt Voraussetzung sind, um Richter zu werden.
Was das "Sich Verstellen" bei angekündigten JA-Besuchen angeht, da hast Du leider Recht ("leider" nicht, weil ich Dir darin zustimmen muss, sondern weil das Problem so verdammt schwierig ist). Meines Erachtens helfen da nur unangekündigte Besuche, die dann auch durchgesetzt werden. Die aktuelle Situation, dass man sich keinen Zutritt zur Wohnung verschaffen kann, wenn nciht just im Moment Schmerzensdschreie von Kindern zu hören sind ist nichts anderes als die missbräuliche Nutzung des Rechts auf die Unverletzlichkeit der Wohnung.
Das sind Maßnahmen, die ich für unverzichtbar halte, auch wenn sie sehr "hart" erscheinen mögen. Damit allein zufriedengeben kann ich mich aber nicht, denn was wir auf längere Sicht brauchen ist ein Bewusstsein dafür, dass man für seine Kinder verantzwortlich ist und sich um deren Wohlergehn zu sorgen hat, auch wenn damit der Verzicht auf eigene Interessen einhergeht. Das kann man, und ich kann aus eigener Erfahung sagen, es tut auch gar nicht weh! (oder nur manchmal, ein wenig )
Bis sich das in unserer Jux-, Spaß-, Amüsiergesellschaft etabliert hat wird noch einige Zeit vergehen, Zeit, in der sich niemand hinter irgendwelchen Elternrechten verstecken darf. -
@ BJ
Also, um eines von vornherein klarzustellen: Es geht mir nicht um persönliche Diffamierungen, aber es ist einfach schrecklich, wenn die immer gleichen und immer gleich falschen Argumente benztzt werden, um z.B. eine Heimunterbringung von Kindern per se zu verurteilen. Heimerziehung ist bestimmt nicht optimal, aber u.U. liegt es auch daran, dass Heime nicht ausreichend mit Mitteln ausgestattet werden.
Ich persönlich habe jedenfalls ausreichend Familiensituationen erlebt, die so schrecklich waren, dass Auflösung dieser Familien die einzige Antwort sein konnte.
Weiter oben beschrieb jemand (ich glaube Churchill war es), der selbst drei Pflegekinder hat, dass es eben manchmal auch Situationen gibt, in denen die Unterbringung in einer Pflegefamilie nicht möglich ist; m.E. muss dann ein vernünftiges Heimangebot vorgehalten werden.
Ich habe beruflich mit Menschen zu tun, die aus, nett umschrieben, katastrophalen Familienverhältnissen stammen, manche sind schlicht und einfach zu Wracks gemacht worden, eine rechtzeitige Intervention hätte vieles verhindern können.
Natürlich sind die biologischen Eltern, die i.d. R. ja auch die eigentlichen Eltern werden, in erster Linie für die Erziehung ihrer Kinder verantwortlich. Zeigen sie sich dieser Verantwortung aber nicht gewachsen, so muss der Staat eingreifen, ihm obliegt es, die Durchsetzung elementarer Menschenrechte ggf zu erzwingen.
Das klingt fürchterlich bürokratisch, aber ich möchte deutlich machen, dass es keine von Ideologien geschützten Freiräume für die Missachtung der Rechte von Kindern geben darf.
Zuletzt: Sorry, aber Du hast etwas oberflächlich gelesen: Ausgelassene Vorsorgeuntersuchungen sind kein ausreichender Grund, ein Kind aus einer Familie herauszunehmen, sie können aber ein Hinweis auf eine eine nicht ausreichende Betreuung der Kinder im Elternhaus sein. In einem solchen Fall muss z.B. das JA die Möglichkeit haben, das Gespräch mit den Eltern zu suchen. Organisatorisch könnte man z.B. Anleihen in GB machen, dort ist es selbstverständlich, dass eine Nurse eine junge Familie besucht und sich nach dem Wohlergehen des Kindes bzw. der Kinder erkundigt, etwa mit der Frage, wer sich denn um die Kinder kümmert, wenn die Eltern beide berufsbedingt aus dem Haus sind. Ein Achselzucken auf eine solche Frage kann keine angemessene Antwort sein.
p.s. Von außen kommende, etwa JA-Mitarbeiter sehen meines Erachtens mehr als Verwandte dies können, die Teil des ´Familiensystems sind, deren persönliche Beziehung zu den Eltern natürlcih ein Rolle spielt in ihrer Wahrnehmung und und und....
Dass auch die Wahrnehmung von ausgebildeten Mitarbeitern subjektiv gefärbt sein kann will ich dabei gar nicht in Abrede stellen, arebieten diese aber in einem guten Team, so läßt sich dies auffangen, auch wenn es kein objektiven Untersuchtungsverfahren gibt, angemessene Erziehung läßt sich nun mal nicht an einem Laborwert ablesen, im Interesse der Kinder wérden wir mit Ungenauigkeiten leben müssen. -
Vorsicht mit dieser Argementation "Blut ist dicker als Wasser". Zwar gibt es Hinweise, dass insbes. Väter, wenn sie die Wahl haben, ihre blutsverwandten Kinder anderen, die in ihrer Familie leben vorziehen, s. dazu auch Dawkins "Das egoistische Gen". Menschen zeichnen sich aber dadurch aus, dass sie solche Tendenzen an sich selbst wahrnehmen und entsprechend gegensteuern können, wir sind keineswegs Sklaven unserer Gene. Zumindest kenne ich Adoptiveltern, die ihre nicht blutsverwandten Kinder sehr liebevoll großziehen, auch Pflegeeltern, die zudem ja noch mit der Schwierigkeit umgehen müssen, oft nicht einmal zu wissen, wie lange sie ein ihnen anvertrautes Kind begleiten dürfen und dennoch eine tiefe emotionale Beziehung aufbauen.
@BJ Nein, ich weiß nicht, mit wem ich diskutiere, wüßte aber auch nciht, welche biographischen Besonderheiten Deinen Positionen mehr Gewicht verleighen sollten.
Zu Deiner Frage der Entscheidungskompetenz: Ja, da würde subjektiv (mehr oder weiner) entschieden werden müssen, meinetwegen auch von einem dazu noch auszustattenden Jugendamt. Kriterien, die die Frage aufwerfen, ob jemand noch selbst die Erziehungverantwortung tragen darf könnten u.a. sein: Entwicklungsrückstände, die nicht auf außersoziale Ursachen zurückgeführt werden können, unangemessene Erziehungsmethoden (Prügeln ist kein Erziehungsmittel, sondern eine Straftat!!!!), Vernachlässigung, z.B. sichtbar werdend an unterlassenen Vorsorgeuntersuchungen.
In diesen Fällen wird man keineswegs sofort ein Kind aus seiner Ursprungsfamilie nehmen müssen, zunäcsht zeigt sich hier ein Hilfbedarf. Wird angebotene Hilfe aber nicht angenommen, dann muss über weiterghehende Schritte nachgedacht werden, aber flott! Ein Staat, der hier zügig eingreift maßt sich nichts an, er kommt nur seiner Verpflichtung nach, den jeweils Schwächsten zu schützen, -
@Babyjane
Ja, ich habe zwei Kinder und gerade deshalb weiß ich, wovon ich spreche, wenn ich biologische Elternschaft und echtes Elternsein voneinander trenne.
Es besagt eben nichts, wenn ein Paar ein Kind zeugt, bis hierhin sind die "Eltern" nur "Erzeuger". Zu Eltern im eigentlichen Sinn werden sie erst, wenn sie ihrem Kind dabei zur Seite stehen, seinen Weg in die Welt zu finden.
Diese Worte mögen hart sein, sie sind aber nun mal geboren aus der Vereinigung von Verantwortungsgefühl und Parteinahme für Kinder, auch die "eigenen".
Die immer wieder aufgestellte Behauptung, das schlimmste Elternhaus sei immer noch besser, als das beste Heim ist nichts weiter als der Versuch, die Zerschlagung der stationären Jugendhilfe scheinbar menschenfreundlich zu bemänteln. Aufrechterhalten werden kann er nur von Menschen, die keine Ahnung haben, was sich in Familien so alles abspielt.
Es mag sein, dass es Fälle wie den von Dir genannten gibt, doch stellt sich da die Frage, was genau es ist, das diesen Jungen immer wieder zu seinen "Eltern" treibt, dies können durchaus auch Vorteile sein, wie etwa unbeobachtet zu sein, die ihm zwar auf Dauer nicht gut tun, ihm im Momnet aber so attraktiv erscheinen, dass er Suff und Prügelei hinnimmt.
Nochmals zum Anfang: Es wird oft vom "Recht auf Elternschaft" gesprochen, alle möglichen Leutchen fühlen sich auch immer wieder bemüßigt, dies in jedem Fall durchsetzen zu wollen, ich komme aber nicht darum herum, festzustellen, dass dieses Recht verwirkt wird, wenn es dem Recht auf Erziehung, das jedes Kind hat, entgegenwirkt. -
Ob jetzt, um auf den zugrundeliegenen Fall zurückzukommen, das Bremer Jugendamt, gzw. einzelne MItarbeiter versagt haben, kann zur Zeit nicht geklärt werden.
Wichtiger fände ich es, in eine Diskussion darüber zu kommen, welchen Stellenwert KInder in Deutschland haben oder was getan werden kann, diesen zu verbessern.
Eine Gesellschaft, die von sich behaupten will, zumidest im Ansatz menschlich zu sein muss sich daran messen lassen, was sie für ihre schwächsten Mitgleider tut. Es hilft nicht, mit ausgestrecktem Zeigefinger auf irgendwelche Asi-Eltern zu zeigen (ja, die gibt es, und auch ich gehöre zu denen, die solche Leute zum K....
finden), Hilfe ist notwendig, und dazu müssen Beiträge geleistet werden von denen, die dies können: Nachbarn, die nicht wegsehen, Jugendämter, die nicht durch die Gesetzeslage daran gehindert werden, einzuschreiten....
Wir müssen endlich davon wegkommen, die biologische Elternschaft so hoch zu bewerten, wie dies in vielen Gerichtsurteilen bzgl. Sorgerecht etc. immer noch geschieht. Ein Mann kann aus seiner Zeugungsfähigkeit, eine Frau aus ihrer Gebärfähigkeit eben nicht ableiten, mit "ihrem" Kind umgehen zu können, wie es gerade passt.
Frau v.d. Leyen, zu der ich ansonsten bestimmt keine politische Nähe verspüre, hat es gestern Abend auf den Punkt gebracht (Respekt!!!!): Es gibt Fälle, in denen es darauf ankommt, durch gut ausgebaute U3-Betreuuungen etc Kinder möglichst lange dem Einfluss ihrer nciht werziehungsfähigen Eltern zu entziehen. -
Entsetzen, tiefe Betroffenheit allerorten, nachdem in Bremen ein kleiner Junge in der Obhut des Jugendamtes zu Tode kam.
Sicher spricht nach den zur Zeit vorliegenden Informationen viel dafür, dass hier seitens des Jugendamtes schuldhaft versäumt wurde, seiner Pflicht nachzugehen.
Etwas anderes aber stößt mir mindestens genauso auf: In vielen Stellungnahmen ist davon die Rede, dass die Sozialbehörden u.a. auch deshalb eine Heimunterbringung gefährdeter Kinder zu vermeiden versuchen, weil diese teuer ist. In welch einer Gesellschaft leben wir eigentlich, die es nicht schafft, die Mittel bereitzustellen, um hilflosen Menschen den notwendigen Schutz angedeihen zu lassen? Es gibt ein Recht auf körperliche Unversehrtheit, aber wird dieses Recht nur nach Kassenlage gewährt?
Manchmal ist es eben notwendig, Prioritäten zu setzen. Wenn nicht genug Geld für alle öffentlichen Aufgaben da ist muss man sich den dringlichsten eben zuerst widmen. Die Sorge um Kinder gehört dazu.
Zur Verdeutlichung: Was geschähe wohl, wenn eine Kommune beschlösse, ihre Feuerwehrfahrzeuge nicht mehr ausrücken zu lassen, weil der Etat für deren Wartung aufgebraucht ist? -
Der bislang positiven Kritik kann ich mich nur anschließen.
Grass' berufliche Herkunft aus der Bildhauerei wird wieder deutlich, sein Umgang mit Sprache ist nicht der des geschliffen und glatt formulierenden Journalisten, er bleibt auch hier Bildhauer, einer, der bereit ist "die feuchttonige Oberfläche der Skulpturen möglichst lange rauh zu halten..." (S.345 f)
Überzeugend seine Distanz zu sich selbst, zwar immer wieder Hinweise auf spätere Texte, eher jedoch Angaben, aus welchem Steinbruch das Material für diese Texte stammte, aber im wesentlichen begrenzt Grass seine Autobiographie auf einen Zeitraum (bis zur "Blechtrommel"), zu dem er genügend Abstand hat.Ein Wort zu Grass' Mitgliedschaft in der Waffen-SS bzw. zu seiner Art, diesen Zeitraum jetzt zu beschreiben: Wo verliert er denn an Glaubwürdigkeit, wenn er zugibt, verblendet gewesen zu sein - ist der, der einen schrfecklichen Fehler zugibt, schlechter, als der, der auf Grund glücklicher Umstände nicht in Versuchung geriet?
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Habe die Novelle vor Jahren als Hörbuch genossen. Damals hat es mich sehr beeindruckt. Nachdem sie mir jetzt beim Stöbern in der Büchereule nochmals über den Weg gelaufen ist werde ich sie auch lesen, denn die sprachliche Qualität erschließt sich meines Erachtens eher beim Lesen (mag aber auch daran liegen, dass ich Hörbücher i.d.R. beim Autofahren höre, einer Tätigkeit, die doch ein wenig Aufmerksamkeit für sich beansprucht, ohne dass man sich diesem Anspruch ungestraft entziehen könnte.
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Eines der wenigen Bücher, bei denen das schulische "Du musst" zur Lust wurde.
(lang ist's her)
Mag aber auch daran gelegen haben, dass ich mit einem Deutschlehrer gesegnet war, der, obwohl Germanist, nichts unternahm, uns die Freude an der Literatur zu verderben - ganz im Gegenteil. -
Irgendwie beschleicht mich der Verdacht, dass der Deutschunterricht in vielen Fällen Traditionen folgt. Im Fall der Judenbuche eben der Tradition, ein hoffnungslos überbewertetes Textchen immer wieder hervorzukramen.
Was soll denn das sein? DH entscheidet sich nicht, ob sie eine Erzählung, einen Essay eine (verunglückte) Kriminalgeschichte schreiben will.
Von daher evtl. noch aus literaturgeschichtlicher Sicht interessant, ansonsten aber nicht weiter erwähnenswert -
Hallo binchen
Der Tip mit der Vorleser-Seite ist einfach genial, manchmal machen die Augen einfach nicht mehr mit, aber man möchte doch etwas Literatur genießen.
übrigens: Die Weihnachtsgeschichte von Dickens gehört in unserer Familie zum festen Vorlese-Kanon, sogar mein jetzt 15-jähriger Sohnemann hört zu. -
Ich finde, die "Toten Seelen" sind ein gutes Hilfsmittel, um die Entwicklung nach der Oktoberrevolution nachvollziehen zu können. Ein Volk, das so lange Zeit so unvorstellbar geknechtet wurde wird eben mit den früheren Machthabern und ihren Stiefelleckern nicht gerade zimperlich umgehen.
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Dem Urteil der Rezensentin schließe ich mich an. Kleine Geschichte am Rande:
Ein Bekannter erzählte mir einmal, er habe vor seinem Examen mit Kollegen eine "Oblomowiade" veranstaltet: Wer zuerst anfängt, etwas für die Prtüfung zu tun, fliegt raus.
Kann es sein, dass solche Oblomowiaden klammheimlich in manchen Amtsstuben veranstaltet werden? -
hab' gerade einen MIttagsschlaf gemacht, sitze mit meinem geliebten Friesentee (von Thiele versteht sich) vor dem PC und fühle, dass die alte DDR-Nationalhymmne auch auf mich passt: Auferstanden aus Ruinen....
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@ BabyJane
Gemach gemach, warum denn soll eine Frau, die alle Register zieht, ein Flittchen sein?
Wenn ich so überlege, was wir Männer manchmal alles anstellen, um einer Frau zu gefallen (tägl. rasieren, oder eben gerade nicht, darauf achten, dass man zwei gleiche Socken und keinen von beiden auf links anzieht....
In grauer Vorzeit, während des Studiums, hab'ich sogar darauf geachtet, dass ich für's Wochenende, wenn meine Angebetete kam, die "besseren" Unterhosen zur Verfügung hatte.....
Bin ich deshalb ein Flitterich? -
Also, nachdem hier so ausführlich der Zusammenhang zwischen Kinderkriegen und Größerwerden der Füße thematisiert wurde werd' ich doch mal meine Frau nach ihrem Vorleben fragen, Schuhgröße 42, wir haben zwei Kinder (bisherige offizielle Zählung)