Beiträge von Glücksklee

    Maik Rütter ist verschwunden. Seine Frau, die eine persönliche Abneigung gegenüber der Polizei hat, beauftragt die Privatermittler Leah und Louis. Diese entdecken Einbruchspuren an der Terassentür und auch das Tuch mit Chloroform, dass die Ehefrau gefunden hat, lässt nur den Schluss zu, dass Maik Rütter entführt wurde. Der einzige, der vordergründig hierzu ein Motiv haben könnte, ist ein ehemaliger unzufriedener Kunde. Beim Bau seines Hauses wurde gepfuscht und er macht seinen Architekten Maik Rütter hierfür verantwortlich. Schon seit langem terrorisiert dieser das Ehepaar. Könnte er für die Entführung verantwortlich sein?
    Dann geschehen weitere Verbrechen, die zunächst nicht im Zusammenhang zu stehen scheinen. Leahs ehemaliger Partner bei der Polizei Jens ermittelt hier. Doch plötzlich scheint es eine Verbindung zu geben als sich Maiks Ehefrau an die anderen Opfer erinnert. Die Spur führt zu einem Unglücksfall, der sich vor einem Vierteljahrhundert in Wien ereignet hat. Leah und Louis nehmen die Verfolgung auf.


    Olivia Metz führt den Leser beim zweiten Band ihrer Reihe langsam an die Geschichte heran. Durch die Zusammenführung verschiedener Erzählstränge steigert sie langsam die Spannung, die letztendlich in einem großen Showdown mündet. Bis dahin wird man geschickt auf eine falsche Fährte gelockt. Die ständigen Neckereien des Ermittlerpaares, die ja eigentlich kein Paar mehr sind, mit ihrer Trennung und sexueller Neuorientierung jedoch scheinbar ganz locker umgehen können, sind sehr amüsant. Auch Leahs Familie ist mit von der Partie und stellt sich als wirklich liebenswürdig heraus.


    Der Roman lässt sich leicht und zügig lesen und ehe man sich versieht, befindet man sich bereits am Ende. Ein spannender und gelungener Krimi mit liebenswerten Charakteren.

    Kates und Georgias Eltern sind bei einem Unfall gestorben. Da sie nun auf sich allein gestellt sind, beschließen sie, zu ihren Großeltern nach Paris zu ziehen. Beide wissen nicht, wie sie mit dem Verlust der Eltern umgehen sollen. Während die extrovertierte Georgia sich ins Nachtleben stürzt, igelt sich Kate zu Hause ein und versinkt in ihrer Trauer. Als sie sich eines Tages in ein Straßencafé mit einem Buch zurückzieht, begegnet sie Vincent und seinen Freunden. Beide können den Blick nicht mehr voneinander lassen; irritiert zieht sich Kate zurück. Doch seitdem häufen sich die Zufälle, bei denen sie Vincent trifft. Letztendlich verabreden sich die beiden und kommen sich näher.
    Dann wird sie zufällig Zeugin wie Jules, ein Freund von Vincent stirbt. Doch statt verzweifelt auszurasten, ist Vincent die Ruhe selbst und bringt Kate vom Unfallort weg. Verständnislos und zornig über sein Verhalten beendet Kate die aufkeimende Beziehung. Bei Zeitungsrecherchen für eine geschichtliche Schularbeit entdeckt Kate plötzlich ein Foto von Vincent und Jules, dass zu einem Nachruf aus dem Jahr 1942 gehört. Als sie dann auch noch einem völlig lebendigen Jules in die Arme läuft, stürmt sie zu dem Haus, in dem Vincent lebt. Bei dem Versuch, dass Haus zu verlassen, betritt sie versehentlich Vincents Zimmer und entdeckt ihn liegend auf seinem Bett. Als sie sich ihm nähert, macht sie eine furchtbare Entdeckung. Vincent ist tot! Hat Jules ihn getötet?
    Da Kate schon zu tief in die Geheimnisse der Hausbewohner vorgedrungen ist, sehen diese keinen anderen Ausweg, als sie vollends einzuweihen. Sie erzählen ihr, dass sie Revenants sind, dazu ausersehen, Menschenleben zu retten und für andere zu sterben. Nur, um dann wieder zurückzukehren und ihre Mission aufs Neue zu erfüllen. Kate ist verzweifelt. Hat sie doch schon beide Eltern verloren, soll sie nun auch Vincent immer und immer wieder neu verlieren? Wird Kate es schaffen, ihrer Liebe eine Chance zu geben? Doch wer sind die anderen, die sie während eines mysteriösen Schwertkampfes gesehen hat?


    Das Buch von Amy Plum hat mich von Anfang an gefesselt. Es ist leicht und flüssig geschrieben und dabei so wunderbar gefühlvoll, dass man ganz im Geschehen versinkt. Die Beschreibungen der Örtlichkeiten in Paris waren so ausführlich, dass ich das Gefühl hatte, mich direkt dort zu befinden. Man merkt Amy Plum an, dass auch sie sich in diese Stadt verliebt hat. Kate und Vincent sind sehr sympathisch und auch die Nebencharaktere sind mit der nötigen Tiefe beschrieben. Die Idee der Revenants war für mich neu und hat mir wirklich gut gefallen. Die Aufmachung des Buches ist einfach nur perfekt. Das Cover, das mit wunderschönen Farben gestaltet wurde, zeigt eine Impression von Paris, verziert mit Rosenranken. Auch auf den einzelnen Seiten wird dies fortgeführt. "Von der Nacht verzaubert" ist der Auftakt einer Trilogie und ich kann es kaum erwarten, bis der zweite Band erscheint.

    Das Buch gliedert sich in mehrere Handlungsstränge. Da ist einmal der Flugzeugabsturz, der furchtbar, aber bisher nicht ungewöhnlich ist bis zu dem Moment, als immer mehr Menschen behaupten, dass die dort Verstorbenen noch leben. Sheriff Webster Gayle und sein Team sind hier im Einsatz.


    Des Weiteren trifft man auf Heather Kennedy, Polizistin, die von ihren Kollegen gemobbt wird, weil sie sich der Wahrheit verpflichtet fühlt und nicht unter dem Motto lebt: Die eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Der Erzählstrang um Heather ist der Hauptteil. Der Leser erfährt gleich zu Beginn von ihrem traurigen Privatleben und dem Vorfall, der sie zu einer Persona non grata im Polizeirevier hat werden lassen. Aus diesem Grunde werden ihr auch nur die unmöglichsten Fälle zugeteilt. Wie zum Beispiel die Sache mit Stuart Barlow, der in der Fakultät für Geschichte angeblich durch einen Unfall gestorben ist. Das ganze liegt schon länger zurück, was die Beweisaufnahme fast unmöglich macht. Dann entdeckt Heather jedoch gemeinsam mit ihrem neu zugeteilten Kollegen Harper Ungereimtheiten und kommt so langsam einem Mord auf die Spur. Aus einem werden mehrere und die Geschichte nimmt langsam an Fahrt auf.


    Der nächste Handlungsstrang informiert den Leser über Leo Tillman. Diesem sind vor Jahren seine Frau und seine drei Kinder abhandengekommen. Eines Tages, als er nach seiner Arbeit nach Hause kam, waren sie und alle ihre Sachen einfach weg. Leo glaubt jedoch nicht, dass sie freiwillig gegangen sind. Um sich auf eine professionelle Suche nach ihnen vorzubereiten, trat er beim Militär ein und verdingte sich später als Söldner. Er fahndet nun schon seit langem nach seiner Familie und dem Mann, der zuletzt mit seiner Frau gesehen wurde.


    Letzten Endes ist da noch die Gruppe um Solomon Kuutma. Wer er ist, was er macht und was ihn antreibt möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, sonst würde ich der Geschichte schon zuviel vorwegnehmen und denen, die sie noch lesen möchten, zuviel verraten.


    Adam Blake ist das Pseudonym eines internationalen Bestsellerautors, der in London lebt. Er hat es gekonnt verstanden, die einzelnen Handlungsstränge miteinander zu verweben. Am Anfang ist dies jedoch ein wenig verwirrend; im Laufe des weiteren Lesens gibt sich jedoch das Gefühl. Später geht Blake jedoch dazu über, Teile der Geschichte zu wiederholen, dann jedoch aus der Sicht eines anderen Charakters. Meiner Meinung nach nimmt das der Geschichte einen großen Teil des Schwungs und der Spannung.


    Des Weiteren fand ich den Klappentext ein wenig irreführend. Ich habe mir unter dem Buch ein wenig was anderes vorgestellt. Nichtsdestotrotz ist es aber gut und flüssig geschrieben. Das Ende ist etwas unbefriedigend, aber das ist ja schließlich Geschmacksache. Auf jeden Fall versteht es der Autor die Geschichte zu einem sinnvollen Ganzen zusammenzufügen.

    Auf einer Kuhweide wird eine weibliche Leiche gefunden, gefesselt und ohne Schuhe. Auf ihren Fußsohlen sind Koordinaten eintätowiert. Diese führen die Ermittler Beatrice und Florin wie beim Geocaching zu einem grausigen Leichenteilfund, begleitet von einem mysteriösen Rätsel. Zu wem gehört die abgetrennte Hand und wie steht diese neue Entdeckung in Beziehung zu der Toten auf der Kuhweide? Die Hinweise bringen Beatrice und Florin zu immer neuen Funden und noch komplizierteren Nachrichten, die sie zum Spielball des Mördes machen. Gleichzeitig verschwinden die von ihnen ermittelten Zeugen nach und nach spurlos. Doch dann tauchen sie häppchenweise wieder auf....


    Ursula Poznanski erzählt die Geschichte in der dritten Person, jedoch bekommt man als Leser den Eindruck, dass der Fokus auf Beatrice gerichtet ist. Der Einblick in ihr Privatleben verstärkt diesen Effekt und gibt dem Leser die Möglichkeit, eine Verbindung zu ihr aufzubauen. Beatrice ist alleinerziehende Mutter zweier Kinder und wird von ihrem ehemaligen Partner nicht nur nachts am Telefon terrorisiert. Er ist frustiert und will sich nicht mit der Trennung von seiner Familie abfinden. Die Situation wird für Beatrice immer anstrengender, da nicht nur ihr Exmann, sondern auch der Fall und ihr Vorgesetzter ihr immer mehr zusetzen. Als der Mörder oder die Mörderin, von den Ermittlern nur der "Owner" genannt, jedoch persönlichen Kontakt zu Beatrice aufnimmt und sie mit Dingen aus ihrer Vergangenheit konfrontiert, die sie lieber vergessen möchte, droht sie vollends den Boden unter den Füßen zu verlieren. Wird Florin ihr beistehen und werden sie rechtzeitig die Zusammenhänge begreifen bevor der Owner ihnen zu nahe kommt?


    Der im Wunderlich Verlag erschienene Thriller "Fünf" ist flüssig und wahnsinnig spannend geschrieben. Die Charaktere sind dabei sehr detailliert beschrieben und meistenteils auch sehr sympathisch. Sie wirken sehr natürlich und realistisch. Zwar haben auch hier die Ermittler nicht immer ein leichtes Privatleben, aber die Autorin schafft es, dies wie eines einer x-beliebigen natürlichen Person erscheinen zu lassen und macht ihre Protagonisten nicht zum gesellschaftlichen oder emotionalen Wrack wie ich es in letzter Zeit leider öfters in Thrillern und Krimis gelesen habe. Hier ist von allem die richtige Dosis da, was mich sehr angeprochen hat.


    Geocaching war mir vor dem Roman zwar durchaus ein Begriff, aber doch eher oberflächlich. Dank Ursula Poznanski weiss ich jetzt endlich mehr und hätte nicht übel Lust, es auch einmal zu versuchen. Natürlich ohne "besondere" Funde.


    Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen. Es ist so spannend und fesselnd geschrieben, dass ich es gar nicht wieder aus der Hand legen wollte. Nachdem die Autorin sich bereits im Genre der Jugendbücher etabliert hat und mich letztens mit dem ersten Band einer Dystopie überzeugen konnte, steht ihr Thrillerdebut dem in keiner Weise nach. Ich freue mich schon auf ihr nächstes Buch aus dieser Reihe, das in den nächsten Monaten erscheinen soll.

    Der Vampir Julius hat sich gegen seinen Meister Curtis gestellt und diesem einen "seiner" Vampire geraubt. Aus diesem Grund muss er nun eine Strafe verbüßen: Er darf seinen Sarg nicht verlassen und kann somit auch kein Blut zu sich nehmen. Seine Freundin Amber, die aufgrund sog. Siegel im Geiste mit ihm verbunden ist, steht ihm zur Seite und tauscht sich telepathisch mit ihm aus.


    Derweil hält sich der Vampir Brandon - der Grund seiner Missetat - mit seiner Freundin Christina in Arizona auf, um auf den Spuren seiner Wurzeln zu wandeln. Hierbei trifft er unerwartet auf seinen totgeglaubten ehemaligen Meister Nathaniel Coe und wird von diesem überwältigt und später schwer misshandelt. Seine Freundin Christina wird zu ihrem Meister zurückgeschickt. Durch seine gedankliche Verbindung mit Brandon wird Julius Zeuge der Tat. Er randaliert so lange bis Curtis ihm den Rest seiner Strafe erlässt, damit er versuchen kann, Brandon auszulösen. Christina, Amber und Steven, ein weiterer Vampir unterstützen ihn hierbei.


    Flammenmond ist der zweite Band einer Reihe von Rebekka Pax. Es ist sicherlich hilfreich den ersten Band vorab gelesen zu haben, jedoch auch nicht zwingend erforderlich. Die Geschichte ist auf jeden Fall auch eigenständig sehr spannend und unterhaltsam. Es werden immer wieder kleine Erklärungen zum Vergangenen aus dem ersten Band eingeblendet und selbst, wenn die Autorin dies nicht täte, wäre es einfach, der Handlung zu folgen.


    Rebekka Pax erzählt hier aus der Sicht des Vampirs Julius in der Ich-Form, jedoch blendet sie immer wieder alleinige Szenen der anderen Charaktere mit ein. Das Geschehen wird auf diese Weise vielschichtiger wiedergegeben. Gleichzeitig erhöht dies die Spannung.


    Die Autorin hat eine angenehme und flüssige Art zu schreiben, so dass man sich leicht vom Geschehen fesseln lässt. Flammenmond ist ein packender Vampirroman, der durch ausgefeilte Charaktere besticht, die während des Lesens klar vor meinen Augen erschienen. Ich hatte das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein und konnte das Buch nur schwer wieder zur Seite legen.


    Ich freue mich schon auf den nächsten Roman von Rebekka Pax.

    Prue ist entsetzt. Sie kann gar nicht glauben, was sie gerade sieht. Ein riesiger Schwarm Krähen hat ihren kleinen Bruder Mac ergriffen und fliegt nun mit ihm davon. Schnell macht sie sich auf zur Verfolgung. Doch leider umsonst. Fassungslos kann sie nur noch mitansehen, dass ihr Bruder mit den Krähen in der "Undurchdringlichen Wildnis" verschwindet. Jenes Waldgebiet, das am Rande von Portland liegt, das nie betreten wird, und um das es viele unheimliche Geschichten gibt. Da sie nicht weiß, wie sie ihren Eltern begreiflich machen soll, was geschehen ist, macht sie sich verzweifelt in den Wald auf. Hierbei wird sie von ihrem Klassenkameraden Curtis begleitet, der sich zunächst heimlich an ihre Fersen geheftet hat, weil er neugierig geworden ist. Er will ihr helfen. Doch gerade im Wald angekommen, werden sie auch schon getrennt. Hier treffen sie auf sprechende Kojoten, pfiffige Mäuse und sonstige Tiere, die nicht nur sprechen, sondern auch wie Menschen handeln und nicht zuletzt kämpfen können. Sie geraten mitten in einen drohenden Krieg der Bevölkerung des Waldes. Und in allem hat die Gouverneurswitwe ihre Hände im Spiel. Was bezweckt sie? Ist sie gut oder böse? Und wo zum Teufel ist Mac? Wird es Prue und Curtis gelingen ihn zu finden und zu retten?


    Wildwood ist ein spannendes Jugendbuch, das den Leser schnell fesselt. Zudem enthält das Buch viele schöne Zeichnungen, die den Lesetext ergänzen. Der Autor wechselt immer wieder zwischen Prue und Curtis hin und her und ermöglicht dem Leser somit einen breiteren Einblick in das Geschehen. Die Charaktere sind sympathisch und man bangt förmlich mit ihnen mit. Das Ende ist so gehalten, dass eine Fortsetzung des Buches nicht nur nicht auszuschließen, sondern auch wünschenswert wäre. Ich würde auf jeden Fall gerne noch mehr von Wildwood lesen.

    Jael ist einsam. Seit dem Tod ihrer Mutter muss sie ständig mit ihrem Vater, einem Ex-Priester, von Stadt zu Stadt ziehen. Denn sie müssen ihre Verfolger abschütteln - und die sind höllisch.


    Derzeit leben Jael und ihr Vater bereits seit zwei Jahren in Seattle. Wie an allen anderen Orten auch, besucht Jael hier eine katholische Schule. Und endlich hat sie ein paar Freunde gefunden. An ihrem 16. Geburtstag überreicht ihr Vater ihr eine Kette mit einem Amulett von ihrer Mutter. Aus Angst bittet er sie, diese nicht zu tragen. Da er seine Tochter aber selten in seine Gedanken und Gefühle einweiht, ist sie hiervon verletzt. Endlich hat sie etwas bekommen, dass ihrer Mutter gehört hat und dann soll sie es wieder vergessen? Das einzige, was Jael von ihr weiß, ist, dass sie eine Dämonin war und bereits gestorben ist, als Jael noch ein Baby war. Und damit die anderen Dämonen sie nicht finden, müssen sie ständig umziehen.


    Als sich Jael in einer unangenehmen Lage die Kette umhängt, wird sie "aktiv" und ab hier ist nichts mehr so wie es einmal war...


    Misfit ist ein superspannendes Buch, das ich förmlich in einem Rutsch durchgelesen habe. Die Charaktere sind ausführlich beschrieben und man bangt und leidet gleich von Anfang an mit Jael mit. Gleichzeitig herrscht in der Handlung immer wieder ein unterschwelliger Humor, der mich manches Mal zum Schmunzeln gebracht hat. Ganz besonders hat es mir hier die engere "amphibische" Verwandtschaft angetan. Am Ende des Buches bleiben einige Fragen offen und ich kann nur hoffen, dass es bald eine Fortsetzung gibt.

    Daniel will Aylin heiraten. Beide sind moderne Menschen, die mit beiden Beinen im Hier und Jetzt verankert sind. Nicht so ihre Familien. Daniels Eltern sind Alt-68er, Aylins Eltern sind Teil der türkischen Kultur. Beim gemeinsamen Kennenlernen der Familien (Deutsch-Türkisch, Türkisch-Deutsch) werden dann sämtliche Klischees bedient, derer der Autor habhaft werden konnte. Ein Gag reiht sich an den Nächsten. Da wird vergeblich versucht die Hochzeitsreise im türkischen "Familienreisebüro" zu buchen - vielleicht kann man die ja auch bei der Tante verbringen? - ; ein anderes Mal trifft man sich zur gemeinsamen Weihnachtsfeier. Oma Berta ist auch einfach klasse. Mittendrin der arme Daniel, der stets bemüht ist, alle Parteien gleichzeitig zufriedenzustellen. Ich denke, an dieser Stelle wird sich der ein oder andere wiederfinden, wenn auch vielleicht nicht in einem ganz so großen familiären Dilemma.


    Die Danksagung zum Ende des Buches ist ebenfalls wunderbar und gibt Nahrung für gewisse Rückschlüsse...


    Alle Charaktere sind detailgetreu ausgearbeitet, wovon jeder ein bestimmtes Klischee bedient. Was mir jedoch besonders gut gefällt: Moritz Netenjakob bleibt sprachlich auf einem gehobenen Niveau. Ich liebe seinen trockenen Humor und ich habe tiefsten Respekt vor einem Autor, der in der Lage ist, ein solches Werk zu Papier zu bringen. Dies ist wirklich ein Buch, bei dem man sich beim Lesen ununterbrochen vor Lachen abrollen kann und deswegen hinterher fast Krämpfe in der Gesichtsmuskulatur bekommt. Einfach genial. Moritz Netenjakob ist gerade zu einem meiner neuen Lieblingsautoren geworden.

    Katharina Bergen und ihr Kollege Thomas Lauter werden zu einem grausigen Verbrechen gerufen: Ein Direktor wurde in seinem Museum betäubt, gefesselt, misshandelt und ermordert - seine Leiche wurde unter einem T-Rex platziert. Und dies ist erst der Auftakt zu einer Reihe von brutalen Morden, die zunächst in keinem Zusammenhang zu stehen scheinen. Lange bleiben sie im Dunkeln, doch dann kommen sie IHM auf die Spur. ER, der unerklärlicherweise immer wieder zu Geld kommt. Und ER, der es immer wieder schafft, Verbrechen zu begehen, ohne Spuren zu hinterlassen. Bis ER einen Fehler macht...


    Die Handlung wird immer wieder von einem anderen Blickwinkel betrachtet. Die Erzählstränge wechseln zwischen den Ermittlern, IHM, einem Physiker und einem Komplizen hin und her. Auf diese Weise erhält der Leser vielseitige Einblicke in das Geschehen. Gleichzeitig steigt hierdurch die Spannung. Dabei wird bei den Erzählsträngen des Täters immer nur von IHM - d.h. sämltiche Personal- und Possessivpronomen bezüglich SEINER Person werden großgeschrieben - gesprochen. Warum das so ist, ergibt sich, wenn der Leser der Lösung näherkommt. Eine sehr pfiffige Idee, die den Roman u. a. zu etwas Besonderem macht. Ich muss zugeben, dass ich eine Zeitlang auf der falschen Spur war und erst als die Autorin die überraschende Lösung im Rahmen der Geschichte erkennen ließ, habe ich den Tatablauf begriffen. Ein tolles Ende.
    Kirsten Slottke versteht es, in ihrem spannenden Debütroman wunderbar ausgearbeitete Charaktere zu präsentieren, deren Privatleben - in genau der richtigen Dosis - Teil der Handlung sind. Auch für's Herz ist was dabei....


    Nach ihrem mehr als gelungenem Erstlingswerk, das ich in einem Rutsch durchgelesen habe, hoffe ich in Zukunft noch viel von Kirsten Slottke zu hören. Ich erkläre mich jedenfalls ab sofort zu einem ihrer Fans.

    Die Geschichte beginnt mit einer Prophezeiung und der Klärung des Ursprungs der Friedensweberin. Diese ist nicht nur auf der Suche nach Ihrer Ablösung, sondern auch nach Jack, dem Riesengeborenen, der in der Welt der Hydden das Licht der Welt erblickt, dort aber aufgrund seiner körperlichen Besonderheit nicht bleiben kann. Aus diesem Grund wird Jack in die Welt der Menschen gebracht und die Hydden nehmen nach jahrhundertelanger Unterbrechung Kontakt zu einem der wenigen Menschen auf, die überhaupt eine Ahnung von ihrer Existenz und vielleicht auch von der Prophezeiung haben....


    Doch dann kommt scheinbar alles anders als geplant. Jack wird gemeinsam mit einer kleinen Familie in einen Autounfall verwickelt. Durch viel Mut und Glück kann Jack die Tochter, Katherine, noch aus dem brennenden Auto ziehen, bevor er zusammenbricht. Nur dem spontanen Einsatz der gleichfalls anwesenden Hydden ist es zu verdanken, dass Jack überlebt. Dies ist jedoch für ihn mit jahrelanger Qual und vielen Operationen verbunden. Hierbei bricht der Kontakt zu Katherine zunächst ab. Später, als deren Mutter im Sterben liegt, fährt Jack zu ihr und lernt sie neu kennen. Die beiden empfinden mehr für einander, sind aber noch nicht in der Lage, hierzu zu stehen oder sich einander mitzuteilen. Der Tod der Mutter wirft Katherine lange Zeit aus der Bahn. Um Abschied zu nehmen entscheidet sie sich dann für ein Feuer zu Ehren ihrer Mutter. Jack möchte am liebsten vorher aufbrechen, da er spürt, dass eine Bedrohung naht, lässt sich aber Katherine zuliebe darauf ein. Bei eben diesem Feuer wird Katherine durch eine List von Jack getrennt und entführt. Bei dem Versuch, ihr zu folgen, wird Jack glücklicherweise von den Hydden abgefangen, die verhindern, dass er in die gestellte Falle läuft. Denn er ist das eigentliche Ziel der Entführer. Jack taucht erneut ein in die Welt der Hydden und macht sich gemeinsam mit seinen neuen Freunden auf die Suche nach Katherine.


    Die Idee, die - aus unserer Sicht - reale und die fiktive Welt miteinander zu vermischen, finde ich recht gut. In dem Moment als Jack die Welt der Menschen betritt, wirkt die Erzählung nicht nur klarer strukturiert, sondern nimmt auch an Spannung zu. Im Laufe der Handlung geschehen viele Dinge, die nur noch mit Magie zu erklären sind. Hier lässt der Autor viel Raum für Spekulationen. Ab der zweiten Hälfte des Buches nimmt das Tempo und somit die Spannung rasant zu. Spätestens hier ist man als Leser gefesselt und fühlt sich mehr oder weniger gezwungen, weiterzulesen. Eine spannende Geschichte mit einem teilweise überraschenden Ende, dass jedoch viel offen für eine Fortsetzung lässt. Der Untertitel "Der Frühling" lässt auf einen Vierteiler schließen - ich lasse mich mal überraschen und bin auf jeden Fall beim "Sommer" wieder mit dabei.

    Nach einer Katastrophe gibt es nur noch sehr alte und sehr junge Menschen. Die alten - Enders - scheinen alle reich, die jungen - Starters - alle arm. Das Leben der Starters auf der Straße ist traurig und gefährlich. Um diesem Leben ihrem kranken Bruder Tyler zuliebe zu entfliehen, geht Callie zu einer Body Bank, einer Institution, die jungen Menschen Geld dafür gibt, dass sie ihren Körper an einen alten für einige Zeit "verleihen". Hier informiert sie sich, wird aber durch diverse Details zunächst abgestoßen. Sie erbittet sich Bedenkzeit, die ihr widerwillig gewährt wird. Auf dem Nachhauseweg wird sie von Renegaten überfallen, kann sich aber in letzter Sekunde in ihre Unterbringung flüchten. Nachdem Callie, ihr Bruder und Michael, ein Freund von Callie, der sich wie ein Familienmitglied um die beiden kümmert, ihre letzte Zuflucht verlieren, überwindet sie sich, und meldet sich erneut bei der Body Bank. Sie willigt ein. Callie wird von Grund auf neu gestylt und bekommt einen Neurochip ins Gehirn eingepflanzt. Dann geht es los. Dreimal hat sie sich verpflichtet. Bei den ersten beiden Malen geht bis auf eine kleine Verletzung alles gut. Callie scheint während der "Verleihung" tief und fest zu schlafen - ja sie träumt sogar. Beim dritten Mal ist alles anders. Sie erwacht zu früh und befindet sich mittendrin in einem neuen, luxuriösen Leben und ihre "Mieterin" führt nichts Gutes im Schilde....


    Bedrückend. Faszinierend. Und fesselnd. Das sind die ersten Eindrücke, die ich empfand als ich begann, das Buch zu verschlingen. Lissa Price erzählt die Geschichte in der Ich-Form, aus der Sicht von Callie, so dass man von Anfang an das Gefühl hat, sie zu begleiten.


    Der grundlegende Teil der Handlung übt eine unheimliche Faszination auf mich aus. Eine ähnliche Empfindung, wie wenn man einen Gruselfilm guckt, den man eigentlich gar nicht sehen wollte, aber nachdem er einmal an ist, kann man ihn nicht mehr ausschalten. Die Situation ist furchteinflößend und schockierend. Junge Menschen kämpfen ums nackte Überleben während sich die reichen alten nicht zu schade sind, diese auch noch auszubeuten, statt ihnen zu helfen. Die Generation dazwischen scheint gänzlich verschwunden. Furchtbar, wenn diese Fiktion unserer Realität entsprechen würde.


    Ich hatte beim Lesen ständig das Bedürfnis, Callie warnen zu müssen. Dabei ist sie eine starke Persönlichkeit, die ihrem Bruder zuliebe ein großes Wagnis eingeht. Kann sie für Tyler ein besseres Leben schaffen? Die Verbindung zur Protagonistin, die sofort sympathisch 'rüberkommt, ist unmittelbar da. Man fühlt mit, man bangt mit und man möchte, dass am Ende alles gut wird. Auch die Liebe kommt in der Geschichte nicht zu kurz, dominiert jedoch nicht den ganzen Roman. Für wen wird sich Callie entscheiden?


    Die Autorin schafft es während der ganzen Geschichte die Spannungskurve stetig oben zu halten. Ein wahrlich fesselnder Roman, der nicht nur ein wunderschönes, mystisch elegantes Cover hat, sondern der mich auch in gespannter Erwartung auf den nächsten Band zurücklässt.

    Dr. Paul Rosen will Karriere als Anti-Aging-Arzt in der Schweiz machen. Sein Vater hofft jedoch, dass er seine Praxis in Hamburg übernimmt. Als Paul heimlich zu einem Vorstellungsgespräch in die Schweiz fliegt, muss er sich zu seinem Unglück um eine panische Frau kümmern, der ausgerechnet er kurz vorher ein recht fragwürdiges Medikament gegen Flugangst verschrieben hat...


    Angekommen in der Schweiz kommt es zum ersten Missverständnis, da der Professor, bei dem sich Paul beworben hat, nur einen verheirateten Arzt einstellen will und Paul kurzerhand Nella - so heißt die o. g. Patientin, die eigentlich ihren Freund in der Schweiz besuchen wollte - als seine Frau ausgibt.


    Die anschließenden Treffen der beiden mit dem Professor, seiner Frau, dem Konkurrenten Hartmann und nicht zuletzt mit Nellas Freund sind voll der Situationskomik. Nella und Paul kommen sich immer näher, aber auch hier regieren die Missverständnisse.


    Der Roman liest sich locker und flüssig und lässt wirklich keine Langeweile aufkommen. Mia Morgowski schreibt abwechselnd aus der Sicht von Paul und Nella. Wer keine tiefschürfende Geschichte, dafür aber eine gelunge und lustige Unterhaltung erwartet, liegt bei diesem Roman genau richtig.

    London Lane ist ein ganz normales Mädchen, dass zur Highschool geht und fast die gleichen Probleme wie alle anderen Mädchen ihres Alters hat. Aber auch nur fast. Denn London kann sich nicht an die Vergangenheit, dafür an die Zukunft erinnern! Jede Nacht um 4.33 Uhr wird ihr Gedächtnis "formatiert" und alles, was am Tag davor passiert ist, hat sie vergessen. Aus diesem Grund schreibt sie sich jeden Abend Zettel mit den wichtigsten Sachen, die sie sich direkt nach dem Aufwachen durchliest. Nur ihre Mutter und ihre beste Freundin wissen von ihrem Geheimnis.


    Dann lernt sie Luke kennen und lieben. Merkwürdigerweise kann sie sich an seine Zukunft nicht erinnern, obwohl sie das bei allen, deren Leben in Zukunft mit dem ihren in Verbindung steht, kann. So auch bei ihrer besten Freundin, die jedoch hiervon nichts wissen will... Zudem hat London seit Luke in ihr Leben getreten ist schreckliche Träume von einer Beerdigung. Wie passt das zusammen? Wird sie Luke verlieren?


    Das Buch hat ein wunderbares und sehr ansprechendes Cover. Das, und nicht zuletzt die Buchbeschreibung haben mich dazu verführt, das Buch zu kaufen. Ich habe es in einem durchgelesen - und meine Tochter auch. Die Idee zu dem Buch ist sehr originell; der Schreibstil ist flüssig und ansprechend. Ich habe richtig mitgefiebert und hätte mir sehr eine Fortsetzung gewünscht. Ich hoffe, in Zukunft noch mehr von Cat Patrick lesen zu können.

    Als sie klein war, hörte Megan Blair Stimmen, doch ihre Mutter versuchte ihr stets einzureden, dass dies Einbildung sei. Als Megan "Zeugin" am Mord an ihrer Mutter wurde, wurde sie von den Stimmen überrannt und nur der Hilfe eines Freundes der beiden - Neal Grady - war es zu verdanken, dass die Stimmen verstummten....


    Heute, viele Jahre später, kann Megan sich hieran nicht mehr erinnern. Sie lebt bei dem Halbbruder ihrer Mutter - Philipp - und ist eine sehr gefühlsbetonte Krankenhausärztin. Als ein Autofahrer versucht, sie auf dem Nachhauseweg von der Straße abzudrängen, ändert sich alles....


    Neal Grady taucht wieder auf und mit ihm nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Jahrelang hat er gedanklich Kontakt zu Megan gehalten, ihr Leben mitempfunden und die Stimmen auf Abstand gehalten. Megan ist eine Lauscherin; sie kann die Stimmen der Vergangenheit hören. Und der Mörder ihrer Mutter ist ihr auf der Spur und will nun auch sie töten...


    Mehr zum Inhalt möchte ich hier nicht sagen, denn ich möchte niemanden die Freude am Lesen nehmen. Soviel sei gesagt: Das Buch ist wirklich spannend. Iris Johansen schafft es, den Leser konstant zu fesseln und stetig Spannung aufzubauen. Der Roman wurde als Thriller charakterisiert, was meiner Meinung nach auch völlig korrekt ist. Es spielen zwar durchaus Fantasyaspekte in die Geschichte herein - nicht zuletzt auch am Titel zu erkennen - , aber deren Anteil ist nicht so hoch und wird im Roman auch eher oberflächlich angerissen, als dass die Handlung in den Bereich der Fantasyromane einsortiert werden müsste.


    Auf jeden Fall kann ich das Buch nur empfehlen. Dies war der erste Roman von Iris Johansen, den ich gelesen habe, aber ich denke, es wird nicht der letzte gewesen sein.

    Die Aufmachung des Buches ist wunderschön. Neben dem ansprechenden Cover sind die Seitenränder in schimmerndes Silber gefasst, so dass ich beim ersten Anblick einfach nur dachte: Meins!


    Leider hält der Inhalt aber nicht das, was die Optik verspricht. Nach dem Lesen der Buchbeschreibung und des Anfangs war ich noch sehr optimistisch; das Buch begann ungeheuer interessant und vielversprechend. Der Autor hat eine angenehme Art zu schreiben, die sich flüssig lesen lässt. Die Beschreibungen sind sehr ausführlich, so dass der Leser eine genaue Vorstellung bekommt, in welcher Umgebung die Geschichte stattfindet. Bedauerlicherweise wird diese Auführlichkeit aber in den Rückblicken auf die Vergangenheit der einzelnen Personen fortgeführt. Für meinen Geschmack befand sich die Erzählung viel zu oft in der Vergangenheit um den Hintergrund der Personen und ihr aktuelles Verhalten zu erklären. Die aktuelle Handlung kam viel zu kurz. Das nahm der Geschichte auf Dauer den Schwung und die Spannung, die sowieso nur recht mühsam aufkam.


    Irgendwie habe ich die ganze Zeit beim Lesen erwartet, dass die fantastischen Elemente des Buches besser erklärt werden - aber dem war nicht so. Sie sind eher Teil der Randbeschreibung und werden als gegeben hingenommen. Meinem Eindruck nach dreht sich die ganze Handlung- neben Idas Krankheit - lediglich um die emotionale Verkorksung der Personen und um die Hoffnung, dass sie auf den "normalen" Weg zurückfinden.


    Des Weiteren habe ich für mich keinen Zugang zu den Protagonisten oder den Nebendarstellern bekommen. Ihr Verhalten wurde zwar ausgiebig analysiert und begründet; jedoch fehlt mir hier der Tiefgang. Ein gutes Buch zeichnet sich für mich dadurch aus, dass ich mit den Personen mitfühle und das Buch erst aus der Hand legen kann, wenn ich es beendet habe. Das fehlt mir hier. Lediglich am Ende des Buches war ich ansatzweise berührt. Dank des Schreibstils des Autors war es jedoch trotz allem angenehm zu lesen.


    Letztendlich konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen - war jedoch trotzdem ein netter Zeitvertreib. Da meine Bücherregale gnadenlos überfüllt sind, wird dieses Buch obschon seiner wunderbaren Optik wohl aber doch keinen dauerhaften Platz dort bekommen.

    "Isle of night: Die Wächter" - allein der Titel versprach schon spannende Unterhaltung. Spätestens nach dem Lesen des Klappentextes war es dann um mich geschehen und das Buch und ich wackelten zur Kasse. Und ich habe es nicht bereut...


    Die Story handelt von Annelise, die überdurchschnittlich intelligent, privat aber weniger gesegnet ist. Ihr Vater ist Alkoholiker und schlägt sowohl Annelise, als auch ihre Stiefmutter, mit der sie ebenfalls nicht klarkommt. So kommt es ihr gerade recht, dass sie aufgrund ihres hohen IQ vorzeitig durch ein Stipendium ans College verschwinden kann. Dort angekommen kann sie sich jedoch wegen einer angeblich fehlenden Schwimmprüfung nicht einschreiben und zieht sich resigniert zu ihrem Auto zurück. Hier wird sie von Ronan angesprochen, der ihr vorher schon aufgefallen ist. Er überredet sie zu einer Spritztour mit seinem Auto, die letztendlich in einem Flug ins Nirgendwo endet.


    Erst hier schwant Annelise, das Ronans Anziehungskraft über das normale Maß hinausgeht, doch nun ist es zu spät. Angekommen auf einer unwirtlichen Insel irgendwo in der atlantischen Pampa stellt Annelise fest, dass sie eine von vielen Mädchen ist. Sie alle sollen zu einer Wächterin für Vampire ausgebildet werden; die wenigstens werden es jedoch schaffen. Die Bedingungen sind hart und einen zweiten Versuch oder Aussteigen gibt es nicht.


    Annelise nimmt den Kampf auf, hat jedoch schwer unter den körperlichen Anforderungen zu leiden. Gleichzeitig fällt es ihr schwer, sich in die Gruppe der Mädchen einzugliedern; ausgerechnet ihre ärgste Feindin ist auch gleichzeitig ihre Zimmernachbarin. Zum Glück ist da ja noch Ronan, dem anscheinend doch etwas an Annelise gelegen ist....


    Dies ist ein Buch für alle Fans von Richelle Meads "Vampire Academy". Es ist durchweg spannend geschrieben und spätestens beim Erreichen der Insel fesselt einen das Buch derartig, das man es nicht mehr aus der Hand legen kann. Der Spannungsbogen ist dabei kontinuierlich oben und ich konnte nicht umhin, die ganze Zeit mit Annelise mitzubangen um ihr Leben. Dabei ist sie ein unheimlich starker Charakter. Bisher ist sie vom Leben nicht verwöhnt worden, doch hat sie sich trotz allem niemals unterkriegen lassen. Und dieses Durchhaltevermögen ist etwas, das sie dringend benötigt, um auf der Insel zu überleben.


    Zum Glück findet sie nach einiger Zeit trotz der harten Bedingungen und dem Konkurrenzkampf ein paar Freunde. Auch Ronan, der junge Mann, der die Schuld an ihrer ausweglosen Situation trägt, da er sie auf die Insel gelockt hat, scheint doch mehr für Annelise zu empfinden, als sie zunächst dachte. Diese zarten Bande sowie ihre schlagfertige Art, gepaart mit dem kompromisslosen Wunsch zu überleben, machen sie stark und geben ihr die nötige Kraft trotz allem nach vorne zu blicken.


    Die Geschichte ist in der Ich-Form aus der Sicht von Annelise geschrieben und verschafft dem Leser auf diese Weise einen tiefen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Da der Charakter sehr sympathisch beschrieben ist, habe ich mich ihm gleich verbunden gefühlt und durchweg mit Annelise mitgefiebert.


    Der im Piper Verlag erschienene Roman "Isle of night: Die Wächter" von Veronica Wolff ist ein spannender Vampirroman, den ich in rasantem Tempo verschlungen habe. Ich war so gefesselt von der Handlung und dem jugendlichen Schreibstil, dass an eine Leseunterbrechung gar nicht erst zu denken war. Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil der Reihe, der in den nächsten Monaten erscheinen wird.

    Eigentlich wollte ich ohne Dicki auch nicht, aber irgendwie hatte ich es dann doch nebenbei laufen.


    Wahnsinn! Wo die sich immer wieder die Leute dafür herholen? Ein Teil davon kenne ich gar nicht.


    Ich bin gespannt, wer dieses Mal König oder Königin wird....

    Joy lebt in einer Welt, die unsere Zukunft sein könnte. Durch Genforschung, zunächst an Pflanzen und Tieren, letztendlich dann auch an menschlichem Genmaterial, hat die Menschheit eine neue Rasse geschaffen, die Percents. Dies ist eine im Labor gezüchtete Spezies, die äußerlich dem Menschen ähnelt, ihm körperlich aber weit überlegen ist. So ist ein Percent viel schneller, stärker, hat verstärkte Sinne und eine Haut, die mit einer Art Membranen übersät ist. Diese ist zugleich auch eine seiner wenigen Schwachstellen, da ein Percent, das UV-Licht der Sonne nicht erträgt. Die Percents wurden von den Menschen schlimmer noch als Tiere behandelt und hatten keinerlei Rechte. Vielmehr mussten sie für die Menschen in den Krieg ziehen, Tätigkeiten erledigen, zu denen die Menschen nicht in der Lage waren oder auch nicht sein wollten und dienten schlimmstenfalls als lebendes Organersatzteillager.
    Doch die Percents richteten sich gegen die Menschen und haben sie in einem Krieg unterjocht. Die meisten Menschen leben in den gesicherten Städten, stets den Percent untergeben. Doch einige wenige halten sich außerhalb auf und haben sich teilweise zu Clans zusammengefunden: die Rebellen. Hier wächst auch Joy mit ihrer Schwester auf. Ihre Mutter starb früh und ihr Vater ist irgendwann einfach verschwunden. Joy ist die Freundin von Matthial, dem ältesten Sohn von Mars, dem Clanführer. Als sie gemeinsam mit ihrer Freundin Amber zu einer Tauschaktion heimlich in die Stadt geschickt wird, geraten die beiden in eine Falle und Amber wird geschnappt. Da Mars keine weiteren Leben riskieren will, scharen Joy und Matthial eine kleine Gruppe um sich, um gemeinsam Amber aus den Händen der Percents zu befreien.
    Der Plan geht schief und Joy fällt in die Hände der Percents. Als Soldatin ohne irgendwelche Rechte kämpft sie nun täglich ums Überleben. Dabei erfährt sie, das längst nicht alle Dinge so sind, wie sie ihr bisher erschienen. Auch die Percents leben nicht alle so frei, wie sie annahm, und viele Aspekte, die man sie über sie gelehrt hatte, scheinen nicht immer der Wahrheit zu entsprechen. Zudem kommt sie ihrem zugeteilten Percent Neél langsam immer näher....


    Ich habe schon viele wunderbare Rezensionen zu diesem Buch gelesen und die Tatsache, dass es von Jennifer Benkau, der Autorin von "Phoenixfluch" und der "Nybba"-Reihe, verfasst wurde, hat den Reiz es zu lesen, nur noch erhöht.
    Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt flüssig und fesselnd. Es handelt sich um das erste Jugendbuch der Autorin, das der erste Teil einer Dystopie-Reihe ist. Die Welt, in der die Menschen leben, ist schrecklich. Sie sind unterjocht, haben kaum genug zum Leben und müssen ständig um selbiges fürchten. Da bereits viele Jahre nach der Machtübernahme der Percents vergangen sind und die Menschen nur noch selten im Besitz eines Buches sind, wird die Vergangenheit nur noch von Mund zu Mund weitergegeben. Dabei sind viele Aspekte verlorengegangen und der Lebensstil der Menschen ist weit in die Vergangenheit katapultiert worden. Selbst eine Grippe kann nun den Tod bedeuten.


    Joy ist noch sehr jung und impulsiv, dabei jedoch auch stark mit einem ausgeprägten Kampfgeist. Diese Impulsivität wird ihr im Laufe der Geschichte dann immer wieder zum Verhängnis. Sie ist viel zu oft bereit, erst zu Handeln und dann darüber Nachzudenken und so riskiert sie ohne die Konsequenzen zu überdenken viele Leben um eines zu retten. An diesen Stellen fand ich Joy nicht immer so sympathisch, wie sie mir sonst im allgemeinen war. Auch Matthial, ihr Freund, der zwar weniger impulsiv ist, aber letztendlich auch wild draufloshandelt, hat nicht immer Pluspunkte bei mir gesammelt. Beide sind bereits erwachsten und, wenn man die Lebensbedingungen bedenkt, unter denen sie aufgewachsen sind, dann hätte ich ein etwas bedächtigeres Handeln erwartet.
    Währenddessen Neél, Joys beaufsichtigender Percent, ganz klar auf meiner Sympathieskala oben steht. Sein einziger für mich auszumachender Fehler war seine bedingungslose Liebe zu Joy.


    Besonders erschreckend fand ich die Parallelen zu unserer Realität. Der Ursprung der Katastrophe in der Geschichte waren neben genmanipulierten Lebensmitteln das erste geklonte Tier: ein Schaf. An dieser Stelle musste ich gleich an Dolly denken, das erste Tier, das bereits 1996 geklont worden ist. Hier wird ganz klar aufgezeigt, wohin uns unser Weg führen kann, den wir hoffentlich niemals beschreiten werden, denn ganz so unrealistisch erscheint mir die Geschichte nicht.


    Da das Ende ein böser Cliffhanger ist, wodurch mich das Buch auch über sein Leseende hinaus noch nicht loslässt, kann ich die Fortsetzung, die 2013 erscheinen soll, nur schwer erwarten. In dieser Hinsicht hoffe ich auch sehr, dass Joys Charakter sein Entwicklungspotential noch ausschöpfen wird.


    "Dark Canopy" ist ein fesselndes Buch, das ich Freunden von Dystopien sehr empfehlen kann.

    Jedes Jahr am 01. November findet auf der Insel Thisby das große Skorpio-Rennen statt. Wenige Wochen vorher betreten die Capaill Uisce das Land. Diese mystischen Wasserpferde sind nicht nur viel größer als normale Pferde, sondern auch weitaus gefährlicher. Nur die mutigsten Männer wagen es, auf ihnen zu reiten und am Rennen teilzunehmen. Doch bereits auf dem Weg dahin, verlieren viele von ihnen beim Training das Leben.


    Umso verwunderter sind die Teilnehmer, als sie feststellen, dass mit der jungen Kate Connolly, die allen nur als Puck bekannt ist, zum ersten Mal eine Frau antreten will. Puck lebt mit ihren beiden Brüdern auf der Insel und hat letztes Jahr beide Elternteile durch einen Angriff der Wasserpferde verloren. Gemeinsam halten sie sich mehr schlecht als recht über Wasser. Als sie erfährt, dass ihr ältester Bruder Gabe sie und und ihren jüngeren Bruder Finn verlassen und ans Festland gehen will, hat sie sich in ihrer Verzweiflung für das Rennen angemeldet.


    Dabei lernt sie Sean Kendrick kennen, einen jungen Mann, der bereits als Kind eine besondere Beziehung zu den Capaill Uisce hat und das, obwohl sie für den Tod seines Vaters verantwortlich sind. Aufgewachsen ist er in kargen Verhältnissen und in den Diensten des reichsten Mannes der Insel, für den er auch seit vielen Jahren regelmäßig an den Rennen teilnimmt und gewinnt. Niemand sonst auf der Insel ist so versiert im Umgang mit den blutrünstigen Wasserpferden wie Sean und diese Fähigkeit hat ihm bei den meisten Inselbewohnern sehr viel Achtung eingebracht - sehr zum Leidwesen seines ewigen Konkurrenten Mutt, dem ungehobelten Sohn seines Arbeitgebers. Im Laufe des gefährlichen Trainings lernen Puck und Sean sich näher kennen und die Tatsache, dass für beide der Sieg in diesem Rennen von unschätzbarer Wichtigkeit ist, ist der ständige Begleiter ihrer aufkeimenden Freundschaft. Wer wird das Rennen gewinnen? Und gibt es eine Chance, dass aus Sean und Puck mehr wird als nur Freunde?


    "Rot wie das Meer" hat ein wunderschön aufbereitetes Cover, dass mit seinen blutrot abgebildeten Wellen nicht nur den Titel, sondern auch den Romaninhalt unterstützt. Es ist genau wie die Geschichte einzigartig und schreit geradezu danach, dass ich es in die Hand nehmen soll.


    Maggie Stiefvater hat einen einmaligen und unverkennbaren Schreibstil. Ruhig und flüssig leitet sie mich damit durch ihre Geschichte und baut dabei langsam und kostant Spannung auf. Schon bald war ich nicht mehr in der Lage, das Buch zur Seite zu legen. Die Charaktere Puck und Sean, aus deren Sicht der Roman abwechselnd geschrieben ist, sind so detailliert beschrieben, dass ich gemeinsam mit ihnen diese kurze Zeit verbracht habe. Beide sind vom Typ her etwas schwierig, da sie vom Leben nicht verwöhnt worden sind und versucht haben, sich den oftmals kargen Bedingungen anzupassen. Dabei wirken sie jedoch stets authentisch. Von der Insel Thisby erzählt die Autorin so bildhaft, dass ich fast überzeugt bin, ich war da. Ich sehe den Strand vor mir, das rauhe Klima, das Haus der Connollys und auch den kleinen Ort. Ich bin mit dabei, wenn das Fest beginnt und stehe Puck bei im Kampf gegen Vorurteile und Boshaftigkeit.


    Besonders faszinierend fand ich die Beschreibung der Capaill Uisce, die gleichzeitig wunderschön und bedrohlich wirkten. Trotz der Gefahr, die von ihnen ausgeht, ziehen sie die Menschen in ihren Bann. Es finden sich jedes Jahr immer wieder genug Männer, die wagemutig sind und am Rennen teilnehmen. Ihren drohenden Tod scheinen sie gekonnt zu verdrängen und sitzen sie erst im Sattel ihres Wasserpferdes droht die von ihnen ausgehende Magie, die Männer ins Verderben zu führen. Denn das Meer ruft ständig nach diesen unbeschreiblichen Wesen und gerät ihr Reiter erst einmal in ihren mystischen Bann, ist er nicht mehr in der Lage, sein Tier zu lenken, sondern rennt in sein Unglück.


    Mit dem im script5 Verlag erschienenen Roman "Rot wie das Meer" hat Maggie Stiefvater eine außergewöhnliche Idee in dem ihr eigenen Stil umgesetzt, dem ich mich einfach nicht entziehen konnte. Ich fühlte mich gefesselt von dem Geschehen und seinen bildhaften Beschreibungen, immer mit dabei in Seans und Pucks Kampf um Alles oder Nichts. Der Autorin gelingt es immer wieder, mich in ihren Bann zu ziehen und ich bin schon sehr gespannt, welches Projekt sie als nächstes in Angriff nimmt.

    Leider nicht. Bei acht Jahren Schulenglisch ist zwar zum Glück einiges hängengeblieben, aber es reicht meist nicht aus, um ein Buch flüssig auf englisch zu lesen. Schade. Klar, verstehe ich meistens den Sinn, aber die besonderen Feinheiten kommen dann nicht herüber und dann fehlt mir einfach was.