Beiträge von powerpoesie

    Piranhas sind eine Karpfenart.


    echt? hört sich aber irgendwie viel besser an -gefährlicher-



    die Goldfische in diesem Glas haben einen kleinen panischen Blinker im Auge!


    ich bastele gerade eine Geschichte...und darin sind die Bücher eingepackt die ich gerade lese. Okay?


    Wenn sie hier gerade einer liest, gelesen hat... und mag. ich würde mich freuen.

    große böse Karpfen?????


    Bodenseefischer halten nicht viel von Karpfen -das ist ein unfisch- und als groß und böse würden sie hier schon gleich gar nicht durchgehen , mach einen oder mehrere Piranha draus- das Bild passt dann schon noch.



    und was passiert dann mit dem Rest des Beckens? wird doch etwas stressig für die Goldfische.

    nicht schlecht -noch zuviel Insider- etwas strukturierter und damit leichter lesbarer vielleicht, es ist zu eng und dicht, würde jedenfalls nicht schaden. und auch du bist dicht an der Wahrheit- gruss

    .., dann war es nicht für die Katz und macht damit auch Sinn. Was genau da alles witzig war, wird mir Geheimnis bleiben, sind mir die Personen ziemlich fremd und interne Witze bleiben für mich ein -„aha!"?- oder -hä!"?- . Ich selber musste dreimal lachen, -einsamgegendenHorizontschlurf- oder so ähnlich, bei den geforderten Filmrechten -kein Problem- etwas mau an Stoff noch- und bei dem Haifisch- das nehme ich natürlich als Kompliment. Das kommt der Sache näher, als man denken könnte. Wesentlich näher sogar - gut, aber das ist mein interner Witz.
    Habt ihr euch nun entschieden, ob ihr einen Hai brauchen könnt? Ich bleibe einer... und viele Goldfische können ihn durchaus vertreiben, wenn sie wollen, sie müssen es nur sagen, grüße dagmar

    Himmel hilf... demnächst können wir dann alle über uns in powerpoesie's Kurzgeschichtensammlung "Aus dem Panoptikum des Schreckens" lesen! *fürcht*



    GANZ gute Idee!


    aber leider leider doc ist mein Favorit... tut mir leid... er ist mir ins Auge gesprungen und habe ich mal eine Idee, bekomme ich sie nicht mehr los, bis sie steht.....


    UND er sucht Streit!...passt doch.

    was passiert eigentlich mit dem Briefumschlag am linken Rand, wenn es über 500 Anklicker geht? blinkt er dann?


    also jetzt lassen wir es besser sein, es ufert wirklich etwas aus, und ob es SO wichtig ist, das ist die Frage ... ich habe es verstanden.... werde mir das zu Herzen nehmen, darüber nachdenken, mal sehen, wie ich das ändern kann.
    grüße dagmar

    wo habe ich *ich erwarte* geschrieben? ich dachte, es war ein wünschen gewesen ..
    .. ein Pamphlet wäre es nicht geworden, garstig schon, aber kein Angriff oder ein Zerreissen oder ein Niedermachen... aber das muss ich aber nicht machen... war nur eine Idee

    das weiß ich noch nicht.... seit heute etwas mehr.... gerade die Erwartung drängt mich eher in die Zurückhaltung, bisher habe ich mich sehr fremd gefühlt- und als Neuling finde ich das allerdings auch normal - man schmeisst sich nicht gleich in eine bestehende Gruppe hinein- da steht man nun mal am Rand und guckt- das habe ich noch nie anders gemacht- das kommt dann immer eine Zeit- wo es passt und geht... da muss man eben ein wenig warten, geduldig sein , dagmar

    Hi biloxi, tut mir leid, wenn ich dich enttäuscht habe.


    Bin heute etwas knapp an Zeit und stehe nur staunend vor den Einträgen und Emotionen..... fehle ich mal ein paar Stunden, dann geht da der Punk ab.


    Der Hauptkritikpunkt an mir... ich beteilige mich nicht.
    Das stimmt und ich gebe offen zu. Das heißt aber nicht, das ich nicht lese oder mir anschaue was hier passiert. Ich bin nicht aktiv beteiligt - passiv sehr wohl. Noch kenne ich nicht mal die Funktionen, geschweige denn die Dynamik darunter...das dauert ein bisschen, bisher habe noch nicht den Durchblick und der Anschluss fehlt mir auch. Das geht nicht so hoppla die hopp, ich schaue mir das erst lieber eine Weile an, bevor ich mich beteilige.


    Das werde ich auch machen. Die Bücher, die ich lese sind hier nicht vertreten. ich habe geschaut. Dann wäre es einfacher für mich. Meine Sachen hier vorzustellen - da brauche ich erst ein bisschen Luft und Zeit und Muse und die Gedanken und den Kopf dafür frei- dazu müsste ich mich jetzt echt zwingen- das geht einfach gerade nicht.


    Zweiter Kritikpunkt - ich kommentiere meine Kommentare nicht. Nein, das tue ich nicht, natürlich freue ich mich über das Lob -also bitte- !
    Heute bin ich wie oft angeklickt worden..? oft...hat jemand dabei die Geschichte gelesen.? Die mir wirklich wichtig ist?


    Vielleicht eine meiner Besten bisher -schau- ich weiß, das ich gut schreiben kann- das ist so....aber WIE kommen meine Geschichten an...was passiert beim Lesen- an was denkt man- das würde ich gerne wissen. Wissen! -nicht es durch diskutieren- , ich höre das sehr wohl und denke mir das durch. Nur dann kann ich mich auch orientieren und abschätzen, was geht oder was nur für mich geht. Was fehlt, was zu viel ist, wo Fragen bleiben- die ich vielleicht gar nicht sehe... ich brauche das Feedback- nicht das Überdrüberlob.


    In dem Fall, wäre ein von mir gewünschter Kommentar gewesen- nur zum Beispiel...ich habe eine Gänsehaut beim Lesen bekommen- aber- nicht : dagmar -schön gemacht!- da fühle ich mich...nicht gut!


    Und doc, das ist ein Kapitel für sich...bekommt er eine Geschichte für sich ganz alleine?


    Ich bin echt am überlegen. Die zwei Stunden Schreiben wären es mir wert. Ich warte jetzt ein bisschen und je nach Resonanz mache ich das heute noch, grüße dagmar


    Frage: eine doc Geschichte ja oder nein...

    .... es war die +Selbst Therapie+ ... das hat mich wirklich sehr geärgert und es hat auch getroffen. Es stimmt natürlich - wie immer, wenn etwas trifft- ... aber wenn man genau hinschaut, dann ist jedes geschriebenes Wort Selbsttherapie.
    Jeder Liedertext, jedes Bild... jeder durchdachte Gedanke, jede Mitteilung....usw.


    das ist man selber.... und natürlich ist es *Etwas Erschaffen* Balsam für die Seele und damit gleichzeitig Therapie... aber hier in dieser Form und heute habe ich es als abwertend aufgefasst und wenn es nicht so gemeint war, dann habe ich es in den falschen Hals bekommen.


    Vielleicht bin ich auch etwas sensibilisiert und misstrauisch durch den Schlagabtausch mit doc gestern.
    Wir haben uns gezofft und uns nichts zu sagen, das haben wir auch so festgestellt und einen Punkt dahinter gemacht.


    Manchmal ist es auch eine Lösung - das es eben keine Lösung gibt.


    Dachte ich eigentlich. Jedem geschieht seine Meinung recht. (das ist ein Zitat von Bert Hellinger - den finde ich ganz gut - liest das hier jemand?)


    Wenn ich Kommentare von meine Geschichten nicht kommentiere...DAS kann ich einfach nicht... für mich sind die Geschichten fertig... und jedes Wort von mir noch dazu, macht sie mir kaputt -als ob man über einen Traum spricht oder ihn erklären muss- und die smilies...., da muss ich jetzt wirklich sagen, ich hoffe meine WORTE reichen aus, das ist ganz echt und überhaupt nicht und absolut nicht mein Ding. Ich sehe die gar nicht- auch nicht bei anderen.


    Was soll ich jetzt machen?


    Da wäre ich jetzt wirklich dankbar für Meinungen, denn wenn ich nur nerve, dann gehe ich .. kein Thema, ich muss das nicht machen. Bisher sah ich meine Geschichten als (-pathetisch!!- aber das passt schon), Freuden- und Gedankenspender- , sind sie es nicht... dann muss ich das wissen, grüße dagmar


    Ich bin viel lieber bei meiner spielerieschen und albernen Seite , aber manchmal sind ein paar klare Worte wichtiger und auch angebracht.- also das Zwinkern und -grins- habe ich nicht verloren- nur zur Seite geschoben.

    Selbst- therapie...... geht das so? SUPER! mit kleinen witzigen Alltagsgeschichtchen? und wird es einmal ernster, dann ist es Selbsttherapie?


    Das wäre es doch..... die Rettung! meiner leidenen und darbenden Seele.
    Nein, meine Intension liegt woanders..... aber wenn ich euch das sage , werde ich geviertel , aufgespiesst und auf heißer Flamme geröstet, bevor ich mich nur umschaue.....- jetzt schon ist die Empfindlichkeit hoch- , -ich verweigere die unausgesprochen Spielregeln- und schon liege ich im Würgegriff auf dem Boden...... und die versammelte Mannschaft trampelt auf mir herum und findet es richtig und bestätigt sich selber.


    Gefährliche Sache sowas- eine Gruppendynamik ist etwas Tückisches... noch verstehe ich das, kann es nachvollziehen, aber wenn es jetzt in den persönlichen Bereich abdriftet, dann wird es eng, das finde ich unangemessen..... das macht bitte privat mit mir aus, öffentlich gehört sich sowas nicht, da ist eine ganz deutliche Grenze und die bitte ich im Auge zu behalten. Grüße dagmar

    Hallo Batcat, das habe ich wohl verdient, gestern erst habe ich zum gleichen Thema mit Doc herum gemailt


    -Entschuldigung- ich habe das Eulen-Forum durchaus im Auge-, verweise auch reichlich Leute hierher, lese die Beiträge, und schaue mich um - aber ich habe bisher wenig gefunden, bei dem ich mich schnell und einfach anschliessen kann.


    Flache nichts sagende Beiträge nur zum fleissig Sternchen sammeln , das muss ja nun auch nicht sein.


    Ich nehme mich etwas zurück, beobachte erstmal, privat mailen ist mir eigentlich lieber, ich werde mich schon beteiligen, wenn ich mich angesprochen fühle. Keine Sorge, das kommt noch- ich bin etwas knapp an Zeit und kann schlecht mit neuen Themen und Bereichen angefangen- und ob das so passt? da bin ich mir nicht sicher- keiner meiner Autoren steht hier auf einer Begeisterungsliste -ich habe schon gesucht und geschaut.


    Ausserdem - eine nicht ganz ernstzunehmende und dann doch WARNUNG!- vor dagmar- das könnte ruck zuck damit enden, das ich das ganze Forum beherrsche, eine meiner Charaktereigenschaft, die ich mir gerade abgewöhne - ich versuche es-.... oder sagen wir so- bin ich endlich mal zurückhaltend, ist das eigentlich des Lobes wert und nicht des Vorwurfs.


    Meine Umwelt würde hier heftig mit dem Kopf nicken...... und das bestätigen.
    Grüße dagmar-

    Enttäuschung


    Es gibt einen Menschen, ein ehemaliger und langjähriger Freund von uns, von mir und meinen drei Kindern - der war sogar ein ganz guter Freund. Sehr vertraut, sehr nahe. Ein kleiner Versuch, ob zwischen uns etwas mehr werden könnte, ein wenig intimer, misslang. Aber das wurde zu keinem Drama oder Thema, es blieb ein unbedeutendes Zwischenspiel, der Freundschaft tat es keinen Abbruch.


    Als ich dann in eine Situation geriet, die wirklich verzweifelt war, in der mir mein Leben, meine Ordnung, meine Sicherheit und mein ganzes Weltbild gründlichst um die Ohren flogen und ich völlig hilflos da stand und nicht mehr wusste, wo oben und unten oder sonst was war, stand er mir zur Seite, hat mich besucht, getröstet, aufgebaut und versucht zusammen mit mir Lösungen zu finden.
    Genauso wie ich und mein ganzes Umfeld hat er mit den Händen gerungen und stand entsetzt und ohnmächtig vor meinem Dilemma.


    Nebenbei hat er sich alle Informationen verschafft, um diese Situation zu seinem Vorteil auszunutzen. Ich hatte weder Geheimnisse vor ihm oder auch noch den leisesten Verdacht und er hat alles bekommen -an Daten und Fakten- , was er brauchte und wollte.


    Heimlich, sehr am Rande der Legalität und zu seinem enormen finanziellen Vorteil, hat er dann gehandelt.
    Wie schlimm das eigentlich war ... nur daran zu denken oder hier darüber zu schreiben, das merke ich jetzt erst wieder. Elend ist es mir, blass bin ich und schon wieder zittrig alleine bei dieser Erinnerung.
    Tatsache war, das er bis zum Schluss bei mir sass und mein Freund war, Kaffee getrunken, mir immer wieder beteuert hat, es wäre alles in Ordnung, ich müsste mir keine Sorgen machen und dabei genau wusste, das er, nachdem er unser Haus ersteigert hat, von Beginn an die Räumungsklage beantragt hatte. Ohne mir einen Ton davon zu sagen.


    Ich habe es erst erfahren genau drei Wochen vor dem angesetzten Termin.... was das bedeutet, mit drei Kindern, finanziell völlig ruiniert und mental schon lange kurz vor dem Tod-Stell-Reflex, das kann man sich überhaupt nicht vorstellen.


    Diese Wohnung hier ist ein Wunder und ein Mysterium. Sie ist mir zugeflogen -ohne mein Zutun- innerhalb von einer Stunde nach dem behördlichen Briefzustelltermin. Perfekt in jeder Hinsicht, als ob man sie sich für uns ausgedacht hätte.


    Das ging also gut aus.


    Was war jetzt meine Enttäuschung? Mal abgesehen davon, das mich zu dieser Zeit, nichts mehr enttäuschen oder auch nur noch hätte ein wenig verwundern konnte. Sass ich doch wie ein geblendetes Kaninchen vor dem herannahendem Auto, ohne mich bewegen oder handeln zu können.


    Ich war nicht einmal so sehr enttäuscht über ihn, sondern über mich. Über meine Einschätzung, über meine Menschenkenntnis - und nicht mal das richtig, denn wenn ich ganz ehrlich bin und genau in mich hinein schaue, dann habe es gewusst.
    SO überrascht war ich nicht.


    Aber ich habe eben nicht hin genau gesehen, IHN mir nicht angesehen und das wollte ich auch nicht. Was mir ihm nicht gefiel und was ich durchaus geargwöhnt habe, das habe ich einfach ausgeblendet, negiert, das hat nicht existiert.


    Statt dessen habe ich einen Freund gesehen, mir gemacht, mir hin gebastelt und zwar genau den, den ich sehen und haben wollte. Das war er aber nicht und das war er auch nie gewesen. Ich habe Größe gesehen -wo keine war-, ich habe Verantwortung gesehen -die nie existiert hat-, ich habe einen integeren Charakter gesehen -tja, nun- und eine gradlinige Moral -meine Moral natürlich- und Lebensziele -den meinen ähnlich- ohne es zu überprüfen.



    Ich habe mich selber belogen und getäuscht, nicht er mich. Zehn Jahre lang. Das muss man mal schaffen. Er hat es natürlich zugelassen, vielleicht hat es ihm geschmeichelt, gefallen und er hat sich in meinem Bild von ihm gespiegelt, aber letztendlich, als er dann Farbe bekennen musste, zeigen wer er wirklich war, konnte er die schöne Fassade nicht mehr aufrecht erhalten.
    Ich bin jetzt vorsichtiger oder misstrauischer, nicht mit der Auswahl meiner Freunde, -im Gegenteil- da stürze ich mich weiterhin kopfüber und freudig hinein, sondern ich überprüfe mich selber dabei.


    Sehe ich nur das, was ich will? Höre ich nur das, was ich will? Was will der andere wirklich? Was denkt sie wirklich? Wer ist er? Wer ist sie? Was ist sein Ziel? Was bewegt sie? Wo ist sein wahrer Antrieb? Lebt er eigenverantwortlich oder auf Kosten anderer?
    Ich filtere diese Informationen nicht mehr nach meinem Bedarf oder nach meinen Wünschen, sondern schaue mir die Realität an.
    So gesehen habe ich nur gelernt und wie immer auf dem harten Weg. Mir muss immer erst etwas passieren, bevor ich begreife und mich dann ändere.



    Das ist jetzt genau ein Jahr her, wir haben uns soweit erholt, noch nicht ganz... da sind noch zwei drei Sachen zu erledigen, aber es geht uns gut.


    Und er?


    Ich habe ihn letztens zufällig getroffen und nur, weil ich gespürt habe, da schaut jemand bemüht und angestrengt weg, ist er mir überhaupt aufgefallen.


    Da hat er das Haus, zwei dicke Autos, Geld ohne Ende und kann mir nicht in die Augen schauen? Wo ist sein Problem?


    Ich hätte ihm grüßt, ganz automatisch, wie jemanden, den man kennt, der einem nicht wichtig ist und später wäre mir dann eingefallen: „...oh! Das war doch...!...und der hat doch..."
    Seine Rolle in meinem Leben hat er zu Ende gespielt, es reicht nicht mal mehr für Wut oder andere negative Gefühle. Gleichgültigkeit. Erledigt. Vergessen.


    Seinen Preis allerdings, den möchte ich nicht bezahlen.

    Schlangenkampf


    Bastl-Wastl ist unser aller Kultfilm und heißt eigentlich Tapetenwechsel. Wir lieben diese Sendung und verpassen keine einzige Folge. -HEUTE- unbedingt ansehen!: Dienstag 19 Uhr Bayern 3.


    Eine kurze Zusammenfassung für Bastl-Wastl Nichtkenner: zwei befreundete Paare tauschen für zwei Tage ihre Wohnung und verändern sich gegenseitig einen Raum. Jedes Team bekommt 1500 Euro und dazu einen Designer (der immer ganz höflich und sehr interessiert fragt - was denn *sein* Pärchen sich so bei ihren Freunden vorstellen könnte - um dann huschhusch, Überraschung - all die benötigten Materialien für seine Ideen herbei zu zaubern und jedes zaghafte oder trotzige Aufmucken das Pärchen wird ... naja, die Designer reden viel besser und sind von sich überzeugt und...) ..


    Dann wird auf zwei Baustellen wild gearbeitet. Da wird nicht gekleckert, sondern heftig geklotzt und das wirklich ordentlich. Das ganze Geschehen wird für den entzückten Zuschauer -WIR!- in einem 30 Minuten Filmchen zusammen gefasst.. inklusive Pannen und Nöten und Schwierigkeiten...


    Allermeistens ist das Endergebnis nur toll und absolut beeindruckend. Manchmal aber auch ganz schön schrecklich. Schrecklich auch in der absoluten Gnadenlosigkeit, mit der da agiert wird. ... wenn jemand sagt: „DAS Sofa da ist von meiner Oma, DAS muss unbedingt hier bleiben. Sonst kann alles weg!" ... dann fliegt mit Sicherheit dieses Sofa raus ... mit einem Grundton des Bedauerns - „ACH soooo schade, eigentlich ein schönes Sofa, aber es passt ja nun mal wirklich gar nicht hier rein!"- aber die Wahrheit ist: Sie genießen es! Da liegt ein latenter Sadismus in der Luft.


    Die Wände werden rosa oder; und; oder mit giftgrün gestrichen. Streifen, Tupfen, Flammen oder auch mal fies schlammfarben kombiniert mit leuchtend rot. Very shocking und sehr GENIAL!


    Ich finde es grandios. SO mutig! Wilde Tapeten, Sofas aus Kies (ersatzhalber -haha!-), fischige Duschvorhänge im Wohnzimmer, Birken -mit Blättern!- festgeschraubt im Schlafzimmerbett, Plastikrosen- kubikmeterweise-..... da wird geschreinert und gemalt und geschraubt - sie haben einen Kompressor (falls mir jemand etwas schenken will!) und sie schweißen und nähen und streichen. Ignorieren die Trockenzeiten von Lacken - das finde ich immer ganz gut-, hämmern die Ziernägel falsch rein und ziehen sie wieder raus und kämpfen stetig gegen die Zeit. Ich kann es nur empfehlen. So toll.


    Einmal haben sie eine Sitzkissen Schlange gebastl-wastlt. Mit Leichtigkeit haben sie das gemacht -ZACK!- war die Schlange fertig, das dauerte nicht länger als eine einzige Kameraeinstellung. Ein langen Schlauch nähen, stopfen, zunähen, noch nett aufrollen und drapieren und arrangieren, dann konnte man sich schon setzen. Die war toll, diese Schlange und die wollten wir auch haben.


    Das war nun wirklich nicht die Welt für das Tapetenwechselteam, nur so ein kleines Nebenbei Produkt, WIR haben dafür ein ganzes Wochenende gebraucht.


    Weinroter Stoff aus Mircofaser im Reptilienlook, der war gleich gefunden. Aber die Schaumstoffflocken!!


    Wir hatten nicht einmal eine ungefähre Vorstellung, welche Mengen wir brauchen würden. VIEL war klar, aber wie viel? Die leere Stoffhülse war über sechs Meter lang und hatte 45 cm Umfang????? FORMEL? Und der Zusammenquetschfaktor? Das blieb nebulös und nicht berechenbar.


    Schaumstoff hatten wir sogar selber. Viel davon, das sogar umsonst, lag in unserer Garage. Aber in einem ganz unguten Zustand: uralte Matratzen, die dort eigentlich auf den Sperrmüll warteten. Man musste sie nur geschwind zerhacken (man beachte das NUR!). Und fertig waren die Schlangen-Füll-Flöckchen. Dachte ich mir. Der Gedanke war nicht grundlegend falsch...
    NUR!: DAS ZERHACKEN!


    Eine fiese Arbeit für draußen und bestens geeignet für Mütter und andere Menschen ohne Nerven und Hemmungen.
    Mit einer elektrische Schere und einem Brotmesser, in alten Klamotten, die Haare zum festen Zopf gebunden und habe mich todesmutig in die noch sehr aktiven Milbenkolonien und die verrotteten menschlichen Zersetzungsresten gestürzt. Dichte trockene Dreckwolken stoben bei jeder Bewegung davon. Alte Matratzen sind sehr eklig von innen. Ich bin nicht empfindlich, aber das muss man eigentlich nicht haben. Prädikat: nicht empfehlenswert!


    Die zeitliche Chronologie des Schlangenkampfes:


    Samstagvormittag: der unbarmherzige Matratzenmord.


    Rest des Samstags bis in die Nacht hinein: viele viele viele Waschmaschinenladungen.


    Samstagabend: Schaumstoffmassen auf dem Fußboden ausgebreitet. (nein, man konnte nicht mehr laufen)


    Samstagnacht: trocknen


    Sonntagvormittag: STUNDEN! und lahme Hände um das Zeug handlich zu zerbröckeln und zerkrümeln und zerfetzen


    Sonntagnachmittag bis Sonntagabend: Schlangenstopfzeit


    Sonntagabend: zunähen und FERTIG!


    Nur ein Bild für den Kopf: ein sechs Meter langer, weinroter und prallgefüllter Schlauch hängt aus einem Fenster im dritten Stock und bewegt sich. WIE mag das wohl aussehen?


    Oben standen wir, ich und Sohn Max -21 Jahre- (die anderen zwei Familienmitglieder hatten sich schon beim Zerkrümeln verkrümelt ), einer von uns hat den Schlauch aufgehalten, der andere Flocken eingefüllt und gestopft. Geschüttelt und gerüttelt, damit der Schaumstoff fällt und sich staucht und gefüllt und wieder gerüttelt und geschüttelt....
    Und das dauerte. Und dauerte. Und dauerte, das war anstrengend, kostete Kraft und brachte gut Muskelkater.


    Die Schlange reichte bis auf den Boden und wurde ein dörflicher Anziehungspunkt. Schnell waren viele kleine Kinder da und wollten sie haschen, unsere Schlange. Aber da kam Max in Fahrt -ein sehr philosophischer und sehr abgeklärter und leidender und die ganze Schwere des Lebens auf seinem Rücken tragender junger Mann- und jetzt!?!


    Plötzlich war er am kichern und sich amüsieren, der angehende Philosoph. Das hat ihm Spaß gemacht, als es darum ging, mit Hilfe dieser schweren Schaumstoffwurst kleine Kinder zu erwischen. Ziele, die sich bewegen und freuen, wenn man sie mit voller Breitseite -buff!- trifft und umschmeißt. Ich wusste gar nicht, das mein so ahnungslos schöner Sohn noch laut lachen kann. Alleine dafür hat es sich gelohnt.
    Nicht nur, denn die Schlange ist ein Traum geworden. Aber eine reicht.

    Problem: Kokosnuss


    .... und wie man die öffnet! Man kann - als Frau und mit Frauen- stundenlang telefonieren und sich über solch ein profanes Thema unterhalten. Geht schon, geht sogar gut. Das wird jedem Mann völlig unverständlich sein, aber wir kommen dabei voll auf unsere Kosten.


    Meine Freundin hatte sich eine Kokosnuss gekauft und sich darüber gefreut und diese wäre besonders schön und besonders exquisit und besonders teuer gewesen und ihr Freund würde sich gerade auf dem Weg machen, diese Kokosnuss für sie zu öffnen. Er hätte schon alles vorbereitet.
    Das hat sie mir am Telefon erzählt.


    Was es da vorzubereiten gäbe?, wollte ich wissen, die beste Methode wäre: Man nimmt die Nuss und wirft sie aus dem Fenster.


    Schweigen am anderen Ende der Leitung.


    Natürlich nicht auf eine Wiese, fuhr ich fort. Betonplatten, Straße, ein harter Untergrund halt. Etwas, was auch Erfolg verspricht.


    Sonderbarerweise kam keine Begeisterung auf -doch! so ein bisschen hat es sie schon mitgerissen, aber ZU SPÄT!- der Freund hatte bereits die Stichsäge in der Hand und die Nuss war eingespannt (in was eigentlich? Ein Schraubstock in der Küche? ) und er begann mit der Kokosnussöffnenaktion.


    Es telefoniert sich schlecht, wenn jemand im Hintergrund sägt. GZZZZZZZZZZZZZZ und laut!, das nervt schon irgendwie. Gerade wenn die Telefonpartnerin beides haben will, telefonieren UND dem Freund zu schauen.


    Und das ging ewig. Eine harte Nuss.


    Nach einer Weile Lauschen und Nichtreden, habe ich gemeint, in DER Zeit hätte ich meine Kokosnuss schon zweimal auf dem Fenster geworfen und wieder hoch geholt und bei jedem Wurf ein starkes Glücksgefühl gehabt.


    Das wurde weitergeben an den Herrn mit der Säge. Er hat sie nicht ausgemacht, seine Säge, sondern weitergearbeitet UND geantwortet -was nicht schlecht ist für einen Mann- SEINE Kokosnuss hätte aber schöne gerade Kanten, während meine völlig zerschmettert wäre. GZZZZZZZZZZZZZZ


    Das kommt erstens auf den Winkel an, mit dem die Nuss auf den Boden auf fällt und zweitens: Will man nun gerade Kanten oder das Kokosfleisch? Wo ist da die Priorität? Und was ist mit dem Thrill?


    Meine Freundin, absolut loyal -ihm und nicht mir gegenüber- und unaufhetzbar, meinte, ihr Freund hätte auch gerade einen schönen Thrill und ein feines Glücksgefühl, während er da so sägt. GZZZZZZZZZZZZZZ


    Ist das denn glaubhaft?


    Ich weißt nicht, ich säge auch gerne, aber wenn ich die Wahl hätte? Sägen - Werfen?


    Wir kamen da nicht auf einen Nenner. Diesmal nicht. Aber ich bin mir sicher, der Samen ist gelegt und keimt bereits, der Gedanke wird wachsen und wachsen und nächstes Mal, bei der nächsten Kokosnuss, wird da nicht lange herumgefackelt oder -gesägt, sondern das Teil fällt aus größerer Höhe mit einem kleinen dumpfen ‚Plopp‘ auf den Boden.


    Für Nachahmer und Kinder: Die Kokos-Milch muss man vorher UNBEDINGT ablassen, sonst zerplatzt die Nuss wirklich und fliegt in tausend Teilen durch die Gegend. DAS wird dann eine schreckliche Schweinerei. Glaubt einer die es wissen muss!


    GZZZZZZZZZZZZZZ und Ende. Fertig. Zehn Minuten? Mindestens. So kam es mir jedenfalls vor. Also gut, wegen mir waren es nur fünf Minuten, das ist immer noch viel zu lange. Da hatten die beiden also ihre ordentlich maschinell dosengeöffnete Kokosnuss und waren zufrieden und glücklich, auch mit den blau gefärbten Sägerändern am Kokosfleisch. Das wurde billigend in Kauf genommen.


    Die Kokosnussschalen (mit eingesägten Türchen und Fensterchen) stehen jetzt im fischlosen Aquarium meiner Tochter und sie hätten in ‚gezackt‘ auch sehr schön ausgesehen. Trotzdem vielen Dank!


    Und weil das so ein nettes und ergiebiges und befriedigendes Telefonthema war, habe ich mit einer weiteren Freundin ( ich habe Heerscharen von Freundinnen- ich weiß!- die brauche ich auch nötig, sonst werde ich unglücklich)


    Ihre Methode, die Kokosnuss auf die Straße zu legen und mit einem Spaten zu bearbeiten bis sie platzt, DIE finde ich selten dämlich. Wie sieht denn das aus!


    Du böse böse Kokosnuss du! Bums! Immer noch nicht kaputt?! Bums! Bums! Wirst du wohl zerbrechen! UND hier liegen bleiben! Bums!


    Da muss man ja wirklich aufpassen, das man dabei nicht gesehen wird.

    Wir auf der Messe


    Meine Freundin und ich, wir beide sind Singles. Unzufrieden als Single und Dauer - Partner - Suchend, das bekennen wir laut und deutlich und für jeder-MANN zu hören. Das hilft uns aber nicht viel weiter.


    Aber wir bekommen viele Tipps.


    Von Männern: „Ihr seit zu anspruchsvoll!"


    Von Frauen: „Ihr seit zu selbstsicher!"


    Das gibt doch schon mal ein schönes rundes Bild, oder? Es stimmt schon, besonders kompromissbereit sind wir nicht, dafür aber gnadenlos fröhlich und lebendig und wir glitzern UND das muss hierher, wir sind auch attraktiv und interessant und klug und und.... positive Eigenschaften gibt es ohne Ende.... ( wir haben nur einen winzig kleinen Giftbecher in der Hand. Kaum der Rede wert. Fast nicht sichtbar.). Das hätten wir dann auch gerne in gleichwertig und in der Sorte: Mann. Aber entweder sind wir blind oder es gibt sie nicht, diese Männer.


    Aber alle sind sich einig, -Männlein und Weiblein-, wenn wir beide nicht ausgehen und uns unters Volk mischen, lernen wir auch niemanden kennen. Da mögen sie recht haben die Leute, also, wir hören ja auch, dann gehen wir doch mal auf die Messe, dachten wir uns so.


    IBO das ist eine Verbrauchermesse, die ist schön bunt, schön grell und da gibt es schön viele Menschen. (NICHT: viele schöne Menschen)


    Wir meinten, da wir wären gut aufgehoben, aber nach ein paar Blicken und ein paar Schritten auf dem Messegelände und dem ersten, zweiten und dritten Eindruck, fanden wir doch, unser Hauptziel wäre sehr viel sinnvoller gesteckt, wenn wir uns mit möglichst vielen Streichholzschachteln und Kugelschreibern und Bonbons und Gummibärchen eindecken und die potentielle Partnersuche HIER sofort beenden.


    Messe ist eine harte Sache, vor allen für die Menschen, die in ihren Schuhkartons stehen und etwas verkaufen wollen. Sie MÜSSEN ja sagen: „Die Damen bügeln?!" und ein belustigtes „Nein, nie!" gefolgt von doppelten glockenhellem Gelächter, nehmen sie einem echt übel.
    Das Messegeschäft läuft wohl nicht so gut, Humor war rar. Wir sollten kaufen und nicht kichern und die Finger von den Streichhölzern lassen. Mit bösen Granitblicken und Steinbeißergesichtern sind wir von den Ständen vertrieben worden.


    Wir waren auch unkooperativ. Wollten nicht vakuumieren oder eine neue Kaffeemaschine kaufen, Wasserbetten nicht testen (die Leute, die schon da schon lagen, sahen aus wie beim Blutspenden), haben aber brav eine Wand mit einem TV-Werbe-Farbwischer gestrichen (tropft wirklich nicht!), Gewinnspiele ausgefüllt (alle Bierkästen Gewinnpreise durchgestrichen, bis auf das Fahrrad), viele Fertigsuppen probiert -die alle gleich schmeckten- deshalb auch keine gekauft und schon hatten wir wieder ein paar Freunde weniger- eine winzige koreanische Gestalt hat mich geschnappt und mit einem engen Spiralring sehr unanständige Sachen mit meiner Hand gemacht (jetzt könnte ich was sagen! aber ich verkneife es mir)- ich konnte meine Hand den Rest des Tages nicht mehr bewegen.


    EINSCHUB: Ich habe ja der Liebe ganz und gar abgeschworen -für den Rest meines Lebens sogar- konzertiere mich mehr auf die Weltherrschaft und parallel dazu versuche ich ein guter Mensch zu werden. Beim letzterem habe ich allerdings herbe Rückfälle, - meine Arroganz macht mir immer wieder einen Strich durch die Rechnung- gerade wenn ich auf Messen bin, fällt es mir SEHR schwer alle Menschen zu lieben. Da falle ich ins glatte Gegenteil und mag niemanden mehr.


    Aber ein bisschen maile und flirte ich im Internet doch noch herum, eher gewohnheitsmäßig und ohne jede echte Begeisterung. Ich hatte an diesem Tag die Telefonnummer von einem Mann bekommen... sein Vorschlag: falls mir die Weltherrschaft mal zu Hals raushängt - dann könnte ich mich ja mal mit ihm treffen.
    Möglichst demnächst.
    Mädels - na, wir sind ganz eindeutig Frauen- haben keine Geheimnisse voreinander, natürlich habe ich meiner Freundin davon erzählt und auch, das mir nicht nach mehr als mailen zumute ist. Nicht anrufen, nicht treffen, nichts dergleichen.
    EINSCHUB: Ende


    Das war die Messe, langweilig vom Anfang bis zum Ende, wir haben sogar Autos angeschaut und in Büchern nach Liebeszaubern gesucht.* ..wenn der Zauber wirken soll..*...dann muss er Sie schon mal zur Kenntnis genommen haben.. ..*
    Also nichts mit uns und Johnny Depp und einem erfolgreichen Liebeszauber.
    Ach, uns fehlt die einfach nötige Ernsthaftigkeit, denn auch das fanden wir nur lustig. Wir sollten trübsinnig und ernst und tiefsinnig und leidend durch die Welt laufen, vielleicht ist es dann leichter jemanden zu finden.


    Irgendwann wurden wir fußlahm und haben uns zur einer Mode Show verzogen. Die war toll, mit Lasershow und Tänzern und guter Musik. Viel Schwung und gute Laune, ein Lichtblick an diesem Tag.


    Bis zu dieser Szene:


    Dunkel wurde es, Geigengezwitscher und süßer Gesang, ein einziger schummriger Spot:


    und.....


    ER und SIE schwebten turtelnd in den Raum, Abendkleid und Anzug, Hand in Hand... liebend!


    -Oh.... !-


    Wir waren am Schweigen und Schlucken und etwas schockiert. DAMIT wollten wir nicht so unmittelbar konfrontiert werden. Sehnsüchte liegen sehr gut und sicher verpackt in Schubladen und wehe! diese reißt man unvermittelt auf und der Inhalt kommen ans Tageslicht. Das schmerzt.... auch wenn es dunkel ist.


    Ein kleines zartes inniges Tänzchen auf dem Laufsteg, sie biegt sich nach hinten in seinen Armen, er sich über sie...
    Dann hatte ich aber absolut sowas von genug davon, das ich nur gefrustet und sehr impulsiv ein: „Ich ruf doch an!" von mir gegeben habe. Ein bisschen laut vielleicht.


    Wir mussten so lachen, das wir die ganze romatische Stimmung völlig verdorben haben. Und das war gut so.

    Sport - zum Ersten........


    Wenn ich etwas gehasst habe, als Schülerin, bis auf die ganze Schule natürlich, dann war es Sport. Ich träume heute noch davon, sitzen zu bleiben, weil ich mir in Sport den letzten und damit vernichtenden Fünfer geholt habe, der mir dann meinen sorgfältig ausgetüftelten Überlebens- und Versetzungsplan vernichtet hätte. (Es gab eine Zeit in meinem Schülerleben, da habe ich nur noch Notenschnitte ausgerechnet, das jedenfalls sagt mir meine Erinnerung).
    Das ist zwanzig Jahre her. Nein, noch länger, wir konnten Sport in zwölf/dreizehn abwählen und ich habe keine Sekunde gezögert. Weg damit, lieber zwei Stunden Physik.


    Schulsport: Medizinball-weit-werfen - wer hat diese Bälle aus welchem Grund erfunden und wieso stinken sie so? -Medizinball!-, alleine das Wort ist der blanke Hohn, darüber könnte ich mich heute noch aufregen. Zirkeltraining -warum, warum, warum nur?- lustige Ballspiele, Leichtathletik, Turnen, Schwimmen... ich konnte nichts davon. ah ja und tanzen.... Jazzdance - HOFFNUNGSLOS!


    Und später in meinem Leben: Sport! ungeliebt, verdrängt und gemieden ... man sollte es tun... man wurde gemahnt... die Gesundheit, die Figur.... das schlechte Gewissen nagte ständig. Aber wenn man doch nicht mag und Bewegung einem im Prinzip nicht gut tut? und wenn man viel lieber liest, auf dem Sofa oder Liegestuhl, was soll man machen?


    Die Inlinerwelle kam. Natürlich habe ich mir Skates gekauft -ich liebe Trends- und fahren konnte ich auch. Fahren war ja auch nicht das Problem.


    Hilfreiche Tipps wie: „Gehe mal auf Berge, dann lernst du schon bremsen!" fand ich sehr doof.


    Ein NichtSportler wie ich, lernt es weder da und noch in dem brav absolvierten Kurs. Nach jeder gemeinschaftlichen Ausfahrt bin ich völlig zerbeult und zerschlagen und als Letzte angekommen. Von dem ganzen Kurs habe ich mir nur eins gemerkt: „Wirf dich ins Gras, wenn es nicht mehr anders geht."


    Die Gras-werf-sache, hätte man mir nicht sagen müssen, das war ohnehin meine Technik (ich habe mich nicht verbessert, das ist heute noch so). Mein ganzes Blickfeld beim Inlinern war einzig und alleine auf Pfosten und Laternen und Zäunen am Wegrand ausgerichtet. Und auf das Gefälle habe ich geachtet, Berge und abschüssige Strecken, wohin mein Auge auch sah. Komischerweise als Einzige, jeder andere suchte Berge, wo ich sie deutlich sah.


    Bordsteinkanten sind nichts anderes als tückische hinterhältige Fallen. Eisenbahnschienen, wer von der Truppe ist wohl in jedem Gleis stecken geblieben? Und dann umgekippt? Und musste mit zwei Händen die Rollen aus den Gleiszwischenräumen ziehen? DAS kann man übrigens auch bei Gullys haben, so einem das Spaß macht.
    Draußen in Natur Inlineskate fahren - das war es nicht für mich, das habe ich nach Wochen immer lustloseren Üben eingesehen.


    Ich bin dann mal mit meinem Sohn in eine Skatehalle gegangen.


    DAS war endlich die richtige Umgebung für mich. Ein sehr schöner ebener Boden, keine Löcher und keine Hubbel, keine Autos, kein Splitt, keine wahnsinnigen Katzen, Hunde, Omas und Radfahrer, die einen plötzlich von der Seite anfallen konnten. Nur ein Haufen Kids, die wie Raketen über den Parcours und die ganzen Pipes und Aufbauten geschossen sind. Die sind MIR ausgewichen, da musste ich mir keine Sorgen machen.


    Und in der Halle kam ich wunderbar zurecht, ich war in kurzer Zeit der totale Profi, dagmar -der inlinecrack- ich konnte bremsen- zwar nicht abrupt und schon gar nicht mit all den schicken Techniken, die mir die eifrigen kleinen Burschen da gezeigt haben, aber ich STAND still an dem Punkt, den ich mir zehn Meter vorher ausgesucht hatte. Tschaka! Endlich.
    Ich war sehr zufrieden, endlich mal ein Erfolgserlebnis.
    Aber warum nicht mal so eine winzige kleine Pipe versuchen? Da sind Vierjährige hochgebrettert! Es sah leicht aus. Ganz leicht. Total easy.


    Man sieht, ich habe eine starke Neigung zum Größenwahnsinn und unangemessenen Verhalten. Das erledigt sich aber meist in Kürze von selber..


    In diesem Fall lag ich dann wie ein Krabbe auf dem Rücken, die Arme weit ausgebreitet, meine InlinerBeine noch auf der Rampe und über mich beugten sich, sehr besorgt, viele behelmte Kinderköpfe. Wie schnell die da waren. Die kleinen Rennsäue. Freundlich waren sie und sehr hilfsbereit und furchtbar bemüht, schon rührend. Doch sehr rührend, ich wollte sie trotzdem nicht sehen.


    Man hilft einem Kumpel in dieser Szene. Auch wenn er eine Mutter ist.


    Ich müsse VIEL schneller hoch fahren, sonst wird das nichts, haben sie mich belehrt, diese Zwerge und haben wirklich gemeint, ich möchte das können und lernen. Sie würden mir dabei helfen, Ehrensache!


    Schnell hochfahren?


    Ich wollte das schon können, das sah wirklich ganz schön geil aus, aber ich wollte doch nicht schnell eine Rampe hochfahren. Also bitte!


    Und der Gedanke daran, wie ich das eben schön langsam angegangen bin -ich und die Quarterpipe- und meine Rollen, nachdem sie die Hälfte des Bogens erfolgreich geschafft hatten, einfach wieder runter gerollt sind, nach hinten! ohne mich zu fragen und ich diesem unfreiwilligen Rückwärtsgang völlig hilflos ausgeliefert war, ließ mich schaudern.


    Ich habe die Kids vertrösten,... „.. ein anderes Mal!" bin aus der Halle gehumpelt und ward nie mehr gesehen.


    Das war der Sportversuch. Inliner.... und meine Schuhe sind im Keller.... und warten auf meinen nächsten Mutanfall. Da können sie warten, bis sie schwarz werden.


    Meine nächster Sportversuch ist Judo! Das wurde dann ein bisschen besser!