Der Inhalt:
Miriams Leben läuft alles andere als gut. Sie ist Ende zwanzig, hat ihr Studium immer noch nicht beendet, lebt mit einem Gigolo in einer WG und einer fester Freund ist auch nicht in Reichweite. Zu allem Überfluss steht nun auch der 55. Geburtstag ihrer Mutter an, zu dem sie, dank ihrer Schwester, gezwungen ist zu erscheinen. Um nicht wieder als Versager und schwarzes Schaf da zustehen, beschließt Miriam kurzerhand zu radikalen Mitteln zu greifen. Sie schnappt sich einen wildfremden Kerl von der Straße und gibt diesen als ihren Freund aus. Dies hat allerdings verehrende Folgen.
Meine Meinung:
Miriam ist ein klasse Charakter, den bei ihr läuft nicht alles nach Plan und ihr Leben ist eine einzige Katastrophe. Nachdem feststand, dass sie die Bäckerei ihres Vaters nicht übernehmen möchte und auch ihr BWL Studium nach zwei Semestern abgebrochen hat, steht sie in den Augen ihrer Eltern als Versager da. Danach herrschte fünf Jahre Funkstille und nun kehrt Miriam in die alte Heimat zurück. Aber wie soll sie ihre derzeitige berufliche Situation erklären, in der sie immer noch nicht mit dem Studium fertig ist und auch keinen festen Freund vorzuweißen hat? Ganz einfach - mit ein paar kleinen Notlügen. So macht sie sich kurzerhand zu einer erfolgreichen Frau die fest im Berufsleben integriert ist und auch einen festen Freund vorzuweisen hat. Aber wo bekommt man auf die schnelle einen festen Freund her? Gut das dieser ihr sprichwörtlich vor die Füße läuft. Nun muss ihn Miriam nur noch ihren Eltern vorstellen, leider hat sie hier nicht mit den Konsequenzen gerechnet.
Miriam hat mir sehr gut gefallen. Sie ist chaotisch, nicht auf den Mund gefallen und temperamentvoll. Obwohl sie immer noch nicht mit ihrem Studium fertig ist und nicht weiß was sie danach beruflich machen soll, bleibt sie ihren Wünschen treu und setzt ihren Willen durch. Allerdings stößt dieses Verhalten bei ihren Eltern auf taube Ohren und in den Augen ihres Vaters ist sie die Versagerin der Familie. Trotz der Vorurteile, die ihr Vater gegen sie hegt, versucht sie innerhalb ihres Besuches in der alten Heimat, immer wieder mit ihm das Gespräch zu suchen. Aber auch David hat mir sehr gut gefallen. Er ist erfolgreich, sieht gut aus und ist an Miriam interessiert. Aufgeben zählt nicht zu seinen Aufgaben und er muss Miriam regelrecht zu ihrem Glück zwingen. Das ihm dann auch ihre zeitweise Zickerei nichts ausmacht, macht ihn in meinen Augen nur noch sympatischer. Aber auch die anderen Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Neben Moritz, ihren chaotischen Mitbewohner und Frauenheld, Oli, dem Redakteur und ehemals besten Freund von Miriam oder auf Lilly, die beste Freundin von Miriam, haben gut in die Story gepasst. Einzig mit Miriams Eltern konnte ich mich nicht so recht anfreunden, dass womöglich an deren Einstellung und Vorurteilen lag.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er war locker und flüssig zu lesen. Etwas vorhersehbar war die Story allerdings und es war sehr schnell klar das es ein Happy End geben wird. Trotzdem hat mich die Story überzeugt und mir ein paar wunderbare Lesestunden bereitet. Sehr positiv aufgefallen sind mir die witzigen Szenen die die Autorin in die Story eingebaut hat. Diese haben doch sehr zu meinem Lesevergnügen beigetragen und mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Mein Fazit:
Anica Schriever hat mit Zuckerguss ein erstklassiges Debüt geschrieben das mich sehr überzeugt hat. Dies Story war zwar nicht gerade etwas neues, aber super umgesetzt. Die sympatischen Charaktere, die immer wieder witzigen Szenen und die verzwickte Lovestory haben mir sehr gut gefallen. Ich vergebe 10 Punkte und eine glatte Kaufempfehlung.