Beiträge von AureaLuna

    Die Idee von Stacey Jay finde ich schlichtweg klasse. Romeo und Julia sind nicht mehr das liebende Paar, sondern kämpfen mittlerweile seit Jahrhunderten für verschiedene Seiten. Gegeneinander. Seit Romeo Julia verraten hat. Romeos Aufgabe ist es, für einander bestimmte Menschen zu trennen, Julias besteht darin, sie zusammenzuführen und vor Romeo zu bewahren. Julia erwacht alle paar Jahre in fremden Körpern, die sie kurzzeitig besetzt, um ihre Aufgabe zu erfüllen, während Romeo seit jeher die Körper der Toten übernimmt.
    Als Julia dieses Mal im Körper der jungen Ariel erwacht, ist ihr nicht nur bereits Romeo auf den Versen, sondern sie trifft auch auf Ben, und merkt immer mehr, dass bei diesem Auftrag einiges anders ist als sonst...


    Die Spannung setzt beim Lesen gleich ein und verlässt einen nicht wieder, was bei mir dafür gesorgt hat, dass ich das Buch innerhalb von ein paar Stunden verschlungen hatte.


    Das Buch wird aus Julias Sicht erzählt, zwischendurch gibt es aber kleine Abschnitte, die Zwischenspiele, in denen Romeo seine Lage schildert. Diese haben zwar kurze Einblicke in seine Absichten, sogar etwas Verständnis und zusätzliche Informationen, die für Spannung gesorgt haben, geliefert, aber ganz durchschauen konnte ich ihn auch am Ende des Buches noch nicht. Das könnte natürlich daran gelegen haben, dass er wirklich der wahnsinnig gewordene und blutrünstige Typ ist, für den man ihn am Anfang hält. Aber ich glaube, da steckt mehr da hinter. Ich hoffe, durch den zweiten Band verstehe ich ihn dann richtig. Immer diese armen, missverstandenen Psychokiller. ^^
    Ich habe den Anfang wirklich genossen. Ein Romeo, der nicht mehr ganz dicht ist, verfolgt Julia mit dem Ziel sie zu töten, über die Autobahn und ruft ihr dabei Zitate aus ihrer eigentlichen Geschichte zu. Ich fand das sehr skurril, und ... einfach großartig! :D
    Romeo hat auch eine etwas weniger blutige, sympathischere Seite. Er hat zwar immer noch diesen gefährlichen und bösen Touch dabei, aber in den Gesprächen mit Julia ist er schon allein durch die Art und Weise wie er spricht irgendwie charmant. Außerdem werden seine eigentlich bösen Ziele hinterfragt, aber man ist sich nie sicher, da Liebe und Hass bei ihn ziemlich nahe beieinander liegen.


    Julia hat es sich nicht nur zum Ziel gemacht, die Liebenden zusammenzuführen, sie will außerdem das Leben ihres ''Leihkörpers'', Ariel, nachhaltig verbessern. Mit diesem Gedanken nähert sie sich auch dem verständnisvollen Ben, in dessen Gegenwart sie selbst, neben Rachelust und Schmerz, ausgelöst durch Romeo, noch mehr zu fühlen vermag. Als sie in ihm jedoch einen der Seelenverwandten gefunden zu haben glaubt, muss sie sich zwischen der Verantwortung ihrer Aufgabe und ihren eigenen erblühenden Gefühlen entscheiden.
    Die Rache an Romeo, der sie und ihre Liebe vor so vielen Jahren verraten hat, scheint Julia anzutreiben. Sie ist auf jeden Fall eine Kämpferin, stark und mutig. Sie ist jedoch ebenfalls noch immer gut, und gönnt anderen das Glück der Liebe, obwohl sie selbst daran zugrunde gegangen ist.


    Der Schreibstil von Stacey Jay ist fesselnd und passt sich immer der Handlung an, ob blutige, aufregend geschriebene Kampfszenen, oder gefühlvolle Momente. Auch miträtseln lässt die Autorin die Leser zu genüge. Ich wusste lange Zeit nicht, wer welche Rolle einnimmt, und so blieb es spannend.


    Obwohl Julias Geschichte am Ende dieses Buches abgeschlossen scheint, und auch hoffentlich bleibt, möchte man nun doch wissen, wie es mit Romeo weitergeht.


    Fazit:
    Romeo und Julia, versetzt mit ganz viel Fantasy, einer gehörigen Portion aufregender Action, Dramatik und mitreißenden Gefühlen, hat bei mir für tolle und spannende Stunden gesorgt.
    --> 4,5/5 Schneeflocken!

    Inhalt:
    Während ihrer Londonreise erlebt die sechzehnjährige Cole eine Vision, in der sie hingerichtet wird. Kurz darauf steht der charmante Griffon vor ihr. Als der Urlaub beendet ist, rechnet sie nicht damit, Griffon noch einmal widerzusehen.
    Zurück zuhause hören Coles Visionen nicht auf, und dann kreuzen sich ihre und Griffons Wege erneut. Sie fühlt sich sehr zu dem jungen Mann hingezogen, der über ihre Visionen Bescheid weiß, muss sich bald aber fragen, ob sie ihm trauen kann. Es ereignen sich merkwürdige Vorfälle, die mit ihren Visionen zusammen zu hängen scheinen.


    Meine Meinung:
    Ich fand es schwer und langwierig in das Buch hineinzufinden, und wirkliche Spannung kam bei mir erst auf den letzten 150 Seiten auf.


    Cole spielt sie sehr gerne Cello und ist das Wunderkind ihrer Mutter. Sie ist zwar nett, aber als Protagonistin eher langweilig. Fügsam und lieb. Außerdem handelt sie teilweise äußert dämlich. Während ihre Beziehung mit Griffon sich mehr und mehr entwickelt, zweifelt sie nicht nur oft, sondern auch wegen der kleinsten Dinge an ihm. Im Gegensatz zu ihm wirkt sie dann nicht selten sehr kindisch.
    Griffon hingegen war mir schon fast zu gut, klug, und wichtig.
    Coles Mutter hat mich sehr aufgeregt. Anfangs macht es Cole nicht viel aus, dass ihre Mutter ihr Leben ganz auf die große Karriere als Cellistin ausgerichtet hat. Dann kommt Griffon, und Cole versucht die Regeln zu umgehen. Ich dachte schon sie gibt ihrer Mutter nie Kontra. Das war sehr frustrierend. Ihre Mutter ist nämlich echt die Höhe. Da reißt sich ihre Tochter den halben Arm auf, und verblutet fast, und die Mutter macht sich bloß Sorgen, um ihre Karriere, und macht Cole sogar Druck. Als Coles Talent dann im Eimer zu sein scheint, versucht sie auf ihre andere Tochter, Kat, zurückzugreifen.
    Kat ist Coles ältere Schwester. Den Eindruck, den ich von ihr gewinnen konnte war, dass sie ziemlich oberflächlich ist. Ansonsten bleibt sie eher blass. Ebenso Coles beste Freundin Rayne. Da erfährt man schon etwas mehr, nämlich, dass sie spirituell ist, und zu Cole steht.


    Was mir gut gefiel, ist die Idee hinter dem Buch. Ein bisschen was aus Ägypten in Verbindung mit Wiedergeburten, und (eine) Vergangenheit, die Einfluss auf die Zukunft eines jungen Mädchens hat.
    Die ganze Zeit hat man mitspekuliert, wer wer sein könnte, wem man überhaupt noch trauen kann, und wer, was, warum, wann will. ^^
    Am Ende ist alles miteinander verknüpft, und man merkt, dass die Autorin die Geschichte gut durchgeplant hat, allerdings tauchen aber ein, zwei kleinere Logikfehler auf. Dennoch gefiel es mir, wie im Nachhinein alles zusammengefügt wurde, und kleine Dinge, die am Anfang unwichtig erschienen, am Ende Sinn ergaben und eine wichtige Rolle spielten.


    Der Schreibstil ist einfach und flüssig, und das Ende ist zufriedenstellend, ohne bösen Cliffhanger.


    Was bei mir dafür sprechen würde Band 2 zu lesen, wäre mein Interesse daran, was noch aus Coles Gabe rauszuholen ist, und wie es mit Drew , Griffon und Cole weitergeht.


    Fazit:
    Eine gute Idee, Spannung im letzten Drittel des Buches, eher blasse Charaktere, die nicht so meine waren, Spaß beim Miträtseln, ein guter Plan, jedoch kleine Logikfehler, ein Schreibstil, gegen den nichts spricht und Potenzial für Band 2, führen zu soliden 3/3 Punkten!

    '' Wir fassten uns an den Händen und folgten dem Lebkuchenpfad in den Wald, und von unseren Fingerspitzen tropfte Blut. Wir tanzten mit Hexen und küssten Ungeheuer. Wir verwandelten uns in Wintermädchen, und als Cassie sich davon machen wollte, zog ich sie in den Schnee zurück, weil ich Angst davor hatte, allein zu sein. '' ( S.117 )


    Meine Meinung:
    Wintermädchen, weil sie nicht tot sind, aber auch nicht richtig lebendig. Weil sie die Kontrolle und sich selbst verloren haben. ''Wandelnde Leichen, sagen die Jungs in den Schulfluren.'' Sie existieren, ja, das gerade noch so, aber sie leben nicht.
    Der Kampf gegen den Hunger, gegen das Essen - ein Kampf, den Lia nicht gewinnen kann, ist nicht ihr einziges Problem. Auch die Erinnerungen an Cassie machen sie völlig fertig, da sie sich selbst die Schuld an ihrem Tod gibt.
    Lia ist eigentlich ein liebes Mädchen, nur ist sie ihrer Sucht gegenüber hilflos und verletzt so die Leute, die ihr nahe stehen.
    Obwohl sie selbstzerstörerisch und drastisch handelt, ist sie nicht unsympathisch, im Gegenteil - man leidet eher mit, da man versteht, aus welchen Gründen sie es tut und was zu ihrem Problem geführt hat.
    So kann man Lias Taten, auch wenn man sie nicht gutheißt, durch die gründlich beschriebene Gefühlswelt Lias und durch den außergewöhnlichen Schreibstil gut nachvollziehen. Man versteht zum Beispiel, dass das Hungern bei Lia ein Gefühl von Kontrolle und Stärke weckt, obwohl eher das Gegenteil der Fall ist.
    Ihre Familie liebt sie und will nur das Beste für Lia, richtet aber lange Zeit nichts aus, weil sie nicht wahrnehmen, wie schlimm es wirklich ist, da Lia gelernt hat sie zu täuschen.
    Der Schreibstil in diesem Buch ist sehr malerisch, poetisch und passt perfekt zum Thema. Die Ausweglosigkeit der Situation für Lia wird deutlich. Außerdem sind manche Sätze durchgestrichen und stehen berichtigt daneben, was Lias inneren Kampf aufzeigt.
    Laurie Halse Anderson beschreibt Lias Geschichte durchweg authentisch.
    Es ist kein fröhliches Buch, was ja zu erwarten ist, da es ein ernstes und leider aktuelles Thema behandelt. Denn leider gibt es nicht wenige Mädchen ,die wie Cassie eine gestörte Selbstwahrnehmung haben und trotz völlig gesunder Körpermaße ''Diäten'' machen und hungern.
    Beide Cover sind schön. Das der Originalausgabe finde ich aber passender. Man sieht ein Wintermädchen (Cassie?.) hinter ihrer Schicht aus Eis, durch ihre Krankheit abgeschirmt vom Leben.


    Fazit:
    Eine Geschichte, die einen nicht nur durch ihre Handlung in den Bann zieht, sondern auch durch den tragisch schönen Schreibstil.
    Alles in allem ein besonderes Buch, das einen erschreckt, bedrückt aber auch mitreißt und mich beeindrucken konnte.
    --> 4/5 Schneeflocken!