Beiträge von hinterwäldlerin

    Zitat

    Was findest Du denn an Carrie Bradshaw so toll?


    Eine einfache, oberflächliche Kurzantwort:


    Carrie trägt coole Sachen. Carrie kann gut schreiben. Carrie hat Big. Carrie ist für andere da. Carrie kann hingehen wohin sie will und bleiben wie lang sie will. Carrie lebt in NY. Carrie hat einen begehbaren Kleiderschrank. Carrie hat auch eine unordentliche Wohnung. Carrie liebt Schuhe. Carrie ist mein klamottentechnisches Vorbild (wenn auch nicht so krass).



    :grin

    Ok, kapiert. Hab auch noch mal die Sokrates und Platon- Kapitel in Sophies Welt gelesen. Muss jetzt reichen.
    Danke!


    P.S.: Die Frage hat nix bedeutet, war nur Ausdruck meiner Verwirrung. :grin

    Ich schicke es jetzt ab. Die größte Änderung war jetzt noch:


    Zitat

    Ein Tablett bleibt im silbergrauen Essenswagen: Der Patient ist über Nacht verstorben. Ich lenke meine Gedanken davon ab und kann relativ gut gelaunt und geduldig dem Patienten, den ich füttere, zureden, damit er etwas isst.


    Ansonsten hab ich die gegebenen Tipps beachtet und als Überschrift die vorgeschlagenen "360 Minuten" gewählt.

    Danke, magali. Deine Kritik hat mich echt inspiriert. :grin Ich hab gemacht, was du vorgeschlagen hast (diese Gedankenwanderung) und dann wars da. :knuddel1
    Ihr anderen habt natürlich auch sehr geholfen.
    Oder seht ihr es noch nicht als fertig an?? (Was mach ich nur mit der verdammten Überschrift? Mir fällt grad gar nix mehr ein :-()

    Uff, volle Kanne die Diskussion verpasst. Dabei wollt ich nur ein kleines Heul-Smilie reinsetzen...


    Sex and the City
    Bei mir Ist wieder das "Englische-Patient-Syndrom" (siehe Filmthreat) aufgetaucht. SatC war und ist meine Lieblingsserie (dicht gefolgt von ER. Wo sind die Parallelen?). Ich liebe den Klamottenstil und stehe dazu. Ich hab eine Ansteckblume, einen Carrie-Rock und suche nach rosa Lederhandschuhen, die ich schonmal im Orsay oder so gesehen habe. Ich bin bekennende Carrinistin und wir werden das jetzt nicht diskutieren, okay? :grin


    ER
    ER liebe ich auch. Diese Serie hat mich dazu gebracht, ein Praktikum im Krankenhaus zu machen. In Wirklichkeit ist zwar nicht so viel Action (jedenfalls nicht im Hinterwald), aber trotzdem gucke ich es mir immer sehr gern an. Ich bin sehr gespannt, wie die reagieren, wenn sie den Hubschrauber hochgehoben haben und wie jetzt alles weiter geht. Denkt ihr, die neue Schwester und Kovac kommen zusammen? Ich denke schon.


    So.


    P.S.:Aber die Sondersendung zu SatC fand ich- bis auf Chris Noth- doof. Sonja Kraus hat sich aufgespielt, als wüsste sie alles dazu, aber ich wusste beim Quiz auch alle Antworten bis auf eine. Die soll nur nicht so tun. (Sonst kann ich sie eigentlich immer ganz gut leiden).

    So. Mit Überschriften hatte ich schon immer ein Problem. Wie wäre es damit:


    -Ich bin nur Praktikantin
    -Verdrängung
    -Nur ein Praktikum?


    Ach, mir gefallen alle 3 nicht so recht. Was meint ihr? Auf welche Richtung muss die Überschrift hinweisen?


    Mit einem leisen Surren schließt sich die elektrische Schiebetür hinter mir. Ich blicke in einen langen, hellen Gang, gesäumt mit etlichen weißen Türen. Niemand spricht, es ist ganz still. Ein leichter Desinfektionsmittelgeruch liegt in der Luft. Ich atme tief ein und lächle. Endlich wieder im Krankenhaus. Endlich wieder Gutes tun.
    Los geht’s mit der Zubereitung des Frühstücks. Für die Patienten, die es selbst nicht mehr können. Eine leicht verschlafene „Schülerin“ – eine Krankenschwester-Auszubildende- hilft mir dabei. Während ich mit klebrigen Marmeladenfingern kämpfe, stellt sie die üblichen Fragen- wie alt ich bin, woher ich komme, was ich später einmal machen will. „Was, Medizin studieren? Hast du dir das auch gut überlegt?“ Ich finde sie nett.
    Als ich mit dem „Schmieren“ fertig bin, teile ich die Tabletts mit dem Frühstück aus und suche mir jemanden, den ich füttern kann. Ein Tablett bleibt im silbergrauen Essenswagen: Der Patient ist über Nacht verstorben, wie ich über das Hörensagen der Schwestern erfahre.
    Durch Verdrängung kann ich gut gelaunt und geduldig dem Patienten, den ich füttere, zureden, damit er etwas isst. Irgendwann stelle ich fest, dass er sein Gebiss wohl noch nicht eingesetzt hat. Ich suche bei der Schülerin um Rat. Einsetzen darf ich es dann aber nicht- ich bin nur Praktikantin.
    Beim Abräumen kommen erste Gespräche mit Patienten auf. „Nein, ich bin nur Praktikantin, keine Schülerin.“ „Nein, ich will studieren.“ „Medizin.“ „Ja, das wird schwer.“ Antworten wie vom Tonband, und doch auf jeden Fragenden zugeschnitten. Es macht mir Spaß, mit den Menschen dort zu sprechen. Doch um in die Tiefe zu gehen, bin ich wohl zu schüchtern.
    Es folgt das „Messen“, eine meiner Lieblingstätigkeiten. Es ist die, bei der das Gefühl, etwas Medizinisches zu tun, etwas, dass meinem Wunschberuf Arzt am ehesten entspricht, am größten ist. Mit den Ärzten selbst komme ich kaum in Kontakt- ich kann ihnen nur beinahe ehrfürchtig hinterher schauen, wie sie gemäßigten Schrittes den Flur entlang laufen.
    Temperatur, meine „Messaufgabe“, ist ein Kinderspiel, Puls nicht so ganz. Blutdruck dürfen nur Schülerinnen messen, am besten in Begleitung einer Schwester. Strahlend sage ich jedem, dass ich „mal sein Ohr bräuchte“. Die Angesprochenen grinsen. Bereitwillig erklärt mir die Schülerin, wie ich gemessene Werte in die Akten eintragen muss. Wunderbar.
    Zwischendurch spüle ich Waschschüsseln, Tablettengefäße, Becher, Tassen und sonstiges Geschirr ab. Während Ärzte und Schwestern frühstücken, beginne ich, die Nachtschränke zu säubern, unterbreche dann aber für das „Kinderfrühstück“. Kinder, dass sind alle die, die blaue Kittel tragen: Schülerinnen, die FSJ (eine Jugendliche, die ihr freiwilliges soziales Jahr leistet), der Zivi und ich, die Praktikantin. Das Frühstück bedeutet einen der kommunikativen Höhepunkte: Zukunft, Beziehungen, Tee, Müdigkeit- ein Thema zum Quatschen findet sich immer. „Wie, du willst erst mit Ende 30 ’n Kind kriegen?“ Die Schülerin hat Humor. Plötzlich hören wir von, wie es scheint, weit her ein schrilles und zugleich dumpfes Piepsen. Die Schülerin verdreht die Augen. „Wer geht?“, fragt sie und steht dann selber auf. Wenn Patienten klingeln, sollte immer gleich jemand zu ihnen gehen. Es wird im Kollegium nicht gern gesehen, wenn nach minutenlangem Ignorieren eine Schwester gehen muss.
    Nach Beendigung des Frühstücks und des „Staubwischens“ folgt das obligatorische Mittagstief- die Zeit des Tages, wo man nur im Gang rumläuft, die Visite von Zimmer zu Zimmer gehen sieht (nur nicht reinplatzen!), auf die Uhr schaut und darauf wartet, dass die Wäschelieferung endlich kommt. Denn das Wäschelegen- das Falten der Wäsche, damit mehr in den Wäscheschrank passt- ist ein weiterer Höhepunkt zwischenmenschlicher Beziehungen: Zwischen 80 Waschlappen, 60 Stecklaken und etlichen anderen Wäschestücken lässt sich besonders gut über Gott und die Welt reden. Und so stehen wir „Blaukittel“ im Flur, an den Wäschewagen, und falten Kopfkissen, während die Schülerin von der Schwesternschule erzählt, wo man in Deutsch Terminologie lernt und wo Fächer wie „Anatomie“ auf dem Stundenplan stehen.
    Das mittägliche Füttern sowie Auf- und Abtragen der Essenstabletts verläuft mit weiteren Unterhaltungen mit Patienten. Wir reden und scherzen. Kein Wort fällt über Krankheiten. Sie sind das wohl meist verdrängte Thema in Krankenhäusern.
    Hin und wieder stürmen die zwei Sanis, langhaarige Jungs, die fröhlich Kranke zu Untersuchungen abholen und Praktikantinnen ärgern, in die Zimmer, um einen Patienten zu holen. „Keine Bewegung!“ Ich bekomme einen Schrecken und muss dann lachen- sehr lustig. Wie kommt es, dass das Personal größtenteils zu Scherzen aufgelegt ist, wo doch am Arbeitsplatz Krankheit und Leid kursieren? Hat Verdrängung eine so große Auswirkung?
    Leider ist meine Arbeitszeit begrenzt und ich habe dann meist nur noch eine halbe Stunde Zeit. Ich helfe mit beim „Betten“, dem Umlagern von Patienten, die sich selbst nicht drehen können, wo aber auch die eine oder andere Infusion erneuert und gequatscht wird. Ich nehme alles begierig in mich auf- egal, ob die Zusammensetzung eines Schmerzpflasters oder die Witze, die von Patienten gerissen werden. Zwischen dem Personal und einigen Patienten herrscht ein fast familiäres Verhältnis. Sie unterhalten sich, als ob sie sich schon jahrelang kennen würden und sich in einem Cafe’ und keinem Krankenhaus befänden. Ich würde gern öfter und länger zuhören und mitarbeiten- doch Schule und Jugendschutzgesetz wissen das zu verhindern.
    Deshalb muss ich gehen. 6 Stunden- mehr helfen darf ich nicht. Nur 360 Minuten, die ich im Krankenhausflurtempo verbringen darf. Dann muss ich zurück in den Alltag.

    Uh, jetzt muss ich aber schuften. Ich wusste, da fehlt noch was. Na gut, aber ein bisschen muss ich mich jetzt rechtfertigen (ihr kennt mich ja).


    Zitat

    gemütliche Krankenhausserie im Deutschen Fernsehen und nicht wie ER (da stimmt das Tempo! ok, bin bekennder ER-Fan).

    Ich wünschte mir auch etwas mehr ER-Feeling im Krankenhaus, aber in einer Hinterwaldklinik, auf einer Station mit wenig Personal und Patienten, die eigentlich alle brav auf ihren Zimmern sind, ist nicht viel Action. Also schreib ichs auch so: Krankenhaus ist nicht immer Action.


    Zitat

    Musst du hier so dick auftragen? "Endlich wieder Gutes tun" Ich würde das keinem glauben, der das von sich sagt.

    Ich denk das da aber wirklich. Da kann ichs doch auch schreiben.


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    Grrrrrr! Sorry, aber bei der Formulierung schüttelt es mich.

    Was denn?


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    Es hinterläßt den Eindruck, als ob du von etwas schreibst, wovon du entweder keine Ahnung hast, oder beabsichtigt den Patienten als Nummer betrachtet und nicht als Mensch. Deine Patienten haben keine Namen. Schwestern sagen auch mal: die Niere – und jeder weiß wer gemeint ist. Aber meistens sagen sie: Herr oder Frau B aus Zimmer xyz.

    Dann kommts ja so rüber, als würde ich die Schweigepflicht verletzen.


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    Die Wäsche wird meist im Vorbereitungsraum erledigt. Also die Schwester (oder wer auch immer) steht an der Tür zu dem Raum und nimmt die Wäsche (die bereits fertig gelegt ist) ab und sortiert sie ein. Dann holen sie den kleinen transportablen Wagen und bestücken ihn. Diese Tätigkeit ist aber meistens nur sehr kurz.

    Nö, bei uns nicht. Da ist es eine ausgedehnt Legezeremonie, auf die man sich richtig freut. Wir stehen im Flur (...), legen auf den Wäschewagen die Wäsche und räumen sie dann gleich in den Schrank.


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    Das Tempo eines Krankenhausflures ist gekennzeichnet von den noch forschen Bewegungen derjenigen Patienten, die noch auf ihre OP warten, den Schwestern und Ärzten, die nie Zeit haben und mit einem Cityroller durch die Gänge flitzen, und den operierten (und aufstehen dürfenden) vor sich hin schleichenden Patienten und den Patienten, die bald nach Hause gehen und nicht merklich langsamer sind, als andere Menschen.

    Ich sag nur Hinterwald. Die einzigen Leute auf dem Gang sind vom Personal, abgesehen von Patienten, die andere besuchen oder zur Waage/zu Untersuchungen gebracht werden. Und die sind die Ausnahme.


    Zitat

    Äääääääääähm - da ist ein Patient gestorben und man bekommt gute Laune dadurch? Írgendwie passt der Anschluss da nicht.

    Ich habs nicht mitgekriegt und es verdrängt...


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    "Die Rumzickereien der Schwestern untereinander fehlen eindeutig

    War nicht so bzw. ich habs nicht mitgekriegt.


    Ihr habt eine gewisse Oberflächlichkeit gespürt? Nun, irgendwie war es so. Ich kannte niemanden persönlich, weder Patienten noch Personal. Ich war eben die Praktikantin, die kurz kommt und dann wieder verschwindet. Ich bekam einen oberflächlichen Einblick in die Krankenhauswelt- vielleicht will ich das ja auch sagen? Dass es so vieles gibt, was unbekannt ist, worüber man nichts weiß, dass zwischen den Leuten zwar ein entspanntes, wenn gleich oberflächliches Klima herrscht? Doch, so in der Art sollte das werden.


    Ich übernehme das Smilie jetzt einfach mal. Wir schreiben Donnerstag oder Freitag eine Platon-Lk, das hier frischt nochma auf.


    Frage: Hat Platon jetzt etwa nur die Gespräche von Sokrates aufgeschrieben??:gruebel Kam oben so raus...
    Es gab ja 36 Dialoge. (mir fallen immer mehr Paralellen auf). Wie wars das jetzt?


    Hinterwälderin, vollkommen verwirrt

    Ich bin in der 2. Runde der Duden open (ein Jungjournalistenwettbewerb) und am Freitag ist Einsendeschluss. Artikel (Thema: Krankheit und Tod) ist fertig, aber ich bin absolut nicht zufrieden. Erbitte konstruktive Kritik:
    - welche Stelle euch nicht anspricht
    - warum
    - was ich besser machen könnte


    Wer Zeit hat, könnte noch sagen, was er beim Lesen denkt/fühlt bzw. was ich damit wohl sagen will (möchte wissen, ob "Botschaft" ankommt).
    Bitte...


    Hier ist dann mal das gute Stück:


    Im Krankenhausflurtempo


    Mit einem leisen Surren schließt sich die elektrische Schiebetür hinter mir. Ich blicke in einen langen, hellen Gang, gesäumt mit etlichen weißen Türen. Ein leichter Desinfektionsmittelgeruch liegt in der Luft. Ich atme tief ein und lächle. Endlich wieder im Krankenhaus. Endlich wieder Gutes tun.
    Los geht’s mit der Zubereitung des Frühstücks. Für die Patienten, die es selbst nicht mehr können. Eine leicht verschlafene „Schülerin“ – eine Krankenschwester-Auszubildende- hilft mir dabei. Sie stellt die üblichen Fragen- wie alt ich bin, woher ich komme, was ich später einmal machen will. „Was, Medizin studieren? Hast du dir das auch gut überlegt?“ Ich finde sie nett.
    Als ich mit dem „Schmieren“ fertig bin, teile ich die Tablette mit dem Frühstück aus und suche mir jemanden, den ich füttern kann. Ein Tablett bleibt im silbergrauen Essenswagen: Der Patient ist über Nacht verstorben.
    Gut gelaunt rede ich dem zu Fütternden zu, damit er etwas isst. Irgendwann gebe ich es auf und suche bei der Schülerin um Rat. Sie stellt fest, dass der Patient sein Gebiss noch nicht eingesetzt hat. Einlegen darf ich es nicht- bin ja nur Praktikantin. Tja.
    Beim Abräumen kommen erste Gespräche mit Patienten auf. „Nein, ich bin nur Praktikantin, keine Schülerin.“ „Nein, ich will studieren.“ „Ja, Medizin.“ „Ja, das wird schwer.“ Antworten wie vom Tonband, und doch auf jeden Fragenden zugeschnitten.
    Es folgt das „Messen“, eine meiner Lieblingstätigkeiten. Temperatur ist ein Kinderspiel, Puls nicht so ganz. Blutdruck dürfen nur Schüler messen, am besten in Begleitung einer Schwester. Strahlend sage ich jedem, dass ich „mal sein Ohr bräuchte“. Die Angesprochenen grinsen. Bereitwillig erklärt mir die Schülerin, wie ich gemessene Werte in die Akten eintragen muss. Wunderbar.
    Zwischendurch spüle ich Waschschüsseln, Tablettengefäße, Becher, Tassen und sonstiges Geschirr ab. Während Ärzte und Schwestern frühstücken, beginne ich, die Nachtschränke zu säubern, unterbreche dann aber für das „Kinderfrühstück“. Kinder, dass sind alle die mit blauen Kitteln: Schülerinnen, die FSJ, der Zivi und ich, die Praktikantin. Das Frühstück bedeutet einen der kommunikativen Höhepunkte: Zukunft, Beziehungen, Tee, Müdigkeit- ein Thema zum Quatschen findet sich immer. „Wie, du willst erst mit Ende 30 ’n Kind kriegen?“ Die Schülerin hat Humor.
    Nach Beendigung des Smalltalk und des „Staubwischens“ folgt das obligatorische Mittagstief- die Zeit des Tages, wo man nur im Gang rumläuft, die Visite von Zimmer zu Zimmer gehen sieht (nur nicht reinplatzen!), auf die Uhr schaut und darauf wartet, dass die Wäschelieferung endlich, endlich kommt. Denn das Wäschelegen- das Falten der Wäsche, damit mehr in den Wäscheschrank passt- ist ein weiteres Erzählhighlight. Zwischen 80 Waschlappen, 60 Stecklaken und etlichen anderen Wäschestücken lässt sich besonders gut über Gott und die Welt reden.
    Das mittägliche Füttern sowie Auf- und Abtragen der Essenstablette verläuft mit weiteren Unterhaltungen mit Patienten. Wir scherzen, reden usw. Kein Wort fällt über Krankheiten. Sie sind das wohl meist verdrängte Thema in Krankenhäusern.
    Hin und wieder stürmen die zwei Sanis, langhaarige Jungs, die fröhlich Patienten zu Untersuchungen abholen und Praktikantinnen ärgern, in die Zimmer, um einen Patienten zu holen. „Keine Bewegung!“ Ich bekomme einen Schrecken und muss dann lachen- sehr lustig.
    Leider habe ich dann meist nur noch eine halbe Stunde Zeit. Ich helfe mit beim „Betten“, dem Umlagern von Patienten, die sich selbst nicht drehen können, wo aber auch die ein oder andere Infusion erneuert und gequatscht wird. Ich nehme alles begierig in mich auf- egal, ob die Zusammensetzung eines Schmerzpflasters oder die Witze, die von Patienten gerissen werden.
    Dann muss ich gehen. 6 Stunden- mehr helfen darf ich nicht. Nur 360 Minuten, die ich im Krankenhausflurtempo verbringen darf. Dann muss ich zurück in den Alltag.


    Tausend Dank!

    Meine Familie ist nicht gläbig (sind wir Atheisten?) und ich war bis jetzt 2mal bewusst und nicht sightseeingmäßig in einer Kirche: an zwei Weihnachten, das letzte Mal ist 3-4 Jahre her...Aber ansonsten geh ich gerne in Kirchen: angucken...