Soeben habe ich auch den ersten Teil beendet. Bevor ich mich zu diesem Buch äußere möchte vorwegschicken, dass dies mein erstes Buch von Ines Thorn ist, welches ich lese. Ähnlichkeiten zu anderen Büchern können mir also nicht auffallen. Aber ich glaube, es würde mich nicht stören, der Schreibstil und die Story gefallen mir ausgesprochen gut. Ich habe schon etliche Australienromane gelesen, aber mich spricht besonders die Zeit an, in der die Handlung abläuft. Die findet man nicht all zu häufig. Entweder handelten diese in der Gegenwart oder im 18.-ausgehendes 19. Jhd.. Die Hanlung in der Mitte des 20. Jhd macht den Reiz dieses Romans für mich aus. Ich kann mich in diese Zeit recht gut hineinversetzen.
Aber auch die Charaktere finde ich gut herausgearbeitet.
Amber ist jung, naiv, verliebt und träumt einen romantischen Traum von einer gemeinsamen Zukunft mit Jonah, dem jungen Aborigine. Aber mit dessen Tod ändert sich abrupt die Welt von Amber, schlagartig begreift sie, dass ihr sorgloses Leben endgültig vorbei ist. Die Beziehung zu ihrer Freundin Maggie hat sich geändert, weil Amber 3 Jahre lang in einer anderen Welt gelebt hat. Sie hat ihre Nase schon mal in den Wind gehalten, Maggie hat bisher nicht über ihr Valley hinausgeschaut, so haben sich beide sehr auseinander entwickelt. Ich denke aber, dass Amber es in Zukunft schwerer haben wird, weil sie erfahren hat, das eine Frau sich auch im Beruf Bestätigung holen kann. Denn das wird Steve Emslie in einer Ehe sicher zu verhindern versuchen. Ein Emslie lässt sich doch von einer Frau nichts sagen.
Walter Jordan lebt die Traditionen seiner Zeit und ist mit kleinen Veränderungen zufrieden. Seine Tochter als Kellermeisterin einzusetzen ist schon fast eine kleine Revolution für ihn. Er ist aus seiner Erfahrung natürlich nicht gegen eine Ehe zwischen Amber und Steve. Schließlich ist er vom Fach und er trinkt nicht. Warum sollte eine Frau mehr erwarten. Für mich ist er ein Mann seiner Zeit, der seine Tochter und sein Weingut liebt. Da ist so eine angebahnte Ehe für ihn nicht schlecht. Gegen die Erpressung am Ende des Buches ist er dann machtlos.
Steve ist für mich einfach nur widerlich. Mit allen Mitteln will er bekommen, was er will und das ist nicht vorrangig Amber - er will das Weingut. Amber ist eine nette Beigabe. Da scheut er auch nicht davor zurück, Walter den Mord an Jonah in die Schuhe zu schieben und dieses (angebliche) Wissen zu seinem Vorteil zu nutzen. Ich bin der festen Überzeugung, dass Walter Jonah nicht umgebracht hat. Aber ich lasse mich überraschen, wie es weitergeht.
Nur auf den ersten Seiten hatte ich erwartet, dass die Liebesgeschichte zwischen Amber und Jonah sich länger hinziehen würde. Das sehr schnelle Ende dieser Beziehung hat mich überrascht, ich glaube das Buch wird auch in den Folgeteilen nicht langweilig sein.
Dies ist mein erstes gemeinsames Lesen mit euch, ich hoffe, dass ich mit meinem Posting nicht zu sehr aus der Norm falle. Es macht mir Spaß, das Buch zu lesen und dann auch noch eure Gedanken dazu zu erfahren.