Ich sitze auf dem Dach eines alten Theaters, der Straßenjunge Nelio liegt im Sterben und erzählt mir aus seinem Leben.
Der Chronist des Windes von Henning Mankell
Ich sitze auf dem Dach eines alten Theaters, der Straßenjunge Nelio liegt im Sterben und erzählt mir aus seinem Leben.
Eine schlimme Geschichte aus Kindersicht zu erzählen, in einfachen, unbeholfenen Worten, die versuchen, das Unbegreifliche fassbar zu machen, Erklärungen suchen für Dinge, die unerklärlich sind; das ist in diesem Roman Stilmittel und Gänsehautauslöser zugleich.
Gerade die Stellen, in denen Bruno "Heil Hitler" als "eine andere Möglichkeit, einen schönen Tag und Auf Wiedersehen zu sagen" auffasst, in denen er mit seiner Schwester darüber spricht, dass die Menschen hinter dem Zaun vielleicht Bauern sind, oder als er Schmuel erklärt, dass es in dem Zug, mit dem er hergekommen ist, bestimmt Türen gab ("gleich hinter dem Speisewagen!"), sind die, die am meisten unter die Haut gehen.
Auch wenn die Naivität und das Nichtwissen stellenweise sehr unglaubwürdig sind bei einem neunjährigen Jungen, der in Berlin aufwächst, ist es doch eben diese beklemmende Leichtigkeit, mit der er mit der Situation umgeht, die ihn mit Schmuel Freundschaft schließen lässt und mit der er die Welt erklärt (deren Schrecken beim Lesen dadurch umso mehr Wirkung entfaltet), von der das Buch dann lebt, die es so nah und bewegend macht.
Ich sitze in einem Zug nach Edinburgh, nach Hause, habe gerade Silvester bei meiner Schwester verbracht, die kein Geheimnis daraus macht, wie sehr sie mich hasst. In Gedanken wandere ich fünf Jahre zurück und denke mit wunderbar kitschigen Worten an meinen damaligen Mann, einen berühmten Pianisten.
Wie hast du das denn geschafft?
Michael Ende; Momo; 1; Rezension
Michael Ende; Das Gauklermärchen; 2; Rezension
Joanne K. Rowling; Harry Potter and the Order of the Phoenix; 2; Rezension
Joanne K. Rowling; Harry Potter and the Half-Blood Prince; 2; Rezension
Anna Gavalda; Zusammen ist man weniger allein; 1; Rezension
Bastian Sick; Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod; 2; Rezension
Asne Seierstad; Der Buchhändler aus Kabul; 5
Ralf Isau; Das Lied der Befreiung Neschans; 3; Rezension
Ann Brashares; Eine Jeans für vier – Vier gewinnt; 2
Yann Martel; Life of Pi; 1; dt. Titel: Schiffbruch mit Tiger; Rezension
Cecelia Ahern; PS, I Love You; 2; dt. Titel: P.S. Ich liebe Dich; Rezension
Torey L. Hayden; Jadie; 1; Rezension
Francoise Sagan; Bonjour tristesse; 2; Rezension
Herzlichen Glückwunsch, Seestern!
Das sieht aber wirklich hübsch aus, sundary!
Ich habe mittlerweile neu sortiert. Von oben nach unten:
Regal 1: Bunte Bücher
Regal 2: Bücher, die mich schlau aussehen lassen
Regal 3: Zerfledderte Bücher
Regal 4: Kinderbücher, von denen ich mich nicht trennen kann
Regal 5: Nichtssagende Unterhaltungsliteratur & Schullektüren
Und im anderen:
Regal 1: Rote, blaue und grüne Bücher
Regal 2: Lieblingsbücher
Regal 3: Bücher, die übrig sind
Regal 4: Encyclopaedia Britannica
Regal 5: Children's Britannica
Also, ich finde mich wunderbar zurecht.
Das finde ich klasse, Queedin.
Nur überlege ich gerade ... wie ist das nun eigentlich - egal bei welcher Liste - mit den ausländischen Büchern? Es sind doch die gleichen Bücher ... sollen sie einzeln aufgeführt oder mit der Übersetzung zusammen gefasst werden? Beziehungsweise, jetzt speziell auf die Auswertung der Threads "Was habt ihr im xxx gelesen?" bezogen, ist es besser, die deutschen Titel anzugeben?
Ich war gerade im Zeitschriftenladen und habe mich blamiert, jetzt frühstücke ich erstmal, blättere mich durch sämtliche Zeitungen und denke mir Geschichten über die Leute aus. Ich vermisse Gerry.
Ich finde das - mit den gelesenen Büchern - eine tolle Idee.
Vielleicht könnte man im August (oder September) einen Testdurchlauf machen, Queedin hat das ja anschaulich erklärt, bestimmt würde viele gerne mithelfen. Ich übrigens auch. Es wäre interessant zu sehen, was dabei heraus kommt.
ZitatOriginal von LuellaLu
Manchmal hab ich das Gefühl, ich bin die einzige, die den Fänger im Roggen mag..
Nein, bist du nicht! *Holden-Caulfield-Fähnchen schwenk*
Oh, und Batcat findet es auch ganz toll, nicht wahr?
So ziemlich! Zumindest hab ich sie alle durch. Aber ich lese Bücher gerne mehrmals, insofern ist es nicht so, dass ich nicht lese (schreckliche Vorstellung :wow). Wobei ich zugebe, dass ich heute schon wieder drei neue bestellt habe.... wegen des Geruchs frischer Buchseiten.... so ganz ohne geht es dann doch nicht.
Tröste dich.... wahrscheinlich liegt es einfach daran, dass ich noch Schülerin bin (und damit bekanntlich über ein unbeschränktes Pensum an Zeit verfüge ) und außerdem nicht so viele Bücher halten darf, weil es in meinem Zimmer nur zwei Bücherregale gibt.... das heißt, ich habe keinen Platz für viel Ungelesenes. Natürlich bin ich außerdem unheimlich diszipliniert. Aber ganz ohne Bücher, aus denen man sich etwas aussuchen kann, ist es doch auch nicht schön.
Ich bin im anderen Thread fertig, möchte jetzt hier mitmachen bitte....
Der Alchimist von Paulo Coelho. Ein schreckliches Buch. Wie man es fertig bringt, Spaß an dem Gesülze zu haben, ist mir schleierhaft. Oder wie man es mit dem zauberhaften kleinen Prinz vergleichen kann!
Dann noch Illuminati von Dan Brown -- mir wurde schon auf den ersten Seiten schlecht. Und das wurde auch nicht besser.
Noch öfter geht es mir aber so, dass ich nicht verstehe, wie man bestimmte Bücher nicht gut finden kann. Zusammen ist man weniger allein, Harry Potter, Sofies Welt, Herr der Ringe? Hallo? Das sind Lieblingsbücher!!
Ich schwimme in meinem jämmerlichen Flößchen mitten auf dem Pazifik und bin durch ein Seil mit dem Rettungsboot verbunden, in das ich allerdings nicht kann, weil ein bengalischer Tiger namens Richard Parker dort gerade eine Hyäne verzehrt.
Lese es gerade zum zweiten Mal und finde es noch immer ganz zauberhaft.
Bin mit meinen zehn Abbaubüchern durch!
Habe außerdem überhaupt keinen SUB mehr.
Bei manchen Büchern frage ich mich, wie ich so lange warten konnte, sie zu lesen. Aber zum Glück habe ich dieses letztens zu lange in der Hand gehabt, um es wieder hin zu legen und es deshalb endlich angefangen. Besser gesagt, ich bin darin versunken. Das Buch legt sich über das Gemüt wie eine warme, weiche Decke und fühlt sich von Anfang bis Ende einfach wunderbar an. Wie ein aus Buchstaben gebautes Haus, das einen auf gute Art und Weise gefangen nimmt. Die Figuren leben, so manchner Satz begleitet den Leser noch über die Seiten hinaus, die Geschichte ist greifbar und nah, oftmals zuckersüß und dennoch niemals kitschig oder übertrieben.
Über die Übersetzung habe ich mich auch das ein oder andere Mal gewundert ... leider kann ich kein Französisch. Der Geschichte selbst tut das allerdings m.E. nicht weh. Jedenfalls fließt die Sprache sehr melodisch.
Ein bezauberndes Wohlfühlbuch, eine Kaminfeuer- und Kakaogeschichte, für lange Abende, schöner als alle Schokoladentafeln der Welt.
Habe das Buch auch gelesen und ehrlich gesagt, als berührend empfand ich es nicht unbedingt. Erschreckend, ja, eindringlich, unter die Haut gehend, all das, aber für einen sensiblen Bericht halte ich es nicht. Es ist eben, was es ist, eine Verarbeitung, nicht literarisch, und so detailliert wie kaum ein anderes Buch zu dieser Thematik. Dennoch glaube ich, dass die Autorin das erreicht, was sie möchte: Wer liest, kann nicht mehr weggucken. Es ist unmöglich, die ausführliche Schilderung zu lesen und nach Zuklappen des Buches hinter sich zu lassen. Behaupte ich jetzt mal. In der Hinsicht kann man natürlich schon fragen, warum denn jemand so etwas lesen will. Bereut habe ich es allerdings nicht ...