Beiträge von Lotta

    Was Einfälle und Kreativität betrifft, empfand ich den Schrecksenmeister als ebenso geistreich, schäumend und witzig wie seine anderen Bücher. Man muss sich manches einfach auf der Zunge zergehen lassen ... Grübelnde Eier, Baum der Erkenntnuss, Käsarier, Gnorkx, die Schneeweiße Witwe ... ich war nicht weniger in Moers' Bann gezogen als sonst, habe das Buch in drei Tagen gelesen, musste oft lachen und staunen und war danach ganz überrascht, dass es wirklich schon zu Ende ist.


    Was ich trotzdem ein bisschen vermisst habe, waren die verschiedenen Charaktere, die Rundheit der Geschichte, die vielen Orte. In den anderen Büchern sprang die Geschichte zwischen so vielen Schauplätzen umher, war gespickt mit neuen Personen, Fabelwesen, Ungeheuern. Hier ist das meiste auf einen Punkt konzentriert, die Erzählung entfaltet sich nicht so sehr, manches wird nur kurz angeschnitten. Ich hätte mir noch einge Seiten zusätzlich gewünscht, einfach mehr von allem.


    Dennoch - die Details stimmen, die auftretenden Wesen sind lebendig und einprägsam, die Ideen nach wie vor umwerfend. Es gibt Stellen, über die habe ich drei Seiten später noch gelacht und Beschreibungen, in deren Fülle ich bewundernd versunken bin. Moers ist einfach ein begnadeter Wortkünstler und bleibt - auch nach "Der Schrecksenmeister" - ein Genie. :anbet

    Ich bin in der Schrecksengasse. Eigentlich will ich wieder nach Hause, aber leider verspüre ich plötzlich ein dringendes Verlangen nach Placebo-Warzensalbe.


    Auf Kraniche und Klopfer bin ich durch Zufall gestoßen, der außergewöhnliche Titel und Klappentext haben mich angelockt. Die Lektüre selbst war anders als erwartet; verwirrend am Anfang wegen der vielen Wortneuschöpfungen, die das Gefühl einer ganz eigenen, fremden Welt verstärken, in der Adina fern vom "Klopferland" aufwächst, eingehüllt in das Adelunghaus und den Warnungen der Mutter vor den gefährlichen Klopfern dort draußen.


    Das ganze Buch ist eigenwillig. Bedrückend, oftmals schonungslos grausam, stolpersteinig und unangepasst, dann wieder melodisch und sensibel. Auf jeden Fall ist es eine Geschichte, auf die man sich einlassen muss, was mir mal mehr, mal weniger gelang. Einige Dinge blieben - für mich - unstimmig und unaufgeklärt, wirr, sogar irritierend. Dann gab es aber auch Passagen und Aspekte, die mich berührt und aufgesogen haben. Bei denen mich das Gefühl beschlich: So und nicht anders muss es sein.


    Das Lesen muss ich wohl als zuweilen schmerzhaft beschreiben, es ist kein schönes Buch in dem Sinne, auch wenn das (aprubte) Ende Hoffnung gibt. Ich muss das jetzt erst einmal wirken lassen. Axel Brauns hat auf jeden Fall ein ungewöhnliches Buch geschrieben, ich freue mich schon auf seine Biographie, Buntschatten und Fledermäuse.

    Hatte mich vor dem Lesen von Nachtzug nach Lissabon auf Längen vorbereitet, weil das so oft bemängelt wurde, aber ich habe tatsächlich keine einzige gefunden. Jedes Wort passt einfach, ist unverrückbar.


    Zum Inhalt kann ich wenig sagen, es ist so viel, das an Gedanken und Erlebnissen in den Leser hinein rinnt, die Geschichte ist so vielschichtig, besitzt eine unendliche Anzahl an Facetten und Aspekten, von denen ich das Gefühl habe, dass dennoch ein paar an mir vorbei gegangen sind. Gregorius, "Mundus", Sprachtalent und Lehrer, bricht aus seinem Leben aus, in dem er das Leben des portugiesischen Arztes Prado erkundet, auf dessen Aufzeichnungen er in einem antiquarischen Buchladen gestoßen ist. Die Reise nach Lissabon ist gleichzeitig eine Reise in die Philosophie, in die Abrechnung mit dem Leben, eine Reise, die die Vergangenheit aufwühlt und die Gegenwart vieler interessanter Menschen beeinflusst.


    Irgendwo in diesem Buch, das immer wieder mit den nachdenklichen, unbeschreiblich wunderbaren Aufzeichnungen Prados durchsetzt ist, gibt es eine Stelle, in der gesagt wird, dass Prado, wenn er ein Buch liest, die Worte aufsaugt, dass er das Buch leer liest, dass die Buchstaben fehlen. Mit diesem Buch ist es irgendwo umgekehrt, es leert den Leser, nimmt alle Empfindungen für einen langen Moment in sich auf. Ich jedenfalls fühle mich noch mittendrin und gleichzeitig sehr bereichert.


    Insgesamt ein Werk voller Sprachgewalt und Poesie, dennoch immer bedeutungsvoll, befreit von Worthülsen, kein Buchstabe zu viel oder zu wenig. Eines dieser Bücher, bei denen mir danach der Gedanke kommt: Zum Glück habe ich es gelesen, es war wichtig, ich bin ja so erleichtert, wie viel hätte ich sonst verpasst.

    Zitat

    Original von Delphin


    Stimmt nicht, im Frankfurter Hugendubel hab ich vor ein paar Tagen noch einen gesehen :grin und bei Bol kann man ihn auch bestellen.


    Harry Potter


    :wow
    DANKE! Ich hatte schon flehentliche E-Mails an Omas, Opas, Ex-Onkel und sämtliche andere Verwandte und Halbverwandte geschrieben. :grin
    Im Hugendubel -- wurde mir gesagt -- haben sie es hier nicht, aber bestellen ist auch okay, so ohne Versandkosten. Hach. :knuddel1

    Reihen müssen aus gleichen Ausgaben zusammen gesetzt sein. Das geht so weit, dass ich seit Wochen jämmerlich vor mich leide, weil es in ganz Deutschland keine amerikanische Ausgabe vom siebten Harry Potter gibt. :cry


    Bei Einzelbüchern derselben Autoren nehme ich das nicht sooo genau. Obwohl -- schöner ist es ja schon ... :grin

    Meine Lektüren würde ich nicht hergeben, viele davon sind ja auch privat lesbar und die anderen hebe ich trotzdem auf. Dass sie verbogen und totinterpretiert sind, gehört irgendwo dazu. Sie haben mittlerweile ein eigenes Regal, wo sie in ihrer ganzen Verbogenheit schon wieder schön aussehen.:grin Ich kann nicht mal die 1€-Reclamheftchen wegwerfen.
    Die anderen Bücher - für Deutsch und Englisch habe ich mehrere Wörterbücher, die sind toll, und ansonsten schaffen wir uns kaum Schulbücher selber an (für Mathe gebe ich kein Geld aus :kreuz) und wenn, dann ist es zum Beispiel ein Atlas oder spanische Grammatik und das kann ich später vielleicht auch mal brauchen.... das einzige, was vielleicht doch mal entsorgt werden könnte, sind die vielen Lektürehilfheftchen... doofe Dinger...

    Ich bin aus diesem Film rausgekommen und war soooo deprimiert. Abgesehen von diesem Nebengefühl ein schöner Film, vielleicht nicht ganz realistisch und wirklichkeitsgetreu, aber ich mag Anne Hathaway und ich mag die schönen Kleider und Tanzszenen. Hat mich insgesamt sehr an die wunderbare Verfilmung von Stolz und Vorurteil erinnert. :-)

    Ich reise gedanklich in die Vergangenheit eines Arztes, dem ich nie persönlich begegnet bin. In der leeren, staubigen Aula seines alten Liceus lese ich seine lateinische Abschlussrede, die er mit siebzehn verfasst hat. Nach dem dritten Mal lesen fahren keine Busse mehr, ich übernachte also an Ort und Stelle.


    Die Werbung auf meiner Shampooflasche:


    "Keine Ziegen, keine Tränen." :wow


    Bei näherem Hinsehen: Kein Ziepen, keine Tränen. (ja, ich benutze Babyshampoo, das ist viiiiiel besser für die Haare :grin)

    Anna Gavalda; Ich habe sie geliebt; 3
    Haruki Murakami; Gefährliche Geliebte; 3,5
    Irina Korschunow; Das Luftkind; 1
    Torey L. Hayden; Hörst du mich, Venus?; 1
    Torey L. Hayden; Bo und die anderen; 2
    Irina Korschunow; Malenka; 1,5
    Arundhati Roy; Der Gott der kleinen Dinge; 1
    Sophie Kinsella; The Undomestic Goddess; 2,5 (dt. Titel: Göttin in Gummistiefeln)

    Mir fehlen gerade ein bisschen die Worte um das Buch (oder besser das Leseerlebnis) zu beschreiben. Eine tieftraurige, lebensnahe Geschichte über Liebe, über viele zertrennte Unzertrennlichkeiten, beabsichtigte und unbeabsichtigte Grausamkeit, über eine Familie, die über Generationen hinweg langsam und dann mit einem Mal ganz plötzlich zerbricht. Über allem liegt der Zauber Indiens und eine wunderwunderbare Sprache, wie ich sie schon länger nicht mehr erlebt habe. Eine metaphernreiche Poetik, geladen, bedeutungsschwer .. ein Paradies, wenn einem so etwas liegt.
    Manchmal haben mich die Zeitsprünge, die Andeutungen verwirrt, ich wusste nicht, ist das-und-das jetzt schon passiert oder kommt das noch, aber abgesehen von der dadurch konstant beanspruchten Aufmerksamkeit hatte ich nie das Gefühl, dass es zu zäh sei. Im Gegenteil, die Geschichte (und die Sprache! Hach, die Sprache .. :anbet) übt einen regelmäßigen Sog aus. Ein mitreißendes Buch, zutiefst berührend, das mich sogar zum Weinen gebracht hat, was mir länger nicht mehr passiert ist. Ein Buch außerdem, das voller Winzigkeiten steckt, schmerzhaft schönen Gedanken und Wortneuschöpfungen. Werde es bestimmt bald wieder lesen.

    Was ist denn Wun Hop Kuen Do? :wow


    Zitat

    Original von Relaxo
    Daneben haben wir das Tanzen wieder entdeckt und sind da 1-2x in der Woche aktiv. Von allen sportlichen Betätigungen, die ich bisher versucht habe, mit Abstand die Angenehmste, weil das Ambiente und die Kleidung mir wesentlich besser gefällt, als eine stinkige Turnhalle...


    Tanzen ist sowieso der schönste Sport von allen. :-]
    Mit dem Rest kann man mich allerdings jagen. :taenzchen

    Hab ihn heute auch gesehen - ganz ganz süß gemachter Film. :anbet
    Meine 7jährige Schwester fand ihn auch toll, weniger wegen der Geschichte (die wirklich ein wenig zu komplex für Kinder ist), sondern wegen der liebevollen Darstellung, den Details und nicht zuletzt deshalb, weil wir selber Ratten zu Hause haben, die heute abend gleich mal Käse und Weintrauben bekommen haben. :grin