...warum überhaupt Bücher lesen, auf die man keine Lust verspürt? Das verstehe ich nicht
Beiträge von Lotta
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Ich habe mit Yomi das verborgene Land betreten und schleiche mit ihm durch den in der Tagesdämmerung schimmernden Buchenwald.
Die Träume des Jonathan Jabbok von Ralf Isau -
Erdbeertee, Rooibuschtee, Kirschtee, Vanilletee, Himbeer-Sahne-Tee, Orangen-Ingwer-Tee, Zitronentee, Grünen Tee, Schwarztee, Schwarztee ohne Koffein, Winterzaubertee, Bachblütentee, Salbeitee, Zimttee, Pfefferminztee... Alle möglichen Arten von Tee... und dazu Reiswaffeln mit oder ohne Schokolade
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Zitat
Original von Bott
Ui, Lotta, das klingt nach einem taumatischen Erlebnis...
Jaa... ganz schlimm ist das *flücht*Struppi :
Das klingt etwas besser. Und gegen die Nässe, und die Füße, gibt's da auch ein Mittel? (Das Babybecken ist sowieso die beste Einrichtung:grin) -
Schwimmen.. niiiie *schüttel*
Hallenbäder sind so .. stickig und voll, und überall so viel Haut und Wasser, und glitschige Füße, die über eklig angewärmte Fließen tapsen und dabei so ein Schlllrrrccchhpp-Geräusch machen, viel zu hohe Wasserrutschen, die man nur durch lebensgefährliche Treppen besteigen kann, überall Lärm, weil niemand seine Klappe halten kann, Sprungtürme, die Schwindelgefühle verursachen, und spritzen, wenn jemand im eiskalten Becken darunter landet und man unverrichteter Dinge vorbei läuft, weil man so schnell wie möglich zu den Umkleidekabinen möchte, auf die ich gar nicht erst eingehen möchte. Zudem wird man noch naß -
Ich mag erste Sätze, aber sie entscheiden nicht, ob ich ein Buch kaufe oder nicht. Manche sind auch trügerisch. Die ersten Sätze aus "Der Pferdeflüsterer" zum Beispiel ("Am Anfang war der Tod, und auch am Ende fand er sich wieder ein. Doch ob sein flüchtiger Schatten die Träume des Mädchens streifte und sie an jenem Morgen weckte, sollte sie nie erfahren. Als sie die Augen öffnete, wußte sie nur, daß sich die Welt irgendwie verändert hatte.") sind bezaubernd, aber über die ersten vierzig Seiten komme ich trotzdem nicht hinweg.
Es gibt auch erste Sätze, die mich sofort am Weiterlesen hindern. Bei "Fräulein Smillas Gespür für Schnee", was ich eigentlich unbedingt lesen möchte, komme ich nie weiter, weil der erste Satz irgendeinen Augenverdrehreflex auslöst. -
Nachdem mir irgendwie die Erkenntnis kam, dass Fantasy ja eine Erweiterung des Lesehorizontes und -stoffes bedeutet, wage ich mich in ein bisher beinahe nur mißtrauisch angelinstes Genre und fange mit diesem hier an:
Die Träume des Jonathan Jabbok von Ralf Isau
Jonathan ist ein Eigenbrötler. Niemand ahnt, dass der Junge, der sich am liebsten in seine Bücher vergräbt, in seinen Tagträumen in eine fremde Welt wandert. In Neschan, dem geheimen, von gnadenlosen Feinden bedrohten Reich, erlebt er unzählige Abenteuer. Allmählich aber bemerkt Jonathan, dass er sich mit jedem Tagtraum weiter von der Realität entfernt. Doch bleibt ihm eine Wahl? Schließlich kann nur er es verhindern, dass die bösen Mächte Neschan in ewiger Finsternis versinken lassen. -
Vorneweg... ist das ein Klassiker? Es las sich sehr klassikermäßig. Aber hier wird so wenig darüber gesprochen, deswegen ist es vielleicht auch keiner. Ob Belletristik wirklich passt, keine Ahnung...
Einer flog über das Kuckucksnest von Ken Kesey
OT: "One flew over the cuckoo's nest"Inhalt:
Eines der großen tragikomischen Bücher der Gegenwartsliteratur. Voller Realistik, unglaublichem Humor und Sympathie für die Opfer erzählt der junge Autor Ken Kesey von der ständigen Bevormundung der Insassen einer Heilanstalt.Zum Autor:
Dieser Erstlingsroman des in Oregon geborenen Ken Kesey wurde mit einer Auflage von über 4 Millionen Exemplaren ein Welterfolg. Inzwischen hat der Autor der literarischen Szene den Rücken gekehrt und lebt als Mitglied einer Kommune, die sich ausschließlich von Landwirtschaft ernährt, auf einer Farm.Überraschend irgendwie, dass hierzu noch keine Rezension existiert…
Der Klappentext beschreibt es eigentlich ziemlich gut, ein besseres Wort als tragikomisch will mir kaum einfallen – nach dem Lesen musste ich erstmal schwer schlucken, das Ende geht doch an die Nieren, und wunderte mich noch über die wirklich witzigen, fein ironischen Passagen, die den Leser besonders zu Beginn des Buches auch mal laut auflachen lassen. Wirklich erstaunlich, wie geschickt hier Ernst und Komik ineinander verflochten werden, um dann stellenweise doch aufeinander zu prallen und dir buchstäblich das Lächeln im Gesicht einzufrieren. Im Werk selbst wird das mal ganz passend formuliert, ich finde die Stelle nicht, aber es ging grob darum, den Humor nicht zu Schmerz werden zu lassen, sondern umgekehrt, den Schmerz zu Humor. So gesehen durchlebt man während des Lesens ein regelrechtes Wechselbad, während einmal über zwei Seiten hinweg einfach nur der irre komische Dialog während eines Monopoly-Spiels wiedergegeben wird, wird dann später in einem Atemzug vom Tod eines Anstaltsinsassen erzählt, kurz, auf den Punkt gebracht, und vielleicht auch deshalb so nahe gehend.
Sprachlich ist das Ganze herausragend, eine gekonnte Mischung aus Witz und Poesie, fließend, und teilweise so schöne Sätze, dass ich sie beim nächsten Lesen unbedingt herausschreiben muss.
Erzählt wird das ganze in der Ich-Person, von „Häuptling“ Bromden, einem Patienten, der seine Taubheit nur vorgibt, da er sich auch mit Stimme kein Gehör verschaffen konnte. Die Geschichte beginnt, als der Glücksspieler McMurphy in die Klinik eingewiesen wird, ein Mann, dessen Geheimnis darin besteht, „einfach zu sein, was er ist“.
Insgesamt ein feinfühliges, teilweise niederschmetterndes, ziemlich erdrückendes und dennoch optimistisches Buch, welches detailliert Bericht erstattet, über besondere Menschen, die unter besonderen Umständen versuchen zurechtzukommen. Sehr, sehr beeindruckend.Gibt ja auch einen Film mit Jack Nicholsen… den ich aber leider nicht gesehen habe, was ich aber nach dem wirklich faszinierenden Buch einfach aus Neugier unbedingt nachholen muss.
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Wie wäre es mit - halt dich fest - Nylon & Tesafilm???
Wirklich, so ein geniales Thema findest Du nie wieder. Es ist unglaublich spannend. Und originell. Hier hätte ich sogar eine fertige Präsentation.
Oder, falls dir das wider Erwarten nicht zusagt, kannst Du nicht einfach über einen Schriftsteller halten? Die Entstehung des Lippenstifts? Arsen? Schafe? Schwangerschaftstests? Kanada?
Wenn es wirklich egal ist, welches Thema...:-] -
Wieso denn grässlich?:wow
Ich finde das Buch durchgehend wirklich zauberhaft... und die Schlußszene wunderschön. Man blättert die letzte Seite um und ist irgendwie traurig, und berührt, und so... ermattet.
Ich würde es noch zig Mal lesen, nur für dieses Gefühl. -
Ich mag besonders diese Tabellen, in denen dann für jeden Tag ein Zeichen steht. Demnach hat man ungefähr 10x pro Monat Sex, streitet sich so an die 7x und ist den Rest der Zeit damit beschäftigt, die große Liebe zu treffen. Natürlich glaube ich an Horoskope:-]
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Zitat
Original von Bott
LottaIch hab damals den Film gesehen. Der war auch richtig klasse. Bitte schreib doch, wie dir das Buch gefallen hat. Am Besten du schreibst gleich ne schöne Rezi dazu?
Gibt's da keine? Nanu:wow
Noch hundert Seiten, und dann vielleicht... -
Zitat
Original von Roxane
Trotzdem ... kannst du mir Pratchett empfehlen?
Ich habe ein Buch von ihm gelesen, und vorerst keine Lust auf weitere.
Vielleicht habe ich aber auch einfach das falsche erwischt -
Schnuddelbuddel,
daddeldu,
du bist ich
und ich bin du.Eine Lücke im Eulennest...
Die Suche nach Janosch lieferte nur dreiundzwanzig Treffer, und Schnuddel wiederum ergab überhaupt nichts:wow
Ihr wollt mir nun bitte nicht erzählen, dass ihr das goße Schnuddel-Buch nicht kennt, oder gar nicht mögt...
Das Buch ist eigentlich eine Sammlung von drei Schnuddelbänden, "Schnuddelbuddel sagt Gutnacht", "Schnuddelbuddel baut ein Haus" und "Schnuddelbuddel fängt einen Hasen".
Mir gefällt Schnuddel, mit seiner Schnuddelfamilie und dem Schnuddelpferdchen (welches nicht Schnuddels Pferd, sondern seine Freundin ist!) noch viel besser als Tiger und Bär.
Die Geschichten sind allesamt sehr einfallsreich, süß, und wirklich witzig, zum Vorlesen geeignet steht auf dem Buchrücken, zum Selberlesen allerdings auch, finde ich. Die Charaktere sind zum Liebhaben, Schnuddel natürlich, der einen Hut hat, der ihn behütet (ist ja auch ein Hut) und eine Flaschenpost, seine "Buddel", die sein Papa aus dem Fluß gefischt hat, und aus der man trinken kann, was auch immer man möchte: Blaubeermilch, oder Himbeerwasser, Johannis-Orangen-milch oder Joghurtcocktail. Der Kanarienvogel zum Beispiel, könnte Erdbeermilch daraus trinken, was seine schönste Leib- und Königsspeise ist... wenn sie ihm denn schmecken würde.
Dann gibt es das Schnuddelpferdchen, mein Liebling, das verrückt nach Honigblumen ist (und zwar aus lauter Liebe) und deswegen mit dem Kopf im Honigeimer schläft, den der Papa Schnuddel auch aus dem Fluß gefischt hat. Und wenn der Schnuddel und das Schnuddelpferdchen ein Haus bauen, braucht es natürlich auch ein Honigeimerzimmerhaus. Manchmal springt das Pferdchen auch in die Luft wie ein Hans-spring-in-die-Luft und möchte nach Paderborn, und Wolfenbüttel, nach Norwegen und bis nach Australien.
Der Schnuddelpapa fischt, wie bereits erwähnt, gerne Dinge aus dem Fluß, auch mal einen Damenschuh für die Schnuddelmama, der wurde dann allerdings zum Himmelbett. Manchmal passt er auch einfach auf den Fluß auf, sodass niemand ertrinkt. Dabei rettet er beinahe einen Fisch und eine Ente.
Oh, und die Schnuddelschwester hätte ich fast vergessen, die frech ist wie eine Mücke im Mai, außerdem den alten Waldbär, der für ein bisschen nicht ganz ernstzunehmende Moral sorgt und den gutmütigen Hasen Baldrian.Die ganzen Geschichten werden dann noch geziert von den genialen Janoschzeichnungen, besonders das Schnuddelpferdchen (ich liebe das Schnuddelpferdchen) ist wunderbar gelungen.
Ein ganz und gar zauberhaftes Buch.
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Aus einer alten Bücherkiste gekramt; riecht nach Holz und Staub, kostete wohl mal DM 7,80 und brachte mir im Zug einige schiefe Blicke ein, sie sind es wohl nicht gewohnt, wenn jemand lacht
Klappentext:
Eines der großen tragikomischen Bücher der Gegenwartsliteratur. Voller Realistik, unglaublichem Humor und Sympathie für die Opfer erzählt der junge Autor Ken Kesey von der ständigen Bevormundung der Insassen einer Heilanstalt. -
Heute damit fertig geworden, mit steifem Nacken und dem dringenden Gefühl, noch mal von vorne anfangen zu wollen.
Ein Buch, wie ich es noch nicht gelesen habe. Auf meiner Ausgabe stand nichts von brüllend komisch, sondern nur "Ein irrer Trip durch die menschliche Psyche" und DAS war es in jedem Fall.
Der Humor, der angesprochen wurde, existiert durchaus, aber an so unerwarteten Stellen, dass ich ihn fast nicht erkannt hätte.
Teilweise war die Lektüre... verstörend. Und das Ende traurig. Ich habe mir stellenweise schon überlegt, wie es der Autor schaffen wird, die angekündigte Ordnung auch nur halbwegs wieder herzustellen und so ist es ihm doch gelungen, auf eine realistische Art und Weise.
Das Buch ist irgendwie alles, verdreht, fremd, anders, beunruhigend, und schlußendlich doch wieder unheimlich sanft und einfühlsam.
Oder auch einfach nur faszinierend.
So, und nun möchte ich MEHR Matt Ruff, bitte. -
Zitat
Original von janda
Ich verstehe nicht, warum ihr euch so unter Druck setzt. Die Bücher laufen euch nicht weg und auch die Lust daran kommt wieder.
Das dachte ich mir auch eben.
Andrerseits geht einem auch irgendwie etwas ab, und man kann es sich nicht mal wieder holen, weil einem die Freude daran vergangen ist.
Ich kenne das nur insofern, dass ich nichts von dem lesen mag, was ich daheim habe. Dann schleiche ich um alle Bücherregale herum, krame in irgendwelchen Kisten, stapele Bücher, die ich mal lesen wollte, und irgendwann auch lesen möchte, aber sicherlich nicht jetzt.
Das endet meistens damit, dass ich die Straße hinunter zur Buchhandlung tigere (warum ist sie nur so nah?), ein bisschen frisches Papier schnuppere und schlußendlich müde belächelt von den Mitarbeitern vor einem Haufen Bücher sitze und mich ganz langsam und bedächtig entscheide.
Irgendwann habe ich dann ein einziges, wunderbares, heiß ersehntes Buch in der Hand, eile strahlend nach Hause und schon geht's mir wieder gut -
Zitat
Original von Bernard
Meines Erachtens ist "selber" ist im Vergleicht zu "selbst" so etwas wie "Gossendeutsch". Dennoch ist eine Verwendung in einem Text aus meiner Sicht legitim, wenn man eine entsprechende Schwingung mitgeben möchte.
Gossendeutsch?? Öhm
Selber, selbst, ist doch völlig in Ordnung, und weit entfernt von einer Grammatikentfremdung. Mag sein, dass selbst ein wenig hübscher ist, aber zudem hat es mehrere Bedeutungen, sodass selber manchmal ein ganz brauchbarer Ersatz ist.Zum Gedicht... (wenn ich schon hier reinplatze) mir mißfällt der immer gleiche Aufbau - man hofft auf einen Umschwung am Ende, der auch bei der zweiten Version ausbleibt.
Ein Gedicht über den Tod kann durchaus interessant sein...
Davon abgesehen, Deny, wenn es dir hilft, deine Stimmungen in Gedichten zu verarbeiten, dann ist das immer gut -
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Verdammt... DAS war schwierig. Ich bin nächstes Jahr für eine Bepunktung von eins bis zwölf
Drei Punkte für Giraffen
Zwei Punkte für So kalt
Ein Punkt für Blautismus