Beiträge von Lotta

    Von allen Zamonien-Büchern ist dieses mit Sicherheit das grausamste.
    Hat man sich daran aber mal gewöhnt, ist es ein wunderbares, skurriles und natürlich unheimlich komisches Lesevergnügen.
    Rumo war mir sehr sympathisch, irgendwie ein niedlicher Held, und die Figuren waren so einfallsreich wie abwechslungsreich.
    Besonders witzig war das telepathisch begabte Schwert ("Der Hase provoziert uns. Bringen wir ihn um."), die Unverhandenen Winzlinge ("Warum nennt ihr uns nicht gleich die Nichterwähnenswerten Abwesenden?") und Kolibris Tagebucheinträge, nachdem er dem Wahnsinn verfällt. Insgesamt sehr brutal, gefüllt mit unzähligen Leichen, auf jede denkbare Art zerstückelt, totgefoltert oder sonstwie umgekommen... aber trotzdem, oder deswegen einfach nur ein geniales Buch.:anbet

    Zitat

    Original von Babyjane
    Öhm...Licht? Wer ist das?
    Ich diskutiere für Lotta! :grin


    Ach, echt?:wow
    Dann muss ich mich jetzt aber selbst zitieren:

    Zitat

    Original von Lotta
    Mit einer größeren 'Achtung' vor Waffen sind keinesfalls alle Probleme gelöst, und der Umgang mit solchen Spielzeugen macht kein Kind zum Mörder / Amokläufer und so weiter. Das macht es aber nicht gut.


    Das war eigentlich alles, was ich zum Thema Amoklauf sagen wollte, mit dem ich ursprünglich auch gar nicht argumentiert hatte.
    Aber auch wenn man in dem Moment, in dem man einem Kind eine Pistole oder Counter Strike II in die Hand drückt keinen Miniaturmörder aus ihm macht, heißt das mMn nicht, dass das so eine fabelhafte Idee ist, weil es eben Gewalt auf eine Art und Weise darstellt, wie ich sie einfach nicht sehen kann und möchte. Es holt sie wieder ein Stückchen näher, und rückt sie ständig in ein noch 'harmloseres' Licht, bis sie plötzlich zum Alltag gehört, und sich nicht mal jemand daran stört.

    Ich denke doch, man darf *immer* antworten ;-)
    Und zu dem "hingeschludert", ich meinte doch, dass es so wirkt, denn dass du dir dabei etwas dachtest, weiß ich schon.


    Oh, und...

    Zitat

    Original von flashfrog
    Dem aufmerksamen Leser wird aber sicherlich nicht entgangen sein, wodurch sich Leon entlarvt?


    Was meintest du hiermit?

    Bernard,
    Ich denke, da stoßen wir einfach aneinander, denn schon wenn du anfängst zu erzählen, von 'farbenfrohen Explosionen' und 'toll gesteuerten Kampfmaschinen' und Gegnern, die keine sind, dreht sich mir der Magen um. Und bevor du das falsch verstehst, das ist deine Freizeit, und ich habe auch nicht vor, diese Spiele mit echter Gewalt gleichzusetzen.
    Ob es sozial wirklich so fördernd ist, sei dahingestellt. Man kann auch gemeinsam auf etwas hinarbeiten, ohne mit künstlichem Blut zu spritzen.

    Zitat

    Original von Bernard
    Ich bestreite, dass es überhaupt daran liegt. Ich kann mir sogar vorstellen, dass es weniger Gewalt gäbe, wenn der natürliche Drang zur Aggression "zivilisiert" abgebaut würde - etwa in Killerspielen und nicht mit dem Baseballschläger auf der Straße.


    Mal abgesehen davon, ob das damit im Zusammenhang steht, finde ich dennoch, dass es Gewalt unnötig noch mehr in den Alltag holt. Sich umzubringen ist nicht 'zivilisiert'.


    Zitat

    Original von magali
    Lotta
    Es geht um die Frage, wie man Konflikte löst.
    Keiner hier 'verherrlicht' Kriegsspielzeug.


    Das sage ich auch nicht.
    Aber den Umgang mit Waffen, Tod und Spielen, in denen man mal eben ein paar Menschen umbringt für absolut in Ordnung zu erklären, ist für mich schon Verharmlosung.

    Zitat

    Original von Akascha79
    Und diese Probleme die zu sowas führen liegen bestimmt nicht nur daran, dass Kinder Cowboy und Indianer spielen durften oder Counterstrike.
    Meiner Meinung nach geht es hier generell darum, dass wieder mehr für Kinder getan werden muss, die Bildung und die sozialen Bindungen müssen verbessert werden.


    Aber dass es nicht nur daran liegt, macht es doch nicht zu einem wunderbaren Teil unserer Gesellschaft. Hier geht es doch auch um die Einstellung dazu. Genau wie man es nicht darauf reduzieren, oder sich daran festbeißen sollte, darf man es auch nicht ignorieren oder mit Gleichgültigkeit betrachten.

    Alkohol ist das blödeste... *schmoll*
    Man blamiert sich total, bekommt am nächsten Morgen von den anderen Erinnerungslücken aufgefüllt, die einem gar nicht bewusst waren, kann keine geraden Linien mehr laufen, hat auf einmal eine ganze Reihe neuer Spitznamen, Herkunft nur dunkel erahnbar, leidet erst unter Kontrollverlust, später unter Kopfweh, und das schlimmste: man bekommt nicht mal Mitleid!!:brabbel


    Ich gehe nicht oft 'feiern' in dem Sinne, es sei denn es gibt einen besonderen Anlass oder ich werde genötigt.
    Unter weggehen verstehe ich also auch Kino, Eislaufen, Einkaufen, oder auch nur die paar Straßen weiter zu einer Freundin laufen um dann einfach zu machen, was einem in den Sinn kommt.

    Das Thema wird hier aber ziemlich verharmlost.
    Man kann nicht immer von sich auf andere schließen, und auch wenn es noch so viele Beispiele für uneingeschränkte Friedfertigkeit trotz spielerischen Umgangs mit Waffen gibt, es wird immer Situationen geben, in denen die Grenze zwischen Spiel und Realität etwas ungenauer verläuft, und das wird durch das Herumfuchteln mit Modellpistolen im Kindergartenalter wohl eher unterstützt als alles andere.
    Ich finde es erschreckend, wie tief die Hemmschwelle mittlerweile gesunken ist, wie gleichgültig das Spiel mit todesbringenden Werkzeugen hingenommen, ja sogar gefördert wird. Ein Kind muss ja den Eindruck bekommen, dass Mord dazu gehört, dass ein Leben nicht viel wert ist.
    Und ob Aggressionen dadurch abgebaut werden halte ich für fragwürdig, das kann ziemlich schnell den gegenteiligen Effekt hervorrufen.


    Kinder wollen spielen. Und sich verkleiden, und all das. Weil sie Kinder sind, und sich unter Schießereien im Moment nichts anderes vorstellen als Spiel und Spaß. Das ist die eine Sache, aber dazu muss doch nicht die totale Abstumpfung gegenüber Gewalt, dem Gebrauch von Waffen kommen. Man muss seinen Kleinsten das Zeug doch nicht hinterher werfen, als wäre es nichts, als wäre der Umgang damit vollkommen gebräuchlich.
    Und sicher kommen dann später "sowieso" die Computerspiele hinzu. Das macht es doch nicht egal, oder richtig.


    Und bevor das falsch verstanden wird ...
    Mit einer größeren 'Achtung' vor Waffen sind keinesfalls alle Probleme gelöst, und der Umgang mit solchen Spielzeugen macht kein Kind zum Mörder / Amokläufer und so weiter. Das macht es aber nicht gut.

    Sieht suspekt aus. Laut diverser Anweisungen (u.A. 'Lass dir von Älteren helfen') ist da auch Kokosnussöl drinnen?
    (Na, Eny, wie war das Zeugnis? :schnellweg)

    Leons Spiel
    Ein Text, der mit "Also, .." beginnt, löst schon irgendwo allergische Reaktionen in mir aus. Schon dieses erste Wort verrät eigentlich, dass der Text von der Sprache her recht unpoetisch ist, und obwohl das meinetwegen ein legitimes Stilmittel darstellt, wirkt es hingeschludert. Dass die Geschichte aus der Sicht eines moralbefreiten, verzogenen, unsympathischen kleinen Kindes erzählt wird, ist klar, aber es macht - mir, ganz subjektiv - einfach keinen Spaß, so was zu lesen, und sei es noch so authentisch. Zum Inhalt - es fehlt mir der Bezug zu den Protagonisten, die Tiefe, irgendwas, was sie für mich interessant macht.


    Der Ausflug
    Eine sehr direkte Umsetzung des Themas. Hier hat man quasi keinerlei Interpretationsspielraum, und während er allein stehend vielleicht noch irgendwo 'rätselhaft' gewesen wäre, weiß man doch aufgrund der Vorgabe ohnehin, wer da auf der Flucht ist, und gewissermaßen auch vor wem. Seine Motive sind klar, eigentlich ist alles klar. Sprachlich weitestgehend stabil, stellenweise wird ein bisschen wiederholt und umständlich formuliert - den Großteil der Geschichte nimmt die Verfolgung selbst ein, hier hätte man nicht nur den Ablauf, sondern auch die Gefühlswelt genauer beschreiben können.


    Gevatter Tod
    Die Idee ist klasse, nicht neu, aber Personifikationen des Todes sind meistens gut, sofern denn witzig. Eigentlich eine passende Gelegenheit für ein bisschen Ironie, die den Tod zu einer ulkigen, irgendwo sympathischen Gestalt machen. Leider wurde die Chance hier zum Teil verspielt, die geschilderten Situationen sind einfach nicht aberwitzig, nicht realitätsentfernt, nicht böse genug. Den ersten Abschnitt mochte ich gar nicht, der zweite gefiel mir schon ein wenig besser.


    Sonnenscheinfänger
    Ein bisschen sieht es schon so aus, als hätte jemand den Text verfasst und anschließend mit Kommas bestreut wie man Zuckerstreusel auf einer Torte verteilt. Insbesonders der erste Abschnitt hapert, was Wortwahl und Satzbau angeht. Die Geschichte wird dem Inhalt nicht wirklich gerecht.


    DSDS-R
    Viel von dem Witz funktioniert erst bei mehrmaligem Lesen, da hab ich dann schon auch schmunzeln müssen, manche Sätze bergen doch einer gewissen Komik. Erfrischend anders. Die Sprache wurde konstant durchgehalten - sehr konstant - und die Idee ist von allen eigentlich die originellste.
    Drei Punkte.


    Virus
    Der Anfang gefällt mir schon, auch wenn die Arbeitskollegen im Netz schon etwas skurilleren Aktivitäten hätten nachgehen können. Ein wenig störte mich doch das falsche Englisch, und wenn das aus nicht aus unerfindlichen Gründen Absicht war, bin ich doch sehr überrascht. Vom Ende allerdings gar nicht. Ein handwerklich guter, inhaltlich nur teilweise überzeugender Text.


    Not.Wer?
    Der Titel ist wirklich klasse. Die Geschichte beginnt schwach, die ersten Sätze sind recht wässerig, aber zum Ende hin wird sie immer besser, und der Dialog zum Schluß ist richtig gut. Die vielen Punkte sind hier sicher gut aufgehoben.
    Zwei Punkte.


    Und dann?
    Ich liebe Geschichten von Kindern, und diese ist wirklich schön. Einzig die Vaterfigur im Text irritiert mich etwas, die Art der Geschichte, die er da seinem Sohn erzählt, ist ein bisschen bedenklich. Ich weiß nicht, ob das so pädagogisch wertvoll ist, seinem kleinen Sohn zu erzählen, wie man jemanden - und sei er noch so böse - 'die Pistole in den Rücken drückt'. Also, ich kenne das so, dass sie dann auf Bananenschalen ausrutschen oder ähnliches. Aber so hätte der ganze Text ja nicht funktioniert, und das Ende ist wirklich süß, man hat richtig vor Augen, wie Kind und Papa aus dem Supermarkt eilen.


    Trivial Pursuit
    Wie schon angesprochen wurde, hier dem Leser etwas Überblick zu vermitteln ist schon bemerkenswert. Nettes Verwirrspiel, der Bezug zu Schillers Räubern und die ständigen Verwechselungen sind gelungen. Sprachlich hätte es, trotz der Form, sauberer sein können.
    Ein Punkt.


    Kamille
    Der Themenbezug ist schwach. Wenn man danach geht, kann man immer irgendwas einbauen, aber das macht die Sache langweilig. Zur Geschichte selbst, sie hat mir innerhalb eines gewissen Rahmens gefallen, sprachlich auf jeden Fall, inhaltlich bleibt alles ein bisschen kühl. Die Hauptperson ist mir leider nicht sympathisch, und der Umschwung am Ende nicht nachvollziehbar. Man hätte es nicht so süß werden lassen müssen.


    Castros Schluckauf
    Die rauchige Atmosphäre kam gut rüber. Beim Lesen wirbelte einem quasi Staub entgegen und man fühlte Hitze und Krokodilzähne greifbar nah. Inhaltlich war das ganze nicht so meins, vor allem schien mir der Text irgendwie nicht klar, ein bisschen zusammenhanglos. Die Handlungsstränge waren verwuselt. Was bedeutet 'Conju'?

    Hm... Himmel?
    Nein, aber ich finde die Welt von oben wahnsinnig faszinierend, und obwohl ich bestimmt schon an die fünfzehn mal geflogen bin, verzaubert mich das immer wieder. Die Wolken glitzern niemals sonst so schön.

    Ich dachte immer, man sollte gerade nach draußen gucken, weil so Augen und Körper in Einklang sind, fixiert man etwas festes, zum Beispiel ein Buch, registriert der Körper dennoch Bewegung und gerät durcheinander.


    In der S-Bahn finde ich lesen toll, im Zug auch, alles, was so anti-sozial wie möglich ist, sonst fangen die Leute noch an, mit einem zu reden. Für jedes "Was lesen Sie?" könnte ich ... na ja. Ein besonders gruseliger Typ wollte mal mit ins Buch hinein sehen. :wow Auf langen Autofahrten lese ich eher selten, da ist mir Musik lieber, oder Unterhaltung. Und im Flugzeug muss ich aus dem Fenster sehen, außerdem ist Lesen da recht unbequem.

    Ein Auslandsjahr? Respekt...
    Hier gibt es Zeugnisse erst im Februar. Zum Glück. Genug Zeit, zu retten, was ohnehin nicht mehr zu retten ist.
    Lethabo, du weißt das alles doch ziemlich genau, bin sehr beeindruckt. Ist der Name 'Lethabo' auch afrikanisch?
    Ich plane noch gar nichts. Das wird alles spontan entschieden. Und wenn es darauf hinausläuft, dass ich abends in einer Redaktion sitze, in Papieren wühle, auf meinem Stift herum kaue und bei der dritten Tasse Milchkaffee mit viel Zucker fröhlich in die Tasten hämmere, um einen weltbewegenden Artikel fertigzustellen, bin ich glücklich. *seufz*
    He, wenn ihr alle schon kollegstufig unterwegs seid, was sind denn eure Leistungskurse? Oder welche wollt ihr nehmen? Hier sind schon alle fleißig am wählen... wie ich Entscheidungen hasse.


    Übrigens ist es erschreckend, da wird ein Thread eröffnet, und man schleppt Süßkram an, dreht Musik auf, isst Milkaschokolade (Kalter Hund? Kalter Hund??) und kaum hat man die Tatsache angetastet, dass man noch nicht erwachsen ist, frei von Verantwortung und Pflichten, sich sonnend in Unschuld und legitimer Kindlichkeit - da fangen sie an, über Schule zu reden. :wow