Das ist wohl jedem aufgefallen, allerdings ist das in erster Linie (ebenso wie der warme Winter) ein Wetterphänomen, und erst bei einer Kontinuität über lange Zeiträume könnte man von einem Klimaphänomen sprechen.
Ich sehe ebenfalls wenig "Panikmache" im gegenwärtigen Medienhype, im Gegenteil bin ich ganz froh dass die ganze Thematik mal endlich ins Bewusstsein kommt, und das scheint bei der großen Masse von Verantwortlichen und Bevölkerung nur mit der Holzhammermethode zu funktionieren. Mag sein, dass vieles übertrieben dargestellt wird, und Endzeitszenarien-Pseudoreportagen auf RTL2 sind sicher nicht das Gelbe vom Ei. Aber wie Janda schon sagte: Diskutiert wird das Thema seit Jahrzehnten, nur interessiert hat es bisher keinen.
Für mich stellt sich das Ganze so dar: Klimawandel gab es schon öfter, vielleicht sogar in der jetzigen Geschwindigkeit. Das Ergebnis dürfte auf jeden Fall im schlimmsten Fall ein weitgehender Umbruch aller Ökosysteme auf der Welt sein, inklusive des menschlichen Lebensraumes. Alle Messungen weisen jedoch darauf hin, dass der Mensch dieses mal durch sein Verhalten zumindest mitschuldig ist. D.h. aber auch dass wir zumindest die Chance haben, diese Entwicklung wenigstens zu verlangsamen, vielleicht sogar aufzuhalten.
Selbst wenn heutzutage noch nicht alle Zusammenhänge durchschaut sind und man nicht genau weiß, welcher Faktor in welchem Verhältnis auf den Klimawandel einwirkt, frage ich mich, ob wir es uns leisten können, nur deshalb auf alle "Gegenmaßnahmen" zu verzichten? Mal angenommen, es besteht nur eine Chance von 10% dass die übelsten Schwarzmaler recht haben - können wir es uns für kommende Generationen leisten, diese Gefahr einfach zu ignorieren? Mal angenommen man stellt fest, dass ein Meteorit auf die Erde zurast, man kann aber seine Flugbahn nicht gut genug berechnen und stellt eine nur 10-prozentige Wahrscheinlichkeit fest, dass er irgendwo bei uns einschlägt - sollte man nicht dennoch mit 100% Einsatz versuchen, ihn irgendwie abzulenken?
Der Unterschied ist nur, dass der Einzelne nichts gegen einen Meteoriten tun kann, gegen den Klimawandel schon. Und dass man den Klimawandel leichter ignorieren und verdrängen kann.