In „Das barmherzige Fallbeil“ scheint eine Mathematiklehrerin Selbstmord begangen zu haben. Jean Baptiste Adamsberg, französischer Polizist mit Hang zum Querdenken lässt sich nicht auf die falsche Fährte führen. Als ein weiteres Opfer in Paris gefunden wird, spürt Adamsberg instinktiv, dass sich mit diesem Mord ein Kreis zu schließen beginnt. Zwei Spuren tun sich auf, die eine führt nach Island, wo vor einigen Jahren offenbar ein barbarisches Verbrechen geschehen ist. Doch was zum Teufel noch mal hat die Robebespierre Gesellschaft damit zu tun, die sich ganz dem Vermächtnis ihres Namensgebers verschrieben hat? Nur eines ist sicher. Der Mörder kennt kein Erbarmen.
„Das barmherzige Fallbeil“ ist der erste Roman den ich von Fred Vargas gelesen habe. Längst hat sich die Autorin einen Namen im Krimi Bereich gemacht. Ihre Bücher begeistern die Leserschaft, zu der ich mich nun ebenfalls zählen darf. Die Vargas Stärken liegen in dem schlüssigen Gesamtkonzept des Buches, hier wird wirklich nichts dem Zufall überlassen, alles hat seinen Sinn, die falschen Fährten, der sonderbare Ausflug ins ferne Island, die seltsame Robespierre Gesellschaft, wie sie wohl nur in Frankreich beheimatet sein kann. Der sehr eigene Schreibstil tut ein Übriges. Der ist zwar nichts für Schnellleser, dafür aber für Leseratten, die mehr über Menschen erfahren wollen. Nein, die Spannung kommt dabei nicht zu kurz, dennoch stehen die Charaktere im Vordergrund und die zeichnet Fred Vargas gestochen scharf, bis witzig. Abgründig, brutal, eigenwillig, stolz und jeder Sinnen- und Gaumenfreude zugetan. Franzosen eben. Das Buch badet in Rätseln und legt einen richtig starken Abgang hin. Absolut überzeugend!
9 von 10 P.