Beiträge von Luc

    Bücher dürfen alles Mögliche bei mir. Viele nisten sich bei mir in der Wohnung ein. Manche bleiben mir für immer im Gedächtnis. Gerne erlaube ich Büchern mich schlauer zu machen. Sie zaubern mir abwechselnd Lachfalten ins Gesicht oder Denkfalten auf die Stirn. Sogar Gruselschauer lasse ich mir von Ihnen über den Rücken laufen. Eigentlich dürfen Bücher bei mir so ziemlich alles, außer mich Gleichgültig im Sessel zusammensacken lassen und das tut „Engelskalt“ leider.


    Denn der typisch skandinavische Thriller setzt Maßstäbe in seiner Mittelmäßigkeit. Immerhin, die Wälder des Nordens sind düster, wie die die Seelen der Ermittler. Mia ist depressiv und natürlich genial. Munch ist irgendwie auch genial, trinkt aber im Gegensatz zu Mia keinen Alkohol, dafür raucht er ab und an eine Zigarette. Und dann wäre da noch ein Internet Nerd, amerikanischer Bauart in norwegischem Gewand. Ein Mann der da ist, wenn es darauf ankommt. Ich habe diesem Team aus lauter Individualisten zunächst einmal Sympathie entgegengebracht, was sich nach der Hälfte des Buches legte, denn das Trio agiert im Laufe des Romans zunehmend statischer und vorhersehbarer.


    Auf der Gegenseite hängt das Böse Kleinkinder an Bäumen auf und hinterlässt Nachrichten, die es zu entschlüsseln gilt. Nun ja. Mit dem Spannungsaufbau war ich noch relativ zufrieden, später wandelt sich das ganze eher zu einem ärgerlichen Verwirrspiel, bei der ich eigentlich keine rechte Lust hatte den Täter herauszufinden, zu konventionell und brav kommt die Handlung daher. Da wird viel mit Nebelkerzen geworfen, eine Flut von Namen taucht auf und religiöse Eiferer, die selbstredend scheinheilig sind treiben Ihr Unwesen. Alles das verursacht bei mir nur ein Schulterzucken, obwohl der Roman gar nicht einmal schlecht geschrieben ist. Alles in allem ordentliches Handwerk, mehr nicht.


    6 von 10 Punkten

    Das Ende, es ist wahrlich keine Meisterleistung, eher eine hintereinander gestoppelte Abwicklung eines kraftlosen Romans, dessen Negativhöhepunkt in der Schlacht Jesus gegen den Teufel gipfelt. Einfach albern. Dazu kommt eine wirklich sprichwörtlich an den Haaren herbeigezogene Psychopathin, die so etwas wie eine Kindergartengruppe zusammen gemeuchelter Sechsjähriger im Jenseits aufbauen will, orchestriert von einem stark anfangendem Ermittler-Paar, dass jedoch zunehmend die Peilung über das eigene Leben verliert und dann saftlos durch das Buch schlingert. :-(


    Na ja, so schlecht ist der Roman nun auch wieder nicht. Ich weiß. :grin


    Aber da ich so gar keinen Zugang zu der Geschichte gefunden habe, fällt mein Fazit eben nur mittelprächtig aus. Rezi folgt.

    Die Pastor Simon- Lukas Geschichte finde einfach nur lächerlich. Immerhin gibt es in dem Abschnitt einige Wendungen. Karen tritt in den Vordergrund. Munch und Mia geraten immer mehr unter Druck. Aber so richtig packt mich der Roman nicht mehr. Hoffentlich bringt das Ende noch ein wenig Spannung!

    Natürlich Wird Marion entführt, trotz aller Sicherheitsvorkehrungen, was ich ziemlich abgehalftert finde. Ist doch sowieso klar, dass sie überlebt. Die Pastor-Lukas Szene mag ganz gut erzählt sein, bei mir löst diese ganze religiöse Eiferer Party absolut nichts aus. Das wirkt auf ich alles unheimlich konstruiert und konventionell; immer mit den gleichen Bösewichten. Und eine Psychopathin ist natürlich auch noch im Lande. Das Buch macht mich müde! :lache

    Den Abschnitt finde ich einfach nur noch verwirrend. Es schwirren Namen und Begebenheiten in meinem Kopf herum, die auf den vorhergehenden Seiten irgendwann einmal eine Rolle gespielt haben. Da schaue ich längst nicht mehr durch und mein Interesse mit zu rätseln hält sich ziemlich in Grenzen. Dafür mit mir die Richtung viel zu eindeutig festgelegt, die Sekte, eine sonderbare Frau mit starken psychischen Problemen. Ich habe mir etwas mehr von dem Buch erwartet, finde es allerdings auch nicht richtig schlecht.

    Bis hier hin ist das ganze Buch vor allem eins: solide. Inhaltlich warte ich noch auf große Überraschungen, dramatische Wendungen und mindestens einen A-ha Effekt. Die verschwundenen Kinder schaffen natürlich einen gewissen Spannungsmoment, aber so richtig hochtourig läuft die Geschichte nicht. Ich bin allerdings auch nicht völlig unzufrieden. Dafür sorgen weiter diese interessante Ermittlercrew.

    In dem Abschnitt kommt etwas mehr Spannung auf, wobei ich das Ganze inhaltlich ziemlich konventionell finde. Da geht es in Richtung scheinheilige Gläubige und durch geknallter Psychopath, der irgendein Trauma aus der Kindheit mit sich herumschleppt. Die Handlung kommt mir fast schon zu schnell voran. Ich habe fast das Gefühl der Autor müsste nach weiteren 150 Seiten fertig sein mit dem Buch. So schnurgerade scheint mir das Buch angelegt zu sein. Aber da ist sicher noch einiges mehr im Busch, was ich jetzt noch nicht raffe. :gruebel


    Es ist komisch, die große Spannung will sich bei mir noch nicht einstellen, aber Munch und seine Mitstreiter entfalten Sogwirkung.

    Auffallend war für mich erst einmal das Buchcover. Ich bin schon sehr gespannt darauf, ob in dem Roman ein Zusammenhang zwischen diesem Cover und der Handlung hergestellt wird. Fühlt sich schön griffig an, wie die Menschen, die der Autor zeichnet. Er verwendet erstaunlich viel Zeit auf die Charaktere und das gleich zu Beginn, fast alles Figurenzeichnung, wenig Mord und Totschlag. Das finde ich durchaus wohltuend. Vor allem, weil mir das Polizisten-Personal durchweg sympathisch ist. Obwohl schon wieder eine skandinavische Depression auskuriert werden muss. :grin


    Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich bisweilen den Schreibstil. Manchmal gibt es abgehackte Kurzsätze, dann etwas zu verschachtelte Konstruktionen, die den Lesefluss leicht hemmen. Ich gewöhne mich langsam daran.

    Der Roman „Das geheime Leben der Violet Grant“ spielt auf zwei Zeitebenen. Es sind die Jahre vor dem 1. Weltkrieg, in denen Violet zu einer hübschen jungen Frau heranreift und auf einen Mann trifft, der ihre Lebenspläne umwirft. Anfänglich ist die junge Studentin fasziniert von Professor Grant. Doch schon bald zeigt sexuelle umtriebige Wissenschaftler von Rang sein wahres Gesicht.


    Hat Violet ihren Ehemann in Berlin umgebracht? Die Frage bleibt etwa 50 Jahre ungeklärt, bis in New York, die junge Vivian einen Koffer bei der Post abholen muss und neben einem attraktiven Mann auf eine sonderbare Spur in die familiäre Vergangenheit findet. Denn Violet Grant ist ihre Großtante. Vivian, die junge Journalistin, ist weder Abenteuern, Männern, noch guten Storys abgeneigt und so versucht sie das Geheimnis der Violet Grant zu ergründen.


    „Das geheime Leben der Violet Grant“ ist ein sonderbares Werk geworden. Ein Zwitterwesen aufgeteilt in einem typischen Frauenroman und einem historischen Kriminallfall. Da durchstreift die Journalistin Vivian, Mitglied der New Yorker High Society die Stadt auf der Suche nach Mr. Right und die angestaubten Unterlagen ihrer Großtante verkommen bisweilen zu einem Randthema, so quicklebendig porträtiert Vivian ihre Umgebung. Interessant daran fand ich wenig, was auch daran liegt, dass die sechziger Jahre lediglich behauptet werden. Spüren konnte ich sie nicht. Im Gegenteil, die Sprache wirkt oft eine Spur zu überdreht, die Handlung zu konstruiert.


    Mit Violet Grant dagegen baut die Autorin eine weit interessantere Persönlichkeit auf, selbst die zeitgeschichtlichen Ereignisse werden weitaus besser eingebaut. Mit Professor Grant hat der Erzählstrang eine imposante Hassfigur, der mit dem weiblichen Geschlecht umgeht, als handelt es sich um Frischfleisch beim Metzger. Und es gibt da tatsächlich ein Geheimnis, dem ich bis zum Schluss nicht auf die Schliche gekommen bin.


    Allerdings konnte mich der Roman nicht voll überzeugen. Was vor allem an diesem sinnbefreiten Geplapper von Vivian lag, was anfänglich noch nach lockerer Unterhaltung aussieht und lustig daherkommt verliert rasch an Durchschlagskraft und versandet in Klischees und Wohlgefallen. Der weit spannendere Violet-Teil kann diese Mängel nicht völlig auffangen. Mag sein, dass der Roman besser in Frauenhänden aufgehoben ist. Für mich war es oft zu viel des Guten, meist zu wenig und selten mitreißend.

    Endlich packt mich dieses Buch einmal. Diese Spionagegeschichte finde ich durchaus spannend erzählt. Allerdings überrascht einmal mehr die Dummheit mit der die ach so kluge Violet, an der Grenze auftritt. Schieben wir es auf ihr Temperament. Auch für mich der beste Abschnitt des Buches. Das Geplapper von Vivian rückt angenehm weit in den Hintergrund. Vielleicht wird am Ende noch alles gut! :grin

    Den Abschnitt finde ich wieder etwas besser. Zumindest die Violet Passagen. Den Vivian Teil kann ich beim besten willen nicht mehr ernst nehmen. Grant schreit im Grunde genommen danach, um die Ecke gebracht zu werden. Nur wie das am Ende alles zusammen hängen wird ist mir noch ein Rätsel. Deshalb lese ich tapfer weiter, obwohl keine rechte Liebe zu diesem Roman aufkommen will. :-(

    Schwacher Abschnitt! Ich beginne die Vivian-Geschichte nur noch zu überfliegen. Mir gehen auch langsam die Beschreibungen der Männer auf die Nerven. Die sind immer so maskulin, stark, zum niederknien etc. und dann diese alberne Gogo Story, nee, danke! Hoffentlich passiert langsam mal was, von Gewicht! :peitsch

    Von Violets Intelligenz habe ich bislang auch noch nicht viel mitbekommen. :grin


    Die wird einfach mal so behauptet, wie manch anderes auch. Grant ist ein ziemlich spezieller Charakter. Durchaus interessant. Mit Vivian, ihren Nachforschungen und Männergeschichten konnte ich jetzt nicht so viel anfangen. Ich habe mir insgesamt mehr Spannung erwartet. Die Handlung beginnt mich zu langweilen.

    Nach den ersten zehn Seiten hatte ich Zweifel, was den Roman anbelangt. Mir ist das zu flapsig erzählt, zu seicht. Dann wird es aber zunehmend besser. Vor allem die Dialoge lesen sich sehr gut. Das ist alles ziemlich witzig, wenn auch nicht immer ganz in die Zeit passend. Überhaupt bindet die Autorin für meinen Geschmack den zeitgeschichtlichen Hintergrund zu wenig ein. Dafür hagelt es aber Emotionen. Muss am Genre liegen. :grin

    Nein, das Leben ist kein Kindergeburtstag. Isaac- Kind jüdischer Südafrika Einwanderer lernt das schon früh, spätestens als seine Mutter, die Schnorrer und Müßiggänger mit einem Beil aus dem Haus vertreibt, welche sich um ihren in Nostalgie versinkenden Ehemann versammeln. Knapp den litauischen Pogromen entkommen will die Mutter nur nach vorne blicken und den sozialen Aufstieg schaffen, um ihren Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen. Isaac denkt derweil nur an Yvonne. Es ist die aufkommende Nazizeit, die alte Wunden aufbrechen lässt und vergangenes nach oben spült.


    Isaac kämpft nun an allen Fronten des Lebens, der Liebe, dem erwachsen-werden, dem Job und täglichen Rassismus, der oft gar nicht die Juden, sondern die Menschen mit schwarzer Hautfarbe trifft. Schon bald steht Isaac einer ganz archaischen Frage gegenüber Herrscher oder Diener zu sein, Sieger oder Verlierer, wie auch immer. Ein innerer Konflikt der Symbolträchtig am Lions Rock seinen Höhepunkt findet. Man kann sich denken, wozu sich Isaac entscheidet.


    Doch Kenneth Bonert wäre kein guter Autor, wenn er seinem Protagonisten nicht zahlreiche Hindernisse auf dem Weg ins Glück oder Unglück legt. Der Roman strotzt nur so von tragischen Ereignissen und schicksalhaften Wendungen, getragen von einem stetig pulsierenden Erzählstrom, der den Leser kaum los lässt. Er lotet sein Romanpersonal, bis in den letzten Winkel der Seele aus und da kommt beileibe nicht nur Gutes zu Tage. Es sind diese vielen kleinen und großen Grausamkeiten des Alltags, die Isaac formen uns seine Mutter besser verstehen lässt. Ein Lesegenuss schon aufgrund des Erzählstils. Das liest sich alles so flüssig weg und hat dennoch Tiefe.


    Dabei hat der Roman durchaus leichte Schwächen im betulichen Aufbau und manchmal litt bei mir die Glaubwürdigkeit speziell im Verhalten zu seinem umtriebigen Geschäftspartner und einer weiteren tragenden Figur, die am Ende etwas überzeichnet auf mich wirkt. Was man aber so oder so empfinden kann und der Lesefreude keinen Abbruch tut. Ein richtig gutes Buch, das wichtige Fragen aufwirft. Lamm oder Wolf?


    9 Punkte