Beiträge von Richard Dübell

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    Original von Bouquineur
    Sag mir rechtzeitig Bescheid, mit dem Zug möchte ich dann gerne auch fahren :lache

    ´


    Da ist vermutlich dann viel Platz - wer will schon mit einem offenkundig Verrückten zusammen in einer abgeschlossenen Stahlröhre eingesperrt sein. :narrenkappe


    LGr
    Richard

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    Original von milla
    Letztendlich liegt das Problem immer in den Figuren selbst, aber die Teufelsbibel scheint eine schwache Saite in ihnen anzuschlagen, sie mit ihren intimsten Sehnsüchten und furchtbarsten Ängsten zu konfrontieren. Ein Mensch, gefestigt in sich, wäre bestimmt nicht so leicht von seinem Weg abzubringen als ein labiler, zweifelnder Charakter. So scheint es mir.


    Da liegst Du sehr nahe an meinem eigenen Verständnis der Teufelsbibel. Eigentlich wollte ich hier jetzt anfügen, dass dies bitte rein dramaturgisch zu verstehen sei, weil die echte Teufelsbibel natürlich keineswegs ... und dass ich das unbedingt angemerkt haben wolle, um nicht in den Verdacht zu geraten, so wie Dan Brown aus Marketinggründen zu behaupten, eine neue These zum Gral entdeckt zu haben (und mich damit ebenso wie er komplett lächerlich zu machen) ... aber dann fiel mir ein, wie wir letzten Herbst mit einem Kamerateam unserem eigens zuvor vereinbarten Besuchstermin auf der Teufelsbibelausstellung nachzukommen. Man tat zuerst so, als kenne man uns nicht, dann wurden uns alle möglichen Knüppel zwischen die Beine geworfen (s. meinen Blog unter www.duebell-foto-de). Womöglich ruft die Teufelsbibel ja doch die negativen Seiten in den Seelen der Menschen wach ...


    LGr
    Richard

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    Original von beowulf
    Hunde z.B und deren wilde Ahnen Canis lupus, der Wolf aber auch verwilderte Hunde, Dingos in Australien- reissen ganze Schafherden ohne die Tiere zu fressen.


    Ich glaube, ich sollte Euch mal auf meine Weihnachtsnovelle EIN WOLFSWINTER hinweisen ... nur, um auch etwas zum Thema beizusteuern. ;-) Ich selbst bin Familienmitglied einer Katze (die Katzen sehen das ja immer genau andersrum wie wir Menschen), rangiere allerdings in ihrer Hierarchie irgendwo zwischen einer Staubfluse und einer toten Kellerassel. Das ist praktisch, weil es mich immer wieder auf den Boden runterholt, wenn ich mal einen Höhenflug bekomme ... :chen


    LGr
    Richard der Katzenverachtete

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    Original von bonomania
    Wie heißt der Einkäufer??? Da geh ich persönlich hin!


    Das ist ja eine tolle Idee. :knuddel Ich habe den Namen im Augenblick nicht parat, habe ihn aber gerade per e-Mail bei Sonja Lechner, meiner Lesungsorganisatorin bei Lübbe, angefordert. Wenn Du wirklich nachfragen willst, hätte das bestimmt ziemliches Gewicht und würde die Bürokratie bei Hugendubel beflügeln.


    LGr
    Richard

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    Original von beowulf
    Da gäbe es z.B. die Möglichkeit es in einen Koffer zu tun und mit der Bahn vorab zu schicken...


    :gruebel Dieses Kostüm passt in keinen Koffer, fürchte ich. Es sei denn, in einen Schrankkoffer. Aber ich kriege das schon geregelt, wenn die Veranstalter wirklich eine Kostümlesung wünschen. Zur Not fahre ich mit dem Kostüm im Zug, da errege ich wenigstens Aufsehen ...


    LGr
    Richard

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    Original von beowulf
    Wenn wir schon nach Lesungen fragen- wie siehts den mit einem neuen Auftritt im Renaissancesaal des Leipziger Rathauses aus, zur Buchmesse 2009?


    Dazu fiel mir nämlich letztens auf, dass ich es gar nicht promotionswütig fand, dass bei dieser Lesung 2008 von einer Fortsetzung noch kine Rede war...


    Hmmm ... darf ich daraus schließen, dass Du bei der Lesung in Leipzig dabei warst? Das ist ja schön!
    Ich kann mich ehrlich gesagt nicht erinnern, ob der 2. Teil der Teufelsbibel dabei angesprochen wurde und glaube Dir aufs Wort, dass es nicht geschehen ist. Wahrscheinlich fehlte einfach das passende Stichwort. Dran geschrieben hab ich nämlich zur Zeit der Leipziger Messe 2008 auf jeden Fall.
    Wie auch immer, mein Verlag hat mich schon gefragt, ob ich denn die Leipziger Buchmesse 2009 besuchen würde, und die Veranstalter heuer im Rathaus haben mich gleich nach der Lesung gefragt, ob ich 2009 auch für eine Lesung zur Verfügung stünde. Insofern habe ich große Hoffnungen, dass es tatsächlich dazu kommt. Ich bin auch schwer dazu entschlossen, mein Kostüm mitzubringen, wenn ich es irgendwie transportieren kann.


    LGr
    Richard

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    Original von Bouquineur
    Ich habe zu danken für spannende und schöne Lesestunden :-)


    Hier gehts übrigens zur Rezi. (Der Link wird im entsprechenden Fred dieser Leserunde noch nachgetragen):


    Die Wächter der Teufelsbibel - Richard Dübell



    Wau - toll! Ganz herzlichen Dank!!! :anbet Ich freue mich, dass Dir die Lektüre so gut gefallen hat!


    :rolleyes Meinst Du, ich kann Dich überreden, diese Rezension auch bei amazon.de zu spendieren? Du weißt ja ... Marketing ist alles und so ... ähem ...


    LGr
    Richard

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    Original von bonomania
    wird es mal eine Lesung in München geben? Bevorzugt im Hugendubel am Marienplatz (mein Lieblings Buchladen)


    Im Augenblick ist nichts geplant, obwohl der Einkäufer von Hugendubel schon seit Jahren beteuert, zu meinen Fans zu gehören. Meiner Erfahrung nach klappt es am ehesten, wenn Leser sich melden und ihren Wunsch nach einer Autorenlesung bekanntgeben. ;-)
    Ich bin aber am 06.11. in Aschheim. Wenn Du Lust hast, dort vorbeizukommen ...
    http://www.gemeindebuecherei-aschheim.st-michaelsbund.de/1/1.php


    LGr
    Richard

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    Original von Bouquineur
    Interessant finde ich, dass jemand, der eigentlich nicht stark genug scheint, für den Schutz der Bibel die Verantwortung trägt. Eigentlich würde man sich für diese Position doch jemanden aussuchen, der wie ein Fels in der Brandung und durch nichts zu erschüttern ist.


    Abt Wolfgangs Schwäche ist das, was ihm damals sicherlich als Stärke ausgelegt worden wäre, und das hat auch den ansonsten klarsichtigen Melchior Khlesl zunächst getäuscht: Wolfgang bezieht seine Stärke aus Gott. Aber Gott - jedenfalls der, an den ich glaube - hat seinen Geschöpfen die Kraft gegeben, die eigene Stärke zu nutzen. Wolfgang glaubt nicht an seine Stärke. Und da die Nähe zur Teufelsbibel seinen Glauben erschüttert hat, hat er nichts mehr, das ihn aufrecht hält.


    LGr
    Richard

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    Original von Hoffis
    Allgemein sind die Dialoge so bildlich gut beschrieben, da kommt es einem vor, man stehe daneben und verfolge den Dialog. Ein Film kann es so gar nicht rüber bringen!!! :knuddel1


    Dankeschön!! Ich probiere manche Dialoge vor dem Spiegel aus, bevor ich sie aufschreibe. Dialoge sind immens wichtig - ich habe ein ganzes Seminarwochende in meiner Schreibwerkstatt nur dafür vorgesehen.


    LGr
    Richard

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    Original von Bouquineur
    Aber da ich ein neugieriges Eulchen bin, traue ich mich nun einfach mal zu fragen, ob in den romantischen Szenen etwas von Dir steckt :-)
    Die Szenen zwischen Agnes und Cyprian sind so einzigartig und stark, dass man sie fast mit Händen greifen kann und da fragt man sich schon, ob beim Schreiben etwas selbst Erlebtes mit eingeflossen ist.


    Das hab ich jetzt wohl herausgefordert und bin die Antwort daher auch schuldig.
    Nun, ich bin sicher, meine Seelengefährtin vor mittlerweile 20 Jahren gefunden zu haben. :knuddel1 Und Gott sei Dank hat sie es auch die ganze Zeit mit mir ausgehalten. Ich wünschte mir, ich hätte mehr von Cyprians ruhiger Zuversicht - in vielerlei Hinsicht steckt sicher mehr von mir in dem manchmal emotional überforderten Andrej als in Agnes' Mann. Agnes hingegen weist schon starke Züge der Frau auf, die schon so lange an meiner Seite steht - und sie hat mir deshalb auch schon kräftig den Kopf gewaschen. :grin
    Was die intimen Szenen angeht, verhält es sich hier natürlich in erster Linie so wie auch mit der Brutalität - ein Autor wäre seine Berufsbezeichnung nicht wert, wenn er nicht Lust und Leidenschaft ebenso überzeugend schildern könnte wie alles andere, ohne wirklich alles selbst ausprobiert zu haben. Die Dinge, hinter denen Henyk und seine Göttin her sind und die ihnen Lust bereiten, weise ich z.B. aufs Nachdringlichste von mir und hoffe, dass ihr euch das auch schon gedacht habt ...
    Man kann erotische Szenen auf vielerlei Art schildern. Eine davon ist sicher die, die viele Kolleginnen und Kollegen (auch der von mir als Mensch sehr geschätzte Herr Follett) anwenden und die mehr oder weniger pornografisch die technischen Details schildert. Das ist nicht meine Art. Ich möchte dem nachspüren, was in den Köpfen und Herzen zweier Liebender vorgeht - nicht wundern über den "Kopf", ich bin durchaus überzeugt, dass das Hirn dabei nicht ausgeschaltet werden darf. Die Erfüllung der Liebe, ob seelisch oder körperlich, spricht die Ratio genauso an wie die Emotion und kann m.E. nur genossen werden, wenn man sie mit allen Sinnen, also auch dem Verstand, genießt.
    Also versuche ich nachzuspüren, was innen vor sich geht, wenn aus zwei Menschen für eine Weile einer wird. Dass das in gewisser Weise persönlich wird, weil man aus seinen eigenen Erfahrungen etwas einfließen lässt, ist unausweichlich. Ich halte zwar nichts davon, die Charaktere von Romanen immer entlang der eigenen Gefühlswelt zu senden (ich habe mal bei einer Drehbuchbesprechung eine eher peinliche halbe Stunde dem Entwurf einer angehenden Autorin zugehört, die ganz offen ihr eigenes sexuelles coming out in einen Film zu verwandeln versuchte und im Lauf des Pitch auch noch ganz unwillkürlich von der Dritte-Person-Erzählebene in die Erste Person wechselte - es war quasi eine erotische Beichte vor einem halben Dutzend anderen Autoren und einem sich verlegen windenden Regisseur), aber dass in das eine oder andere etwas mehr vom eigenen Herzblut einbringt, empfinde ich als ganz legitim.


    LGr
    Richard

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    Original von Hoffis
    Das Kloster hab ich leider nicht gesehen, doch Brünn selbst war schon hochinteressant. Das mit dem Gefängnis im Rathaus war mir nicht bekannt, jedoch das schöne Lieblingstier, das dort im Foyer an der Decke hängt...


    Bist Du auf das verkrümmte Türmchen über dem Rathausportal und die Legende dazu aufmerksam gemacht worden? Ich wußte nichts davon, bis ich nicht in Brünn selbst angekommen war, und habe den kurzen Wortwechsel Andrejs mit dem Landeshauptmann, dem Richter und Vilém Vlach, in dem er auf diese Legende Bezug nimmt, später eingefügt. Das war einfach zu schön, um ausgelassen zu werden ...


    LGr
    Richard

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    Original von beowulf
    Satan diesmal in weiblich. Ein Bild von dieser Schönheit habe ich nirgends gefunden.


    Such unter http://www.ckrumlov.cz/obr/osobno/2742.jpg. Dass Polyxena die schönste Frau ihrer Zeit gewesen sein soll, geht daraus zwar nicht unbedingt hervor, lässt sich aber in mehreren unabhängigen Quellen nachlesen. Das Kleid, das Polyxena auf diesem Gemälde trägt, kommt übrigens auch einmal genau so im Roman vor ...


    LGr
    Richard

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    Original von Bouquineur
    Welches Geheimnis verbirgt Polyxena unter der Schminke? Heinrich hat sie einmal ungeschminkt gesehen, meine ich. Da hat er aber nicht besonderes bemerkt. Was ist dann jetzt mit ihrem Gesicht? Ich vermute eine Entstellung, das würde auch das Bild auf dem Dachboden und die zerstörte Statur dort erklären. Erinnert mich ein bisschen an Phantom der Oper ;-)


    Ah ja, spannend! Ans Phantom der Oper habe ich dabei gar nicht gedacht. Ich hatte eine Szene aus BEAUTY AND THE BEAST im Kopf, die sogenannte "Westwing"-Szene. Gesehen? :-)


    LGr
    Richard