Warum der Kaiser diese Art der Rache wählt, die seinen Eid aufrecht hält: das hat wenig mit Ehrgefühl und alles mit dem entsetzlichen Gesichtsverlust zu den, den die Niederlage und die Gefangenschaft für den chinesischen Kaiser bedeutete. Wenn er Tsorokbai-Temur und dessen Gefolgschaft hätte an Ort und Stelle umbringen lassen - voraussgesetzt, man hätte seinen Befehlen gehorcht, was nicht gegeben war, denn de facto war sein Bruder der amtierende Kaiser -, dann hätte das in den Augen von sowohl Chinesen als auch Mongolen sein zerstörtes Ansehen nicht wieder hergestellt. Es hätte seinen Ruf als Feigling bekräftigt, und Tsorokbai-Temur als ehrenhaften Helden, der in den Tod ging, da stehen lassen.
Durch die öffentliche Demütigung Tsorokbai-Temurs (vor den Augen anderer Mongolen und vor allem vor den Augen von Tsorokbai-Temurs Kind) dagegen, die er selbst übernimmt, steht der Kaiser nun vor den Chinesen als ein kluger Mann dar, der weiß, wie man mit Barbaren fertig wird, und sie lächerlich aussehen läßt. Die Mongolen haben ihr Gesicht verloren (für Chinesen eines der schlimmsten Schicksale), der Kaiser seines wieder gewonnen.