Re: Sprachstil, der Roman war mein erstes (langfristiges, Kurzgeschichten hatte ich schon in der ersten Person geschrieben) Experiment mit einem Ich-Erzähler. Hauptsächlich deswegen, weil es ein Krimi ist, aber auch, weil ich herausfinden wollte, ob ich es kann. (Meine anderen Romane sind alle in der dritten Person geschrieben und daher natürlich nicht nur an eine, oder in diesem Fall zwei, Personen gebunden.) Die größte Herausforderung war dabei, Tom über seine Erzählart und Sprache zu charakterisieren, da ihn ja sonst niemand in einem Perspektiv-Wechsel beschreiben wird.
Beiträge von Tanja Kinkel
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Kein Druckfehler, aber ein Zählfehler. Du hast natürlich recht, was die Nummerierung betrifft!
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Rouge, ja, Kat Ashley gab es wirklich. Sie wurde zu Elizabeths Gouvernante ernannt, als diese etwa drei Jahre alt war, und blieb bis zum Ende ihres Lebens bei ihr. Von dem furchtbaren Fehler, auf den sie anspielt, wirst du noch im Laufe des Buches erfahren. Elizabeth hat sie sehr geliebt; sie sage einmal über Kat: “We are more bound to them that bringeth us up well than to our parents.” (Was bei einer toten Mutter und Heinrich VIII. als Vater kein Wunder ist...)
Daß Amy darauf bestanden hat, jeder solle zum Jahrmarkt gehen, hat mir die entscheidende Idee zu diesem Roman gegeben, aber da er ja ein Krimi sein soll, kann ich nicht verraten, welche.
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Büchersally, nicht nur die höheren Damen, sondern ein großer Teil des adligen Europa war fest davon überzeugt, daß Robin schuldig war. Die junge Maria Stuart faßte die allgemeine Meinung damals zusammen, als sie öffentlich erklärte: "Die Königin von England wird ihren Stallmeister heiraten, der seine Frau getötet hat, um Platz in seinem Bett für sie zu schaffen." (Die Ironie des Schicksals: ihr eigener zweiter Ehemann sollte später von Eheman Nr3 umgebracht werden...)
Robin war tatsächlich nicht nur als Spielzeug bei Hof. Er war Master of the Horse, was normalerweise als "Oberstallmeister" übersetzt wird, aber de facto eher auf "Verkehrsminister" als modernes Äquivalent hinausläuft (d.h. er war für das Transportwesen verantwortlich). Außerdem war er Mitglied des Kronrats. Weil da Protokoll geführt wurde, weiß man heute, daß die einzigen beiden Kronratsmitglieder, die über die Jahrzehnte öfter als er zu Sitzungen aufkreuzten, William Cecil and Elizabeths Vetter Sir Francis Knollys waren. (D.h. es handelte sich nicht nur um ein nettes Ehrenamt ohne Arbeit, ganz im Gegenteil.)
Die Schmerzen in Amys Brust haben später Historiker dazu veranlaßt, zu spekulieren, ob sie Brustkrebs hatte. Wir werden es natürlich nie wissen.
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Patricia, die Dudleys in Frankreich sind eine Erinnerung von Tom Blount, nicht eine "Gegenwarts"-Szene. Das also etwas, das sich vor dem Beginn des Romans ereignet hat, und an das er sich erinnert, während er über sein Verhältnis zu Robin Dudley nachgrübelt.
Bibliocat, Heinrich VIII war toll darin, den Fehler immer bei allen außer sich selbst zu suchen. Wenn er keine lebenden Söhne bekommt, ist es der Fehler seiner Frau. Wenn er seine Frau nicht mehr liebt, ist es ebenfalls der Fehler seiner Frau (und sie hat ihn natürlich mit List und Tücke zur Ehe gezwungen). Wenn er keine Annullierung bekommt, ist es Kardinal Wolseys Fehler. Wenn seine Frau eine Fehlgeburt hat, ist es ihr Fehler. Wenn er Anna von Kleve nicht mag, ist es Cromwells Fehler. Wenn er schließlich bedauert, daß er Wolsey verbannt hat und Cromwell hat hinrichten lassen, dann ist es der Fehler des Kronrats. Und so weiter, und so fort.
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Büchersally, re: das Testament von Heinrich VIII.: das war schon deswegen ein einziger Kopfschmerz, weil er zwar Mary und Elizabeth beide wieder in die Thronfolge einsetzte, im Fall eines Todes von Edward ohne Kinder, aber sie NICHT wieder legitimierte. D.h. sie waren, soweit es das Testament betraf, beide unehelich. Normalerweise durften Bastarde nicht auf den Thron. (Grosse Ausnahme der englischen Geschichte: Wilhelm der Eroberer.) Aber Heinrich hatte ja nicht nur seine Ehe mit Katharina von Aragon für ungültig erklären lassen, sondern auch die mit Anne Boleyn, kurz, ehe er sie hinrichtete. Zuzugeben, dass eines von beiden oder gar beides Unrecht war? Nicht Heinrich VIII. Sein Testament ignorierte, d.h.klammerte bewusst aus, alle Nachkommen seiner älteren Schwester Margaret, die mit dem schottischen König verheiratet gewesen war, und ging direkt von Elizabeth zu den Grey-Schwestern, den Enkelinnen seiner jüngeren Schwester Mary, über, unter Ausklammerung der höchst lebendigen und immer noch erst Mitte 30 seienden Mutter dieser Mädchen, und Tochter von Mary, nämlich Frances Grey. Warum Heinrich die Nachkommen seiner Schwester Margaret ausklammerte, war klar - die momentane Kandidatin wäre dann nämlich Margarets Enkelin, die kleine Maria Stuart gewesen, zum Zeitpunkt von Heinrichs Tod am französischen Hof als Gattin des Thronfolgers aufwachsend. Ihr Mann wäre dann König von Frankreich und England gewesen, und das war für Heinrich eine unerträgliche Vorstellung. Aber warum er Frances zugunsten ihrer Töchter (und Söhne, sollte sie noch welche kriegen, was bei ihrem Alter durchaus noch drin war) übersprang, weiss niemand. Wie auch immer, nicht nur änderte Edward dieses Testament (d.h. Ausklammerung seiner Schwestern), sondern Elizabeth tat es viel später auch, dadurch, dass sie die Nachkommen von Margaret, die Stuarts, wieder einsetzte (es folgte ihr ja auch Margarets Urenkel, Maria Stuarts Sohn auf den Thron), und die überlebenden Grey-Schwestern dagegen (und deren Nachkommen) überging. Mit einem Wort: ja, das Testament konnte geändert werden, aber ob die Änderungen vom nächsten Herrscher respektiert wurden, hing von der Stärke und Schwäche der jeweiligen Parteien ab. Elizabeth war Realistin. Maria Stuarts Sohn James hatte eine Armee und war schon König von Schottland. Jane Greys jüngere Schwestern hatten einmal im englischen Adel und einmal einen Bürger geheiratet, beides heimlich und deswegen umstritten legal. Ihre Kinder hätten sich unmöglich gegen James halten können.
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Rouge, es war unter anderem auch eine Platzfrage - es gab schlicht und einfach nicht genügend Zimmer für all die adligen Familien - die ja jeweils noch ihre Dienstboten hatten - bei Hof. Oft genug teilten Hofdamen miteinander die Betten. Aber andererseits, apropos Hofdamen: wenn sowohl der Mann als auch die Frau in königlichen Diensten standen, dann waren beide bei Hofe. Z.B: beide von Robin Dudleys Schwestern waren Elizabeths Hofdamen, deren Ehemänner gehörten ebenfalls zum Hofstaat. Desgleichen die Ehefrau von Ambrose Dudley, Roberts älterem Bruder. Genau deswegen fällt es schwer, die Abwesenheit von Amy nicht darauf zurückzuführen, daß Elizabeth sie nicht bei Hof haben wollte - sie war die einzige Dudley, die nicht Mitglied des Hofstaats wurde, als Elizabeth auf den Thron kam.
(Gegenargument: William Cecils Ehefrau Mildred, die später auch im Roman vorkommt, war zu keinem Zeitpunkt jemals Mitglied des Hofstaats, und Cecil war der mächtigste Mann in Elizabeths Kronrat, so lange er lebte. Seine Ehe war ausgesprochen harmonisch. Abwesende Ehefrauen waren also nicht immer ein Argument dafür, daß der Haussegen der Königin wegen schief hing.)
Büchersally, als die Jane Grey/Guildford Dudley Ehe zustande kam, da geschah das natürlich mit dem Wissen (von Seiten sowohl der Dudleys als auch der Greys), daß Jane Edward VI. beerben würde, aber worauf ich hinauswollte, war, daß John Dudley das erst relativ kurz vor Edwards Tod überhaupt als Möglichkeit in Betracht gezogen haben kann, weil er a) seine älteren Söhne vorher alle verheiratet hatte, statt sie als Kandidaten für eine Frau aus königlichem Blut freizuhalten, und b) drauf und dran war, Guildford ebenfalls zu verheiraten (mit Margaret Clilfford), als es offensichtlich wurde, daß Edward nicht nur krank, sondern todkrank war. Nun ist es eine immer noch offene Frage, ob Edwards Testament - das Mary und Elizabeth ausschließt und direkt zu Jane als Erbin übergeht - von John Dudley diktiert wurde oder auf Edward selbst zurückgeht. Was lange übersehen wurde, ist, daß es die Greys weit mehr als die Dudleys begünstigt. Wenn Jane und Guildford nur Töchter gehabt hätten, dann wäre Janes Schwester Katherine die nächste Königin geworden. Wenn Guildford vor Jane gestorben wäre, dann sah das Testament eine weitere Ehe ihrerseits vor; wenn Jane vor Guildford sterben würden, dann hätte Guildford umgehend alle Privilegien als ihr Gatte verloren. Das klingt eigentlich nicht nach einem Dudley-Diktat.
Noch ein Link zu einem Essay über die Hintergründe des schlechten Rufs der Dudleys:
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Findus, "Robin" ist im Englischen eine familiäre Form von "Robert". Man weiß, daß Freunde und Familienangehörige sie für R. Dudley benutzt haben.
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Christabel, gerne geschehen. Wenn Du Englisch liest, dann ist hier noch ein nettes und informatives Link:
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Christabel, die Dudleys hatten lange schlechte Presse, was natürlich auch damit zusammehing, daß es einer von ihnen jahrzehntelang bis fast an die Spitze schaffte. Aber dieser Tage sehen das Historiker sehr viel differenzierter. (Bis hin zum extremen Dudleys-Fan Derek Wilson, der meinte, wenn man sich die drei Generationen Dudleys & Tudors objektiv anschaue, dann seien es nicht etwa die Dudleys, die als Parasiten wegkämen.) John Dudley, dem Herzog von Northumberland, wurde lange die alleinige Verantwortung für den Sturz und Tod des Herzogs von Somerset, den Ausschluß von Mary & Elizabeth von der Thronfolge und das Testament Edwards VI., die Ehe zwischen Jane Grey und Guildford Dudley und damit auch dem Tod der ersteren gegeben, und unterstellt, daß er von Anfang an plante, seine Kinder auf den Thron zu bringen. Heute nicht mehr, nicht zuletzt, weil die Jane Grey/Guildford Dudley-Ehe extrem kurzfristig zustande kam - noch kurz vorher wurden Verhandlungen geführt, um Guildford Dudley mit Margaret Clifford zu verheiraten, und die älteren Dudley-Söhne waren alle schon verheiratet, samt und sonders mit Frauen ohne jedes königliche Blut. John Dudley war aber jahrelang (nach dem Sturz von Somerset) de facto einflußreichster Mann von England; er hätte andere Arrangements treffen können. Man geht heute davon aus, daß er erst sehr spät erkannte, daß Edward VI. todkrank war und nicht überleben würde, und dann in Panik geriet, denn was eine Königin Mary auf dem Thron für ihn als Vertreter der protestantischen Linie bedeutete, konnte er sich ausrechnen. Die Historikerin Susan Bidgen schrieb, daß John Dudley wahrscheinlich heute als einer der besten "Premierminister" (den Titel gab es damals noch nicht, aber das war im Prinzip sein Job) gelten würde, hätte Edward überlebt.
Was nie umstritten war: der enge Familienzusammehalt der Dudleys. Tom Blounts Cousine Jane kämpfte in der Tat leidenschaftlich (und vergeblich, im Fall ihres Mannes) darum, ihren Gatten und ihre Söhne zu retten. Es sind ein paar sehr rührende Briefe von ihr überliefert. Diejenigen der Geschwister Dudley, die es bis zu Elisabeths Regierungszeit schafften, hingen um so fester an einander. Und es war durchaus nicht so, daß sie nur von Roberts "Draht" zu der Königin profitierten. Roberts Schwester Mary Sidney (in meinem Roman "Mall", weil es schon so viele andere Marys gibt) pflegte Elizabeth, als diese die Pocken bekam, steckte sich selbst dabei an, und überlebte zwar, war aber fürs Leben entstellt. (Ihr Sohn Philip ist so ziemlich das einzige Familienmitglied, das nie ein schlechtes Image selbst bei Dudley-Hassern hatte, sondern als Ritter ohne Fehl und Tadel galt, auch, weil er jung starb und keine Fehler machen konnte - aber eine der Dinge, die er vorher tat, war, eine leidenschaftliche Verteidigungsschrift über seinen Onkel zu schreiben, als wieder mal eine Anti-Leicester-Schrift herauskam, und zu betonen, er fühle sich selbst als Dudley und sehe das als eine Ehre, nicht als Schmach.)
Guildford Dudley wird in Romanen über Jane Grey gerne als trunkener Teenager-Brutalo hingestellt, aber Susan Higginbottom weist darauf hin, daß es dafür keine zeitgenössische Bezeugung gibt. Was dagegen überliefert ist, ist sein Brief an Jane Greys Vater, nachdem dieser den Tod von Jane und Guildford so gut wie gesichert hatte. Hintergrund: nachdem Mary Tudor an die Macht kam, wurden Jane sowie John Dudley und alle seine Söhne gegangengesetzt, jedoch nicht Jane Greys Vater Henry, auch, weil Janes Mutter Frances eine enge Freundin von Mary war und erfolgreich alle Schuld an dem Ausschluß Marys und der Krönung Janes auf die Dudleys abwälzen konnte. Daß John Dudley hingerichtet wurde, war nie eine Frage, aber man ging davon aus, daß Jane und Guildford wegen ihrer großen Jugend mit ein paar Jahren im Tower davon kommen könnten... bis Henry Grey sich an dem ersten Aufstand gegen Mary beteiligte und damit das Todesurteil seiner Tochter und seines Schwiegersohnes unterschrieb. Auch sein eigenes, versteht sich. Nun könnte man in dieser Situation verstehen, wenn Guildford seinem Schwiegervater die Pest an den Hals gewünscht hätte. Aber stattdessen schrieb er ihm sogar eine Art Trust- und Mutbrief. (Und zeigte bei seiner eigenen Hinrichtung auch Würde und Haltung.) Nun heißt das nicht, daß Guildford ein Engel war, aber es stellt sein Romanimage als bestenfalls eitler und dummer, schlimmstenfalls brutaler jugendlicher Rüffel schon sehr in Frage. (Wer angesichts des eigenen nahen Todes noch jemand anderen trösten kann, ist normalerweise kein Ausbund an Unausstehlichkeit.)
Wohlgemerkt - ich denke nicht, daß die Dudleys nicht ehrgeizig gewesen wären. Zweifellos. Aus Zufall schafft es keiner nach oben, vor allem nicht an einem Tudor-Hof, wo alle andere ebenfalls ein Stück vom Kuchen wollen. Aber ich denke, sie waren wie die meisten Menschen komplex, mit Stärken und Schwächen, und hatten den meisten mächtigen Familien zumindest eines voraus: kontinuierliche Solidarität untereinander, statt auch gegeneinander zu intrigieren.
Noch ein letztes Wort zur Dudley-Vorgeschichte: der erste Dudley, der prominent wurde, war Edmund Dudley (Vater von John, Großvater von Robert), seines Zeichens einer der talentiertesten Steuereintreiber des ersten Tudor-Königs, Henry VII. Deswegen natürlich entsprechend verhaßt. Als Henry VII. starb und sein Sohn Henry VIII. auf den Thron kam, mit achtzehn, ließ er Edmund Dudley hinrichten, was eine sehr populäre Geste war, und den jungen Henry umgehend beliebt machte. Kaum jemand dachte daran, daß es ein Justizmord war, denn Edmund Dudley hatte absolut keinen Verrat begangen. Ihm war von Henry VII. befohlen worden, Geld einzutreiben, und genau das hatte er getan. Erst Jahre später, als Henry VIII. auf den Geschmack gekommen war, Frauen und Minister hinrichten zu lassen, wenn sie ihm nicht mehr paßten, überlegten sich ein paar Zeitgenossen mit längerem Gedächtnis, ob die Hinrichtung von Edmund Dudley vielleicht doch kein Anlaß zum Feiern und mehr ein warnender Hinweis auf den Charakter des neuen Königs gewesen war...
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Büchersally, ist der Stammbaum-Tippfehler denn immer noch nicht ausgebessert? Das ist doch zum Verrücktwerden. Es soll natürlich 1569 heißen, nicht 1559, und das habe ich dem Verlag gleich gesagt, als ich mein Belegexemplar hatte. Danach bin ich davon ausgegangen, daß es geändert wurde.
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Lumos, ja, Frobisher ist erfunden. Das Schicksal der meisten Personen kann man googlen oder nachschlagen. Ich brauchte auch jemanden, von dem kein Leser vorher etwas wissen kann. Und natürlich eine Kontrastfigur zum Ich-Erzähler!
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Büchersally: die Bevölkerung Englands hatte es schwer, seit Heinrich VIII. unbedingt seine erste Ehe annullieren wollte. Noch ehe eines seiner Kinder auf dem Thron kam, war es bereitws so, daß die königliche Meinung von heute die Ketzerei von morgen sein konnte, und wehe, man hatte nicht rechtzeitig die Seiten gewechselt, was die einflußreichen Herren bei Hof betraf, wenn die ihren Einfluß verloren...
"Diese ständigen Arrangements um einen Bewerber an ihrer Seite müssen doch nervenzehrend gewesen sein"
Ohne etwas vorwegnehmen zu wollen, nur rein historisch gesprochen: sie waren aber auch diplomatisch ungeheuer wertvoll. So lange die ausländischen Königshäuser die Hoffnung hatten, sich den englischen Thron "erheiraten" zu können, so lange planten sie keine Invasionen. So lange der einheimische Adel genau das gleiche hoffte, so lange gab's weniger Verschwörungen. Die Heirat von Mary und Philip (II, von Spanien) hatte der jungen Elisabeth gerade vor Augen geführt, wie eine Ehe mit einem ausländischen Prinzen einem ungeheuer schaden kann - Mary war zu Beginn ihrer Regierungszeit ungeheuer beliebt beim Volk, hatte alle Sympathien für sich, und als sie starb, war sie verhaßt. Die Ehe mit Philip hatte wesentlich dazu beigetragen. Und obendrein hatte diese Ehe dem ohnehin schon maroden englischen Staat Geld und Soldaten gekostet.
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Hallo an alle Eulen! Das ist die erste Leserunde zu einem "alten" Buch, die ich begleite, und ich bin gespannt, ob es Unterschiede zu meinen früheren Leserunden gibt.
"Im Schatten der Königin" hat eine ziemlich lange Hintergrundsgeschichte - vor vielen Jahren, als ich Anfang zwanzig war, wollte ich einen biographischen Roman über Elisabeth I. schreiben. Dann fiel mir der Roman "Legacy" von Susan Kay in die Finger (die deutsche Übersetzung heißt "Die Königin", aber sie ist zum Teil sinnentstellend gekürzt, was ich dem deutschen Verlag nie verziehen habe), der sehr gut war, genau das sagte, was ich auch sagen wollte...und das Aus für meine Elisabeth-Pläne bedeutete. Ein paar Jahre später gab ich einer anderen Romanfigur, Carla in "Unter dem Zwillingsstern", ein paar biographische Details Elisabeths, aber mehr, dachte ich, ist nicht möglich.
Wieder Jahre - viele Jahre - später wuchs in mir der Wunsch, mich an einem Krimi zu versuchen, einem klassichen Whodunit. Und da kam mir der Einfall zu diesem Roman: der immer noch unaufgeklärte Tod von Amy Robsart, über den Jahrhunderte lang heftig gestritten wurde, als der Fall, und Tom Blount, den Robert Dudley seinerzeit tatsächlich losschickte, als Detektiv. Neben dem Krimi-Aspekt waren diese wenigen Wochen unmittelbar nach dem Tod von Amy jedoch auch die Zeit, in der sich für Elisabeths weiteres Leben und Regierung entscheidende Weichen stellten, und davon konnte jemand wie Tom Blount natürlich nichts mitbekommen. Also wußte ich, daß ich noch eine zweite Perspektive brauchte, und entschied mich für Kat Ashley, damals wohl die Frau, die der Königin am nächsten Stand. Das Resultat lest ihr nun!
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Liebe Eulen, nun haben die Nominierungen für den Lovelybooks-Leserpreis 2014 begonnen, und ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn es "Manduchai" schaffen würde. Abstimmen könnt Ihr hier:
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Nightflower, ob es dieses Siegel je gegeben hat, ist umstritten, aber ich habe im Britischen Museum eines gefunden, das etwa so aussieht, wie ich es mir denke:
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Ich freue mich so sehr, daß auch diejenigen von Euch, die ein langsameres Lesetempo vorlegten, bis zum Schluß mitlasen und hier ihre Reaktionen beschreiben. Noch einmal: danke an alle fürs Mitmachen, und dafür, daß Ihr "Manduchai" (und Manduchai, Wan, Ma Jing, Önbolod und Batu Möngke...) eine Chance gegeben habt!
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Herr Palomar, danke, daß du zu der Prässentation gekommen bist! Ja, ich gehe gerne auf Buchmessen. Deswegen bin ich auch in Jahren in Frankfurt, in denen ich kein neues Buch herausbringe, und bin in "offiziellen" Jahren nicht nur an den Tagen dort, an denen ich Termine habe, sondern die ganze Woche über. Abgesehen von allem anderen: so viele Bücher zusammen finden sich nirgendwo sonst auf der Welt. Außerdem kann man oft interessante Vorträge/Autoren hören, oder Leute treffen, die man sonst das ganze Jahr über nicht sieht. Und als Autorin ist es eine zusätzliche Chance, Lesern zu begegnen. Man bekommt eine sehr positive Energie zurück, finde ich.
Nur auf eine Begleiterscheinung der Messe könnte ich verzichten: den Messeschnupfen. Er hat mich dieses Jahr wieder erwischt, und ich hatte so gehofft, einmal würde ich entkommen...hatschi!
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Lesebiene, wie immer bei noch nicht geschriebenen Romanen kann ich meine Pläne nicht verraten! Das war letztes Jahr bei "Verführung" nur deswegen anders, weil ich zu dem Zeitpunkt der Leserunde für "Verführung" die Rohfassung des Manuskripts für "Manduchai" schon fertig hatte. So lange ich aber noch nicht so weit bin, so lautet mein persönlicher Aberglaube, darf ich nicht über ungeschriebene Romane sprechen!
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Nun, es waren immer noch Handelskarawanen unterwegs, denen sie sich anschließen konnten, Lesebiene.