Patricia, das Verhältnis Amy-Tom Blount dauerte zwar nicht lange, aber ich ging beim Schreiben davon aus, daß sie mehr als einmal Sex hatten. Was Amys Schlußfolgerung betrifft, keine Kinder bekommen zu können: sie war ohnehin in einem desperaten Zustand, und hatte eben gehofft, daß es an Robin gelegen haben könnte, daß sie bisher keine Kinder hatte.
Nebenbemerkung hier: aus der historischen Rückschau ist man immer klüger - wir Nachgeborenen wissen natürlich, daß Robert Dudley in der Lage war, Kinder zu zeugen. (Er hatte später sowohl einen unehelichen Sohn als auch einen aus seiner zweiten Ehe, der jedoch noch als Kleinkind starb.) Aber die handelnden Figuren können das - noch - nicht wissen. Wenn ein Paar keine Kinder bekam, gab man zwar leider automatisch vorzugsweise den Frauen die Schuld (siehe: Heinrich VIII.), doch es war den Leuten natürlich auch schon klar, daß es manchmal am Mann liegen konnte. Amy hatte gleich mehrere Gründe, auf ein Kind zu hoffen: wenn sie schwanger geworden wäre, dann hätte es eine Annullierung/Scheidung der Ehe mehr als unwahrscheinlich gemacht - Robin war, wie die meisten Männer seiner Zeit, dazu erzogen, auf Erben seines Namens höchsten Wert zu legen. (Er kam außerdem sehr gut mit Kindern aus, wie sich später zeigen sollte - seine Nichten und Neffen vergötterten ihn - aber das stand noch in der Zukunft.) Außerdem hätte ihr ein Kind einen Vorzug vor der Königin verschafft, etwas, das Elizabeth ohne Ehe nie haben durfte. Und es hätte für sie einen neuen Lebensinhalt bedeutet.
Daß ihr Seitensprung nicht in einem Kind resultierte - und sie wußte ja, daß Tom bereits Söhne hatte, also konnte es nicht an ihm liegen - machte diese Träume zunichte. Wenn sonst in ihrem Leben alles zum Besten gestanden wäre, dann wäre das durchaus zu verkraften gewesen, aber dem war nicht so.
Ich möchte mich auch bei allen Teilnehmern - bisherigen und späteren Postern - für das Leben meines elisabethanischen Krimis bedanken. Es war schön, noch einmal in diese Welt zurückkehren zu können.