Ich wäre auch neugierig auf eine Rezension, da ich von dem Roman noch nicht gehört habe.
Beiträge von Tanja Kinkel
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Tannhäuser kommt ganz gewiß nicht vor. Was jedoch mittelalterliche Dichtung, die nicht von Walther stammt, betrifft: das Nibelungenlied (und dessen Verfasser) spielen eine wichtige Rolle.
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Tabea, den Starstich hat man sogar schon bei den Babyloniern ausgeführt; etwas mehr findest du hier. Die Erfolgsquote war allerdings dank der vorhandenen Instrumente und hygienischen Verhältnisse nicht sehr hoch; sehr oft hatte so ein Eingriff fatale Folgen.
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Für die Verläßlichkeit würde ich die Hand nicht ins Feuer legen, also probiert bitte selbst keine Zitronen aus.
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:knuddel. Ich danke Euch auch, daß Ihr dem Roman eine Chance gegeben habt, für Eure Ausdauer und den Enthusiasmus. Von so einer Aufnahme für seine Figuren und Themen träumt man als Autorin.
...Übrigens sind mir gerade neue Lesungsanfragen fürs Frühjahr ins Haus gewandert: Thalia Erlangen und Thalia Bonn, falls ein paar dort aus der Gegend sind und ihr Exemplar gerne signiert haben möchten. Es wäre mir eine Freude.
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Nightflower, nein, sind sie nicht. "Die Puppenspieler" und "Unter dem Zwillingsstern" spielen teilweise in deutschsprachigen Bereichen, aber sonst kein einziger. Frankreich, England, Italien, Ägypten, Spanien und die USA sind die anderen Handlungsorte. Kurze Inhaltsbeschreibungen zu allen findest du auf meiner Website, www.tanja-kinkel.de
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Ich finde es sehr interessant, wie unterschiedlich Ihr auf die Lügen Walthers und Judiths reagiert. In der ersten Manuskriptfassung gab es nur die Lüge von Walther, aber beim Überarbeiten dachte ich mir, daß dadurch ein zu großes Ungleichgewicht zwischen den beiden entsteht, und fügte alle relevanten Passagen über Judiths eigene Lüge ein, so daß die beiden sich alle beide etwas zu vergeben haben.
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Ypsele und Tabea: jeder hat sein eigenes Lesetempo, und ich freue mich übef jeden Kommentar!
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Beowulf: ja, das stimmt. Ich warte immer darauf, daß mir irgendwann deswegen völligen Mangel an Realismus vorwirft und ich den Betreffenden dann auf die Historie verweisen kann.
Bibliocat, Marita und Lumos: auch Euch ganz herzlichen Dank für das enthusiastische Lesen und Kommentare schreiben!
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Rosenstolz: ja, das war in dieser Zeit noch üblich.
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Zwischendurch muß ich mal erwähnen, wie sehr es mich freut, a) daß Gilles euch allen so sympathisch geworden ist, und b) daß ein so historisches Ereignis wie Philipps Tod trotzdem für euch alle spannend war. Genau darauf hofft man als Autorin!
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All die enthusiastische Reaktion macht mich natürlich sehr glücklich, und in paradoxer Weise auch eure Trauer um Beatrix und Irene. Es war mir so wichtig, daß die beiden mehr als abstrakte historische Figuren für die LeserInnen werden. Ist natürlich bei jeder Figur in jedem Roman ein Anliegen, aber Irene und ihre Töchter werden so häufig übersehen, wenn von den Staufern die Rede ist.
Jutta als Judiths und Walthers Verbündete war mir auch sehr wichtig, weil ich wenige Klischees weniger mag als das von der "Rivalin" der Heldin in Liebesdingen, die nur als negative Haßfigur dargestellt wird. Daher freut es mich sehr, daß sie bei euch gut angekommen ist!
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Melodien aus Walthers Lebzeiten sind uns leider nicht erhalten, wohl aber Vertonungen aus dem 15. und 16. Jahrhundert, also gut zweihundert Jahre später. Inzwischen haben sich auch modernere Musiker an die Texte gemacht.
Alte Walther-Vertonung, mit mittelhochdeutschem Originaltext
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Nightflower, was Stefan betrifft, so lohnt es sich, daran zu denken, daß Töchter/Nichten/andere weibliche Verwandte den größten Teil der Menschheitsgeschichte lang als Faustpfänder behandelt wurden, um Bündnisse zu schließen, Handelsvorteile zu erreichen, oder einfach im Dorf eine bessere Stellung zu bekommen, je nach eigenem Stand. Das macht Stefan zwar zu keinem netten Menschen, aber er verhält sich den Maßstäben seiner Zeit gemäß durchaus logisch.
Innozenz III war von 1198 bis 1216 Papst und gilt heute als der unbestritten mächtigste Papst des Mittelalters, wenn nicht der Geschichte überhaupt. Mehr über ihn hier.
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Wuermchen, wie Beowulf sagt, wurde man für Mord ganz anders bestraft, wenn man nicht der Neffe des Reichshofmarschalls war. Und in Wien sind die Nicht-Kreuzritter, die Salomon und seinen Haushalt umbrachten - was ja ein historischer, nicht von mir erfundener Vorfall war - gehenkt worden. Leider gab es eben nicht ein Recht für alle.
Ottifanta, ich hatte mir im Vorfeld des Romans überlegt, ob ich Süßkind von Trimberg zu Walthers Sohn mache, aber dann beschlossen, es sein zu lassen, u.a. weil der Roman bereits 1212 endet, aber auch, weil es mehr wie eine Fußnote/ein Gag als wie eine echte Romanentwicklung gewirkt hätte. Außerdem entschied ich mich nach der Sichtung von mittelalterlichen Empfängnisverhütungsmethoden, daß Judith unfruchtbar ist.
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Ich kann dem Link nicht entnehmen, ob das Huckers Katalog zur Otto-Ausstellung oder seine Biographie ist, aber diejenige, die ich meine, ist 2003 bei Insel erschienen. Übrigens hatte ich sie auch aus der Biobliothek; die Staatsbibliothek München hat mir schon so manche Ausgabe erspart...
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Lumos, über Fäden habe ich nichts gefunden, aber ja, die Kohlblätter und Zitronenschalen wurden hinterher wieder herausgeholt.
Bei erotischen Szenen verlasse ich mich generall mehr auf die Fantasie der Leser. Meiner Meinung nach ist es sehr leicht, statt erotisch unfreiwillig komisch zu werden und Sex wie gymnastischen Leistungssport zu beschreiben, wenn man zu sehr ins Detail geht.
Weißt du noch, wie die Stadtführerin hieß?
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Beowulf: das kommt darauf an, welche Geschichte man erzählt. Wenn Otto meine Hauptfigur wäre, oder Friedrich, dann wäre Bouvines ein besserer Schlußpunkt gewesen. Aber meine Hauptfiguren sind Walther und Judith, für die an diesem Punkt, als sie wieder zueinander gefunden und es geschafft haben, entscheidend in das Spiel der Mächtigen einzugreifen und den Sturz eines Kaisers sowie den Aufstieg eines Neuen in die Wege zu leiten, ein Abschnitt ihres Lebens zuende geht und ein neuer beginnt.
Otto-Biographien: die neueste und ausführlichste ist die von Bernd Ulrich Hucker. Da auch ich eher staufisch gesinnt bin, geht er mir natürlich viel zu gnädig mit Otto um (solche Episoden wie die vergewaltigte Bürgermeistersgattin werden halt mit einem Achselzucken kurz erwähnt), aber es ist ein informatives Buch, das eine interessante Gegenperspektive zu den diversen Staufer-Biographien offeriert.
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Beowulf, du irrst. Die Bezeichnung "Pfaffenkönig" wurde von Parteigängern Ottos für Friedrich gebraucht. (Die von mir in der Bibliographie aufgelistete Otto-Biographie geht ziemlich ausführlich auf diesen Punkt ein.)
Was den Tod von Beatrix betrifft: aktenkundig ist, daß sie minimal zwei Wochen, maximal 21 Tage nach dem Vollzug der Ehe starb, nachdem sie vorher völlig gesund war.e Selbst pro-Otto-Biographen können nicht umhin, da einen Zusammenhang zu erkennen.
Ich verwende in der "Löwin" durchwegs die Namensform "Alienor", also verwechselt du den Roman vielleicht mit einem anderen. (Nur der Rückumschlagtext verwendet "Eleonore".)
Die heilige Elisabeth: als Kleinkind?
Freut mich, daß dir die "Nachtigall" gefallen hat.
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Beowulf, weil 1212 der ideale Zeitpunkt war, um aufzuhören; danach hätten sich sowohl für Walther und Judith als auch auf der historischen Schiene die Dinge wiederholt.