Ich bin nun auch fertig mit dem Buch.
In dem letzten Teil fand ich das Wiederfinden Farids auch etwas zu problemlos. Da dachte ich mir dann auch, na wenn das so einfach war, dann hätte Farid ja auch mal nach Arub suchen können. Die Überfahrt Spanien/Marokko scheint ja ebenfalls kein Problem zu sein.
Gut fand ich die Beschreibung, wie unterschiedlich Fatima und Tarek auf Marokko reagieren. Fatima, als halbe Europäerin, hat gar keine Schwierigkeiten sich in die neue Lebensweise einzufinden und Tarek, als Tuareg, kommt so gar nicht damit klar. Warum das so ist, ist klar, aber die Umkehrung des eigentlichen Hintergrunds und der gewohnten Lebensweise bei Fatima und Tarek fand ich interessant.
Die Dattel, die Tarek erhält: Kann man sie als ein Symbol für Tareks neues Leben verstehen. Zunächst läßt er sie eingepackt und nimmt sie nicht an, aber dann kann er sich doch überwinden und ißt sie? Und Fatima ißt ihre Datteln sofort mit Begeisterung und will mehr.
Fazit: Liest sich einfach so runter, schöne Sprache, spannend.
Interessant fand ich die eingeflochetenen philosophischen Diskussionen zwischen Arub und Loaysa anhand des damaligen Weltgeschehens. Dadurch wird die Geschichte nicht zu einem schwülstigen, kitschigen Liebesroman (was ich anhand des Covers im Vorhinein schon fast befürchtet hatte).
Was ich nicht so schön fand und was leider öfter passiert und auch von einigen anderen Teilnehmern der Leserunde anscheinend so empfunden wurde: die Stellen, an denen etwas angedeutet wird und man gespannt auf mehr ist, und dann verläuft das im Sande (z.B. Gabriels letzte Worte, Namias Geschichte). Da wird Spannung und Neugier erzeugt, dann aber nicht befriedigt. Das ist enttäuschend.
Aufgrund des Titels hatte ich ursprünglich einen größeren Teil der Handlung in Marokko spielend erwartet. Titel und Cover hatten bei mir Assoziationen auf etwas Anderes geweckt; aber das, was dann kam, hat mich in keinster Weise enttäuscht, nur überrascht.
Sicher werden "Der Katalane" und "Der Wüstensohn" bald auch zu meinem Lesestoff gehören.