Beiträge von Rianonn

    Sue, Eugene - Die Geheimnisse von Paris


    Der Autor



    Eugène Sue wurde am 10. Dezember 1804 in Paris geboren und wuchs als Sohn eines wohlhabenden Aztes auf. Er verließ mit 16 vorzeitig das Gymnasium. 1823 nahm er als Hilfschirurg am Spanienfeldzug der französischen Armee teil.
    1828 zurück in Paris interessierte Sue sich für Malerei, betätigte sich aber auch als Journalist mit Artikeln für die Zeitschrift La Mode.
    1830 erbte er von seinem Vater ein Vermögen und begann ein Dandy-Leben in besten Pariser Kreisen. Nachdem er 1838 das väterliche Erbe fast aufgebraucht hatte, machte er das Schriftstellern zum Beruf.
    1841 erlebte er eine Art Bekehrung vom unpolitischen Dandy zum engagierten Sozialisten, der sich für die Probleme des mit der Industrialisierung rasch wachsenden Pariser Proletariats zu interessieren begann und dieses Interesse literarisch umzusetzen versuchte.
    1843 schrieb er seinen Roman "Die Geheimnisse von Paris", dessen Fortsetzungen täglich in einer Tagezeitung erschien; deshalb kann man Sue als den Erfinder des Feuilletionsromans bezeichnen. Der Roman machte ihn schlagartig berühmt.
    Nach dem Staatsstreich von Louis-Napoléon Bonaparte 1851 wurde er kurz verhaftet und emigrierte ins Savoyen, wo er am 8. August 1857 in Annecy starb.


    Das Buch


    Hauptfigur des Romans ist der Großherzog Rudolf von Gerolstein, der ingoknito in der Altstadt von Paris lebt. Dort tritt er als Beschützer der Armen auf, wobei er offensichtlich nicht nur über Bärenkräfte, sondern auch über einen außergewöhnlichen Verstand verfügt.
    Das Buch beginnt mit einer Begegnung zwischen Rudolf und einer zwielichtigen Person mit Namen "Tschurimann". Rudolf besiegt natürlich diesen Mann, man freundet sich an und beschließt, die neue Freundschaft in einer Kneipe zu feiern. In dieser Kneipe begegnen sie einem wunderschönen Mädchen namens "Marienblume". Das Mädchen wird später von einem Gaunerpaar mit den Namen "Schulmeister" und "Eule" belästigt.
    Rudolf überwältigt den bärenstarken "Schulmeister" und läßt sich scheinbar auf ein Gaunerstück mit ihm ein. Doch das Haus, in das Rudolf den Schulmeister lockt, gehört ihm selbst und läßt ihn gefangennehmen. Im folgenden Verhör versucht Rudolf herauszufinden, wohin der Schulmeister seinen eigenen Sohn verschleppt hat. Da der Schulmeister Angst vor der Strafe hat, gesteht er, seinen eigenen Sohn Verbrechern zur Erziehung übergeben zu haben, er wisse im Augenblick aber nicht, wo sein Sohn sich jetzt befinde. Rudolf läßt den Schulmeister bestrafen, indem er ihn blenden läßt.
    Im weiteren Verlauf der Geschichte wird geschildert, warum Rudolf seine Heimat verließ.
    Das Mädchen Marienblume, jetzt Marie genannt, wird von Rudolf auf´s Land zu einer Madame Georges gebracht, die gleichzeitig die verlassene Ehefrau des Schulmeisters ist. Der Schulmeister, sein richtiger Name ist Anselm Duresnel, entstammt eigentlich einer reichen Familie. Doch er verspielte nicht nur sein eigenes Vermögen, sondern auch das seiner Frau. Völlig mittellos, verließ er sie und wurde kriminell, indem er Wechsel und Schriftstücke fälschte. Dafür kam er ins Bagno, brach aus, verübte mehrere Morde, wusch sich sein Gesicht mit Vitriol und tauchte anschließend in der Altstadt von Paris, der Cite, unter.
    Marie lebt eine Weile bei Madame Georges, wird aber auf dem benachbarten Gutshof einer Freundin von einer Milchverkäuferin aus der Cite wiedererkannt.
    In der Zwischenzeit verkehrt Rudolf immer wieder in Adelskreisen, um die Mutter seines unhehelichen Kindes, welche seinerzeit mit dem Kind nach Paris floh, wiederzufinden.
    Doch die Mutter hatte seinerzeit ihre Tochter an eine Straßenverkäuferin "Eule" verkauft, die das Kind mißhandelte. Das Kind floh später, wuchs in einem Heim auf und landete später auf den Straßen der Altstadt. Dort verdiente sie ihr Geld als Sängerin in einer Kneipe und als Prostituierte.
    Aber jetzt hat die Mutter, selbst eine Adlige, erfahren, dass Rudolf sie und das Kind sucht. Sie läßt die "Eule" ausfindig machen und gibt ihr den Auftrag, Marie zu suchen, zu entführen und ihr zu übergeben.
    Marie, die sich seit dem Wiedererkennen schuldig und schlecht fühlt, sucht oft die Gesellschaft des Pfarrers in der ähe des Gutshofs von Madame Georges. Sie begleitet ihn oft nach Hause und wird bei so einer Gelegenheit von der "Eule" und dem "Schulmeister" entführt. Der blinde "Schulmeister" ist jetzt so eine Art Gehilfe der "Eule", in der Hauptsache aber eher ein "Quälobjekt".
    Doch Marie gelingt die Flucht und sie landet in einem Erziehungsheim für junge Mädchen.
    Unterdessen hat die "Eule" ihre Auftraggeberin aufgesucht, um sie um Geld zu erpressen. Als diese ihr Geld geben will, sieht die "Eule" auf dem Schreibtisch den Schmuckkasten der Adligen stehen. Sie verletzt sie mit einem Messer schwer und raubt Geld und Schmuck.
    Unterdessen hat Rudolf in den Adelskreisen eine neue Frau kennengelernt, die sich an deer Suche nach der entführten Marie beteiligt, d.h. sie sucht alle Heime für junge Mädchen auf und wird fündig. Marie, krank und schwermütig, bekommt nun beste ärztliche Pflege.
    Rudolf hat unterdesse die schwerverletzte Mutter seines Kindes ausfindig gemacht und heiratet sie im letzten Augenblick, um Marie zu seiner ehelichen Tochter zu machen.
    Der "Schulmeister" ist unterdessen in einem Kneipenkeller angekettet und eingesperrt worden. Die "Eule", im Besitz von Geld und Juwelen, will ihn wieder quälen und nimmt dabei, er soll ihr auf den dunklen Treppen leuchten, den Sohn des Kneipenbesitzers mit. Der tritt ihr auf das Kleid und sie beißt ihm dafür die Wange blutig; der Junge beschließt, sich zu rächen. Er gibt der "Eule", als sie mit dem "Schulmeister" spricht, einen Stoß, so dass sie im nachtdunklen Keller landet. Noch bevor sie aufstehen kann, bekommt sie der "Schulmeister" zu fassen. Sie zieht ihr Messer, verletzt ihn leicht, aber kann sie erwürgen.
    Zur gleichen Zeit wird die Kneipe von der Geheimpolizei gestürmt, die dort befindlichen Gauner in Haft genommen und der "Schulmeister" in die Irrenanstalt, Bicetre, verbracht. Als er dort wieder zu sich kommt, belauscht er ein Gespräch, in dem er als stumm und tobsüchtig bezeichnet wird. Er beschließt, sich weiterhin stumm zu stellen, gelegentlich einen Tobsuchtsanfall zu heucheln um für immer in der Anstalt bleiben zu können; der Plan gelingt.
    Rudolf, dessen Vater unterdessen gestorben ist, reist mit Tochter und Freundin in seine Heimat zurück.
    Dort heiratet er seine Freundin, die bald schwanger wird.
    Seine Tochter geht ins Kloster und stirbt dort, weil sie ihre "schandvolle" Vergangenheit nicht vergessen kann.


    Meine Meinung


    Mir hat der Roman sehr gut gefallen, obwohl er als typischer "Tageszeitungsroman" auch seine Schwächen und Bruchstellen zeigt.
    Aber die Handlung ist ungemein farbig geschildert: die verkommene Altstadt vor Kaiser Napoleon III., die mittellosen Elendsgestalten, die dunklen Verbrechertypen, deren Existenz durch die Ausdrücke der Gaunersprache, bei uns "Rotwelsch" genannt, noch unterstrichen wird.
    Die Handlung zeigt immer wieder unerwartete Wendungen, in dessen Richtungen man sich gerne entführen läßt.
    Wer diese Art der Abenteuerromane mag, wird hier bestens bedient!

    Ich kenne auch den vierten Band von Oliver Pötzsch Henkerssaga und bin auch der Meinung, dass er sich eigentlich nahtlos an die Vorgängerbände anschließt.
    Die Handlung ist spannungsreich und nimmt so manche unerwartete Wendung.


    Ein großes Plus bei diesem Autor: die Hauptfigur, der Held, ist Henker, im Grunde ein Mensch, der zwar einem unehrlichen Beruf ausübt, aber für die Rechtssprechung, bis in die Neuzeit hinein, unentbehrlich war.

    Ich bin hier neu und muß gestehen, dass dies hier eine sehr inhaltsreiche Leserunde ist.
    Toll, dass man hier nicht nur an der Oberfläche kratzt, sondern in die Tiefe geht.


    Ich habe das Buch schon über zwanzig Jahre im Regal und es fasziniert mich immer wieder neu.


    Schon die Einleitung fand ich seinerzeit nicht nur spannend, sondern auch geschichtlich informativ (Auseinandersetzung Papst gegen Ludwig den Bayern, Papstresidenz in Avignon).
    Wie dann Bruder William, schon bevor er in der Abtei angekommen ist, eine Kostprobe seines Scharfsinns gibt, es geht dabei ja um das Lieblingspferd des Abtes, ist einfach gelungen.

    Stevenson, Robert Louis - Die Abenteuer des David Balfour


    Der Autor


    Robert Louis Balfour Stevenson (* 13. November 1850 in Edinburgh; + 3. Dezember 1894 in Vailima, nahe Apia, Samoa) war ein schottischer Schriftsteller des viktorianischen Zeitalters. Stevenson, der an Tuberkulose litt, wurde nur 44 Jahre alt; jedoch hinterließ er ein umfangreiches Werk von Reiseerzählungen, Abenteuerliteratur und historischen Romanen sowie Lyrik und Essays.


    Das Buch


    In diesem Buch sind die zwei Erzählungen "Entführt" und "Catronia" zusammengefaßt.


    Geschildert werden die Abenteuer des jungen David Balfour, der eigentlich der Besitzer einers Gutes ist, von seinem Onkel Ebenezer aber an einen Kapitän verkauft wird. Dieser Kapitän lockt David auf sein Schiff und läßt ihn dort niederschlagen. Ein Mitglied der Schiffsmannschaft sorgt dafür, dass David, dem es schlecht ergeht, Pflege erhält. Der kapitän muß, um nach Amerika reisen zu können, Schottland umschiffen. Brutalität regiert auf dem Schiff und dabei kommt der Kajütsjunge ums Leben. David tritt an seine Stelle. Das Schiff kollidiert mit einem Boot, wobei sich einer der im Boot befindlichen Leute auf sensationelle Weise retten kann. Dieser Mann ist der Highlandrebell Alan Breck Stuart, der Pachtgelder für seinen im Exil lebenden Prinzen eingesammelt hat und sich nun eigentlich auf der Rückreise befand. Er wird mit dem Kapitän schnell handelseinig, dass er ihn, gegen eine dementsprechende Summe Geldes an einem bestimmten Punkt der Küste Schottlands an Land setzt. David warnt in einem unbeobachteten Augenblick Stuart vor der Unehrlichkeit des Kapitäns. Es kommt tatsächlich zu Kampfhandlungen, wobei David Alan hilft. Dafür schenkt Alan David einen Silberknopf, der eine besondere Bedeutung hat. Bei den Kampfhandlungen sind der erste Steuermann ums Leben gekommen und der Kapitän verwundet, andere haben auch mit Leben oder Gesundheit bezahlt. Der Kapitän ist nun gezwungen, unter Land zu segeln, eine gefährliche Passage mit Riffs und Untiefen.
    Das Schiff läuft auf und David und Alan werden getrennt. David versucht, Alan einzuholen, dabei ist ihm der Silberknopf behilflich. Auf dem Weg zu Alan, der sich bei einem Clansmitglied, James of the Glens, aufhält, erkundigt sich David bei einem Reitertrupp nach dem Weg zum Landsitz von James.Was David nicht ahnt: den Mann den er um Auskunft bittet, ist Colin Campell, genannt der "Rote Fuchs". Er hat sich bei der Niederschlagung der Highlandrebellion unter Prinz Charlie besonders hervorgetan und steht nun in der Gunst des Königs. Da fällt ein Schuß und Colin Campell ist tot. David gerät sofort in den Verdacht, Handlanger des Mörders zu sein. David eilt dem Mörder nach und trifft auf Alan. Alan, er hat nur eine Angelrute dabei, schwört, nicht der Mörder zu sein, er hat selbst einen Verdacht, und führt David zum Haus von James of the Glens. Dort erhalten sie neue Kleider, Geld und ein Flasche Schnaps. Dann begeben sie sich auf die Flucht, weil sie wissen, dass sie im Moment keine Chance haben.
    Sie fliehen durch die unwirtlichen Highlands und begegnen dort allerlei Hindernissen und Schwierigkeiten. Schließlich gelangen die Beiden wohlbehalten in Davids Heimat an, wobei ihm Alan und ein Anwalt zu seinem Erbe verhelfen.
    David ist nun Gutsbesitzer und will seinen Teil zur Aufklärung des Mordes an Colin Campell leisten. Auf dem Weg zum Untersuchungsrichter lernt er Catronia kennen, die Tochter eines undurchsichtigen Highlanders, der ihn zudem ablehnt.
    Aber nicht nur dies: David soll offensichtlich daran gehindert werden, seine Aussage zu machen, die James of the Glens entlasten würde. Allerlei Schwierigkeiten sind zu überwinden, zuletzt, vor dem wichtigen Gerichtstag für James, wird David von Gefolgsleuten von Catrionas Vater entführt, damit er seine wichtige Aussage nicht machen kann. James wird zum Galgen verurteilt.
    David wird nun von seinem Onkel zum Rechtsstudium nach Holland geschickt. Auf der Reise dorthin begegnet ihm wieder Catriona und sie leben am Studienort als Geschwisterpaar unter einem Dach. Da taucht Catrionas Vater wieder auf. Er erzählt David eine krude Geschichte: jedenfalls will er an einem weiter entfernten Ort Alan Breck Stuart treffen. David, der Catrionas Vater völlig mißtraut, will Alan warnen. Es gelingt ihm auch. In einem Zweikampf besiegt Alan Catrionas Vater.
    David kehrt mit Catriona nach Schottland zurück und tritt, sein Onkel ist verstorben, sein Erbe an. Alan geht zurück nach Frankreich.


    Meine Meinung


    Mir gefällt das Buch ungemein gut. Farbig schildert Stevenson seine Heimat, die Landschaft, seine Geschichte, die Menschen. Mit Alan Breck Stuart hat der den Prototyp des Highlanders geschaffen.
    Die Geschichte ist mitreißend erzählt, flüssig und wer begonnen hat, sie zu lesen, kann beinahe nicht mehr damit aufhören.
    Ich kann mich dem nur anschließen, was Stevenson selbst gesagt hat: "Dieses Buch ist meine Hochwassermarke."

    Ich mag Sport ganz gerne und wenn´s meine Zeit zuläßt, schwimme ich , auch Frei- und Hallenbad, oder mache Radtouren in die Umgebung.

    Oh, was für ein toller Thread!
    Ich bin Vegetarierin und werde gerne dazu beitragen :-)


    Ein ganz schnelles Gericht, für alle, die Zeit sparen wollen.


    Seidentofu - Tomtaten - Suppe


    Zutaten


    1 Packung Seidentofu
    1 Packung tiefgefrorene "Italienische Kräuter"
    2 Packungen passierte Tomaten
    1 EL Olivenöl


    etwas frischer Schnittlauch oder Petersilie


    evtl. 1 Scheibe leicht angeröstestes Weißbrot


    Zubereitung


    Seidentofu in eine Rührschüssel geben und mit einem Mixer glatt rühren, zur Seite stellen.
    1 EL Olivenöl in einem Topf erhitzen, Kräuter dazugeben, ganz leicht andünsten.
    Topf von der Platte nehmen, Seidentofu dazugeben und gut durchrühren.
    Dann die passierten Tomaten dazugeben, kräftig durchrühren.
    Topf wieder auf die Platte stellen, auf kleiner Temperatur die Suppe erhitzen, ab und zu umrühren.


    In der Zwischenzeit Schnittlauch/Petersilie waschen und kleinhacken.
    Das Weißbrot im Toaster anrösten.


    Wenn sie Suppe leicht köchelt, vom Herd nehmen, in Teller umfüllen, mit Schnittlauch/Petersilie garnieren, Weißbrot dazu reichen.


    Guten Appetit!

    Die Autorin


    Brigitte Hamann ist eine in Wien lebende Historikerin und Autorin.


    Sie wurde am 26.07.1940 in Essen geboren.


    Sie studierte Geschichte und Germanistik in Münster und Wien.


    1963 Realschullehrer-Examen
    Volontariat bei der DPA


    1964 Redakteurin bei der "Neue Ruhr Zeitung"


    1965 Heirat mit dem Historiker Prof. Günther Hamann in Wien


    1966 erhielt sie die österreichische Staatsbürgerschaft und arbeitete als Assistentin ihres Mannes


    1978 promovierte sie über Kronprinz Rudolf und gab noch im gleichen Jahr die gleichnamige Biographie heraus, die ein großer Erfolg wurde.


    Seitdem arbeitet B. Hamann als freie Historikerin und Autorin.


    Bekannte Bücher sind: "Rudolf - Kronprinz und Rebell", "Elisabeth - Kaiserin wider Willen", "Die Habsburger - ein Lexikon", "Hitlers Wien - Lehrjahre eines Diktators".


    Sie erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen, darunter den "Bruno-Kreisky-Preis für das polit. Buch", "Preis der Stadt Wien für Publizistik", "Ehrenmedaille in Silber der Bundeshauptstadt Wien".


    Der Inhalt


    Das Buch ist in folgende Kapitel untergliedert:


    Vorwort


    1. Kindheit am Wiener Kaiserhof
    2. Eine bürgerliche Erziehung
    3. Ein Jahr auf Reisen
    4. Ornithologie
    5. Residenz in Prag
    6. Eine unstandesgemäße Freundschaft
    7. Repräsentation für Wissenschaft und Gewerbe
    8. Militär
    9. Ungarn
    10. Balkanwirren
    11. Deutschland
    12. Die große Wende
    13. Der Weg nach Mayerling
    14. Mayerling


    Anhang


    Meine Meinung


    Kronprinz Rudolf - die erste Assoziation zu diesem ungewöhnlichen Mann wird immer Mayerling sein, offensichtlich untrennbar für alle Zeiten, gefüttert von der Medienindustrie.
    Schade, denn dies wird diesem Mann in keinster Weise gerecht, genauso wie sein Ruf als Frauenheld und -verführer.
    Wir begegnen in dieser Biographie zunächst dem heiß ersehnten Kronprinz, dessen Laufbahn schon quasi in der Wiege festgelegt wird: sein Vater ernannte das frisch geborene Kind sofort zum Oberst des Infanterieregiments Nr.19.
    Der Kaiser, der sich einen kräftigen Sohn gewünscht hatte, war von Rudolf, der zart und von feinem Körperbau war, leider auch gesundheitlich, sehr anfällig, auf seine eigene Art enttäuscht und er nannte ihn mitunter "Krepierl".
    Schon im Alter von drei Jahren erhielt er Unterricht:Religion, Tschechisch,Ungarisch, Rechnen und Schreiben. Er hatte einen regen Geist, war wiß- und lernbegierig. Doch in den körperlichen Übungen, wie reiten, tat er sich, zum Leidwesen seines Vaters, nicht hervor.
    Der kleine Junge kam im Alter von sechs Jahren, wie es damals üblich war, zu seinem militärischen Erzieher, dem Oberst Gondrecourt. Dieser sollte, auf Befehl des Kaisers, das Kind "mutig und stark" machen. Die Methoden waren erschreckend, z.B. Kaltwasserkuren, und das Kind wurde schwach und verfiel zusehens.
    Da schaltete sich seine Mutter, die Kaiserin Elisabeth, ein und sorgte dafür, dass der kleine Prinz andere Erzieher erhielt. Der Kleine erholte sich und wuchs zu einem vielseitig gebildeten und weltoffenen jungen Mann heran, er reiste und sein Fachgebiet wurde die Ornithologie, er arbeite sogar an Brehms Tierleben mit, und umgab sich mit gebildeten Männern.
    Auch die Damenwelt wurde auf ihn aufmerksam und er muß tatsächlich das "gewisse Etwas" an sich gehabt haben, wenn er auf Fotos auch nicht gerade attraktiv erscheint - der Reigen begann sich zu drehen.
    Eine standesgemäße Hochzeit wurde ins Auge gefaßt und er entschied sich, ganz aus freien Stücken, für Prinzessin Stephanie von Belgien. Doch die Ehe stand unter keinem guten Stern - der Kronprinz wurde untreu. Bei einer dieser Gelegenheiten infizierte er sich mit einer Geschlechtskrankheit, vermutlich Gonorroe, und steckte auch seine Frau an, die dadurch unfruchtbar wurde, und ihre eigentliche Aufgabe, eine männlichen Erben zur Welt zu bringen, nicht mehr erfüllen konnte.
    Auch das "berufliche" Leben war alles andere als erfüllend. Der Kaiser betraute seinen Sohn mit eher unwichtigen Aufgaben und ließ ihn politisch an keiner Entscheidung oder Beratung teilhaben.
    Das alles war für Rudolf sehr unbefriedigend: er begann übermäßig zu trinken, Medikamente einzunehmen und Frauen nahmen einen großen Raum ein - der Mann wurde allem überdrüssig, müde. Er hatte nichts erreicht, konnte nichts erreichen, war politisch unbedeutend - der Weg nach Mayerling zeichnete sich vor.
    Der Rest, weil breitgetreten, ist bekannt.




    Mir hat das Buch gut gefallen, weil es informativ ist, Entwicklungswege aufzeichnet und mit zahlreichen Bildmaterial, sowie bibliographischen Hinweisen ausgestattet ist.


    Es ist bei amazon erhältlich.

    Der Autor


    Friedrich Dürrenmatt war ein schweizer. Schriftsteller.
    Er wurde am 5.Januar 1921 in Konolfingen bei Bern geboren.


    Bekannte Theaterstücke, genauer Tragikomödien, sind:
    - Romulus der Große
    - Die Ehe des Herrn Mississippi
    - Der Besuch einer alten Dame
    - Die Physiker


    In seinen Romanen sind seine Helden ohne Illusionen über die Veränderbarkeit der Welt oder erfahren dies im Handeln oder im Rückzug aus ihr.


    Bekannte Romane sind:
    - Der Richter und sein Henker
    - Der Verdacht
    - Das Versprechen
    - Justiz


    Friedrich Dürrenmatt starb am 14.Dezember 1990 in Neuenburg.


    Das Buch


    Der Roman "Der Verdacht" beginnt in einem Spital in Bern, in welchem der Kommissar Hans Bärlach endlich seinen Magenkrebs operieren ließ. Die Genesung zieht sich schon über zwei Monate hin und Bärlach wird es zwischen Krankenbett und Haferschleimsuppe langweilig. Er beginnt, sich die Zeit zu verkürzen, indem er alte Ausgaben des amerikanischen Magazins "Life" durchblättert und bei Interesse auch liest.
    Dabei stößt er auch auf ein Foto und einen Bericht über einen gewissen Doktor Nehle, der im Lager Stutthof Operationen durchführte. Das Foto zeigt den Doktor allerdings in Arztkleidung mit Mund- und Haarschutz.
    Bärlach ist erschüttert und spricht seinen Freund Hungertobel, der das Spital leitet, auf den Artikel an. Hungertobel, bereits ein alter Mann, besieht sich das Foto, erbleicht und setzt die Brille ab. Bärlach, der dies bemerkt, frägt Hungertobel, ob er den Mann kenne.
    Hungertobel sagt, dass ihn das Foto an einen ehemaligen Mitstudenten erinnere, dies aber unmöglich sein könne. Denn erstens habe sich Nehle nach dem Krieg umgebracht und zweitens sei sein Mitstudent zwar zuerst in Deutschland, aber ab 1932 in Chile gewesen. Dort sei er Leiter einer Klinik gewesen, Artikel in Fachzeitschriften verfasst und erst nach 1945 zurückgekehrt. Er habe ihn im letzten Jahr in Ascona getroffen und er sei ganz der Alte gewesen.
    Doch Bärlach hat einen Verdacht gefaßt: was wäre, wenn es einen Doppelgänger von Hungertobels Mitstudenten gegeben hätte? Der eine in Chile, der andere in Stutthof?
    Bärlach läßt sich von Hungertobel die Fachzeitschriften geben und studiert die Fachartikel. Es fällt ihm ein Unterschied im Stil und in der Ausdrucksweise auf. Wieder hakt er bei Hungertobel nach.
    Hungertobel erzählt schließlich die Geschichte seines Mitstudenten, des jetzigen Dr. Emmenberger. Unauslöschlich hat sich in das Gedächtnis des Dr. Hungetobel eine Notoperation, die Emmenberger, damals noch Student, auf einer einsamen Almhütte durchgeführt hat. Ein Mitstudent hatte sich durch einen Sturz am Kehlkopf verletzt und Emmenberger vehinderte dessen Ersticken durch einen Kehlkopfschnitt. Hungertobel glaubt, damals einen sadistischen Zug an Emmenberger entdeckt zu haben. Aber Nehle und Emmenberger identisch? Niemals!
    Bärlach sieht ein, dass er bei Hungetobel nicht weiterkommt und bittet seinen Freund, beim Antiquariat Feitelbach nach "Gullivers Reisen" zu fragen. Der Freund erfüllt den Wunsch. "Gullivers Reisen" kommt ins Spital, allerdings nicht auf gewöhnlichem Weg, sondern in der Nacht und er klettert über die Fassade. "Gullivers Reisen" ist Jude, der sich Gulliver nennt und durch sämtliche KZ´s geschleppt wurde; offiziell ist er tot.
    Durch Gulliver erfährt Bärlach allerlei über Dr. Nehle, auch Gulliver ist von dessen Tod überzeugt.
    Doch Bärlach ist immer noch nicht überzeugt. Er bittet Hungertobel, ihn auf dem "Sonnenstein" einer exclusiven Klinik, dessen Leiter Dr. Emmenberger ist, einzuliefern. Der Arzt, der einsieht, Bärlach nur so von seinem Verdacht abbringen zu können, willigt ein.
    Bärlach läßt sich unter falschem Namen einliefern und begegnet als erstes der bigotten Schwester Klärli, sowie der wunderschönen Ärztin Dr. Marlock. Nach kurzen Gesprächen wird er Dr.Emmenberger vorgestellt. er gbit sich ihm gegenüber als Jäger von Kriegsverbrechern aus. Der Doktor zeigt sich interessiert und gibt Bärlach eine Beruhigungsspritze.
    Nach einer scheinbar schweren, unruhigen Nacht erwacht Bärlach. Er fühlt sich schlecht und läutet nach der Nachtschwester. Schwester Klärli erscheint und Brälach gibt sich ihr als Kriminalkommissar zur erkennen. Schwester Klärli ist unbeeindruckt und holt Dr. Marlock. Die Ärztin kommt: eine verwelkte Frau. Sie spritzt sich, ehe sie mit Bärlach spricht, Morphium und erblüht wieder zur schönen Frau, die in der Droge Vergessen sucht. Nun endlich erfährt Bärlach, was geschah: Emmenberger machte mit Bärlach eine Insulinkur, die mehrere Tage dauerte, um ihn noch mehr zu schwächen, weil er wußte, wer er war. Denn unglückseligerweise erschien an dem Tag, an dem sich Bärlach auf den Sonnenstein einweisen ließ, ein Artikel über den Rücktritt des bekannten Berner Kommissars Hans Bärlach. Emmenberger sei außerdem mit Nehle identisch. Bärlach appelliert an das Gewissen der Frau. Doch auch sie winkt ab, sie sei nicht nur Emmenbergers Geliebte, sondern habe den Glauben an das Gute verloren, als sie selbst ins KZ Stutthof kam. Sie sei Kommunistin und Ärztin gewesen und sich nur dadurch retten können, dass sie Emmenbergers Geliebte geworden sei. Dann verläßt sie Bärlach.
    Nun erscheint Emmenberger selbst. Er gibt zu, unter dem Namen Nehle in Stutthof ohne Narkose operiert zu haben. Und ein Mann namens Nehle, der ihm sehr ähnlich gewesen sei, für andere Ähnlichkeiten habe er durch ein paar Operationen gesorgt, u.a. der Narbe über der Augenbraue, sei unter seinem Namen in Chile gewesen. Nach dem Krieg habe er diesen allerdings nach seiner Rückkehr nach Hamburg zum Selbstmord gezwungen. Er kündigt Bärlach an, ihn am frühen Morgen ohne Narkose zu operieren und außerdem Hungertoel umbringen zu lassen, dann verläßt er ihn.
    Bärlach schläft erschöpft ein.
    Um halb sieben morgens erwacht Bärlach, steht auf und versucht, die verschlossene Tür zu seinem Zimmer zu öffnen: vergeblich. Da hört er schwere Schritte auf dem Flur und rechnet mit dem Schlimmsten. Doch nicht Emmenberger kommt herein, sondern - Gulliver. Er hat Emmenberger gerichtet, indem er ihn zum Selbstmord zwang. Außerdem hat er Hungetobel nach seinem damaligen nächtlichen Besuch im Spital beobachtet und so erfahren, wo Bärlach und Emmenberger/Nehle zu finden waren. Dann verschwindet Gulliver.
    Hungertobel nimmt Bärlach wieder mit ins alte Spital.


    Meine Meinung


    Mir persönlich hat der Roman sehr gut gefallen. Erstens ist er sehr spannend geschrieben und zeigt die Möglichkeit auf, wie Verbrecher doch noch Möglichkeiten genutzt haben könnten, wieder unterzutauchen.
    Sehr empfehlenswert!

    Der Autor


    Richard Jones ist ein bekannter britischer Touristenführer und "Geisterjäger".
    Im Vorwort zu seinem Buch berichtet er davon, über 3000 Legenden von gespenstischen Orten gesammelt und davon 1200 Orte persönlich besucht zu haben.
    Das Buch enthält eine sehr persönliche Sammlung von Geschichten, von denen er wiederum die unterhaltsamsten und abwechslungsreichsten Geschichten ausgewählt habe.


    Das Buch


    Das Buch ist, neben einer informativen Einleitung, in zwölf Kapitel unterteilt.
    Jedes der Kapitel umfaßt mehrere Grafschaften, z.B Die Hexen-Counties Essex, Suffolk, Norfolk & Cambridgeshire.
    Jedem der Kapitel ist ein Landkarte vorausgestellt in dem nicht nur die Namen der Grafschaften, sondern auch die "Geisterorte" einzeln nummeriert sind. Pro Kapitel finden sich etwa 10 Orte.
    Als Einleitung zu den einzelnen Kapiteln bietet der Autor einen kleinen geschichtlichen Abriß.
    Zu den Geschichten gibt es auch Informationen zu den historischen Personen, ihrem Umfeld und Lebensweise.
    Durch Fotos, Zeichnungen und Auszügen aus historischen Dokumenten werden die einzelnen Geschichten liebevoll ergänzt, wobei natürlich auch obligatorische Geisterfotos nicht fehlen.


    Meine Meinung


    Mir hat das Buch aus folgenden Gründen gut gefallen:


    - hochwertiges Glanzpapier, fester Einband
    - Einteilung in mehrere Kapitel
    - Ergänzung der Kapitel durch Informationen und Fotos
    - es werden einfach Geistergeschichten erzählt, ohne Versuch einer Erklärung


    Leider ist das Buch im normalen Handel nicht mehr erhältlich.