Mist, Marlowe! Da hast Du mich erwischt. Ja, ja, ich gebe es zu: Wissenschaftlich betrachtet geht es bei den "Zehntausend Stunden" weder um Theorie noch These, allenfalls um eine Faustregel. Die wir hier aber auch gleich links liegen lassen können, denn ich habe sie bloß als Aufhänger missbraucht.
Voltaire, Deinem Satz über Talent, Willen und Durchhaltevermögen stimme ich selbstverständlich zu.
Nun aber zu Andromedas Fragen, an die ich mich mal wage - ohne Anspruch auf vollständige Antworten und mit der der Bitte um Ergänzung und Widerspruch.
Zunächst mal: Meiner Meinung sagt das Leservotum nicht unbedingt viel darüber aus, ob das Schreibhandwerk stimmt. Auch Bücher in zweifelhafter
Schreibe können megagut ankommen. Aber das muss ja niemanden davon abhalten, beim Schreiben eine solide Qualität anzustreben (Ich beziehe mich hier übrigens immer auf Unterhaltungsliteratur.)
Lesen! Ja, unbedingt! Lesen, lesen lesen! Auch Autoren und Genres zu denen man sich weniger hingezogen fühlte. Keine Angst vor falscher Beeinflussung. Niemand wird sich dauerhaft einen Stil aneignen, in dem er sich nicht wohl fühlt.
Rechtschreibung und Grammatik sollten sitzen. Dass man immer mal wieder nachschlagen oder -fragen muss, ist normal.
Und jetzt zur m.E. schwierigsten Frage: Kann ein Autor (m/w) selbst entscheiden, ob er besser wird? Ich glaube, er lernt mit der Zeit, es zu erfühlen. Allerdings braucht er immer wieder eine konstruktiv-kritische und kompetente Rückmeldung von außen, an der er seine eigene Entwicklung festmachen kann.