Beiträge von Dani

    Skandinavische Autoren haben ja einen gewissen Ruf. Sie entwerfen Protagonisten, die geschieden sind, eigenbrötlerisch vor sich hin dümpeln und gern gegen den Strom schwimmen. Auf diese Art und Weise versucht es auch Jussi Adler Olsen. Kriminalkommissar Carl Morck hatte gerade ein traumatisches Erlebnis hinter sich, als er in den Keller seiner Dienststelle ins Sonderdezernat Q abgeschoben wird (u.a. weil er gerne seinen eigenen Weg geht und sich nicht unterordnen will). Dort sollen ungeklärte, mysteriöse Verbrechen der vergangenen Jahre nochmals beleuchtet und womöglich auch geklärt werden. Leider besteht das Sonderdezernat Q nur aus Morck und einem ihm zur Seite gestellten Assistenten namens Assad (anfangs noch als Handlanger bezeichnet). Der erste Fall von Sonderdezernat Q ist der vom Verschwinden der Politikern Merete Lyngaard. Wer den Klappentext gelesen hat, kann sich sicherlich denken, dass es sich genau um die Frau handelt, die in einem Überdruck-Verlies gefangen gehalten wird. Warum, wieso, weshalb? Das soll Morck klären.


    Ich hatte nach den tedenziell positiven Bewertungen bei einem großen Online-Buchhändler hohe Erwartungen, die auch nicht enttäuscht wurden. Der Autor hat augenscheinlich sehr gut recherchiert und das Buch las sich spannend und leicht. Leider trübten ein paar wenige Längen und meine ziemlich schnelle und sich dann bewahrheitende Ahnung den Gesamteindruck etwas. Trotzdem wurde hier Kreativität an den Tag gelegt, vor allem Assad und seine unkonventionelle Herangehensweise hat mir gut gefallen. Und der Autor hat ein so grausames Szenario entworfen, dass ich regelrecht Beklemmungen bei den Druckbeschreibungen bekommen habe. Das war mit Sicherheit nicht mein letztes Buch von Jussi Adler Olsen.


    Ich freue mich schon auf das nächste Buch von Adler-Olsen. Die Inhaltsbeschreibung klingt auch spannend (und ein bisschen nach Stieg Larsson, obwohl an den meiner Meinung nach niemand heran kommt).

    Inhalt


    Paul, Leiter der Personalabteilung eines Medienunternehmens und geschieden, erlebt so allerhand, woran seine Kumpels Günther, ein langweiliger Internetfreak, Schamski, ein trinkfester Kollege und Bronko, ein verkappter Künstler, nicht ganz unschuldig sind. Neben der ganzen Kumpelei und Trinkerei und die-Welt-Versteherei kommen natürlich auch die zwischenmenschlichen Beziehungen nicht zu kurz. Aber mehr möchte ich über den Inhalt auch gar nicht verraten, lest selbst - es lohnt sich.


    Meine Meinung:


    Ich gebe es zu: ich liebe Frauenromane, bei denen ich nicht groß nachdenken muss, sondern mit denen ich mich treiben lassen und über die ich lachen kann. Genau so empfand ich es beim Lesen von "Man tut was man kann". Hans Rath schafft hier das männliche Pendant zu von Kürthy und Co. und trifft damit voll ins Schwarze. Klar, einiges ist übertrieben, doch die Realität ist oft so grau, da macht es Spaß über wahnwitzige Typen zu lesen, die nächtelang weintrinkenderweise in der Küche verbringen und mir mit ihren Taten und Worten nicht selten ein Lächeln entlocken. Der Autor spielt mit Klischees (z.b. dem des schmachtenden Spaniers) und das macht eben Spaß. Man muss sich halt auch auf diese Art Buch einlassen und nicht alles so eng sehen. Wer leichte unterhaltsame Sommerlektüre sucht, liegt hier jedenfalls genau richtig.


    Zugegebenermaßen erschließt sich mir der Titel nicht so ganz, da hätte man gewiss kreativer sein können. So würde ich nie und nimmer ins Buch reinschauen.


    Stilistisch ist das Buch zwar nicht mit einem Klassiker vergleichen, doch es lässt sich flüssig lesen und das hat bei einem Unterhaltungsroman die oberste Priorität. Ich wünschte, das Buch wäre etwas dicker gewesen, dann hätte es mir noch mehr sommerlich leichte Lesestunden beschert :-)


    Ich gebe 8 von 10 Punkten (also Büchereulenpunkte)

    "Die Fehde der Königinnen" von Eva Maaser verspricht spannende und unterhaltsame Lesestunden. Und das sagt eine ansonsten immens von historischen Romanen genervte Leserin!


    Das Cover zeigt Königin Brunichild, obwohl das Gesicht nicht zu sehen ist, habe ich sofort diese Assoziation. Somit sieht das Buch auf den ersten Blick wie der andere historische Roman aus. "Die Fehde der Königinnen" handelt weniger wie es der Titel vermuten lässt von mehreren Königinnen, sondern eigentlich hauptsächlich von einer - Brunichild. Aber von vorn: die junge Brunichild, Tochter des Westgotenkönigs Athanagild, soll auf Grund taktischer Züge mit dem Frankenkönig Sigibert verheiratet werden. Als sie noch an ihrem Hof in Toledo verweilt, trifft sie auf Wittiges, ein von seiner Familie verstoßener junger Mann edlen Blutes, der versucht sich auf dem Hof durchzuschlagen. Sofort von ihm fasziniert, beginnen die beiden eine Affäre. Dies geht natürlich nicht lange gut, doch Wittiges begleitet Brunichild auf die lange und nicht immer ungefährliche Reise ins Frankenland, wo er plötzlich viel Verantwortung zu tragen hat und er geprüft wird, was reundschaft und Liebe für ihn wirklich bedeuten. Mehr möchte ich nicht verraten, denn sonst nehme ich zu viel vorweg.


    Ich verbrachte mit dem Buch ganz tolle Lesestunden und bin etwas traurig, dass es schon vorbei ist. Die Autorin macht etwas anders, was so viele Autoren historischer Frauenromane à la Iny Lorentz - das Paradebeispiel meiner Meinung nach - nicht können oder nicht wollen: sie zeichnet Figuren mit Ecken und Kanten. Hier gibt es keine Schwarz-Weiß-Malerei. Die Guten sind nicht durch und durch gutmütig, so dass der Leser ständig dem Reiz widerstehen muss, sich mit der flachen Hand gegen die Stirn zu hauen. Und die Bösen sind nicht ausschließlich abgrundtief böse und schlecht, so dass es langweilig wird. Im Gegenteil: die Figuren sind menschlich und real. Das lässt den Roman sehr lebendig werden und so gewinnen die Figuren wirklich an Tiefe. Es kommt selten vor, dass mir Figuren während des Lesens ans Herz wachsen - so geschehen hier.


    Auch stilistisch habe ich nichts an "Die Fehde der Königinnen" auszusetzen. Das Buch las sich flüssig und ohne holperige Stellen. Die historischen Hintergründe scheinen fundiert zu sein, aber das ist nur eine Vermutung, da ich keine Expertin auf diesem Gebiet bin. Alles in allem ein ganz toller Lesegenuss!


    Doch kritisieren muss ich leider den etwas am Inhalt vorbei gehenden Klappentext. Es wird viel zu viel vom Schluss vorweggenommen, so dass ich anfangs den Eindruck hatte, der Klappentext wäre falsch. Vielleicht hätte man sich da mehr auf Wittiges beziehen sollen, der schließlich der Protagonist ist.

    Die Leseprobe zu "Daheimbleiben kann jeder" hat mir schon ausgesprochen gut gefallen. Ich musste ein paar Mal lachen und fühlte mich sehr gut unterhalten. Lediglich der Stil hätte flüssiger sein können, aber gut.


    Nun habe ich das Buch - dank der in sich abgeschlossenen und unterhaltsamen Kapitel - als Zweitbuch im Spanien-Urlaub gelesen. Nirgendwo anders hätte es besser gepasst.


    Das Cover zeigt ein typisches Klischee-Touristen-Pärchen am Strand, wobei momentan Flut zu sein scheint und ihr Grillgut dem Wasser zum Opfer fällt. Das Inhaltsverzeichnis gibt einen Grobüberblick über das Buch, doch so richtig kann man sich unter den Titeln à la "Laabs Kowalski und die Reise der Lampenschirme" nichts vorstellen. Da muss also exzessiver nachgelesen werden.


    Das Buch enthält insgesamt 49 Kapitel und jedes beschäftigt sich mit einer bestimmten Eigenart von Reisenden oder Eigenschaft von Reisen generell. So nimmt der Autor jegliche Kuriositäten in seinem Buch auf, von Schönheitstrips in die Türkei über den Bericht über eine Reisepriesterin bis zum Weltrekordhalter im Fliegen bei unterschiedlichen Airlines. Der Leser lernt so einiges und kann sogleich bei seinen Urlaubsbekannten mit dem neu gewonnenen Wissen angeben und Ohs und Ahs ernten. Oder wussten Sie, dass die Übelkeit, die einen gern mal in südlichen Ländern im Reisebus überkommt Kinetose genannt wird (zu gut Deutsch Reiseübelkeit) und dass sie nicht entstehen kann, wenn man selbst fährt? Oder dass einem am New Yorker Flughafen JFK die Ricolabonbons abgenommen werden, weil sie nicht eingeschweißt sind und Krankheiten ins Land bringen könnten? Diese zahlreichen Infos aus der Kategorie "Wissen, das die Welt nicht braucht" machen das Buch wirklich zu einer kleinen Fundgrube für witzige Anmerkungen.


    Gelungen finde ich auch die Fotos, Tabellen, Diagramme, Übersichten und Zusatzinfos in Boxen im Buch. Da hat der Leser gleich was zum Schauen und belegen und lachen.


    Einzig nicht gelungen finde ich den Stil. Er ist meiner Meinung nach nicht gut lesbar, wirkt eher holprig und gewollt witzig. Wahrscheinlich liegt das daran, dass der Autor eigentlich Sketche für Comedy-Sendungen verfasst, also eher so schreibt wie er spricht.


    Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen. Es war mal was anderes und es bleibt auf jeden Fall im Regal!

    Durch eine Leseprobe auf der Seite "vorablesen" bin ich auf das zweite Buch von Linwood Barclay aufmerksam geworden. Das erste Buch "Ohne ein Wort" steht schon lange auf meiner Wunschliste und auch "Dem Tode nah" habe ich mir zugelegt, nachdem ich von der LP begeistert war und ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht.


    Meine Meinung:


    Nach den ganzen positiven Rezensionen habe ich mehr erwartet. Vor Spannung gezittert habe ich leider nicht und auch die Auflösung war ab einer bestimmten Stelle im Buch ziemlich vorhersehbar. So sprachen andere von "geschickt eingearbeiteten Andeutungen", die für mich eher plump waren, was daran liegen könnte, dass ich relativ häufig Kriminalromane lese und ich viele Muster schon kenne. Da muss immer mal wieder was Neues her. Der Plot wirkte teilweise sehr konstruiert, es passierte zu viel, da hat der Autor etwas zu dick aufgetragen, so dass es unglaubwürdig wirkte. Ich hatte leider nie das Gefühl, richtig in die Geschichte einzutauchen. Das mag auch daran liegen, dass die Charaktere wenig Tiefgang besaßen und entweder sympathisch oder eben unsympathisch waren. Alles in allem hat mich "Dem Tode nah" gut unterhalten und mir keine Langeweile beschert. Doch als absolutes Must-Read würde ich dieses Buch nicht bezeichnen. Ich bin gespannt, ob dieser Effekt bei "Ohne ein Wort" ähnlich ist.

    Ich durfte "Landliebe gesucht" auch vorab lesen und es hat mir sehr gut gefallen :-).


    Die schwedische Autorin Emma Hamberg, selbst Mutter von drei Kindern und glücklich verheiratet, lässt uns hier am Leben der drei Schwestern Marie, Asa und Lena teilhaben, die nach außen glücklich scheinen, aber tief im Innern zu zerbrechen drohen.


    Inhalt:
    Drei völlig verschiedene Schwestern müssen sich nach dem Tod ihres Vaters, ein Bauer mit großem Hof und etlichen Milchkühen, fragen, worauf es wirklich ankommt im Leben. Die älteste - Marie - arbeitet in der Stadt in einem Rockerschuppen, raucht, trinkt und hält nicht viel von festen Beziehungen. Die Informatikerin Asa - finanziell sehr gut betucht - versucht seit einiger Zeit ein Kind mit ihrem Mann Adam zu zeugen, doch es will einfach nicht klappen. Und die jüngste Schwester, Lena, ist mit ihren vier Kindern und dem Haushalt maßlos überfordert. Auch Ehemann und Workaholic Robert ist ihr keine große Hilfe. Als der heißgeliebte Vater urplötzlich stirbt, verschieben sich die Prioritäten der drei Schwestern und jede versucht auf ihre eigene Art mit der Trauer um den Verlust, aber auch mit dem Infragestellen der eigenen Lebenssituation klarzukommen.


    Meine Meinung:
    Cover und Titel lassen einen witzig spritzigen Frauenroman vermuten, doch dieser Roman ist alles andere als erheiternd. Er stimmt nachdenklich und macht traurig, reißt den Leser mit, tief in die Psyche der Protagonisten zu blicken. Der ideale Familienroman für graue Herbsttage und ein kuscheliges Wochenende auf dem Sofa. In die Sprache musste ich mich zwar erst reinfinden, das legte sich jedoch nach ein paar Seiten. Auch wenn ich andere Erwartungen hatte, empfehle ich "Landliebe gesucht" uneingeschränkt weiter. Hier beginnt der Leser das, was er hat, zu schätzen und einmal mehr darüber nachzudenken, was im Leben von Bedeutung ist und was nicht. Sehr schön umgesetzt!


    Ich vergebe 9 von 10 Punkten!

    Die neue Leseprobe zu "Kritik der mörderischen Vernunft" ist ja echt super. Hat mir sehr gut gefallen und das Buch landet auf jeden Fall in meinem Regal, schade, dass ich noch so lange warten muss, bis es raus kommt.


    "Landliebe gesucht" habe ich auch bekommen. Bin gerade beim Lesen und muss sagen, dass es mir recht gut gefällt, auch wenn ich mir was ganz anderes drunter vorgestellt hatte. :wave

    Zitat

    Original von Lese Maus


    Ja, das stimmt und sie hat dazu auch ein Lied gesungen "Stand by your own man" oder so.....
    Ich habe jetzt auch schon öfters gelesen, dass der Roman nicht unbedingt der beste sein soll.


    Und ich dachte, "Stand by your man" wäre aus Männerpension. Aber "Männer und andere Katastrophen" wurde tatsächlich Ende der 90er mit Heike Makatsch verfilmt.

    "Männer und andere Katastrophen" ist mein drittes Buch von Kerstin Gier. Ich werde gleich mal recherchieren, ob es wirklich verfilmt worden ist. Das Resultat würde mich ja sehr interessieren :-).


    Meine Meinung:
    Vorweg: ich fühlte mich - wie bis jetzt immer von Kerstin Gier - bestens unterhalten, habe gelacht und kann dieses Buch weiterempfehlen. Dennoch gehört dieses Anfangswerk nicht zu den stärksten Romanen von Frau Gier, dafür hat es einfach zu viele Längen, die man gerne mal einfach nur überfliegt (z.B. die Art der Herstellung von Puppen inkl. Bohr- und Zusammenbauanleitung). Ansonsten waren die Charaktere aber sehr sympathisch, man litt und freute sich mit ihnen und ich habe das ein oder andere mal lachen (zu Beginn) bzw. schmunzeln müssen (zum Ende hin ließ es etwas nach). Ein netter gut unterhaltender Roman für zwischendurch, der aber unter keinen Umständen ein absolutes Muss ist.


    Ich gebe 7 von 10 Punkten.

    Der erste Roman von Thomas Plischke „Die Zwerge von Amboss“ ist gleichzeitig der erste Teil der Fanatsyserie „Die zerrissenen Reiche“.


    Inhalt:
    In der florierenden und hauptsächlich von Zwergen besiedelten Industriestadt Amboss geht der Schrecken um: Menschen beginnen – scheinbar aus Machtgier – Anschläge auf Zwerge zu verüben. Krieg droht und ein ganzes Volk ist in Aufruhr.
    Alles beginnt damit, dass einer der berühmtesten Komponisten des Zwergenstaates ermordet aufgefunden wird, wahrscheinlich erstochen von seinem Haushälter – ein Mensch. Beauftragt mit der Lösung dieses Kriminalfalls wird Garep Schmied, ein anerkannter und hinterfragender Sucher.
    Gleichzeitig finden in einer Art Anstalt seltsame Experimente statt. Daran beteiligt ist der naive Himek, der als Marionette für seinen Chef fungiert und dabei völlig übersieht, welch skrupellose Machenschaften dort vor sich gehen.
    In den zerrissenen Reichen hingegen begibt sich der Bestienjäger Siris auf die Suche nach seiner Schwester, die sich irgendwo im Zwergenland aufhält.
    Anfangs laufen die drei Handlungsstränge parallel, nach und nach laufen sie aber zusammen und das Buch wird zu einem schlüssigen Ganzen.


    Die Leseprobe des Buches ließ einen Kriminalroman auf Fantasyschiene vermuten, zumal hier jedoch eindeutig der Krimiaspekt, d.h. kriminaltechnische Untersuchungen, Befragungen, etc. im Vordergrund zu stehen schien. Ich freute mich auf ein Buch, das mir das Genre Fantasy näher bringt, ohne ins Lächerliche bzw. Abstruse abzudriften. Leider enttäuschte mich Plischkes Werk dann zusehends. Allein der Buchdeckel entsprach schon nicht meinem Geschmack, wirkte stereotyp und überladen. Zumal ich es seltsam fand, dass genau die gleiche Abbildung dann auch noch zwei Mal im Buch als Trennblatt fungierte. Der Sinn erschloss sich mir nicht. Die Landkarte am Beginn des Buches machte dann wiederum Lust auf mehr (und es wäre der Übersichtlichkeit wegen schön gewesen, wären wichtige Orte besser gekennzeichnet und unwichtige ganz außen vor gelassen worden). Ich beschloss, mich ohne Vorurteile und mit einer gehörigen Portion Motivation an das Buch zu wagen. Die Teile um den Sucher Garep Schmied gefielen mir am besten, da sie am realitätsnahesten waren. Auch die Experimente in der Anstalt waren super beschrieben und riefen beim Lesen Beklemmungen hervor. Doch leider war nach und nach ich mit der Fülle an Informationen überfordert. Es musste alles, aber auch wirklich jedes Detail erläutert werden: jeglicher familiärer Hintergrund der Protagonisten, politische Strukturen, die Optik der Zwerge, der Stand der Technik, die Stadt, die Verhaltensweisen, etc. Das ist ohne Frage beim ersten Teil einer Reihe, in der eine neue Welt geschaffen wird, notwendig, doch mich nervten diese belehrenden Erklärungen nur. Außerdem passierte viel zu viel für die paar Seiten. Es tauchte quasi alles auf, was in einem Roman passieren kann. Der Autor vereint Krimi-, Fantasy-, Liebes- und gesellschaftskritische Elemente, was zu viel des Guten ist.


    Die Verbindung der drei Teile ungefähr in der Mitte des Buches schufen beim Lesen noch mal ein kleines Highlight, da ich die Zusammenhänge nur halb erahnen konnte. Doch leider verlor der Roman dann an Fahrt und ich quälte mich durch die letzten Seiten.
    Es mag sein, dass begeisterte Leser dieses Genres nun eine neue Lieblingsreihe gefunden haben, ich jedoch wurde nicht hundertprozentig überzeugt (obwohl ich bis zum Ende durchgehalten habe), könnte mir aber vorstellen, dass Liebhaber von Zwergen und Co. hier bestens unterhalten wurden.

    Ich möchte euch hier den Krimi "Frühstückspension" von Sigrid Hunold-Reime vorstellen.


    Infos über die Autorin:
    (Quelle: amazon.de)
    Sigrid Hunold-Reime, 1954 in Hameln geboren, lebt seit vielen Jahren in Hannover. Seit 1995 verfasst sie Lyrik und Kurzprosa, seit 2000 auch Kurzkrimis und Kriminalromane. "Frühstückspension" ist ihr erster Kriminalroman im Gmeiner-Verlag. Sigrid Hunold-Reime ist Mitglied bei den "Mörderischen Schwestern" und im "Syndikat", der Vereinigung deutschsprachiger Krimiautorinnen und -autoren.


    Inhalt:
    Als Theresa Garbers aus Hannover in Richtung Nordsee flüchtet, um ihrer Ehe, in der sie unterdrückt und zum Narren gehalten wird, zu entkommen, hat sie einen schweren Autounfall. In einer Frühstückspension [daher der Titel] kommt sie vorerst unter, um den Schock zu verarbeiten. Dort trifft sie auf die Pensionsbesitzerin Tomke, die von ihrer Art und Optik her so gar nicht in das verschlafene Nest passt. Die beiden stellen fest, dass sie weit mehr verbindet, als sie anfangs geglaubt hatten.


    Meine Meinung:
    Dies war mein erstes Buch der Autorin, die ich bis dato gar nicht kannte. Da das Buch aber von einer Autorin aus meiner Stadt geschrieben wurde (und Hannover auch eine kleine Nebenrolle spielt), durfte ich mir diesen psychologischen Krimi nicht entgehen lassen. Ich freue mich immer, regionale Autoren und Autorinnen kennenzulernen.
    Leider hatte das Buch zu Beginn einige Längen, so dass ich Probleme hatte, in die Geschichte zu finden. Die psychologischen Hintergründe Theresas hätten ebensogut auch weniger ausgeführt werden können. Sowieso wirkte diese Figur etwas farblos und dröge, wohingegen ich über Tomke sehr gern las. Ihre spritzige Art und ihr etwas ungewöhnliches Leben zum Ende hin wird plastisch und anschaulich beschrieben, so dass der Leser das Gefühl hat, er sitze ihr gegenüber.
    Alles in allem hat mir der Krimi zwar ganz gut, aber eben nicht außerordentlich gefallen. Wie gesagt, die Längen am Anfang - etwa die ersten 100 Seiten - langweilten mich, der zweite Teil hingegen las sich ratzfatz und in einem Rutsch. Vom Stil her ist "Frühstückspension" etwas mit den Kriminalromanen von Ingrid Noll vergleichbar. Wer diese gerne liest, wird auch hier seine Freude haben.


    Ich vergebe 7 von 10 Punkten!

    Bei mir sind heute auch die Zwerge angekommen *freu* :-) Die Leseprobe hat mir - entgegen aller Erwartungen - gut gefallen, nur das Cover finde ich gewöhnungsbedürftig (ist sonst nicht so mein Genre und ich hätte das Buch im Laden nie in die Hände genommen).

    Hallo ihr Lieben,
    ich muss leider absagen für übermorgen ;-( Hatte mich so drauf gefreut, endlich mal ein paar Eulen persönlich kennen zu lernen, aber es geht nicht wirklich nicht anders -> meine Omi liegt im KKH u. ich bin deswegen das Wochenende über in meiner Heimatstadt :-(


    Ich wünsche euch ganz ganz ganz viel Spaß!

    Zitat

    Original von Wolke
    Wir haben den selben Raum, wie im letzten Jahr, den wir ab ca. 16:00 Uhr nutzen können.


    Welcher Raum ist es denn? Wo müssen wir hin? Das Hennies ist ja nicht gerade klein.


    Übrigens: ich kenne auch niemanden (und niemand kennt mich ?( *glaub*) und mir geht's da ein bisschen so wie Caia :knuddel1