Zitat
Original von janda
Ein Übersetzer sollte nicht wahrgenommen werden.
Wenn den Übersetzer das nun stört, dann - man möge mir verzeihen - sollte er sich einem anderen Beruf zuwenden und selbst kreativ werden.
Ich kann das nur unterschreiben Eine Übersetzung sollte nicht als solche wahrgenommen werden. Dass der Literaturübersetzer unsichtbar ist und der Autor die Lorbeeren einheimst, ist einem doch vorher klar.
Klar, auch Übersetzung (im literarischen Bereich) erfordert Kreativität, aber Janda hat das sicher nicht abwertend gemeint, sondern so, dass der Übersetzer dann selbst schreiben sollte.
Ecos Buch kann ich im Übrigen allen, die sich für das Übersetzen interessieren, nur ans Herz legen
Noch was, wo doch oben die literarische Qualität einer Übersetzung angesprochen wurde: wie würdet ihr denn als Übersetzer handeln, wenn vor euch ein Ausgangstext liegt, der stilistisch ein absolutes Grauen ist? Denn das ist leider oft der Fall. Beim Übersetzen gilt ja die Faustregel: "So nah wie möglich, so frei wie nötig!". Hält man sich an diese Faustregel, schreibt man keinen völlig neuen Text, der dasselbe Thema des Ausgangstextes aufgreift, sondern man versucht die Stilebene des Autors zu treffen. Dann jedoch rufen viele "was für eine schlechte Übersetzung" (Anm.: ich spreche von stilistischen Mängeln, dass inhaltliche Fehler nach Rücksprache korrigiert werden sollten, ist klar).