ZitatOriginal von Johanna
Aber ich meine gegenseitig. Ich selber finde es grundsätzlich besser, miteinander zu reden, anstatt sich in Schweigen oder in Geheimnisse zu hüllen. Frauen natürlich auch.
Da stimme ich Dir natürlich zu - reden ist grundsätzlich immer besser. Es fällt aber vielleicht nicht immer allen so leicht - und es gehört sicher auch manchmal sehr, sehr viel Überwindung dazu. Kommt vermutlich drauf an, worüber man reden bzw. eigentlich nicht reden will.
Wenn ich jetzt beim Roman bleibe, dann wäre meine Interpretation, dass Paul bisher keine Notwendigkeit gesehen hat, sich jemandem dermaßen zu öffnen (bis auf eine Ausnahme, es ist ja klar, dass zumindest Bruno die Wahrheit kennt). Ich glaube nicht, dass Paul jemand ist, der das Herz auf der Zunge trägt, und so jemanden "einfach mal so zu ändern", dürfte nicht einfach sein. Ich persönlich denke sogar, es würde scheitern und zum Gegenteil dessen führen, was man (Kassandra) erreichen will.
Und jetzt wieder allgemein gesprochen: Ich würde davon Abstand nehmen, den Menschen, den ich liebe, "ändern" zu wollen, das muss aus dem anderen heraus kommen. Wenn der nicht will, dann will er nicht. Und ich habe dann zwei Möglichkeiten: akzeptieren oder gehen.
ZitatOriginal von Johanna
Ich hasse es beispielsweise in klischeebeladenen Filmen bei bestimmten Szenen, wenn es so aussieht, als wäre eine Situation eindeutig für den in die Situation kommenden, der dann denkt, es ist so, wie er eben im ersten Moment denkt und raus rennt. Sich nichts sagen, erklären läßt und beleidigt wegrennt.
Klar, das kann nerven. Aber das kommt ja nicht nur in Filmen oder Büchern vor, sondern eben auch im wahren Leben. Solche Situationen sind nicht schön, aber man setzt sich dann damit auseinander, sofern einem was dran liegt. Wenn nicht, legt man das Buch weg, schaltet den Film ab - oder beendet die Beziehung (welcher Art auch immer) zu dem anderen. Letzteres ist sicher sehr schmerzlich, aber wie gesagt: Man kann den anderen zu nichts zwingen - auch nicht dazu zu lernen, es anders zu machen und zu reden. Manchmal kommt das Lernen ja vielleicht auch schrittweise - dann braucht man eben Geduld und muss sich darüber auch im Klaren sein.