Beiträge von Lasar

    helmutp
    „Und der Mut wurde auch nicht in den Verlagshäusern erfunden.“
    Der Satz hat mich zum Lachen gebracht! Vielen Dank :-) Gut formuliert.
    Das Gleiche gilt auch für deutsche Filmproduktionsfirmen…


    In einem meiner späteren Einträge habe ich kurz geschildert, worum es in meinem Manuskript geht:
    „Die Geschichte dreht sich um einen ambitionierten jungen Regisseur der während des Jugoslawien-Krieges desertiert, nach Deutschland flieht und in den engen Räumen eines Asylheims surreale Drehbuchszenen erschafft, in denen sein schwer erträglicher Alltag kubistisch zerlegt und neu zusammengesetzt wird.“
    Also, es bedient eindeutig nicht die Sparten die Du erwähnt hast :-)
    Im Januar werde ich mich wieder mit meinem Agenten treffen, dann schaue ich, wie es weiter geht.
    LG
    Denijen

    Hallo!


    Nach langer Zeit, ein kleines Update:


    Mein Agent und ich haben inzwischen einiges besprochen. Einmal musste ich das Treffen verschieben, einmal er, so dass wir letztendlich alles telefonisch und per E-Mail erörtert haben (wir waren beide viel unterwegs). Er hat mir mitgeteilt, welche Verlage er angesprochen hat – bis jetzt einige größere, die kleineren „hebt er sich für später auf“. Und er ist immer noch guter Hoffnung.
    Ein Lektor eines Publikumsverlags, der mein Manuskript zwei Mal gelesen hat, wollte mich im Dezember treffen (aber das wurde aus Zeitmangel seinerseits doch auf Januar verschoben).
    Eine sehr gute Nachricht, wie mein Agent betont – „die sich aber immer noch zerschlagen kann, das muss man leider bei aller guten Hoffnung immer dazusagen“.
    Er hat sich entschuldigt, dass er sich so selten gemeldet hat – seiner Meinung nach macht das Sinn nur wenn es etwas zu berichten gibt.


    Ich übe mich also weiterhin in Geduld, bin aber auch fleißig und habe inzwischen ein neues Manuskript geschrieben (erste Fassung)… :huhn

    Cornelia,


    Dein Erfahrungsbericht macht mir auf jeden Fall Mut! Vielen Dank.
    Der Vertrag mit meiner Agentur läuft im März aus. Im November haben wir einen Termin, bei dem es eine Lagebesprechung geben wird, ich hoffe dass ich danach eine klare Entscheidung treffen kann wie es weiter gehen soll.
    Aber Aufgeben gibt es sowieso nicht. Nur neue Wege.


    Ja Kirsten - ein sehr langer Atem und Geduld sind die Kardinaltugenden eines Autors....

    hef – Ich habe mich zwar in einem Moment bewusst für das Schriftsteller-Dasein entschieden, dennoch hatte ich schon immer die Zuversicht, irgendwo tief in mir, dass es ohnehin so sein muss und wird :-) Damit bin ich sonst bisher gut zu Recht gekommen, es war nur die Zusammenarbeit mit dem Agenten, die unerfreulich geworden ist.


    Sayyida - Mit dem Schreiben kommt es gut voran. Damit aufzuhören, trotz dem Frust, wäre unvorstellbar!


    Nina - „…will ich erfahren, wer es angeboten bekam und aus welchem Grund es jeweils abgelehnt wurde. Nur so kann ich dazulernen und es evtl. später selbst anbieten.“ Das will ich auch von meinem Agenten erfahren (was in ein paar Wochen hoffentlich auch passieren wird – wir haben einen Termin vereinbart). „…unprofessionelles Verhalten. Das würde mich völlig ausbremsen und mir die Freude am Schreiben nehmen.“ In meinem Fall ist genau das passiert, die Freude wurde für eine kurze Zeit ein wenig betrübt, aber der Elan ist inzwischen wieder da, ein kleines Dokumentartheater-Projekt bannt sich an und ich schreibe mit viel Freude.


    Vielen Dank für Eure Ermutigungen!

    Tom - Bei meinem Agenten handelt es sich nicht um ein schwarzes Schaf – die Gewissheit habe ich aus den Gesprächen mit anderen Autoren und aus den Interviews mit seinen Klienten, die ich im Netz gefunden habe.


    Und bei meinem Manuskript handelt es sich nicht um einen Genre-Mix.


    Das was Du über das Vorgehen einer Agentur geschrieben hast, Tom (unter anderem über die Betriebsgeheimnisse usw.), war für mich sehr interessant und eigentlich einleuchtend!
    Die Einblicke in die Arbeit einer Agentur oder eines Verlags finde ich sehr spannend.


    Apropos Verlage – immer wieder habe ich gelesen, dass sich für einen Autor in den großen Verlagen (vor allem) beim ersten Buch der Erfolg schnell einstellen sollte, sonst ist man schnell weg vom Fenster, während die kleinen Verlage für ihre Autoren „mehr Geduld haben“. Wie sind Eure Erfahrungen/Meinungen diesbezüglich?


    p.s. Mir hat Toms letzter Satz auch sehr gefallen : )

    Es ist natürlich wichtig an sich zu arbeiten und sich mit der Einschätzung des Markts zu beschäftigen. Dabei kann starkes Selbstbewusstsein auf jeden Fall nicht schaden : )Und solange man nicht versucht beim Schreiben etwas zu sein was man nicht ist, wird das Einzigartige automatisch stark zum Ausdruck kommen.
    Bestimmten „Streams“ hinterher zu hecheln macht meistens keinen Sinn, weil schnell zu erkennen ist, wenn dem Werk die Authentizität fehlt. Nach meinem Jahr in der Drehbuchwerkstatt München hatte ich die Möglichkeit, eventuell bei „Dahoam is dahoam“ (bayerische Seifenoper) mitzumachen; abgesehen davon, dass ich für so ein Format nicht schreiben wollte, war es mir unter anderem nach den Gesprächen mit zwei erfahrenen Drehbuchautoren auch schnell klar, dass man solche Geschichten nur schreiben kann, wenn ein gewisses Maß an Affinität vorzubringen ist. Man muss irgendeinen Bezug dazu haben, irgendeine Verbindung fühlen und dazu stehen.
    Jedes Thema kann wahrscheinlich ein, egal wie kleines Publikum finden, aber es gibt auf jeden Fall Themen die mehr und Themen die weniger Interesse wecken. In meinem Manuskripts dreht sich die Geschichte um einen ambitionierten jungen Regisseur der während des Jugoslawien-Krieges desertiert, nach Deutschland flieht und in den engen Räumen eines Asylheims surreale Drehbuchszenen erschafft, in denen sein schwer erträglicher Alltag kubistisch zerlegt und neu zusammengesetzt wird – ich habe den Eindruck, dass dieses Thema das Buch eher nicht zu einem Verkaufsschlager machen würde.
    Nach der Lagebesprechung mit meinem Agenten (voraussichtlich) Anfang November, kann ich entscheiden, ob wir mit meinem zweiten Manuskript (an dem ich zur Zeit intensiv arbeite) weiter fahren oder ich eventuell mit einem neuen Agenten (nachdem ich von dem ersten erfahren habe wem er das Werk angeboten hat) versuche das erste Manuskript unterzubringen – wobei mir auf jeden Fall die Veröffentlichung bei einem kleinen Verlag lieber wäre als gar keine Veröffentlichung.
    Im Moment bleibt mir in Bezug auf mein erstes Manuskript nicht viel anderes übrig als noch eine Weile zu warten. Aber wie Dieter sagt: „Das Wichtigste aber bleibt: Nicht den Mut verlieren - und vor allem weiterschreiben!“

    Hef – das mit den sechs Wochen nach der Messe klingt sehr plausibel, das haben mir noch ein paar Bekannte geraten.


    beisswenger – ich finde, dass die Entscheidung was zur Mainstream gehört und was nicht, nicht immer leicht zu treffen ist, aber ich würde sagen, dass mein Manuskript sich nicht unbedingt in den Mainstream-Gewässern bewegt. Dadurch hat es mein Agent nicht leicht : )


    Charlie – warum mein Agent sich plötzlich in Schweigen gehüllt hat, ist mir auch nicht klar – womöglich war er mit seinen sich gut verkaufenden Autoren sehr beschäftigt. Aber bei unserem nächsten Gespräch wird hoffentlich alles geklärt. Danach kann ich weitere Entscheidungen treffen. Bis dahin werde ich an meinem jetzigen Manuskript arbeiten.

    Vielen Dank für Eure prompten und ermutigenden Antworten und Tipps! (auch Dir Wolke - habe mich wieder problemlos anmelden können : )
    Charlie – Du hast recht, es ist gut, dass mein Manuskript ernst genommen wird, aber ich möchte auch, dass mein Agent mir die einfachsten Fragen beantwortet, die ich ihm lange vor der Messe-Vorbereitungszeit, während der Sommerpause, gestellt habe – welche Verlage er kontaktiert hat usw. Das hat er mir ohnehin am Anfang selbst vorgeschlagen. Ich habe ihm in den sieben Monaten nur fünf Mails geschrieben und ihn einmal angerufen. Er hat damals gesagt, dass er mich regelmäßig am Laufenden halten würde, dass dadurch für einen Autor viel einfacher ist das Warten zu ertragen; einfacher als mit einem „schweigenden“ Agenten.
    Und die Aussage, dass er schon nach sechs Monaten langsam keine Möglichkeit mehr sieht, hat mich ein wenig beunruhigt. Aber ich kenne mich im Bereich nicht gut aus und daher weiß ich auch nicht was üblich ist und was nicht. Deswegen habe ich mit ihm einen Termin für die letzte Oktoberwoche vereinbart – nach der Messe. Unnötig stressen möchte ich ihn auf keinen Fall; auch voreilig reagieren will ich nicht. Aber bald werde ich mit ihm alles besprechen und ihn „ihn zur klaren Aussage zwingen“. Ich hoffe, dass wir nach der Lagebesprechung neue Strategien entwickeln werden (ich arbeite gerade an meinem zweiten Manuskript – vielleicht können wir damit neustarten : ) Charlie – Neu-Anbieten („im Windschatten einer gängigeren neuen Sache“) und die Ermutigung zur Arbeit am neuen Projekt – das sind hilfreiche Tipps. Dadurch fühlt man sich nicht so hilflos, ist nicht passiv und gefangen im Warten, sondern unternimmt etwas und arbeitet weiter.