ZitatOriginal von Waldfee
[quote]Original von bibihexe76
Mich interessiert, Petra, ob du nur für ein deutsches Publikum schreibst oder ob deine Romane auch in Frankreich oder gar in ganz anderen Ländern verlegt werden. Gibt es in Frankreich ein ebenso begeistertes Publikum für "Südfrankreich-Romane" (und als solcher wird "Lavendelblues" ja über Cover und Titel verkauft...) wie in Deutschland?
Hallo Bianca und Waldfee,
ich versuche schon so zu schreiben, dass es nicht nur für Deutsche interessant ist. Zumal ich selbst nach 17 Jahren im Ausland auch gar nicht mehr weiß, wie man nur für ein deutsches Publikum schreibt.
Welche Länder dann Lizenzen kaufen - das kann man als Autor kaum beeinflussen. Im Moment sind für den "Lavendelblues" eine italienische und eine litauische Lizenz im Gespräch.
Tja... die Mentalitäten sind unterschiedlich. Dieser Rausch für Südfrankreich und Provence-Ambiente ist schon typisch deutsch. Wir im Land sehen eher den Alltag und träumen von den Stränden ferner Inseln. Und das Quercy ist kein besonders exotisches Reiseziel im Land.
Kleines Beispiel: Diese Verknüpfung Lavendel- Provence im Kopf... natürlich ist die Provence der größte Parfumölhersteller. Aber Lavendelfelder gibt es auch in anderen Departements, der blüht im ganzen Land im Sommer im Garten, wir trinken das Zeug als Nerventee und würzen damit. Ich glaube nicht, dass ein Franzose genauso auf das Cover anspringen würde.
Schmankerl nebenbei: Mit dem Foto auf dem Cover macht in Frankreich eine Kosmetikfirma PR für Creme für die überreife Haut ab 50
Es gibt aber in Frankreich ein Filmgenre mit Geschichten über Firmenmenschen in multikulturellem Umfeld, die sich gemeinsam vor dem Ruin bewahren. Das aber wieder nicht im rein weiblichen Umfeld. Da geht's auch eher um die Geschäftsstory und die interkulturellen Beziehungen als um Liebe.
Es spielen also immer eine Menge unwägbarer Fakten mit, ob ein Land "anspringt"... und wenn, dann eigentlich nur über den Inhalt.
Schön wäre es natürlich schon, wenn meine Freunde mein Buch auch verstehen könnten. Auf der anderen Seite ist es vielleicht auch ganz gut, wenn die Leute in der Gegend nicht erfahren, was ich treibe
Schöne Grüße,
Petra