Ich fahre fort...
Ein Bericht über Frauenschicksale fern ab von hier und doch noch völlig alltäglich für einen großen Teil der Welt.
Der Einstieg funktioniert tadellos, die Geschichte zieht einen sofort in seinen Bann.
Die ständig eingestreuten Worte in der Landessprache haben mir zwar anfänglich den Lesefluß etwas gebremst. Ab Kapitel 13 war das jedoch kein Thema mehr. Ich habe genau acht gegeben, weil es mich interessiert hat, ob mich das das ganze Buch beschäftigen wird, da es schon einmal mit ein Grund war, das ich ein Buch abgebrochen habe.
Zuerst habe ich mich geografisch orientiert, mir Bilder von Afghanistan angesehen und so schon einen ersten Eindruck vom Land und den Gegebenheiten bekommen. Selbst war ich noch nicht dort.
Dann drängt sich natürlich die Frage nach der Mentalität auf, um so ein Buch noch besser verstehen zu können. Ganz speziell denke ich hier erst mal an die Mutter der Protagonistin, die einen mit ihrer Art verzweifeln lassen könnte.
Ich würde mich sehr über jeden Anhaltspunkt, link, eure Erfahrungen etc. freuen und suche in der Zwischenzeit nach weiteren Informationen.
Interessant und völlig unschlüssig ist der Vater gezeichnet, ein Mann mit drei Frauen, 13 Kindern, der aus der Distanz heraus ganz modern und aufgeschlossen zu sein scheint. Wenn das in diesem Zusammenhang zulässig ist.
Unschlüssig insofern, als er sich Woche für Woche aufmacht, um die kleine Mariam bei ihrer wahnsinnig schwierigen Mutter Nana zu besuchen. Ein Besuch, der erst durchs unwegsame Gelände führt, mit viel Zeitaufwand verbunden ist und dann im wöchentlichen Rythmus absolviert wird, hat mich überrascht.
Mariam wird mit einem sehr viel älteren Mann verheiratet, der sie zwingt, die Burka anzulegen. Spannend zu lesen, wie sie lernt, damit umzugehen -sie hat auch keine andere Möglichkeit - und in Folge sogar die Annehmlichkeiten des Tragens einer Burka für sich entdeckt.