Mir ist ebenfalls aufgefallen, dass es in der Dorfgemeinschaft für niemanden die Hoffnung auf ein besseres Leben zu geben scheint. Keimt irgendwo ein Glücks- oder Zusammengehörigkeitsgefühl auf, wird es durch die Umstände oder missgünstige Personen sofort wieder zerstört.
Dies gilt für die sehr eigennützige Hilfe der vom Feuer verschont gebliebenen Dorfbewohner ebenso wie für Elias. Für einen kurzen Zeitraum geht er ganz in der Musik auf, komponiert wunderbar, spielt leidenschaftlich die Orgel und erwacht jeden Morgen mit Freudentränen. Doch dieses Glück ist nur von kurzer Dauer. Die Liebe zu und das Werben um Elsbeth "zehren wie eine Krankheit" an ihm und bald wird die Musik mühselig und spendet ihm keinen Trost mehr.
Das Kapitel "Das Weib im Mondschein" habe ich gerade beendet. Hier wird die Boshaftigkeit und der Egoismus Peters deutlich herausgearbeitet. Mit Hilfe von Elias täuscht und demütigt er Burga. Auf diese Weise will er Elias beweisen, dass Frauen dumm und schwach sind und seine Liebe nicht verdienen. Offenbar hofft er, dass Elias diese vorgebliche Schwäche auch in Elsbeth erkennt und sich von ihr abwendet.
Doch Elias ist durch den Vorfall sehr verstört. Ihn quält das schlechte Gewissen, Burga tut ihm Leid.
Seine verzweifelte Liebe zu Elsbeth und die Gewissensqualen wegen Burga verleiden ihm endgültig den Trost und das Schöne in der Musik. Von nun an bevorzugt er Dissonanzen.
Als erstaunlich emfpand ich Burgas Reaktion auf die Grausamkeit, die ihr die beiden jungen Männer antaten. Sie weiß genau, wer die Übeltäter sind, stellt sie jedoch nicht zur Rede und wirft ihnen nicht einmal böse Blicke zu. Ihre Grundeinstellung ist so positiv (oder wahrhaft christlich), dass sie ihnen offenbar vergibt und weiterhin die kleinen Freuden ihres Lebens genießt. Dies ist sehr ungewöhnlich für eine Bewohnerin dieses Dorfes.