Beiträge von Vickie

    Mir ist ebenfalls aufgefallen, dass es in der Dorfgemeinschaft für niemanden die Hoffnung auf ein besseres Leben zu geben scheint. Keimt irgendwo ein Glücks- oder Zusammengehörigkeitsgefühl auf, wird es durch die Umstände oder missgünstige Personen sofort wieder zerstört.


    Dies gilt für die sehr eigennützige Hilfe der vom Feuer verschont gebliebenen Dorfbewohner ebenso wie für Elias. Für einen kurzen Zeitraum geht er ganz in der Musik auf, komponiert wunderbar, spielt leidenschaftlich die Orgel und erwacht jeden Morgen mit Freudentränen. Doch dieses Glück ist nur von kurzer Dauer. Die Liebe zu und das Werben um Elsbeth "zehren wie eine Krankheit" an ihm und bald wird die Musik mühselig und spendet ihm keinen Trost mehr.


    Das Kapitel "Das Weib im Mondschein" habe ich gerade beendet. Hier wird die Boshaftigkeit und der Egoismus Peters deutlich herausgearbeitet. Mit Hilfe von Elias täuscht und demütigt er Burga. Auf diese Weise will er Elias beweisen, dass Frauen dumm und schwach sind und seine Liebe nicht verdienen. Offenbar hofft er, dass Elias diese vorgebliche Schwäche auch in Elsbeth erkennt und sich von ihr abwendet.
    Doch Elias ist durch den Vorfall sehr verstört. Ihn quält das schlechte Gewissen, Burga tut ihm Leid.
    Seine verzweifelte Liebe zu Elsbeth und die Gewissensqualen wegen Burga verleiden ihm endgültig den Trost und das Schöne in der Musik. Von nun an bevorzugt er Dissonanzen.


    Als erstaunlich emfpand ich Burgas Reaktion auf die Grausamkeit, die ihr die beiden jungen Männer antaten. Sie weiß genau, wer die Übeltäter sind, stellt sie jedoch nicht zur Rede und wirft ihnen nicht einmal böse Blicke zu. Ihre Grundeinstellung ist so positiv (oder wahrhaft christlich), dass sie ihnen offenbar vergibt und weiterhin die kleinen Freuden ihres Lebens genießt. Dies ist sehr ungewöhnlich für eine Bewohnerin dieses Dorfes.

    Hallo Finchen,


    da hast Du absolut Recht! Ich habe auch einige sehr gute Freundinnen, nur kommt ein gemeinsames Weihnachtsfest aus verschiedenen Gründen nicht in Frage. Das Haupthindernis sind die teilweise großen Entfernungen. Die Freundin, mit der ich am meisten auf einer Wellenlänge bin, lebt in Graz (für mich bedeutet das also einmal ganz durch Deutschland und dann auch noch durch einen großen Teil Österreichs zu fahren). Mit ihr habe ich früher schon mal Weihnachten verbracht, aber dieses Jahr ist sie gerade frisch verheiratet, da wollte ich die Zweisamkeit nicht stören.


    Mit den Geschwistern Weihnachten zu feiern, verbietet sich in meinem Fall natürlich von selbst.

    Das Adjektiv "unheimlich" beschreibt Peter sehr gut. Das einzige positive Gefühl, zu dem er fähig zu sein scheint, ist seine Zuneigung zu Elias. Mir drängte sich immer die Frage auf, was passieren würde, wenn Elias eine Annäherung seinerseist ablehnen würde. Das Bild der gequälten Katze und des lodernden Feuers kommt mir dann sofort in den Sinn.

    Genau, wir "Alleinbleiber" schaffen das schon!


    Trollblume
    Habe gerade bei Amazon gestöbert. "Ein Weihnachsgeschenk für Walter" ist gerade in meinem Einkaufskorb gelandet. Warum ist das nie aufgetaucht, wenn ich als Suchfunktion "Weihnachten" eingegeben habe? Danke für den Tipp! Ich freue mich schon auf's Lesen.

    Trollblume


    Du gehst ja wirklich super mit dem Alleinsein an Weihnachten um! Besonders gut finde ich Ideen, die erhaltenen Karten als Deko aufzuhängen, dann weiß man immer, dass einige liebe Menschen an einen denken.


    Das Essen vorzukochen ist auch eine tolle Idee. Dann mache ich mir an Heiligabend keinen unnötigen Stress, wenn ich Hunger bekomme und dann noch eine Stunde kochen müsste.


    Bei mir gibt es übrigens immer etwas ganz Besonderes zu Weihnachten, auf das ich mich unglaublich freue: seit über zwanzig Jahren habe ich eine sehr gute Freundin in Österreich, mit der ich den "Weihnachtsgeburtstag" teile (23. bzw. 24. Dezember). Wir schicken uns jedes Jahr ein Geburtstagspäckchen, das auch eine Kleinigkeit für Weihnachten enthält. Traditionsgemäß bekomme ich jedes Jahr eine andere Zotter-Schokolade. Köstlich! Darauf freue ich mich jetzt schon!


    Man muss versuchen, das Positive im Auge zu behalten, denke ich. Freunde kann man sich aussuchen, Familie nicht.

    Die Handlung ist hier in der Tat auf relativ wenigen Seiten sehr verdichtet. Das zentrale Ereignis ist das erste Feuer, wie und warum es entstand und was die Folgen für die Dorfbewohner und insbesondere Elias sind.


    Vater-Sohn-Beziehungen spielen in diesem Abschnitt eine wichtige Rolle. Peter Alder wurde von seinem Vater so grausam misshandelt, dass sein Arm für immer verkrüppelt bleiben wird und er schreckliche Schmerzen leidet. Seine Reaktion darauf ist unbändiger Hass auf den Vater, der so weit geht, dass Peter einen Heustall anzündet, damit sein Vater "verreckt". In der Folge verbrennt das halbe Dorf.
    Es war für mich überraschend, dass ein Kind in Peters Alter mit so viel Wut und Hass auf die Misshandlungen seines Vaters reagiert. Erwartet hätte ich eher große Angst und eine erzwungene Demut dem Vater gegenüber. Hier wird schon deutlich, dass auch Peter ein außergewöhnliches Kind ist, nur auf eine andere Art als Elias. Elias hat in den Augen der Dorfbewohner vielleicht ein "teuflisches" Äußeres, doch Peter ist der "Feuerteufel".


    Eine ähnlich tragische Entwicklung nimmt die Beziehung zwischen Elias und seinem Vater. Bisher war der Vater die einzige Person, die Elias aufrichtige, uneigennützige Liebe entgegenbrachte, die vom Jungen auch erwidert wurde. Daher ist es für Elias ein entsetzlicher Schock, als er miterleben muss, wie sein Vater einen Menschen ermordert. Im Verlauf der weiteren Erzählung wird deutlich, dass sich die Gefühle für seinen Vater nach und nach ändern, zum Schluss ist sogar von Hass die Rede. Man muss den Jungen einfach bemitleiden, da er von da an nur noch auf die zweifelhafte Freundschaft von Peter zurückgreifen kann.

    Leseratte :knuddel1


    Offenbar bin ich mit diesem "Schicksal" ja nicht allein. Die letzten Feste waren für mich zwar auch nicht mehr so schön, aber ich hatte wenigstens noch eine Person, mit der ich feiern konnte.


    Ich habe gestern mit der Pflegeleitung des Seniorenheims gesprochen, und niemand hat etwas dagegen, wenn ich Heiligabend komme und so lange bleibe, wie ich möchte (bzw. so lange, wie sich noch Senioren im Aufenthaltsraum befinden, somit noch nicht alle schlafen gegangen sind).
    Trotzdem werde ich voraussichtlich relativ früh wieder zu Hause sein. Dann werde ich wohl ein bisschen lesen, vielleicht eine schöne DVD schauen und sehen, welche Eule online ist. Man kann es sich auch allein schön machen und sich ablenken.

    Ich finde die "Socken-Sache" auch herrlich amüsant, sitze hier kichernd vor meinem Laptop. Das kann ich gerade gut gebrauchen!


    Finchen87 Mach Dir keine Sorgen, gekaufte Kuschelsocken dienen mir sicher besser, als von mir selbstgestrickte mit dem Muster "zwei links, zwei rechts, zwei fallen lassen" (mein Lieblingsmuster aus Teenager-Zeiten!). :lache

    Ich denke auch, dass Elias' Erlebnis am "Stein" die bisher wichtigste Schlüsselszene im Roman ist. Gerade weil ich so fasziniert von der Beschreibung war, wollte ich dieser Szene auf den Grund gehen. Aber ich muss Clare Recht geben: wichtiger ist das Ergebnis der Verwandlung. Denn sonst hätten wir keine wirklich ungewöhnliche Hauptfigur, deren Lebensgeschichte es wert ist, erzählt zu werden.


    Die Hauptmotive (verkanntes Genie, Ausschluss aus der Gesellschaft) erinnern mich an zwei, eigentlich drei andere Romane, die mir sehr gut gefallen: "Das Phanton der Oper" von Gaston Leroux, "Das Parfüm" von Patrick Süskind und "Das Phantom" von Susan Kay. Allerdings nur bezüglich der Motive, der Sprachstil der genannten Romane ist ganz anders.

    Ihr schüttelt Ideen ja nur so aus dem Ärmel! Jetzt habe ich eher das Problem, für was ich mich entscheiden soll. Hm, ich esse sehr gerne Gulasch und auch Käsesuppe. Wenn ich egoistisch bin, nehme ich eins davon. Und ihr habt Recht, da muss ich abends nicht mehr ewig lange in der Küche stehen, während ich doch viel lieber mit den Freundinnen quatschen würde.


    Schäufele kenne ich noch gar nicht! Hier kommen wahrscheinlich die regionalen Unterschiede in Deutschland ans Licht. Das möchte ich gerne mal ausprobieren. Klingt lecker und einfach.


    Und natürlich habt ihr Recht: wir essen nachmittags schon Kuchen, beim Abendessen ist der Hunger nicht mehr so groß, dass man ein ganzes Menü benötigen würde.


    Vielen Dank an alle hilfreichen Eulen!

    Nikki Ich schließe mich an: Ich wünsche Dir viel Kraft und Unterstützung von lieben Menschen!



    Wenn ich von so einer Diagnose lese, auch wenn Nikki sie als nicht so ganz dramatisch bezeichnet, rückt mein mieser Nachmittag wieder in ein gemäßigteres Licht. Es macht einem wirklich bewusst, wie wichtig Gesundheit ist, auch wenn dieser Satz mittlerweile zu einer Platitüde geworden ist.


    Trotzdem finde ich tippen besser als heulen und möchte daher gerne etwas los werden.


    Heute hat meine schwer an Demenz erkrankte Mutter Geburtstag. Nach der Arbeit fuhr ich am Nachmittag zu ihr und musste zu meinem größten Erstaunen feststellen, dass meine drei Geschwister eine kleine Geburtstagsfeier für unsere Mutter organisiert hatten. Mich hatte niemand informiert. Ich war entsetzt! Gerne hätte ich sonst auch Kuchen oder Muffins für sie gebacken. Natürlich stellte ich meine Geschwister zur Rede und die Reaktion sah folgendermaßen aus:
    Meine älteste Schwester behauptete, dass sie versucht hätte, mich anzurufen. Weder Handy noch Festnetz zeigten auch nur einen entsprechenden Anruf an. Außerdem wohnt sie nur ein paar Straßen weiter, hätte also auch eben schnell persönlich Bescheid sagen können.
    Meine andere Schwester war von der Nordsee gekommen, ich hatte überhaupt keine Ahnung, dass sie überhaupt kommen würde. Sie war bei meiner ältesten Schwester eingekehrt und hatte offenbar keinerlei Absicht, mich auch nur kurz zu besuchen. Ihre Reaktion war am heftigsten: "Wenn es dir hier nicht passt, dann hau doch ab nach Hause, du dumme Kuh, dich braucht hier keiner. Für mich war's das mit dir, sprich mich bloss nie wieder an!"
    Mein Bruder duckte sich nur, da er auf die Hilfe einer meiner Schwestern angewiesen ist.
    Jetzt frage ich mich, hatte ich nicht das Recht, zumindest zu fragen, warum mich niemand über die Feier informiert hat?
    Ich musste mich unglaublich zusammenreißen, um nicht zu heulen, brachte weder Kaffee noch Kuchen herunter und blieb nur wegen meiner Muttter, die mehrmals sagte, wie sehr sie sich freue, dass ich da sei. Aber es war hart und mir geht es jetzt sehr, sehr schlecht. Mein Magen rebelliert und ich fürchte mich vor einem Migräneanfall.

    Wenn ich mich hier so umsehe, gibt es viele Eulen, die sehr geübte Köchinnen bzw. Köche sind. Leider kann ich das von mir gar nicht behaupten. Für das nächste Jahr habe ich feierlich Besserung gelobt, aber bevor ich Abhilfe schaffen kann, habe ich noch ein "Problem".


    Jedes Jahr kommen mich Anfang Januar vier Freundinnen besuchen, die ich noch aus meiner Schulzeit kenne. Mittlerweile haben alle einen weiteren Weg für diese Besuche zu bewältigen. Damit sich ein solcher Besuch also lohnt, fangen wir bereits nachmittags mit Kaffeetrinken an, abends gibt es warmes Essen.


    Das Backen bewältige ich problemlos. Aber beim Gedanken ans Kochen für fünf Personen bekomme ich jedes Mal noch mehr graue Haare. Ich brauche Ewigkeiten, um eine Entscheidung bezüglich des Rezepts zu treffen und mache mir dann durchgängig Sorgen, ob es mir gelingen wird. Hinzu kommt, dass ich die einzige unter den Freundinnen bin, die keine Hilfe beim Kochen hat. Bei den anderen übernimmt abends schon mal der Ehemann, so dass die jeweilige Gastgeberin bei ihren Gästen bleiben kann. Die Möglichkeit habe ich nicht.


    Ich brauche also ein nicht zu kompliziertes Rezept, bei dem ich vorab schon viel vorbereiten kann, das fünf Leute satt macht und natürlich auch noch richtig gut schmecken soll. :-)


    Ich bin für jeden Tipp dankbar. Das Rezept möchte ich nämlich vorab zu Weihnachten probekochen, um schon mal ein bisschen Übung zu haben.

    Ich finde selbstgestrickte Socken super, einige wenige habe ich noch von meiner Mutter.


    Leider bin ich an den Stricknadeln eine Vandalin! Das letzte Mal musste ich als Teenager für den Handarbeitsunterricht etwas stricken und habe prompt eine "5" kassiert! Also das Verschenken von (nicht erkennbarem) Selbstgestricktem lasse ich lieber. Damit tue ich keiner Eule einen Gefallen.

    Ja, die Szene am "wasserverschliffenen Stein" empfand ich auch als schwierig zu interpretieren. Ich hoffe, dass der Erzähler die Szene später vielleicht nochmals ausführlicher aufgreift.


    Ist es, wie vom Erzähler leicht angedeutet, eine Gabe Gottes (geniale Musikalität), die mit einem Opfer (verfrühte Pubertät, Qual der Verwandlung, Ausschluss aus der Gesellschaft) bezahlt werden muss? Ist es eher ein "heidnisches" Erlebnis, eine Gabe der Natur? Schließlich kann Elias plötzlich auf der "Frequenz" der Tiere kommunizieren und lockt sie dadurch an. Außerdem wird mehrmals erwähnt, dass der "Stein" ihn zu sich lockt. Weiterhin könnte es auch eine schwerwiegendere Folge des kontinuierlichen Inzests sein, eine genetische Mutation. Dass dies mit dem Wissen des 19. Jahrhunderts nicht erklärt werden kann, versteht sich.


    Mir gefällt es allerdings, ab und zu vom Erzähler im Dunkeln gelassen zu werden und selbst spekulieren zu dürfen. Ich bin auf die Auflösung, wenn es denn eine gibt, gespannt.

    Hier ist ja super Stimmung! Ich freue mich auch schon sehr auf's Wichteln, auf das Beschenken fast noch mehr, als auf das Beschenkt-Werden.


    Gegen Socken hätte ich tatsächlich nichts einzuwenden. Ich habe Größe 37. Wenn alle Socken bekommen, sollten wir Bilder davon einstellen, damit die schönsten gekürt werden können! :lache


    Danke an alle, dass ich mitmachen darf! Bei den Eulen fühlt man sich wirklich willkommen.