In Deutschland sind die meisten Kinder- und Waisenheime meines Wissens staatliche Einrichtungen, ähnlich wie Kindergärten und Schulen. Einige kirchliche Heime gibt es mit Sicherheit auch. In Schweden wird es vermutlich ähnlich sein. Das bedeutet, dass die Kosten vom Staat getragen werden und es für Extras Spenden gibt.
Ich wundere mich daher fast seit Beginn des Romans über die extremen finanziellen Schwierigkeiten, unter denen Inger und ihre Schwester zu leiden haben. Ich sehe die Villa Pusteblume auch weniger als Kinderheim, sondern mehr als Wohnstätte für eine etwas größere Pflegefamilie. Wenn ich alles richitg gelesen habe, beherbergt das Haus lediglich fünf Kinder. Bei einem Kinderheim stelle ich mir als Minimum einige Dutzend Kinder vor.
Wenn es aber tatsächlich eine rein private Einrichtung ist, muss ja schon Ingers und Malenas Vater unter der prekären finanziellen Lage gelitten und dafür eine Lösung gefunden haben. Warum funktionierte es bei ihm noch?
Meiner Meinung nach liegen die meisten Probleme in der Hilflosigkeit und Inaktivität der beiden Frauen begründet. Erst haben sie sich auf ihren Vater verlassen, dann auf Augusta. Sich an Behörden zu wenden oder Spendenaufrufe zu starten, davon ist noch keine von ihnen gekommen.