Ich bin Besitzer der 1979 erschienenen deutschen Erstausgabe, und da wird auf jeden Herr-der Ringe-Vergleich verzichtet auf der Rückseite.
Stattdessen steht da: "Wenn es im 20. Jahrhundert überhaupt noch so etwas wie mythenschaffende Phantasie gibt, dann ist sie in diesem Werk zu finden."
Und das trifft es ganz gut, da LeGuin in jedem der drei Bücher eine menschliche Urangst thematisiert.
Die Geschichten haben die distanzierte Klarheit und Schönheit von Träumen - von Träumen, die ein Fremder uns erzählt.
Und da gibt es wenig action, das geht mehr nach innen: der Zauberer als Therapeut der Krankheiten der Welt ...
Als ich die Bücher das erste Mal las, war ich auch enttäuscht, hatte doch kurz davor der Herr der Ringe mein Bild davon geprägt, was Fantasy ist.
Heute bin ich dankbar für LeGuins Erdsee-Romane, die so anders funktionieren als die meisten Bücher im engen Genre Fantasy.