Beiträge von Depardieu

    Das Kind diente mir ja auch nur zur Abrundung meines Bildes von Rugger. Dass es nicht von ihm ist, macht Rugger in meinen Augen nicht viel besser.


    Ausgangspunkt war ja meine These, dass Anne besser damit gefahren wäre, sich beizeiten mit Michel zu arrangieren, statt ihre Befriedigung in außerehelichen Beziehungen zu suchen.


    Vielleicht wird (damals wie heute) einfach zu schnell aufgegeben. :gruebel

    Zitat

    Original von Branka
    Also recht weit am Ende hat er Anne Katharina erklärt, dass Mara seine Tochter ist und das seine Frau, die er sehr geliebt hat, verstorben sei. :-)


    Also eine absichtliche falsche Fährte, die Rike da ausgelegt hat? :fetch

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    Original von Branka
    Meinst du jetzt, dass er Mara geschwängert hat? Das glaube ich nicht. Sie ist doch seine Tochter. Und der Mann, der Vater ihres Kindes ist, ist gefallen. Er war zwar auch Landsknecht, aber ich denke nicht, dass Rugger der Vater ihres Kindes ist.


    Habe ich da etwas durcheinander gebracht? Ich habe aus dem Anfang von Kapitel 3 geschlossen, dass er der Vater ist. Dass Mara seine Tochter ist, wußte ich nicht. Steht das in der "Tochter des Salzsieders"? Das Buch habe ich nämlich nicht gelesen. :gruebel

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    Original von Branka
    Es lag zum Großteil an seiner Mutter, dass er nie aus seiner Haut konnte und sich unterodnete bzw. seine Frau so behandelte.


    Ja. Ich denke da an die eine Szene, als Michel fast so weit war, Anne die Buchführung seiner Geschäfte anzuvertrauen. Nur "die Alte" (Zitat seines Sohnes Bernhard :lache) hat ihnen wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht.


    Zitat

    Auf der anderen Seite denke ich, hätte sie eine Chance gehabt mit Rugger glücklich zu werden, hätte sie vielleicht ihre Zelte in ihrem Leben mit Michel abgebrochen und wäre mit Rugger gegangen. Aber da bestand gar keine Möglichkeit, denn er war Landsknecht und sie hätte nicht mit ihm ziehen können. Wer weiß was gewesen wäre, wäre er ein einafcher Handwerker oder etwas in der Art.


    Hältst du Rugger wirklich für so zuverlässig, dass man mit ihm zusammen ein Leben aufbauen könnte?


    Ich erinnere diskret daran, dass er schon einmal eine Frau geschwängert und mit der "Frucht ihrer Liebe" sitzengelassen hat (Mara!).


    Und sein Charakterzug, als Landsknecht immer auf der Seite zu kämpfen, die grad besser zahlt, finde ich auch nicht unbedingt sympathisch. Eine Partnerschaft, zumal mit Kindern, bedingt Kompromisse. Ob eine "Söldnerseele", die immer der Seite mit dem größten persönlichen Vorteil zuneigt, zu solchen Kompromissen fähig und willig wäre, wage ich zu bezweifeln.

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    Original von Branka


    In diesem Augenblick hatte ich mir eigentlich gewünscht, dass Anne Katharina Erfolg mit ihrem Verführungsversuch hat. Denn ich hatte irgendwie die Hoffnung, dass die beiden doch noch zueinander finden. Und da ihr Sexualleben ja nie besonders von viel Gefühl geprägt war, hatte ich gehofft, da sie diesmal, scheinbar zumindest, erotische Gefühle empfand, dass es besser werden könnte.


    Das hätte sie doch aber auch schon viel füher haben können. Schon am Anfang der Geschichte hatte ich gedacht, mit ein bißchen mehr Einfühlungsvermögen und Entgegenkommen von Annes Seite hätte das gemeinsame Sexualleben sicherlich befriedigender ausfallen können, als wenn Anne die Bemühungen ihres Mannes immer nur "erduldet" hätte.


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    Natürlich war der Grundgedanke nicht in Ordnung. Aber man muss sich auch mal in die damalige Zeit hineinversetzen. Eine Frau, die ein Kind von einem anderen als ihrem Ehemann austrägt, wurde geächtet.


    Bei meinen Verständnis von ehelicher Treue würde ich sagen, nicht ganz zu unrecht. :grin


    Verachtungswürdig an Annes Verhalten finde ich weniger den (folgenreichen) Seitensprung, als vielmehr ihre Grundeinstellung: Ich liebe meinen Mann nicht und teile auch seine (politischen und gesellschaftlichen) Ansichten nicht, aber als Ernährer für das Ergebnis meines Treuebruchs wäre er mir grade recht. Zumal der Treuebruch nicht einmalig war, sondern fortdauert.

    Ich muß gestehen, dass im Kapitel 10 Anne Katharina bei mir viel von ihrer Sympathie eingebüßt hat.


    In der Szene, in der sie ihren Mann verführen will, um ihm die Vaterschaft für das Kind unterzuschieben, kommt sie mir wie eine der Huren vor, deren Freier sie doch so verachtet. Da empfand ich fast ein wenig Schadenfreude, als es wegen Michels (vermeindlicher?) Geschlechtskrankheit dann doch nicht dazu kam.


    Jetzt bin ich gerade bei der Szene, als Anne ihren Vater besucht und dabei auch Peter, David und Rugger bei ihm antrifft. Dass Peter und Rugger als "politische Köpfe" der Bauernaufstände fungieren, war mir schon länger klar. Und nun stellt sich heraus, dass Pater Hiltprand offensichtlich die entsprechende Theologie dazu liefert.


    Mal sehen, ob und wie sie Anne auf ihre Seite ziehen.

    Gestern war ich bei Hugendubel und habe mir den ersten Teil geholt :-)


    Gewundert habe ich mich, warum "Schwarz" ganz einsam und verlassen im Regal stand, während "Susannah", "Glas" und "Tot" auf einem Sondertisch in großen Stapeln aufgebaut waren.


    Ich wollte dann abends eigentlich nur mal ein bißchen reinschmökern und war dann bei Kapitel 10 :grin


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    Original von cmoi
    Am Anfang jeden Teils ist immer eine Zusammenfassung von dem was vorher passiert ist.


    Danke für den Hinweis. Von den anderen Teilen habe ich natürlich erst mal die Finger gelassen, um mir den Spass nicht zu verderben.


    Grüße
    D.

    Ich bin noch ein bißchen hin- und hergerissen, ob ich mir das Buch holen soll.


    Einerseits wird die Turm-Reihe ja in den höchsten Tönen gelobt, andererseits habe ich hier im Threat sehr kritische Stimmen gelesen.


    Hat denn jemand hier schon alle 7 Bände gelesen?

    Und noch etwas ist mir aufgefallen:


    Rike ist es ganz toll gelungen, die Konflikte zu zeigen, die entstehen können, wenn bei polarisierenden politischen Ansichten Anhänger der einen und der anderen Seite unter einem Hausdach leben.


    Auf die gute Beziehung zwische Anne Kathartina und ihrer Magd (Freundschaft wäre wohl übertrieben) fällt ein Schatten, als (von ihrer Freundin?) der Verdacht geäußert wird, dass vielleicht eines Tages die Magd ihrer Herrin einen Dolch in den Rücken stößt...


    Ich glaube zwar nicht, dass es so weit kommt, aber Anne sieht ihre Vertraute wohl ab diesem Zeitpunkt auch mit anderen Augen.

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    Original von Cait


    Der Brief, den Rugger Agnes gegeben hat, ist bestimmt nicht für Anne Katharina gewesen, sondern für Peter. Diese Vermutung hatte ich sehr schnell, da die beiden (Peter und Rugger) sich doch irgendwie zu kennen scheinen und sich doch merkwürdig verhalten, wenn sie zusammen gesehen werden.


    Die Vermutung, dass Peter und Rugger "unter einer Decke stecken", habe ich auch. Mein Verdacht geht allerdings noch weiter:



    Wenn Anne Katharina Peter oder "ihren" Rugger aus dem Bordell kommen sieht und sich wieder einiges zusammenreimt, frage ich mich immer, wieviel Hinweise sie noch braucht, um zu kombinieren, dass



    Verdächtig sollte Anne Katharina auch vorkommen, dass Peter zu einem angeblichen Mandantenbesuch einen halben Hausstand mitschleppt. Ich vermute eher, die vielen Pakete enthielten



    Ich bin jetzt fast mit dem 8. Kapitel fertig und bin gespannt, wie lange wir noch warten müssen, um zu erfahren, ob



    Auf jeden Fall gefällt mir das Mischungsverhältnis zwischen historischem Hintergrund und "Beziehungskiste" bisher sehr gut. Will hoffen, es bleibt so :-)
    Grüße
    D.

    Zitat

    Original von Rosenstolz
    Es wird immer wieder mal deutlich, dass Michel wahrscheinlich öfters ganz anders wäre und andere Entscheidungen treffen würde, wenn da nicht seine übermächtige Mutter wäre.


    Ich bin auch grade bei der Szene angekommen, wo Anne Katharina sich mit ihrem Mann nach der Rückkehr unterhält und die Schwiegermutter dazu kommt...


    Irgendwie zeigt mir das einmal mehr, dass Michel eigentlich kein schlechter Kerl ist. Was mich bloß wundert ist, dass er sich so von seiner Mutter auf der Nase herumtanzen läßt. Da er - als Stadtrat! - ja bestimmt kein Dummer ist, muß er doch merken, dass seine Mutter seine ganze Ehe zerstört.


    Meine Sympathie für die aufständischen Bauern wird zeitweise auf eine harte Probe gestellt. Wenn sie sich da zusammenrotten, unbeteiligte Geistliche überfallen und gefangennehmen und sich sinnlos besaufen, dann sympathisiere ich eher mit den "Bündischen" und hoffe, dass die Bauern bald wieder in die Schranken verwiesen werden.


    Die Zusammenkunft im Bürgerhaus des Lienhart Stahl zeigt indes ein ganz anderes Bild. Hier fühlt man sich fast in einen studentischen Debattierclub versetzt, in dem Manifeste verfaßt und Strategien diskutiert werden, ohne recht zu wissen, was an der Basis eigentlich los ist.

    Inhaltlich kann ich natürlich noch nicht so viel sagen, da ich grade den Prolog beendet und das erste Kapitel angelesen habe.


    Von der Aufmachung gefällt mit das Buch ganz toll (ich hab die Weltbild-Ausgabe): Handliches Taschenbuch-Format mit Hardcover-Einband, vorn und hinten Landkarten und ein Stadplan der Reichsstadt Hall. Und vor allem ist dem Roman ein Personenregister vorangestellt, was ich sehr lobenswert finde.


    Da macht es schon mal Spass, das Buch in die Hand zu nehmen.


    Jetzt freue ich mich auf die weitere Lektüre und frage mich natürlich, was Anne allein so spät und heimlich in den dunklen Gassen von Hall zu suchen hat...


    D.

    Es ist zwar schon ein paar Monate her, seit ich das Buch gelesen habe, aber ich mochte es auch sehr.


    Am liebsten wäre ich in die WG mit eingezogen. :lache


    Die Figuren fand ich durchweg faszinierend (auch Franck - so übel war der Typ selbst zu Anfang nicht!).


    Wenn ich es mir recht überlege, ist das ein Buch, das durchaus eine "Wiederholung" wert! Vielleicht können wir ja eine Leserunde starten, wenn das Taschenbuch erschienen ist?

    So, heute morgen habe ich das "Lied der Sirenen" zu Ende gelesen. Was für ein Finale!! Vor allem, da ich den Mörder schon lange zu kennen glaubte.


    Hervorragend fand ich die Zweigleisigkeit der Handlung; auf der einen Seite die polizeilichen Ermittlungen, auf der anderen Seite das Tagebuch des Killers.


    Gestört hat ein bißchen, dass die Handlungsstränge nicht ganz synchron liefen. Auch die Anzahl der Polizeibeamten war stellenweise etwas unübersichtlich. Das alles tat der Spannung aber keinen Abbruch.


    Fazit: Sehr empfehlenswert.

    Zitat

    Original von kirja


    Im Übrigens ist sie mir als Charakter durch und durch sympathisch,


    Das geht mir auch so!


    Zitat


    Und nun zu besagter Stelle:
    (...)
    Die Vertauschung der Geschlechter in der "Klitoris-Szene" zeigt, wie tief die Beziehung zwischen Smilla und Peter ist. Sie haben die Möglichkeit zu einer alle Ebenen umfassenden Beziehung, da beide in der Lage sind, beide Geschlechter zu leben. Das ist nur eine Steigerung des den ganzen Roman durchziehenden "Widerspruchs" (wie in die europäische Kultur sieht, die traditionell strikt zwischen Weiblein und Männlein trennt). Die kleine zarte aber zähe Smilla, die nicht kochen kann. Der äußerlich sehr männliche Mechaniker, der stottert und ein hingebungsvoller Meister in der Küche ist.


    Eine einleuchtende Erklärung. Jetzt verstehe ich zumindest, was der Autor sich bei der Szene gedacht (haben könnte).


    Trotzdem finde ich die Szene - auch nach dieser Erklärung - unappetitlich und unerotisch. Es ist so, als ob ich jemandem dabei zusähe, wie er sich mit einem Zahnstocher eine Fliege aus dem Auge entfernt. :yikes


    Aber vielleicht bin ich auch etwas empfindlich :rolleyes

    Von Schweden (Wallander) über Amerika (Das Pinocchio-Syndrom) jetzt nach England.


    Ein Serien-Killer hat's auf Schwule abgesehen und die Polizei bedient sich der Hilfe eines Psychologen, der als Profiler ein Täterprofil erstellen soll.


    Die derbe Sprache, in der McDermid ihre Figuren reden läßt, macht die Geschichte total realistisch. Ich bin zwar erst bei Seite 52, aber irgendwie schon so in der Geschichte "drin", dass ich Schwierigkeiten habe, das Buch zur Seite zu legen.