Beiträge von Sarlascht

    Inhalt:
    Jonas Leben ist nicht einfach – der Vater in der Irrenanstalt, die kleine Schwester voller Vorfreude auf ihren Geburtstag und dann ist da noch die Sache mit seiner Mutter. Die findet er eines Tages tot im Schlafzimmer auf und aus der Not heraus, entscheidet er sich dazu, sie ins Kühlhaus der Familie zu verfrachten. Schnell ist im klar, dass wenn die Sache an die Öffentlichkeit gerät, seine Schwester und er ins Heim müssen, so dass er sich dazu entscheidet, es geheim zu halten. Von nun trägt er nicht nur die Verantwortung für sich, sondern auch für seine Schwester, erschwerend kommt hinzu, dass die Zeitungskolumne seiner Mutter weitergeführt werden muss. Seine Mutter, alias Dr. Linda, erteilt Menschen Ratschläge in Sachen Liebe, was in vor eine weitere Herausforderung stellt, hat er doch gerade andere Sorgen und trotzdem, trotzdem versucht er alles, um den Schein zu wahren. Ganz alleine muss er aber die Situation dann doch nicht meistern, Heleen, eine Fragestellerin von Dr. Linda kommt ihn auf die Schliche, sie entscheidet sich dazu, ihm zu helfen – bei allem was noch folgt.

    Meine Meinung:
    Das Buch hat einen ernsten Hintergrund, da sich Jonas Mutter umgebracht hat, was man schon ziemlich zu Beginn mitbekommt. Der Junge findet ihre Leiche im Schlafzimmer und entscheidet sich, den Tod geheim zu halten, zu viel Angst hat er vor den Konsequenzen. Die überstürzte Handlung, sie ins Kühlhaus zu verfrachten, ist durchaus nachvollziehbar, scheint es doch für ihn die einzige Lösung. Danach wird das Buch seltsam, die Handlungen werden wirr und kaum verständlich. Was er mit der Leiche macht, wie er den Tod geheim halten möchte, kann man nicht wirklich verstehen. Es sind absurde Ideen, auf die er und Heleen kommt, deren Umsetzung etwas tragisch Komisches an sich haben.

    Was mir ganz gefehlt hat, war der Umgang mit dem Tod selbst. Klar handelt Jonas aus einem Schock heraus, kann sich nicht gleich mit dem Verlust seiner Mutter beschäftigen, aber auch im Verlaufe des Buches wird nicht klar, wie er sich eigentlich fühlt. Was es mit ihm macht, die Mutter verloren und den Vater so distanziert zu haben. Die Vater/Sohn Beziehung, die Besuche in der Psychiatrie fand ich jedoch gut beschrieben. Man merkt schnell, dass der Vater in einer eigenen Welt lebt, die durch die Beschreibungen des Autors allerdings schnell Gestalt annimmt. Manchmal spürt man sogar Jonas Hilflosigkeit gegenüber der Situation, oder zumindest sein Unbehagen.

    Die Handlung selbst, die Geschichte, findet irgendwie zu wenige Worte. Das Buch hat 160 Seiten, wobei die Schrift relativ groß ist, was einem zwar hilft, es ziemlich rasch gelesen zu haben, auf der anderen Seite, wird an Details an allen Ecken gespart. Gefühle die sich entwickeln, bekommt der Leser gar nicht mit, sondern wird irgendwann damit überrumpelt. Man kann der Handlung leicht folgen, aber Situationen die sich entwickeln, erreicht man durch das Lesen nicht, sondern muss von Autor darauf gestoßen werden.

    Das Buch hat die Altersempfehlung 13-16 Jahren, wobei ich die heruntersetzen würde. Der Schreibstil ist ziemlich leicht, die sind Kapitel kurz und übersichtlich, das Thema ernst, aber nicht so voller Schwierigkeit, so dass es sicherlich auch schon für 11-jährige geeignet ist. Persönlich finde ich, ist es für 16- jährige nicht sonderlich zu empfehlen, wobei es vermutlich darauf ankommt, wie das Leselevel ist. Jemand der gerne und viel liest, wird sich sicherlich unterfordert fühlen.


    Fazit:
    Die Idee hinter dem Buch ist gut, die Umsetzung finde ich nicht sonderlich gelungen. Es fehlt an Beschreibung wichtiger Dinge, vieles wird ausgelassen und gar nicht thematisiert. Man liest die Geschichte zügig, behält sie aber leider nicht in Erinnerung, weil sie, für das ernste Thema, viel zu unbedeutend ist.


    2 von 5 Sternen

    Klappentext:
    „Mein Name ist Gwen Frost. Sobald ich einen Menschen berühre, sehe ich seine Erinnerungen und seine Vergangenheit vor mir – alles, was er erlebt oder gefühlt hat. Ich kenne seine geheimsten Wünsche und Sehnsüchte…


    Doch diese Gabe ist ein Fluch. Wenn der Junge, den ich küsse, an eine andere denkt. Oder wenn ein Mädchen ermordet wurde, und ich die Einzige bin, die ihren Mörder kennt…“

    Meine Meinung:

    Gwendolyn Frost, ein 17-jähriges Mädchen, lebt nach dem tragischen Unfalltod ihrer Mutter, bei ihrer Großmutter Geraldine. Kurz nach dem Tod wurde sie auf der Mythos Academy aufgenommen, einem Internat an dem die Nachfahren von Helden aus der Antike, die Geschichte der griechischen Mythologie studieren. Dort sollen die Schüler auch erlernen, mit ihren Kräften und Gaben zurechtzukommen. Gwen hat die Gabe, allein durch Berührung von Menschen und Gegenständen, deren Gefühle, Geheimnisse und die ihre Vergangenheit in Erfahrung zu bringen. Der Fachausdruck dafür lautet Psychometrie, sie selbst wird als Gypsy bezeichnet.
    Eines Tages wird eine Mitstudentin, die Walküre Jasmine, in der Bibliothek tot aufgefunden. Wirklich betroffen scheint über den Todesfall niemand zu sein, nur Gwen möchte verstehen, was da vor sich ging, war sie es doch, die die Leiche fand. Verbündet mit dem Spartaner Logan, versucht sie zu rekonstruieren, was geschehen ist und merkt schnell, dass nicht an dem Internat so ist, wie es scheint.


    Ich wusste, dass die anderen auf ihre Art trauerten, Druck abließen oder was auch immer. Und ja, vielleicht war Jasmine tatsächlich ein verzogenes Miststück gewesen, genau wie Carson gesagt hatte.
    Aber trotzdem, irgendwen sollte es kümmern, dass sie tot war. Ich meine, es sollte jemanden wirklich interessieren. Jemand sollte traurig sein, weil sie gestorben war. Jemand sollte genau wissen wollen, was ihr zugestoßen war und warum. Jemand sollte versuchen, dafür zu sorgen, dass einem anderen Schüler nicht dasselbe passierte. (Seite 92)


    Gwen Frost ist endlich einmal eine Heldin, wie man sie sich nur wünschen kann. An ihrer Schule ist sie der Außenseiter, da sie nicht wirklich ins Bilder der anderen passt. Die Eltern ihrer Mitstudenten sind alle ziemlich wohlhabend, da kann das Mädchen nicht mithalten, aber auch sonst fällt es ihr schwer, einen Platz für sich zu finden. Neben Walküren, Wikingern und Spartanern, scheint sie die einzige Gypsy zu sein und somit gibt es auch niemanden, mit den sie ihre Erfahrungen mit der Gabe teilen könnte. So streift sie unsichtbar über die Schulflure und lässt sich im Unterricht Dinge erzählen, die sie selbst nicht glaubt. Sie bezweifelt die ganze Sache, dass sie und ihre Mitschüler Nachkommen von Helden sind, zieht es oft auch ins lächerliche. Hier liegt der positive Punkt: Sie selbst glaubt die absurden Dinge nicht wirklich, die sie auf der Schule lernt und so fiel es mir relativ leicht, sie ins Herz zu schließen, sagt auch mir mein Verstand, dass so was nicht existieren kann. Man fühlt sich mit Gwen verbunden und hat sie einfach wahnsinnig gerne, was die ganze Geschichte trägt und es macht das Buch anders. Es gibt dutzende Bücher über besondere Jugendliche, die an einer Schule unterrichtet werden, doch es gibt keines, in dem der Hauptcharakter selbst so skeptisch den Vorgängen gegenüber steht, wie in Frostkuss.


    Ein wenig gestört hat mich die ständige Wiederholung gewisser Stellen. So betonte Gwen furchtbar oft, dass sie alleine ist, niemanden hat, der sich für sie interessiert usw. Ein paar Sätze in die Richtung weniger hätten es auch getan, allerdings kann es dem Buch nichts anhaben, weil ich es so anders finde, so besonders, dass ich über diese kleinen Fehler gerne hinwegsehe.


    Besonders klasse fand ich allerdings, dass es keine Liebesgeschichte gibt. Natürlich sind da ein paar Schwingungen, aber das ist für Teenager vermutlich normal und schwächt deswegen das Buch nicht im Geringsten ab, nein, genau dadurch wird es nur noch stärker.


    Die mythologischen Aspekte sind verständlich, so dass man in diese Richtung keinerlei Wissen mitbringen muss, um die Geschichte zu verstehen. Es ist alles sogar ziemlich einfach beschrieben, vermutlich aus dem Grund heraus, dass ja Gwen auch nicht selbst Interesse am Thema zeigt und somit nur die wichtigsten Dinge behält/beschreibt.


    Die Geschichte selbst ist gut konstruiert, hält zwar nicht eine Dauerspannung bereit, ist aber so geschrieben, dass man einfach dabei bleibt und wissen möchte, wie es zum Tod des Mädchens kam und das Ende, die Auflösung, sie lässt keine Wünsche offen. Es rundet den ersten Teil der Trilogie gut ab, wobei ich sagen würde, wer danach Teil zwei nicht liest, hat trotzdem ein schönes Lesevergnügen gehabt. Die Geschichte selbst ist abgeschlossen, einzige Gwens Weiterentwicklung bleibt offen.


    Fazit:
    Ein grandioser Auftakt einer Trilogie, die aus der Masse sticht und alles schon gewesen hinter sich lässt. Suchtpotenzial!


    Mythos Academy Trilogie – Reihenfolge:
    Frostkuss: Mythos Academy 1 (12. März 2012)
    Frostfluch: Mythos Academy 2 (20. August 2012)
    Titel und Erscheinungsdatum noch unbekannt


    Englische Titel:
    Touch of Frost: Mythos Academy Series, Book 1
    Kiss of Frost: Mythos Academy Series, Book 2
    Dark Frost: Mythos Academy Series, Book 3

    Hallo zusammen!


    Es wird euch überraschen, aber ja, ich bin neu hier und wollte mich deswegen vorstellen ;-)


    Wie geschrieben, komme ich aus Österreich (Kärnten) und bin 24 Jahre alt. Die nächste Überraschung: Ich lese wahnsinnig gerne. Eigentlich so ziemlich alles, wobei Jugendbücher und Bücher mit einen psychologischen Hintergrund, oder über Außenseiter, doch irgendwie mein Herz höher schlagen lassen. Eigentlich lese ich aber alles, nur historische Romane nicht, die passen irgendwie nicht in meine Kopfwelt hinein.


    Lese ich nicht, schaue ich gerne Fernsehserien (The Big Bang Theory, Malcolm mittendrin, Gilmore Girls, Scrubs usw.), oder ärgere meinen Hund Sammy.


    Seid mir nicht böse, wenn ich nicht gleich viel schreibe, euer Forum ist so umfangreich, dass ich mich erst einmal einlesen muss, um dann wirklich teilnehmen zu können.


    Schönen Abend euch allen noch! : )