Beiträge von Heidi Rehn

    Danke auch Dir, Saphiria, fürs Lesen und ausführliche Posten. Sich über das Gelesene miteinander auszutauschen ist doch für alle ein Gewinn, vor allem, wenn es so aufmerksame Leser wie ihr seid!


    Ich freue mich auf Deine Rezi! Und hoffentlich bis zum nächsten Buch (da gibt es ab 10. Juli 2014 eine Leserunde....)

    Ja, solche Stammbäume haben etwas.... :lache


    Ich mache das ja ganz gern, dass in meinen Büchern mal mögliche Querverbindungen auftauchen. Auch als Leserin von Autoren mag ich das. Da entspinnen sich gleich wieder ganz neue Geschichten...


    Meine Wundärztin-Trilogie endet ja auch in Königsberg und da taucht doch tatsächlich eine Familie Singeknecht auf. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt :lache


    Gerade überlege ich, ob Figuren aus einem Roman im nächsten nicht mal ganz am Rande auftauchen. Man begegnet sich irgendwo zufällig. Das musst dann keinen Einfluss auf die Geschichte haben, aber für den Leser, der den anderen Roman kennt, ist es vielleicht ein kleiner Wink. Mal schauen :lache

    Danke auch Dir, Vivian, für das aufmerksame Lesen, die Kommentare, anregenden Fragen und Hinweise. Das macht mir auch immer sehr viel Spaß, mich dem zu stellen und über meine Geschichte nochmal nachzudenken.


    Dora und Gret sehen sich ähnlich, ohne miteinander verwandt zu sein. So etwas gibt es, das ist mir schon öfter passiert. Vielleicht gibt es dann in weiter zurückliegenden Ahnenlinien tatsächlich Verwandtschaften, vielleicht ist es einfach eine Laune der Natur. Ich persönlich finde es jedenfalls sehr interessant, wenn mir solche Ähnlichkeiten bei Leuten begegnen, die absolut gar nichts miteinander zu tun haben. Das wollte ich hier einfach mal mit reinbringen, weil es so gut zur Geschichte passt.

    Veit reagiert in der Tat etwas unlogisch: einerseits hat er nach seiner Flucht den Kontakt zu Dora abgebrochen, um sie nicht in Verlegenheit oder Verdacht zu bringen, andererseits beklagt er genau das. Das ist ein sehr fadenscheiniger Vorwurf, der doch sehr gut zeigt, wie uneins er letztlich mit sich selbst ist.


    Für den Leser muss es Andeutungen geben, denn so manche Ereignisse sind noch in der Schwebe und es braucht noch ein bisschen, bis alles aufgelöst werden kann..... Außerdem bietet Krakau dank seiner Bewohner und der dort vorhandenen Einrichtungen noch so manches Potenzial, um die Geschichte für Dora noch sehr unangenehm zu machen.....

    saphiria : Wenzel kann es wohl einfach nicht überwinden, dass er es schwer gehabt hat. Ihm fehlt die Größe, drüber zu stehen und genau deshalb zu seinen Kindern verständnisvoller zu sein. Aber das liegt nicht allein an ihm. Die Erwartungen der Gesellschaft, in der sie leben, unterstützt ihn dabei.... Aber vielleicht kann Mathilda ihre Chance nutzen und auch auf ihn positiv einwirken....


    Gret geht es mit der Schwangerschaft wirklich nicht gut. Auch dafür gibt es gute Gründe....

    Vivian : Ja, Polyphemus ist so ein bisschen ein "guter Geist" in der Geschichte, dabei hat das historische Vorbild gar nicht unbedingt nur einen guten Ruf gehabt. Aber wer Bücher liebt, kann kein schlechter Mensch sein, oder? :lache


    Interessant, dass Du dem Herzog zutraust, mit Göllner unter einer Decke zu stecken. Warum nicht?


    Mathilda hat dank ihrer Beobachtungen und Gespräche in Marienwerder eine zweite Chance bekommen. Es liegt an ihr, daraus etwas zu machen....

    SiCollier : Danke für die Hinweise auf Gustav Freytags Flugschriftensammlung. Die kannte ich noch gar nicht. :grin


    Zum Thema historische Romane und heutige Wertmaßstäbe: Letztlich können wir immer nur subjektiv aus unserer Zeit heraus beurteilen, denn wir können nicht aus unserer Haut. Wichtig ist, dass wir uns dessen bewusst sind. Das erleichtert dann schon so manches, finde ich :lache

    Zeitsprünge sind manchmal auch sehr hilfreich, da sie das Augenmerk auch wieder auf das lenken, was wirklich für den Gang der Geschichte notwendig ist. Natürlich franst die Geschichte zwischendrin zwangsläufig etwas aus, dann aber wird gezeigt, was auf Dauer Bestand hat. Zunächst verwirrt das, aber dann gewöhnt man sich beim Lesen dran.

    Stimmt, das Duzen und Siezen soll die jeweiligen Beziehungen noch stärker hervorheben. Dora und Urban könnten sich niemals duzen, das geht einfach nicht. Ebenso ist Veit da gleich viel direkter mit dem Du, genau wie Gret. :grin


    Veits Perspektive wäre in der Tat auch nochmal eine gute Möglichkeit, die Geschichte aus einem ganz anderen Blickwinkel zu beleuchten. Aber das hätte nochmal eine ganz eigene Geschichte ergeben.... Interessant aber wäre das natürlich. Seltsamerweise denke ich aber immer in den Frauen die Geschichte mit. Die Idee, da auch mal in die Männerperspektive zu schlüpfen, kam mir gar nicht. Das lässt evetuell tief blicken.... :lache


    Danke Dir, dass Du so tief drin bist, liebe Brigia, dass Du einfach nur noch liest und liest und liest..... :lesend Das ist doch das schönste Kompliment für mich! :anbet

    Leider bin ich da nie so vorausschauend wie manche Kollegen, die mögliche Töchter, Söhne, Enkel und sonstige Nachkommen beim Schreiben auch schon immer gleich verkaufsfördernd im Blick haben. Bei dieser Figur nämlich gibt es definitiv keine leiblichen Nachfahren.... aber "Kinder im Geiste" könnten durchaus mal auftauchen, da bringst Du mich gerade auf eine sehr gute Idee für den nächsten Roman.....(das wird dann der übernächste, der 2015 erscheint :lache)

    SiCollier : Die Klagen über die "Buchschwemme" war wohl selten lauter als gerade in der Anfangszeit des Buchdrucks! Über Jahrhunderte waren Bücher Luxusgüter, die mühsam von Hand angefertigt und damit nur einem sehr kleinen Teil zugänglich waren. Das hat sich mit dem Druck schlagartig geändert. Und dann wurde gedruckt wie wild. Gerade auch die Reformation hat das ja befördert. Herzog Albrecht hat in Preußen die Einrichtung von Druckereien sehr unterstützt. Insofern ist die Klage eines Mannes wie Polyphemus doch gut nachvollziehbar.... Er ist ja auch ein bisschen elitär, hat er als ehemaliger Ordensmann doch auch noch die Zeiten erlebt, da Bildung und Bücher nur einem kleinen Kreis Auserwählter zur Verfügung stand....


    Freut mich sehr, dass wir hinsichtlich der Einschätzung zu historischen Romanen gleicher Meinung sind. Da könnte ich stundenlang drüber diskutieren und bin jedes Mal wieder überrascht, wie viele das nicht sehen wollen und tatsächlich denken, wir hätten jetzt aber endlich mal den wirklich objektiven Blick zurück, weil wir ja so fortschrittlich sind und so viele Quellen entdeckt haben... :lache

    Vivian : Manchmal handeln Menschen - und insbesondere Romanfiguren, sonst gäbe es keinen Stoff :lache - sehr emotional und unüberlegt. Dora liebt zwar ihre Tochter über alles, andererseits aber verspürt sie den großen Drang, die wahren Umstände von Urbans Tod und die VErwicklungen, die in noch frühere Zeiten zurückreichen, aufzuklären. Eigentlich weiß sie das Kind in guten Händen, denn zu Gret hat sie großes Vertrauen und Mathilda ist ja nicht allein im Haus. Aber da ergibt sich ohnehin noch etwas Neues....

    saphiria : Ja, mit Gret und Mathilda treffen genau die Richtigen aufeinander. Das hat mir auch beim SChreiben immer wieder sehr viel Spaß gemacht, weil mir anfangs gar nicht so bewusst war, wie viel Potenzial in dieser Konstellation liegt. Da hat sich im Lauf der Handlung dann vieles von allein ergeben... :lache


    Die Herzogin, die historisch ja belegt ist, ist auch eine faszinierende Person, eigentlich unbedingt mal einen eigenen Roman wert.... gerade in ihrer großen Liebe zu Herzog Albrecht.... :grin

    Da Du "Blutige Hände" schon kennst, lege ich Dir nochmal "Tod im Englischen Garten" ans Herz (siehe meine Antwort zu "Fragen"), der ebenfalls in München spielt. "Thonets Gesellen" spielt ein halbes Jahrhundert früher in meiner Heimatstadt Boppard und es geht u.a. auch um Michael Thonet (den mit den berühmten Kaffeehausstühlen), der ebenfalls von dort stammt und so eine Art "Ikea des 19. Jahrhunderts" erfunden hat....


    Im neuen Roman "Der Sommer der Freiheit" gibt es einen großen Sprung ins 20. Jahrhundert: Die Zeit zwischen 1913 und 1920 ist da Thema. Es gibt eine verwickelte, grenzüberschreitende Dreiecksgeschichte, den berühmten Tanz auf dem Vulkan vor August 1914 und dann die allmähliche Desillusionierung.... Alte Luxus-Hotels, viel Tango, flotte Autos und wunderbare Musik spielen auch eine Rolle.... Und natürlich aufmüpfige Frauen :grin

    Das freut mich zu lesen :-)


    Wenn Du das "alte" München magst, ist vielleicht auch "Tod im Englischen Garten" etwas für Dich. Darin findest Du meine ganz persönliche, allerliebste Figur (obwohl das wohl doof ist, als Autorin so einen ganz besonderen Liebling zu haben, denn eigentlich liebe ich alle meine Figuren.... :grin)


    Danke Dir auch für die Rzei! Freut mich sehr, dass Dir das Buch gefallen und Du Spaß am Lesen hattest. :-)

    nicigirl85 : Dass die Herzogin Kleinwüchsige liebte und gern auch als Geschenke an Freunde oder andere Herrscher verschenkte, ist historisch überliefert. Ich habe das in einer Biographie über Herzogin Dorothea gelesen und mich gewundert, als ich es in einer Biographie über Herzog Albrecht und in einem Buch über das Leben am herzoglichen Buch auch noch mal fand, war mir klar, dass ich das im Roman verwenden muss.
    In meiner Kurzgeschichte "Da waren es nur noch drei" für die Anthologie "Bitterer Nachgeschmack" habe ich das nochmal etwas ausführlicher aufgegriffen.

    Das ist eine sehr gute Frage, auf die ich jetzt seitenlang antworten könnte. Ich versuche, mich kurz zu halten.


    Für mich gehört immer dazu, die Orte des Geschehens "live" zu sehen, auch wenn sie heute anders aussehen als damals. Aber vor Ort erhält man doch immer ein gutes Gefühl, wie es ausgesehen haben könnte.


    Sehr wichtig sind mir auch Originalzeugnisse aus der Zeit, was für die fernere Vergangenheit nicht so einfach ist, gerade auch in Bezug auf Königsberg. Aber da habe ich einige Chroniken gefunden (wie erwähnt), außerdem suche und lese ich natürlich über die Zeit allgemein, das sind dann Abhandlungen z.B. über das Alltagsleben im Mittelalter, das Alltagsleben in der Stadt, Frauen im Mittelalter usw. Und dann natürlich auch Bücher über die Herrscher und die Ereignisse, hier also über Herzog Albrecht und Herzogin Dorothea, die Zeit des Deutschen Ordens, Geschichte Preußens und Polens usw.


    Und dann gehe ich auch gern in Museen, schaue mir Gemälde aus der Zeit an, aber auch Alltagsgegenstände oder Museen über Spitäler usw.


    Letztlich kann man nie ergründen, wie es wirklich war, man kann sich nur annähern und muss gerade für entferntere Zeiten auch Mutmaßungen anstellen, wie es gewesen sein könnte.

    Danke auch Dir, Dreamchen, für die anregenden Kommentare und die ausführlichen Beiträge. Mir macht es großen Spaß mit euch zu lesen und ich schätze eure ehrliche und fundierte Kritik sehr.
    Ebenso werde ich gern auch ein bisschen gefordert, d.h. ich muss selber nochmal drüber nachdenken, warum ich was wie geschrieben habe. Das schadet auch nie. Nobody is perfect (das wäre auch schlimm!) und es gibt immer noch Luft, um besser zu werden! :lache


    Wie schön zu lesen, dass Dir das Ende gefällt. Gerade die Wandlung von Mathilda und Wenzel liegt mir am Herzen, ebenso aber auch, wie Du schon anmerkst, die etwas willkürliche Art der Rechtssprechung. Wer keinen - gut beleumundeten - Fürsprecher zur Seite hatte, war als Fremder in einer Stadt oft wirklich erbärmlich dran. Das ist ein großes Problem gewesen.


    Vielleicht bis zum nächsten Buch? Das ist übrigens ein großer zeitlicher Sprung ins frühe 20. Jahrhundert.... :wave