Hallo allerseits,
liebe Lea
so ganz in allen Einzelheiten kann ich mich an "Die Maurin" nicht mehr
erinnern (zum Beispiel an Zahra`s drei Kinder) ,aber an die Stimmungen und die spezielle "Farbe" des Romans noch sehr gut.
Gleich zu Beginn in dieser Geschichte hier wird die Reisegruppe von Jaime und Zahra
brutal überfallen von einer Bande Kastilier und ihre kleine Tochter Chalida wird von den Männern mitgenommen, ebenso die Wagen mit dem Geld der Familie.
Dieser Überfall vermittelt sehr drastisch das Gefühl von Heimatlosigkeit und
Bedrohung, der die Familie ausgesetzt ist, nach ihrer Flucht aus Granada Richtung Portugal.
Hinter dieser Bedrohung scheint sich noch eine weitere Gefahr innerhalb der Familie zusammenzubrauen, und zwar besonders zwischen Zahra und Jaime.
SiCollier
: Mir ist auch diese emotionale Kälte zwischen Zahra und Jaime aufgefallen, die besonders von ihr ausgeht.
Es kommt mir so vor, als würde sie Jaime für Vorkommnisse haftbar machen, die er nicht zu verantworten hat.
Denn gerade er hat sich immer als sehr besonnener, kluger und verständnisvoller Begleiter für Zahra und die gemeinsamen Kinder erwiesen.
Ich habe die Befürchtung, dass die Religionsfrage noch mehr als einen Keil in diese Beziehung treiben wird.
Die Toleranz der Mauren gegenüber anderen Religionen hat es in dieser Gesellschaft gegeben - im Gegensatz zu heute.
Ich denke, dass jede Gesellschaft, jede Kultur in der Geschichte eine Blütezeit hat - und das war für den Islam wohl in dieser Epoche ( 15. Jh.) und in den Jahrhunderten davor.
Vielleicht erinnert sich jemand an den Film:
"Robin Hood - König der Diebe" mit Kevin Costner?
Es gibt da diese Szene, wo der Maure Azeem (verkörpert von Morgan Freeman) mit einem Fernrohr einen Trupp Berittener erspäht und Robin aufgeregt vor sich rumfuchtelt, als er durch das Glas die Reiter direkt vor seiner Nase wähnt.
Azeem bemerkt dazu nur seufzend:
"Wie konntet ihr nur mit so wenig Bildung Jerusalem erobern?"
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