Beiträge von Emmy

    "Das Lächeln der Frauen"
    hat mir ganz gut gefallen, daher habe ich auch dieses Buch gelesen,
    wurde aber enttäuscht.
    Ich habe die Leichtigkeit vermisst, die Handlung ist mir zu konstruiert
    und die Hauptfiguren sind total unglaubwürdig und nerven irgendwann nur noch.
    Einen weiterer Roman von diesem "Autor" werde ich nicht mehr lesen.


    Es ist wohl richtig, dass es sich bei "Nicolas Barreau" um einen erfundenen
    Autor handelt.

    Liebe Nicole :knuddel1


    ich hab dir zu danken für all die unvergesslich schönen
    Reisen mit deinen so klugen und sensiblen Geschichten und deinen
    Personen, die mir so nahe kommen, wie es selten in der
    Fiktion passiert.
    Ich kann dir nicht genug danken für das faszinierende Reich
    deiner unerschöpflichen kreativen Phantasie, die du mit
    deinen Lesern teilst... :lesend

    Ihr Lieben, liebe Nicole,


    hier noch ein paar Eindrücke von mir zu diesem wunderschönen
    Roman, der noch sehr lange in meinen Gedanken nachgeklungen
    ist und mich sehr beeindruckt hat.


    Eine verletzte Seele, verstummt in Schmerz und Trauer -
    so erleben wir die 16-jährige Amber, deren Mutter an einem Gehirntumor verstorben
    ist und die zu ihrem Vater Ted, den sie kaum kennt, nach San Francisco zieht.
    Sie muss sich nicht nur an die neue Umgebung gewöhnen, an das Zusammenleben mit Ted,
    an die Highschool und neue Mitschüler – sie ist auch emotional erstarrt und findet keine
    Worte für ihre Ängste, ihre unterdrückte Wut und ihre Trauer.
    Daher mag sie auf den ersten Blick sperrig und unzugänglich wirken, wenn wir aber ihr Wesen
    komplexer deuten, ihre Träume miterleben und ihre sensible Art, Menschen und Dinge zu beobachten, ergibt sich ein differenzierteres Bild dieses jungen Mädchens.


    Durch die Ich- Erzählperspektive sind wir als Leser sehr nahe bei ihr und erleben den
    mühsamen und schmerzhaften Weg zu ihrem eigenen Selbst, zu ihren vereisten Gefühlen
    hautnah mit.


    Sie wird am Ende Erlösung finden und den Weg zurück ins Leben, sie wird verstehen,
    dass Liebe mächtiger sein kann als der Tod und dass wir ohne Liebe verlorene Seelen sind.


    In diesem Roman gibt es Szenen von großer Intensität und eine Fülle ungewöhnlicher Charaktere, einen sich langsam entwickelnden
    Spannungsbogen hin zu einem ebenso ergreifenden wie schlüssigen Ende.


    Für mich war es eine sehr ergreifende Lese -Reise mit Amber, ihrem Vater und ihren Freunden, ein Roman mit viel Tiefe und bei aller Magie
    und übersinnlichen Dimensionen auch durchaus realitätsnah mit einer guten
    Portion Lebenshilfe in Zeiten von Trauer und Angst, die uns die Seele
    abschnüren können.


    Daher aus ganzem Herzen 10 Eulenpunkte.
    :wave

    Liebe Nicole :knuddel1


    Du hast es perfekt in Worte gefasst, was ich meinte:


    "Und oft ist es so, dass meine Worte nur einen Rahmen abstecken, in den die Bilder, Emotionen und Gedanken wort-los eingewoben sind - und dann auch hoffentlich beim Leser ankommen."


    Bei mir kommen diese indirekten, non-verbalen Inhalte auf jeden Fall an,
    genau das empfinde ich in deinen Romanen ganz stark.


    Das äußere Geschehen und die Handlungen, in denen sich deine Personen bewegen, bilden die Oberfläche, auf der sich Wellen und Strudel befinden, die mal spielerisch leicht, mal bedrohlich und gewaltig ihr Eigenleben führen
    und in tiefe, dunkle Sphären hinabreichen - immer spürbar als Unterströmungen und unausgesprochene Ahnungen, - sichtbar in Träumen, Bildern und Metaphern voller Geheimnisse und Facetten.



    In jedem deiner Bücher gibt es diese Dimension, dieses Suchen nach Antworten, nach einem Weg, dieses Leben in all
    seinen Widersprüchen zu verstehen und dabei das innere Selbst nicht aufzugeben - und das macht sie so menschlich und
    wahrhaftig.


    Ich freue mich schon jetzt auf eine weitere Reise voller Abenteuer,
    Überraschungen und magischer Geheimnisse...
    :wave

    Eingeschlafen beim Lesen bin ich noch nicht -
    das liegt aber wohl eher daran, dass ich generell
    unter Schlafproblemen leide. ;-)


    Allerdings ist mir mal beim Lesen so schlecht geworden,
    dass ich ins Bett gehen musste, sonst wäre das ungut
    ausgegangen...( es war eine extrem blutige, langwierige Geburtsszene)
    :help

    Vielen Dank, liebe Nicole :knuddel1


    die letzten Kapitel sind so intensiv und haben mich so
    tief berührt, dass ich noch nicht die für mich "richtigen" Worte
    gefunden habe, die auch nur annähernd beschreiben könnten,
    was ich gesehen und gespürt habe.


    Für manche Bilder und Gefühle sind Worte zu klein und zu gewöhnlich -
    wahrscheinlich gibt es dafür diese anderen Sprachen, die der Kunst und Musik und
    die des Tanzes, die unsere tiefsten Seelengeheimnisse so viel besser vermitteln können.


    Daher habe ich für diesmal Gandalf für mich sprechen lassen
    und den Text von Rosenstolz. :-)


    Aber dieser Song von Evanescence ist wie für die beiden
    geschrieben, da krieg ich Gänsehaut - das hat was Magisches, unglaublich.
    :anbet


    Ganz lieben Dank an dich, liebe Nicole,
    dass du dich so geduldig und engagiert mit mir unterhalten hast,
    obwohl ich so spät dran war... :knuddel


    Mit diesem Roman ist dir was ganz Besonderes gelungen,
    das spüre ich daran, dass mir fast die Worte fehlen (und das passiert
    nicht oft, ist aber auch mal gut :grin)



    P.S. Ich könnte mir die Geschichte supergut als Ballett
    vorstellen oder als Film... :wave

    Vielen Dank, liebe Nicole :knuddel1


    Nach dem schlimmen Unfall hat Amber ein Nahtoderlebnis, sie fühlt
    sich sehr glücklich dabei, es ist wie ein Nachhausekommen.


    Ich musste bei dieser Szene an Gandalf aus „Der Herr der Ringe“ denken,
    als er mit Pippin über den Tod spricht:


    Pippin: "Ich hätte nicht gedacht dass es so endet"
    Gandalf: "Enden? Nein - hier endet die Reise nicht.
    Der Tod ist nur ein weiterer Weg den wir alle gehen müssen.
    Der graue Regenvorhang der Welt zieht sich zurück und alles verwandelt sich in silbernes Glas. Und dann siehst du es."
    Pippin: "Was Gandalf? Was sehe ich?"
    Gandalf: "Weiße Strände. Und dann ein fernes grünes Land unter einer rasch aufgehenden Sonne."
    Pippin: "Dann ist es nicht schlimm?"
    Gandalf: "Nein, nein ist es nicht."


    Zitat aus „Die Rückkehr des Königs“ Regie: Peter Jackson


    Ted ist Amber`s Lebensmotor, durch seine Liebe findet sie den Weg zurück ins Leben...


    Zum Epilog:


    Die Sitzungen bei Dr. Katz sind für Amber sehr hilfreich geworden auf ihrem Weg zu
    einer Gesundung ihrer Psyche und Seele.
    Sie lernt zu verstehen, dass Gefühle immer real sind, weil wir sie spüren und sie das Unmittelbarste
    sind, das uns begleitet im Leben.
    Das Gehirn ist ein kompliziertes Organ, es verarbeitet Erlebnisse, Erinnerungen, Ängste in eigenen
    Bildern, in Träumen, Visionen und Imaginationen.
    Wieviel davon gehört uns alleine?
    Was ist vererbt und uraltes Wissen?


    Ambers Weg endet hier für uns und es hat mich unendlich gefreut, dass sie ins Leben
    zurückgefunden hat zusammen mit ihren treuen Freunden.
    Was für eine schöne Fügung, dass sie ihn doch noch findet – ihren „Nathaniel reloaded“.


    Zum Schluß habe ich noch einen Songtext für euch:


    Rosenstolz: Herzensschöner


    Als ich eines Tages dachte
    dass ich verloren bin
    begraben und verloschen
    küsstest du mir Sinn
    in mein verstaubtes Leben
    in meiner Seele Eis
    und ich begann zu glauben
    ein Feuersturm wär heiß...


    Was mich das Lieben lehrte
    bis dann vergaß ich bald
    zu schön war das erleben
    so schön und doch so alt
    so alt und so verdorben
    zu oft zu früh gesagt
    dass Worte Herzen morden
    doch Seelen bleiben kalt


    Machs gut, mein Herzensschöner
    nun lasse ich dich ziehn
    vergiss was ich gewollt hab
    auch Scherben können blüh`n
    machs gut, mein kühles Feuer
    und lass mich weiter frier`n
    wer weiß im nächsten Leben
    werd ich dich nicht verlier`n

    Ihr Lieben, liebe Nicole, :knuddel1


    ich fürchte, meine letzten Beiträge werden doch etwas länger
    ausfallen..... ;-)


    Auf der Suche nach dem „missing link“ in Nathaniel`s Erinnerung geht Amber den
    Weg mit ihm zurück in seine Vergangenheit.
    Es ist sehr bewegend, wie die beiden um seine Erlösung kämpfen und um ihre Liebe.
    Die Suche nach dem Tor zur Befreiung von den Dämonen seiner Vergangenheit ist für beide sehr schmerzhaft und bringt sie an ihre körperlichen und seelischen Grenzen.
    Nathaniel entstammte einer armen irischen Einwandererfamilie, wo Hunger und Schläge
    an der Tagesordnung waren.
    So zog es auch den Heranwachsenden später in ein Umfeld von Gewalt und Kriminalität,
    zum Teil bedingt durch Gruppenzwang, dennoch hat er große Schuld auf sich geladen.
    All das hat tiefe Wunden in seine Seele gerissen und so wurde er sich selber zum Feind.


    Amber wird immer durchsichtiger und fragiler, ihr Geist, ihr Körper und ihre Seele beginnen
    bereits die Todesnähe zu ahnen.
    Amber geht den Weg mit ihm bis zum bitteren Ende, bis zu seinem gewaltsamen Tod.
    Seine Substanz löst sich auf und er ist endlich bereit, diese Welt des Schattenhaften zu verlassen,
    die solange Zeit sein Gefängnis war.
    Er wird wie auf einem Leitstrahl in eine andere Sphäre gezogen, in einen sicheren Hafen,
    wo er endlich Ruhe und Erlösung findet.


    Amber ist bis zuletzt seine Seelenbegleiterin, vergleichbar dem Gott Hermes, der den Seelen der
    Verstorbenen den Weg weist.
    Sie erlöst seine Seele durch ihre Liebe und löscht damit seine Schuld aus.
    Diese Szene gehört zu den schönsten, die ich je gelesen habe....

    Vielen Dank Warwuschel und Nicole :knuddel1


    Amber ist nach "dieser ganz besonderen Nacht" zu einem Teil von
    Nathaniel`s Welt geworden.
    Ihre Wesenheiten haben sich durchmischt und sie sieht seine
    Vergangenheit, seine verschütteten Erinnerungen und seine Ängste in sich.
    Sie erlebt Szenen aus seinem früheren Leben, die in traumartigen Bildern in ihrem Inneren vorbeiziehen, die sie aber weder festhalten noch steuern kann.


    Allerdings ist auch ein Teil von Amber`s Lebensenergie auf Nathaniel übergegangen, was sich bei seiner unstofflichen Substanz in starken Schmerzen äußert.


    Er ist körperlicher geworden und sie unkörperlicher, jeder fühlt nun mit einem Teil der Sinne des anderen, als wäre ein Energietunnel zwischen ihnen entstanden.


    Das im Bernstein eingeschlossene Insekt ist eine sehr passende Metapher für Amber`s Seelenzustand.
    Sie hat bei Dr. Katz bisher nie so viel geredet, das zeigt, wie wichtig und bedeutungsvoll dieses Bild für sie ist.
    Es symbolisiert für Amber den Widerspruch zwischen Freiheit und Geborgenheit - entweder unfrei und in Sicherheit zu sein oder frei und
    gefährdet - das ist eine sehr existenzielle Frage.
    Es gibt keine Erlösung ohne Opfer und Verluste, nur wenn wir loslassen,
    können wir weitergehen.


    Amber weiß, dass sie Nathaniel loslassen muss, um selber weiterleben zu können - aber vor allem auch, um ihn zu retten und aus einem Zustand zu befreien, der für ihn sehr quälend geworden ist.
    Er hat Amber gebraucht für den Frieden seiner Seele, für die Erlösung von seiner Schuld und um endlich Ruhe zu finden.
    Sie hat ihn gebraucht, um den verschütteten Weg in ihre eigene Seele wiederzufinden und endlich wieder leben zu können.
    Ihre Wege haben sich gekreuzt und nun müssen sie in verschiedene Richtungen weitergehen, es ist wie eine Art Wiedergeburt, eine Katharsis, eine schmerzhafte, brutale und ehrliche Demaskierung, in den jeder der beiden seine eigene Hölle überwinden muss.

    Danke liebe Nicole :knuddel1


    bei dieser Geschichte passt die Ich-Erzählperspektive auch sehr gut, -
    wir Leser sind dadurch so nah dran an Amber und ihren Gefühlen.
    Beonders intensiv konnte ich Amber in Momenten der Sprachlosigkeit, der
    Verwirrung und des Aufbegehrens fühlen - da war sie mir so nah wie eine
    liebe kleine Seelenschwester, die ich am liebsten in die Arme genommen und
    getröstet hätte... :-) - aber das hat ja dann Holly für mich übernommen und ihre anderen
    Freunde. :knuddel
    Ted mag ich auch sehr sehr gerne - ein wunderbarer Charakter, ein toller Vater, ich wünsche ihm ganz viel Glück für die Zukunft und irgendwann eine neue große Liebe... :-]

    Danke, liebe Nicole :knuddel


    ich liebe deine Leute so sehr, sie sind alle auf ihre Art wunderbare Typen, :-)
    Ich will meine Postings hier nicht zu lang werden lassen, daher habe ich noch nicht viel zu Matt, Holly, Abby, Shane und ihren Problemen etc. gesagt -
    aber sie haben alle einen Platz in meinem Herzen. :-)

    Ihr Lieben, liebe Nicole - :knuddel1


    Warwuschel :
    dieser Abschnitt hat mich auch umgehauen ;-) ich weiß gar nicht, wo ich
    anfangen soll, es hat mich genauso überrannt und gepackt wie Amber, Nathaniel
    und ihre Freunde.


    Es kommt soviel in Bewegung, es löst sich etwas in Amber durch die starke Präsenz zweier Kräfte - die intensive Körperlichkeit, die sie bei Shane erfährt
    und die Sehnucht nach Nähe zu Nathaniel, die ihr aber auch Angst macht.
    Diese Angst, ihre Sehnsucht nach Körperlichkeit und ihr widersprüchliches Empfinden zu Nathaniel - das alles weißt darauf hin,
    dass es ihr seelisch immer besser geht, dass sie beginnt, in ihr Leben zurückzukehren.
    Ihre Tränen sind das Salzwasser des Lebens, das den Eispanzer um ihre Seele schmelzen lässt.


    Die Idee, in der Nacht von Halloween die größtmögliche Verschmelzung mit Nathaniel zu wagen, birgt ein hohes Risiko. Holly sieht das absolut richtig -
    es entsteht dabei eine gefährliche Durchmischung von Leben und Tod und sie werden einen hohen Preis für ihr Experiment zahlen müssen ...


    Die beiden wagen es dennoch und es ist schon sehr bewegend und anrührend, wie Amber es nicht glauben kann und wie ein Seelenmantra wiederholt: "Ich kann dich fühlen..." als könnte sie damit alle bösen Geister
    und alle Gefahren von ihr und ihrem Liebsten abwenden und tatsächlich das Wunder einer Liebe über die Grenzen von Zeit und Raum hinweg beschwören.


    Es gibt noch sehr viel mehr zu schreiben zu diesem Teil der Geschichte -
    aber erstmal für zwischendurch ein Songtext, der so schön passt zu der außergewöhnlichen
    Liebesnacht von Amber und Nathaniel:


    "Take my hand" von Simple Plan:


    Sometimes I feel like everybody's got a problem
    Sometimes I feel like nobody wants to solve them
    I know that people say we never gonna make it
    But I know we're gonna get through this
    Close your eyes and please don't let me go


    Take my hand tonight
    Let's not think about tomorrow
    Take my hand tonight
    We can find some place to go
    Cause our hearts are locked forever
    And our love will never die
    Take my hand tonight one last time


    The city sleeps and we're lost in the moment
    Another kiss as we're lying on the pavement
    If they could see us they would tell us that we're crazy
    But I know they just don't understand
    Close your eyes and please don't let me go

    Ihr Lieben, liebe Nicole -


    in diesem Abschnitt erleben wir einige Ausbrüche und Wutanfälle von Amber.
    Es war zu erwarten, dass irgendwann dieser starke emotionale Überdruck,
    unter dem sie stand, ein Ventil finden wird.
    Ihre Psychologin reagiert - wie immer - sehr besonnen und klug auf Amber`s
    Wutanfall, weil sie weiß, was für ein Durchbruch es bedeutet, dass sie endlich
    starke Gefühle zulassen kann.


    Auch bei Ted schlägt sie um sich, weil etwas Massives aus ihr herausbricht.
    Zum Glück ist Ted klug und geduldig genug, ihren Ausbruch als das zu sehen, was er ist ...ein Zeichen von Lebendigkeit und allmählicher Gesundung ihrer Psyche.


    Inzwischen ist es Sommer geworden und Amber verbringt helle, unbeschwerte
    Tage mit ihren neuen Freunden - dennoch kann diese Sorglosigkeit die inneren Spannungen und Unterströmungen nicht völlig überlagern.
    Sie sind alle Gezeichnete und beschädigte Seelen - vielleicht mit Ausnahme von Holly, die in fast mütterlicher Weise ihre warnende Stimme erhebt und versucht, die anderen vor sich selbst zu schützen.

    Vielen Dank, liebe Nicole :knuddel



    die Ich -Erzählform ist immer eine Herausforderung für den Autor und die Leser auch - denke ich
    zumindest - weil sie einen sehr subjektiven und fokussierten Blick auf das Erlebte, auf persönliche Erinnerungen, Gefühle und andere Personen vermittelt.
    Die Grenzen des Erzählbaren verengen sich sehr und es ist schon problematisch, wenn man "mehr" erzählen möchte ....


    Die Leser sehen und erfahren die Welt mit den Augen und der Psyche dieser einen Person, was sehr faszinierend sein kann, weil so immer ein Rest Spekulation bleibt, ob wir den Wahrnehmungen dieser Person überhaupt vertrauen können.
    Daher funktionieren Ich- Erzähler immer dann am besten, wenn sie eine "beschädigte" Psyche haben, die ihre Wahrnehmungen verzerrt und ins Unvertraute rutschen lässt, - sie ihre eigene Wirklichkeit erschaffen mit eigenen Regeln, Farben, Geräuschen, Empfindungen, Ängsten etc.
    Es sind eben genau diese "verwaisten" Seelen, denen du deinen Roman zugedacht hast. :knuddel1


    Es gibt aber noch eine zweite Ich - Perspektive in deinem Roman, die von Nathaniel.
    Diese Passagen sind nicht nur aus dramaturgischen Gründen wichtig, sondern auch, weil wir Amber mit einer anderen Wahrnehmung sehen und erleben können - und das ist sehr bewegend und wunderschön erzählt.
    Nathaniel hat durch sein verdichtetes Wesen einen intensiven Sinn des Erkennens entwickelt - er sieht ihre tiefsten und verborgensten Gefühle,
    als wäre ihre Seele ein offenes Buch.

    Liebe Nicole, :knuddel1


    Nathaniel nennt Amber sein "Funny Girl" und für mich passt das sehr gut.
    Funny bedeutet nicht nur "lustig" oder "witzig", sondern auch
    "außergewöhnlich" "schräg"....


    Amber ist schon ein "Funny Girl", sie ist soviel mehr, als sie von sich erzählen kann, da sie in der Ich - Form schreibt.
    Es ist an den Lesern, sich diesem jungen Mädchen in ihrer komplexen Gefühlslage, mit all ihren Facetten zu nähern und ihre Sprachlosigkeit, ihre seelische Erstarrung
    und auch ihre Wutanfälle als das zu verstehen, das sie sind -
    ihren tiefen Schmerz und eine Trauer, die sie so elementar erschüttert hat, dass
    sie dafür keine Worte und kein Ventil findet - noch nicht einmal für sich selber.


    Ich kann sie sehr gut verstehen, auf ihre Art ist sie sehr stark und mutig und sie hat eine innere Gewissheit, die sie stabilisiert und das ist ihr Vertrauen auf Liebe und Freundschaft. Egal, was ihr passiert und sie im Tiefsten erschüttert, sie verliert nie das Wesentliche aus dem Herzen, ihre Treue und Loyalität den Menschen gegenüber, die sie liebt.


    Hier habe ich was gefunden, das so gut zu Amber passt und zu Nathaniel`s "Funny Girl".


    Es ist der Songtext zu "My Man"
    aus dem Film "Funny Girl" mir Barbra Streisand:



    Oh, my man, I love him so
    He'll never know
    All my life is just despair
    But I don't care
    When he takes me in his arms
    The world is bright all right
    What's the difference if I say
    I'll go away
    When I know I'll come back on my knees someday
    For whatever my man is
    I am his
    forever more