Beiträge von KChristoph

    ...
    Die Worte eines Liedes, das er zuletzt in der Kirche von Roxbury gehört hatte, fielen ihm ein --- Lord, don't let my running be in vain ---,
    und er begann leise zu summen; dann wurden Worte und Melodie verdrängt von dem Bild des breiten Flusses seines Kindheitstraumes,
    eines Flusses an dessen Ufern viele Menschen standen, und alle waren schwarz, und alle sangen.
    Und aus dem Summen wurde ein Singen.
    Es war schön, hier in der freien Natur, in der Stille vor der Abenddämmerung zu singen. "Pharaoh's army got drownded ---"


    Der Baum auf dem kleinen Hügel, der flach am Rande des Flammenfeldes anstieg, war klein und kräftig.
    Einer der waagerechten Äste war eben hoch genug, um dem großen, hageren Mann mit dem grünen Hemd als Armstütze zu dienen, und er legte seine Ellbogen darauf und wartete.
    Hin und wieder griff er nach unten und prüfte, ob das Gewehr, das am Stamm des Baumes lehnte, feststand; zweimal hob er es an die Schulter und visierte probeweise irgendein entferntes Objekt an.
    Wenn er das tat, schoben sich seine langen, dünnen Lippen nach oben und öffneten sich gerade genug, um ein paar von Tabaksaft verfärbte Zähne zu zeigen.
    Einen Hasen würde ich leicht kriegen von hier aus, dachte er; ein Nigger müßte eigentlich ein Kinderspiel sein.

    An: oemchenli
    Danke für den Hinweis.
    Schade, daß die Autorin nicht mehr lebt.
    Gern' hätte ich etwas über die Entstehungsgeschichte des Buches erfahren.
    Auf jeden Fall ist dieses Buch eine ausgezeichnete Alternative in dieser fußballgeschwängerten Zeit, in dieser immer kälter werdenden Zeit ...

    Guten Tag.
    Ich habe das Buch vor ein paar Tagen mit Schutzhülle entdeckt, verschlinge die fast 800 Seiten gerade.
    Innerhalb der beiden Klappentexte gibt es leider auch keine ausführlichen Informationen über die Autorin.


    "Der Roman ist so schön und edel und traurig wie seine Menschen", schreibt die FAZ.
    "Warum er dennoch nicht penetrant oder unglaubwürdig wirkt, ist Ann Fairbairns Geheimnis."
    Ob auch die zwei Millionen Amerikaner, die dieses Buch kauften, nicht hinter das Geheimnis gekommen sind ?
    Auf jeden Fall muß an diesem Roman allerhand dran sein, denn zwei Millionen ..., das ist auch in Amerika nicht häufig.
    ---
    Die Klappentextinhaltsangabe lasse ich erst einmal aus.
    ---
    Bestseller hat es schon immer gegeben.
    Aber nur wenige Bücher, von denen eine elementare Wirkung ausging. "Onkel Toms Hütte" war ein solches Buch.
    Der Erfolg war um so erstaunlicher, als die Tendenz dieses Romans in Amerika keineswegs populär war.
    Inzwischen sind vier Menschenalter vergangen.
    Sklaven gibt es nicht mehr. Doch das Negerproblem gibt es noch.
    "Selten", so sagt Carl Brinitzer, "ja ich glaube sogar nie zuvor, hat jemand das Rassenproblem mit einer so glühenden Intensität geschildert, wie es hier geschehen ist."
    ---
    Weiteres folgt.
    Einen schönen Freitag !