Liebe Leser/-innen
Kaum ein halber Tag verstrichen und schon Löcher in den Bauch gefragt
Nun, ich versuche einmal, mich von oben nach unten durchzuarbeiten.
Das Gefühl, ein "fremdes" Projekt an sich zu nehmen (denn bei aller Vorliebe für die Franz-Krimis war es vom Arbeiten her nichts anderes als ein fremdes Projekt) war schon ziemlich komisch. Und der nicht gerade geringe Druck entstand vor allem dadurch, dass von Anfang an klar war, dass ich hier ein unglaublich großes Erbe antreten soll.
Der Arbeitsprozeß an sich war anfangs natürlich ganz anders: Ich mußte mich ja in jemand anderen hinein denken. Aber da Andreas Franz wie üblich bestens recherchiert und ein klares Muster entwickelt hatte, kam ich da relativ gut rein. Die Arbeit danach war dann gar nicht mehr sooo anders: Aus einer Idee entstehen Szenen und aus Szenen dann der Flickenteppich, der sich am Ende zu einer runden Geschichte formt. Woher/von wem ein Flicken kommt ist dabei dann nur noch sekundär.
Anteilig ausdrücken läßt sich das nicht besser als: Es sind wie immer 100% Julia Durant.
Der Stil meines ersten Romans unterscheidet sich schon allein deshalb von der "Todesmelodie", wiel es sich um ein ganz anderes Genre handelt. Tatsächlich ist es so, dass durch die geerbten Protagonisten (ich verwende gerne: adoptiert) die gesamte Charakterentwicklung wegfällt. Das klingt toll, ist aber nur auf den ersten Blick eine Erleichterung. Denn bei den ersten eigenen Smalltalk-Sequenzen mußte ich beinahe jedes Detail in den Vorgängerbänder gegenprüfen. Kann ja sein, dass es genau so einen Dialog schon mal gab. Es hieß also: Gegenlesen noch und nöcher
Der Schreibstil meines eigenen Regionalkrimis übrigens ist, wenn ich das mal so sagen darf, dem Stil von Andreas Franz gar nicht so unähnlich. Das mag dem Verlag durchaus aufgefallen sein.
Zum Nachlaß von Andreas Franz: Im Gegensatz zur Todesmelodie habe ich für den kommenden Band kaum mehr als eine gute Idee. Damit bin ich also nicht viel besser ausgestattet als wenn es ein ganz eigenes Projekt wäre. Allerdings darf man dabei nicht vergessen: Es gibt ja diese netten Adoptivcharaktere, die mich da sicher gut hindurch begleiten werden
Habe ich etwas vergessen? Dann bitte weiterfragen!
Gruß,
Daniel