Beiträge von Mischa119

    Ich hatte mich vor Jahren einmal etwa bis zur Hälfte durch die Honecker-Biographie durchgearbeitet. War noch nicht einmal langweilig. Bis ich dann auf einen Satz stieß, in dem Honecker sich beklagte, dass "das verbrecherische Naziregime seine Nachbarländer überfiel, während die friedliche Sowietunion den Sozialismus aufbaute".


    Da war dann endgültig Schluss. Bekanntlich hat die 'friedliche Sowietunion' u.A. Finnland, Estland, Litauen und Lettland überfallen und ist ein paar Tage nach Hitler in das am Boden liegende Polen einmarschiert.

    Auf der Liste der Bücher, die ich nie lesen werde, steht dieses Machwerk ganz oben. Nur allzu gut kann ich mich an die Zeitungsberichte von 1965 erinnern. Ich war damals 12 Jahre alt. Wie kann man nur diesen Stoff zu einem Buch verarbeiten? Wie kann man nur so etwas lesen?

    Mir hat das Buch nicht sonderlich gefallen. Zum Teil lag das daran, dass ich mich noch gut an Jürgen Thorwalds grandioses Werk "Das Jahrhundert der Chirurgen", erinnern kann, das sehr viel lebendiger und leidenschaftlicher eine ähnliche Thematik abhandelt. Außerdem gibt es stilistische Schwächen (vielleicht vom Übersetzer verursacht) . Schon der Titel "Der König aller Krankheiten" ist wohl nicht allzu stilsicher gewählt.


    Positiv ist, dass in den letzten Kapiteln Hoffnung auf zukünftige Fortschritte in der Krebsbehandlung vermittelt wird. Bis Ende der 1980 Jahre war es ja lediglich moderne Quacksalberei, mit der hilflose Ärzte, die die Ursachen des Krebs nicht kannten, mehr oder weniger auf gut Glück brutale Therapien ausprobierten. Heute sind die primären Ursachen - Genmutationen - erkannt. In zäher Kleinarbeit werden Medikamente entwickelt, die Onkogene oder die durch sie erzeugten Signalproteine zielgerichtet ausschalten können.

    Fast auf den Tag genau vor zehn Jahren war ich auf dem Cisco Networkers Event im Staples Center von Los Angeles. Mehrere tausend Netzwerk und Cisco Experten aus aller Welt waren hier für eine Woche zusammen gekommen, um sich mit den neuesten Technologien vertraut zu machen.


    Das Ganze dauerte eine Woche. Es gab viele Social Events. Stargast einer Veranstaltung war - Ray Bradbury. Der große Saal war brechend voll. Alle wollten den damals 81jährigen sehen. Ich ging eigentlich hauptsächlich wegen dem anschließenden Freibier hin, da mir sein Buch Fahrenheit 451 nicht sonderlich gefiel. Der Vortrag war dann aber der Hammer. Unglaublich lebendig, interessant und hurmorvoll. Immer wieder gab es Szenenapplaus. Wir Computerleute waren hingerissen. Es war keine Minute langweilig. Es freut mich, dass er danach noch zehn weitere Jahre hatte.

    Klappentext
    Auch in diesem inzwischen weltberühmten und verfilmten Buch zeigt sich der unsterbliche Henry Miller als Prophet und Moralist. Jahrelang mußte er auf die Veröffentlichung warten. Denn "Stille Tage in Clichy" ist nicht, wie der Titel vermuten lassen könnte, eine Idylle im Werk des "obszönsten Schriftstellers der Weltliteratur" (Sir Herbert Read). Doch sei es, daß sich sein Erzähler Joey dem Mädchen Nys nähert, das er im Café trifft, sei es Mara-Marignan, die sich auf den Champs-Élysées nach ihm umdreht: Joeys Abenteuer sind von erstaunlicher Heiterkeit. Ganz gleich, ob eine Mutter unter dem Gekreisch ihrer Kinder entblößt wird oder ob Joey mit zwei Dirnen in der Badewanne Brot und Wein zu sich nimmt, fast immer sind seine Handlungen von Gelächter begleitet, gehen unter in wilder Ausgelassenheit. Zugleich beschwört Henry Miller das Paris der dreißiger Jahre und seine Atmosphäre überschäumender Lebenslust.


    Originaltitel: Quiet Days in Clichy



    Eigene Meinung


    Das nur knapp über 100 Seiten umfassende Büchlein ist inhaltlich weitestgehend deckungsgleich mit Millers bekanntestem Werk Wendekreis des Krebses. Stille Tage in Clichy ist aber sehr viel positiver, optimistischer, leichter zu lesen.


    Erzählt werden die erotischen Abenteuer des nahezu mittellosen amerikanischen Schriftstellers Joe und seines Freundes Carl im Paris der 1930 Jahre. Mit wenig Geld in der Tasche verbringen sie ihre Tage ziel- und planlos in den grauen Straßen, die Nächte in billigen Bars und Absteigen. Das Alles wird in einer wunderbaren Erzählweise dargestellt. Erotische oder gar pornographische Stellen sind eher selten. Stimmungsvolle Fotos aus der damaligen Zeit runden das Ganze ab. Meiner Meinung nach ist Stille Tage in Clichy das mit großem Abstand schönste Buch Henry Millers und das einzige, das ich immer wieder lese.

    Das ist wohl das schlimmste Buch, das ich je gelesen habe (und ich habe schon viel gelesen). Letztes Jahr auf Mallorca hat es mir geradezu den Urlaub versaut. Es war furchtbar, aber ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen. Und bekam es nicht mehr aus dem Kopf heraus. Auch nicht am Strand oder abends beim Sangria.


    Irgendwie hat es mich voll in die Story reingezogen. Eine junge Frau, die als einziger Gast in einem abgelegenen Hotel absteigt...


    Kilborn ist zwar nicht unbedingt Nobelpreis-verdächtig, besitzt aber genügend schriftstellerische Qualitäten, eine Story lebendig rüberzubringen. Leider - oder zum Glück - übertreibt er es einige Male, sonst wäre das Ganze wohl noch schwerer zu ertragen gewesen.

    Klappentext


    Originaltitel: The Black Hole War


    Was passiert, wenn etwas in ein Schwarzes Loch fällt? Verschwindet es für immer? Vor dreißig Jahren behauptete ein junger Physiker namens Stephen Hawking, dass genau das passieren würde., und stellte damit unser ganzes Verständnis des Universums auf den Kopf. Leonard Susskind und sein niederländischer Kollege Gerard 't Hooft nahmen die Herausforderung an und versuchten nachzuweisen, dass Hawking unrecht hatte.


    Ein faszinierendes Buch über moderne Physik, Quantenmechanik, das Schicksal der Sterne und das Geheimnis der Schwarzen Löcher.




    Angaben über den Autor
    Susskind machte 1962 einen Bachelor-Abschluss am City College of New York, promovierte 1965 bei Peter Carruthers an der Cornell University, wo er auch als Post-Doktorand arbeitete. Anschließend war er Assistant Professor (1966), Associate Professor (1968) und ab 1970 Professor für Physik an der Belfer Graduate School of Science, Yeshiva University, 1971/1972 Professor an der Universität Tel Aviv und seit 1979 ist er Professor an der Stanford University, seit 2000 als Felix-Bloch-Professor für Physik. Seit 2007 ist er auch Mitglied des Perimeter Instituts für Theoretische Physik in Waterloo (Ontario) in Kanada.



    Eigene Meinung
    Für mich ist Der Kampf um das Schwarze Loch das zweitbeste populärwissenschaftliche Buch zur modernen Physik der letzten Jahre. Aus einer einfachen Fragestellung - Was passiert, wenn man etwa einen Brief in ein Schwarzes Loch wirft? Geht die dort enthaltene Information für immer verloren? Kann Information überhaupt verschwinden? - werden sehr tiefschürfende Erkenntnissse zur Quantenmechanik, Relativitätstheorie, Stringtheorie und den Entropiebegriff abgeleitet. Und das alles (fast) ohne Mathematik. Für Leute, die sich mit diesen Themen bereits (oberflächlich) befasst haben, ist es leicht lesbar. Spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

    ich weiß gar nicht, ob ich hier so richtig rein passe. Ich lese zwar sehr viel, aber aus beruflichen Gründen fast nur Bücher in englischer Sprache (meist Hörbücher und Kindle). Vor ein paar Jahren bin ich zu einer internationalen Firma gewechselt, in der nur englisch geprochen und geschrieben wird. Um meine Sprachkenntnisse zu verbessern, habe ich damals mit dem Lesen englischer Bücher angefangen und bin bis heute dabei geblieben.


    Meine Lieblingsauthoren sind Michael Chrichton, Preston/Child, Tess Gerritsen, Caleb Carr, Simon Beckett, Greg Iles, Dean Koontz, Henning Mankell, Cody McFadyen, Stieg Larsson. Außerdem lese ich gerne naturwissenschaftliche Bücher.