Beiträge von richardjaeger

    Auf Worte folgen Taten ;-)


    Ich hatte ja in meiner Rezension zu dem "Heftroman" "Die Vergessenen" negativ angemerkt, dass die Romane nur via amazon und somit nur im "Kindleformat" erhältlich sind.


    Und da ich hier ja sagte, dass wir als Leser und Käufer das Verhalten der Verlage beeinflussen können, habe ich einfach eine Mail an den Begedia gesendet, in der ich den Verleger frage, ob es auch Printfassungen oder Ausgaben in anderen Formaten gibt oder geben wird.
    Mit anderen Worten:
    Ich habe auf meine tollen Worte einfach mal Taten folgen lassen :-]


    Sobald ich eine Antwort erhalten habe, werde ich sie hier und der Rezension einstellen.



    Beste Grüße und allseits einen schönen Sonntag,


    Richard :wave

    Ein kleiner Nachtrag zu meiner Rezension


    Ich hatte ja in dieser Rezension negativ angemerkt, dass die Romane nur via amazon und somit nur im "Kindleformat" erhältlich sind.


    Da ich in dem Thread e-books bei amazon und dem Rest in Deutschland bereits anmerkte, dass wir als Leser und Käufer das Verhalten der Verlage beeinflussen können, habe ich eine Mail an den Begedia gesendet, in der ich den Verleger frage, ob es auch Printfassungen oder Ausgaben in anderen Formaten gibt oder geben wird.


    Sobald ich eine Antwort erhalten habe, werde ich sie hier und dem oben genannten Thread einstellen.


    Beste Grüße und allseits einen schönen Sonntag,


    Richard :wave


    Nachtrag zum Nachtrag:
    Schneller als erwartet habe ich Antwort vom Begedia Verlag erhalten.
    Hier der Mailverkehr zwischen Herrn Giersche und mir (Erlaubnis dazu habe ich eingeholt)




    Da ich durch meinen Beruf als freier Handelsvertreter oft unterwegs bin, ist das e-book für mcih eine ideale Alternative zum Print.
    Was ich allerdings wirklich nicht verstehe, und da muss ich Oblomov zustimmen, ist das zögerliche Verhalten der großen Verlage in Deutschland.


    Wie man anhand meiner Rezensionen sehen kann, greife ich sehr oft auf Puplikationen von Kleinverlagen zurück, da diese
    - schneller, meist sogar noch vor dem Print, eine e-book Fassung herausgeben
    - in ihrer Preiskalkulation wirklich starke Nachlässe gegenüber dem Print bieten


    Die Großen Verlage sind da eher zögerlich, und ihren Kalkulationen beinahe schon dreist. 2 € Nachlass gegenüber dem Print?
    Für mich nur dann ein Kaufargument, wenn ich das entsprechende Buch auch unbedingt als e-book haben möchte.


    Allerdings machen auch die Kleinen oft einen Fehler, und verlassen sich ausschließlich auf amazon. So zuletzt der Begedia Verlag, von dem ich auf dem entliehenen "Reservekindle" meines Schwagers die ersten zwei Bände einer recht guten Heftromanserie gelesen habe. (Armageddon, die Suche nach Eden)
    Da ich die Serie bisher recht gut fand, es aber keine Printausgabe oder e-books in anderen Formaten außer dem von amazon gibt, wird diese Serie für mich leider mit dem zweiten Band enden.
    Ich habe keinen Kindle, mag mich nicht an einen Anbieter binden und werde mir neben meinem Trektsor3 auch keinen weiteren Reader zulegen.


    Fehler werden also auf beiden Seiten gemacht.
    Und ich hoffe, dass sie recht schnell ausgebessert werden, denn wenn nicht, und sollte amazon wirklich so eine monopolartige Übermacht gewinnen, wie es bisher den Anschein hat, dann wird das Kapitel e-book für mich auch wieder enden, und ich werde auf Dienstreisen wieder zu Printausgaben greifen (und über das zusätzliche Gepäck stöhnen)


    Es bleibt also spannend, wie der Markt sich weiterentwickelt.
    Und vielleicht können wir als Leser mit eben solch direkt an die Verlage gerichteten Fragen, wie Dyke sie gestellt hat, etwas bewegen.
    Wo keine erkennbare Nachfrage, da auch kein Angebot.


    Beste Grüße


    Richard :wave

    „Die Vergessenen“
    Zweiter Roman der Serie „Armagaddon, die Suche nach Eden“
    von D.J.Franzen

    Format: Kindle Edition
    Dateigröße: 213 KB, ca. 113 Seiten Print
    Seitenzahl der Print-Ausgabe: 100 Seiten
    Verlag: Begedia Verlag (6. Mai 2012)
    Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
    Sprache: Deutsch
    ASIN: B008188672


    Inhalt
    Einige Zeit vor den Ereignissen, die in Gottes letzte Kinder geschildert wurden, stirbt Martins Freundin in seinen Armen. Als er Hilfe für sie sucht, stellt man fest, dass er gegen das weltweit grassierende Virus offenbar immun ist. Man betäubt und verschleppt ihn, um ihn weiteren Untersuchungen zu unterziehen.
    Als Martin erwacht, ist die Welt wie er sie kannte tot, und er ist in einem provisorischen Krankenzimmer eingeschlossen. Auf seiner Flucht findet Martin eine kleine Gruppe behinderter Kinder, die über merkwürdige Fähigkeiten zu verfügen scheinen.
    Aber das ist nicht sein größtes Problem.
    Der Stadtteil, in dem er mit den Kindern festsitzt, soll offenbar durch thermobare Bomben desinfiziert werden.
    Ihnen bleibt nicht viel Zeit. Denn Martin und die Kinder sind für die letzten aktiven Einsatzkräfte ...


    ... die Vergessenen
    (Quelle: amazon.de)


    Rezension
    Nachdem ich den ersten Band dieser Serie (Reihe?) „Gottes letzte Kinder“ auf dem geliehenen „Reservekindle“ meines Schwagers gefunden und gelesen habe,war ich sehr erfreut, dass er auch den zweiten Roman der Reihe, „Die Vergessenen“ aufgeladen hatte. Trotz der Leseprobe zu diesem zweiten Roman, die am Ende des ersten Teils zu finden ist, war ich überrascht, wie weit der Autor in der Geschichte zurück gegangen ist, um eine weitere Gruppe Hauptpersonen einzuführen. Mich beschlich der Verdacht, das diese Reihe nicht mit einer durchgängigen Handlung versehen ist, und nur Schlaglichter auf die Ereignisse vor, während und nach der Katastrophe geboten werden.
    Doch dem ist nicht so.
    Der Autor bricht hier mit einer Konvention, die man vom Heftroman her kennt, und widmet nach dem ersten Roman fast drei Viertel von „Die Vergessenen“ der Einführung der nächsten, wichtigen Hauptfiguren, welche die Serie mit Leben erfüllen sollen.
    Waren im ersten Teil Sprache und Atmosphäre bei aller Spannung noch recht locker und humorvoll, werden sie im zweiten Band recht dunkel. Passend übrigens zum Ende des ersten Teils, wo die Hauptfigur Frank zu einem Zwischending aus Zombie und normalen Mensch wird, einem Wanderer zwischen den Welten. Auch der mystische Einschlag, den ich schon in der Rezension zu „Gottes letzte Kinder“ anmerkte, wird hier konsequent fortgeführt. Ungewöhnlich für ein Endzeitsetting mit Zombies, aber wirklich gut und stimmungsvoll umgesetzt. Mein erster Verdacht, dass es sich bei Gabriel um den Erzengel handeln könnte, hat sich offenbar bestätigt. Gabriel plant die Menschen zu vernichten. Er bedient sich dabei Frank, den er zum General über die tumben Horden der Zombies macht, die die letzten Überlebenden jagen. Auch Luzifer scheint eine Rolle zu spielen, die aber vollkommen konträr zum allgemeinen Bild läuft. Er erscheint am Ende dieses zweiten Teils.
    Interessante Idee.
    Martin ist die Hauptfigur dieses zweiten Romans, und bis er auf die Überlebenden aus Band 1 trifft, geht es wirklich hoch her. Auch hier wieder ohne unnötige Blutorgien, aber dennoch sehr spannend und stimmungsvoll. Auch Martin rettet, so wie Frank, Sandra und Pfarrer Stark im ersten Band, ein paar Kinder mit merkwürdigen Fähigkeiten, die hier vollends erklärt werden.
    Auch “Die Vergessenen” rundet wieder eine Leseprobe des ersten Kapitels aus dem nächsten Band ab, der den Titel „Verlorene Hoffnung“ tragen wird. Hier wird allerdings ein anderer Autor die Feder führen.


    Mein Fazit:
    Positiv ist zu vermerken, dass Layout und Cover sehr gut rüberkommen. Negativ ist leider die eingeengte Kaufmöglichkeit, denn die Reihe erscheint offenbar exklusiv bei amazon, was mich als Nicht-Kindle-Besitzer leider außen vor lässt, um mir auch den dritten Band zu kaufen.
    Hier sollte vom Verlag dringend nachgebessert werden.
    Inhaltlich ist auch dieser Roman wieder gut gelungen. Man darf hier natürlich keine Hochliteratur erwarten, denn es geht offenkundig um eine reine Heftromanserie. Schnelles und einfaches Entspannungslesefutter für zwischendurch.
    Aber diese selbstgestellte Aufgabe erfüllt der Autor auch im zweiten Band.


    7 Punkte, für eine interessante Art, dieses ambitionierte Projekt eines Kleinverlags fortzuführen.

    Bei mir ist es weniger die Unlust am Lesen, als vielmehr der volle Kopf, in dem tausend Sachen herumschwirren, der mich momentan etwas bremst.


    Ich habe noch nie so lange für eine Anthologie (Andreas Eschbach, "Eine unberührte Welt") oder einen Heftroman (D.J.Franzen "Gottes letzte Kinder", e-book) gebraucht, wie in den letzten zwei Wochen.
    Normalerweise beides Futter für einen Abend, gerade auf Dienstreise.
    Jetzt aber fast zwei Tage bzw. knapp 1,5 Wochen Lesezeit?


    Obwohl, wenn ich darüber nachdenke, ist es vielleicht doch Unlust.
    Manchmal kann man eben vom Alltag oder dem Job nicht abschalten, was aber für mich zumindest sehr wichtig ist, um am Lesen Spaß zu haben.


    Ich tröste mich aber damit, dass auch wieder bessere Zeiten kommen.
    Kurz nach einem Urlaub ist es immer besonders stressig, und da habe ich den Kopf abends eigentlich nie so richtig frei, bis sich der Alltag und ich wieder aneinander gewöhnt haben :-)


    Also "Kopf hoch" an alle Leseunlustigen, es kommen auch wieder bessere Zeiten :knuddel1


    Beste Grüße


    Richard

    Kurz vor Beginn meiner Dienstreise habe ich diese Anthologie von Andreas Eschbach in meinem Bücherregal gefunden.
    Ich war überrascht, denn dieses Buch hatte ich bisher noch nicht gelesen.
    Da es keinen Platz in meinem Gepäck wegnehmen würde, es zudem eine Sammlung von Kurzgeschichten ist, fand ich, dass es meine Reise mitmachen dürfte.


    Zum Glück, wie ich sagen muss, denn dieses kleine Taschenbuch enthält doch so manche Perle, von Andreas Eschbach.
    Wie gewohnt sind alle Geschichten flüssig zu lesen, in einem eher unaufgeregten, aber dafür oft auch pointiertem Stil geschrieben.


    Auf einzelne Geschichten möchte ich hier nicht näher eingehen, aber es lohnt sich wirklich, sich auf dieses Buch einzulassen.
    Mich haben sie alle überzeugt und auf das Beste unterhalten. Vor allem die Ideen, die Andreas Eschbach in diesem Buch vereint, sind schon des Lesens wert.


    Von mir volle 10 Punkte, für diese wirklich gelungene Komposition

    „Gottes letzte Kinder“
    Band 1 der Reihe „Armageddon, die Suche nach Eden“


    Format: Kindle Edition
    Dateigröße: 213 KB (als TB ca. 130 Seiten)
    Seitenzahl der Print-Ausgabe: 100 Seiten
    Verlag: Begedia Verlag (6. Mai 2012)
    Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
    Sprache: Deutsch
    ASIN: B008188672


    Über den Autor
    D.J.Franzen wurde 1967 in Köln geboren, wo er heute auch wieder mit seiner zweiten Frau lebt und arbeitet.
    Die Lust am Fabulieren entdeckte der Autor schon in der Grundschule, wo er mit seinen Gruselgeschichten schnell zum Schrecken des Schulhofs wurde.
    Ein paar Jahre später gab er für seine Rollenspielgruppe das Fanzine "Drachenei" heraus, das er mit seinen ersten schriftstellerischen Gehversuchen ausschmückte.
    Seine musikalischen Vorlieben sind mit Pink Floyd, Iron Maiden, Metallica und einigen Werken von Johann Sebastian Bach, Vivaldi und Beethoven ebenso bunt gestreut, wie der Inhalt seiner Bücherregale, der von Thrillern über Sachbüchern zu Politik, Geschichte und Wissenschaft, auch das gesamte Spektrum der Phantastik abdeckt.
    Seit etwa Fünfzehn Jahren befasst er sich intensiv mit dem Handwerk des Schreibens und den Mechanismen seiner Lieblingsgenres Science Fiction, Fantasy und Horror.
    Er ist bekennende Couchpotatoe und liebt Fernsehserien, die er sich nur auf DVD und somit ohne zwischengeschaltete Verbraucherinformationen ansieht.
    Zu seinen Lieblingsserien gehören Dr.House, Star Trek TNG, Desperate Housewifes, Die Sopranos, und Greys Anatomy.
    Blogs:
    http://apokalypsis.sf-fan.com/
    http://diegruft.wordpress.com/
    (Quelle: Autorenseite bei amazon.de)


    Inhalt
    Die Apokalypse ist über die Menschheit hereingebrochen.
    Die Toten stehen wieder auf und machen Jagd auf die Lebenden.
    In dieser Welt versucht Frank zu überleben. Bei seiner Suche nach dringend benötigter Nahrung und Ausrüstung im völlig zerstörten Köln trifft er auf Sandra. Sie ist eine weitere Überlebende des Untergangs, ebenso wie Pfarrer Patrick Stark, ein Mann Gottes, der sich scheinbar in sein Schicksal ergeben hat.
    Die drei glauben die letzten lebenden Menschen in der toten Stadt zu sein und werden von einem Zombie verfolgt, der schneller, stärker und schlauer ist, als die anderen Untoten.
    Doch es haben noch mehr Menschen Armageddon überlebt. Und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach ...


    Gottes letzten Kindern.
    (Quelle:amazon.de)


    Rezension:
    Da ich beruflich viel unterwegs bin, nutze ich derzeit die Möglichkeiten eines e-Readers voll aus. Da mein Trekstor3 leider nicht alle Formate lesen kann, habe ich mir für meine derzeitige Tour den etwas älteren „Reservekindle“ meines Schwagers ausgeliehen, um auch von unterwegs ohne größere Probleme Nachschub zur Verfügung zu haben, den ich mir via amazon direkt auf den Reader ziehen kann.
    Neugierig wie ich bin, habe ich am ersten, richtigen freien Abend meiner Dienstreise in einem Hotelzimmer nachgesehen, was mein Schwager so auf seinem Kindle hat.
    So bin ich auf diesen Roman aufmerksam geworden, den ich innerhalb von zwei freien Abenden gelesen habe.


    Normalerweise mag ich Zombies ja eher im Kino. Vor allem wenn meine Frau dabei ist, und ich den starken Beschützer spielen kann. Aber als Buch? Sicher, ich habe die Tagebücher der Apokalypse von J.L.Bourne mit großem Vergnügen gelesen, aber Zombies in Deutschland?
    Kann das funktionieren?
    Es kann, wie ich vorab bemerken möchte.
    Der Roman beginnt recht gemütlich. Der Autor lässt sich Zeit die Auswirkungen einer derartigen Seuche an den Erlebnissen seines Helden Frank von ihrem Beginn bis zum bitteren Ende zu zeigen. Begleitet werden diese einführenden Szenen von Einschüben aus Nachrichtensendungen und Internetbeiträgen.
    Gut gemacht, wenn auch ungewöhnlich.
    Direkt im zweiten Kapitel zeigt sich dann, speziell in den Dialogen der Figuren, ein schwarzer Humor, der schon in der Einführung zu lesen war. Vielleicht ist dieser Humor nicht jedermanns Sache, aber gut zu lesen ist er allemal, und er entlockte mir doch das eine oder andere Lachen. Überhaupt ist der Stil locker und flüssig zu lesen.
    Klischees lassen sich bei Zombies wohl nicht ganz vermeiden, aber dem Autor gelingt es, diese Klippen zu umschiffen und er verzichtet weitestgehend auf Blutorgien, ohne dass die Bedrohung durch die Untoten darunter leiden würde. Im Gegenteil, er hat da sogar eine Überraschung parat, mit der ich nicht gerechnet hatte. Was mich aber sehr verwunderte, war ein recht starker Einschlag ins Mystische. Dieser wird durch eine Figur manifestiert, die ich einfach mal als Erzengel interpretiert habe.
    Die Figuren sind zum größten Teil bekannte Bilder, die starke Frau, der trinkende Pfarrer in der Glaubenskrise, der unentschlossene Held … aber auch hier weicht der Autor plötzlich ab, indem er Kinder mit ins Spiel bringt.
    Hier möchte ich nicht zu viel verraten, aber neben dem mystischen Element bringt er mit den Kindern noch einen Hauch Science Fiction ein, den ich so in einem Zombieroman nie vermutet hätte.
    Insgesamt bin ich neugierig geworden, und werde heute Abend den zweiten Band, den mein Schwager ebenfalls auf seinen Kindle geladen hat, lesen.
    Ich bin gespannt, wohin der Autor mich führen will.


    Mein Résumé:
    Für eine Serie, die als Print einem Heftroman oder einem Taschenheft entsprechen würde, ein guter Einstand. Bekannte Bilder mal abgewandelt, mal unverändert. Leicht zu lesen, und zwischendurch auch mit schwarzem Humor gewürzt, abgeschmeckt mit feinen Prisen aus anderen Genres.
    7 Punkte von mir, für Gottes letzte Kinder


    Nachtrag:
    Ich habe versehentlich die ASIN des Nachfolgebands eingeben, dies aber jetzt korrigiert.

    Darknet
    von Daniel Suarez


    Da das Buch, sein Inhalt und der Autor schon hinreichend vorgestelt wurden, möchte ich direkt in medias res gehen.


    Der Plot
    Die Welt, die Suarez in Daemon entwickelte, hat zwischen den beiden Romanen weiterhin existiert. So jedenfalls mein Eindruck, denn die in Daemon begonnen Entwicklungen hat der Autor in seinem Nachfolger konsequent weitergeführt. Auch seine Figuren sind nicht stehengeblieben, was Darknet alleine schon aus diesem Grund zu einem würdigen, weil spannend zu verfolgenden Roman macht.
    Wie hat sich die Welt nach den Ereignissen aus Band 1 weiterentwickelt?
    Suarez beantwortet in Darknet diese Frage umfassend, vor allem aber sehr gut lesbar.


    Die Sprache
    Wie schon in Daemon verwendet Suarez auch in Darknet einige technische Begriffe und Zusammenhänge, die sich aber schnell aus dem Zusammenhang erklären. Auch Darknet lässt sich flott und ohne größere Holperer sehr flüssig lesen,was zu einem großen Teil sicher auch der verdienst des Übersetzers ist.


    Gesamteindruck
    Ohne Kenntnisse des ersten Romans ist Darknet allerdings teilweise schwer verständlich. Es gibt viele Bezüge zu Daemon, in dem auch einige lose Fäden verblieben sind, die Suarez hier wieder aufnimmt und weiterspinnt.
    Teilweise ist der Roman sehr explizit in seiner Gewaltdarstellung, bleibt dabei aber immer angenehm weit von Splatter um des Splatters Willen entfernt.
    Auch eine gewisse Gesellschaftskritik ist deutlich herauszulesen, wobei ich aber unsicher bin, ob sich diese doch recht gutmenschlich anzusehende Gesellschaft, die Suarez hier am Ende propagiert, auch wirklich durchsetzen lassen würde. Zu sehr ist der Mensch nach meiner Erfahrung ein egoistisches Wesen, als das Altruismus so ohne weiteres aufgepropft werden könnte.
    Allerdings hat die allgemeine Einsicht, dass man nur in der Gemeinschaft und mit nachhaltigen Wirtschaften zusammenleben kann, in seinem Entwurf nachvollziehbar und in sich logisch funktioniert.
    Ein wenig gemahnt der Roman an einen Fantasyroman, denn am Ende stehen sich zwei feindliche Heere gegenüber, die über das Wohl und Wehe der Welt entscheiden.
    Aber Suarez hat das Ganze so geschickt in einen Near Fiction Thriller verpackt, dass man sich sofort wohlfühlt, selbst wenn man so ein episch anmutendes Finale nicht mag.


    Mein Fazit
    Seit langer Zeit endlich wieder einmal zwei Romane aus einem großen Verlag, die nicht nur viel versprechen, sondern diese Versprechen auch halten.
    Layout, Rechtschreibung, Übersetzung und vor allem die Romane selber wissen zu überzeugen.


    Eine absolute Empfehlung für alle,die gerne einen bunten, aber in sich logischen Mix aus den verschiedensten Genres lesen möchten.
    Vom Techno-Thriller über Action-Pageturner bis hin zur Gesellschaftskritik wissen Daemon und Darknet, allerdings nur im Doppelpack gelesen, durch ihre reichen Facetten zu überzeugen.


    9 von 10 Punkten, von mir, und die Neugier, was Daniel Suarez mir als Leser als nächstes präsentiert.

    Leider hat mich der Alltag wieder fest in seinen Klauen, deshalb muss ich meine Lesezeit ein wenig beschränken. (Das ist Nach- und Vorteil zugleich, wenn man selbstständig ist. Viel Freizeit = wenig Einnahmen. Weniger Freizeit = auch nicht immer mehr Einnahmen ;-))


    Aber wie auch immer, ich lese derzeit mit großem Vergnügen "Darknet" von Daniel Suarez, den Nachfolger von "Daemon".


    "Darknet" ist schon weniger Thriller als sein Vorgänger, und schon eher Science Fiction. Aber der Roman ist (bisher) so gut ge- und beschrieben, dass dies kaum auffällt.


    Beste Grüße


    Richard :wave

    Da sowohl der Autor, als auch das Buch selber schon hinreichend vorgestellt wurden, möchte ich direkt mit meiner Rezension loslegen.


    Daemon
    von Daniel Suarez


    Auf die beiden Bücher "Daemon" und "Darknet" von Daniel Suarez machte mich ein Bekannter aufmerksam, den ich eigentlich nur als Liebhaber von technischen Thrillern im Stil eines Tom Clancy kenne. Er empfahl sie mir mit einem Leuchten in den Augen und meinte, dass Suarez besser wäre, als Clancy in seinen letzten Werken.
    Mit diesem, doch etwas erstaunten, Gedanken im Hinterkopf begann ich dann auch das Buch zu lesen.


    Und tatsächlich, wie leider teilweise auch bei Clancy hatte ich bei Daniel Suarez am Anfang das Gefühl, dass der Plot irgendwie irgendwie auf der Stelle tritt. Es geschieht viel, ohne das wirklich etwas passiert. So war zumindest mein erster paradoxer Eindruck, als ich den Polizeiermittlungen von Detective Sebeck folgte. Parallel zu diesen Ermittlungen werden zwei weitere, wichtige Figuren eingeführt, denen sich Suarez ebenfalls detailliert widmet.
    Ich war verblüfft, denn sprachlich ist dieser für einen Thriller doch eher gemütliche Einstieg sehr gut gelungen. Man langweilt sich als Leser nicht, fragt sich aber, worauf der Autor hinauswill.


    Doch dann, beinahe schon schleichend und hinterrücks, packte mich der Text, nahm die Handlung rasant Fahrt auf und zog mich vollends in ihren Bann.
    Suarez gelingt es vortrefflich technische Details zu benennen, ohne sie mit langen, (pseudo)wissenschaftlichen Erklärungen zu verzieren. Er bringt dem Leser durch die Zusammenhänge der Geschichte diese Details gekonnt näher. Zuerst mögen die technischen Begriffe verwirren, doch im weiteren Verlauf der Handlung werden sie ein integraler Bestandteil der Geschichte, und erklären sich beinahe von selbst.
    Hier zeigt sich dann auch, dass Daemon eine Mischung aus Science Fiction und Thriller ist, die aber auch reine Liebhaber von Thrillern zu unterhalten weiß.


    Die Figuren, die der Autor entwirft, sind angenehm anders. Sie sind lebendiger als man es teilweise von anderen Romanen dieses Genres her kennt, da sie nicht nur ihre Rolle spielen und ihre Funktion innerhalb der Geschichte erfüllen, sondern Ecken und Kanten haben.
    Auch der Weltenentwurf, den Daniel Suarez hier vor dem Leser ausbreitet, ist ausgereift und in sich logisch. Der Autor präsentiert hier eine Sicht der Dinge, die funktionieren könnte, lässt dabei aber den moralischen Zeigefinger weg.


    Auch die Action kommt neben der Technik und der Handlung nicht zu kurz. Hier wird Suarez teilweise sehr rauh, geht nah ran an Szenen und „Kameraeinstellungen“, gleitet aber problemlos am 08/15-Splatter vorbei.
    Auch dieser Balanceakt zwischen überhöhter Gewaltdarstellung und Realismus gelingt ihm sehr gut.


    Einzig bei den Dialogen hatte ich teilweise Schwierigkeiten, die Sprecher zuzuordnen, oder anhand ihres Sprachmusters mit den den Bildern, die ich mir vor meinem geistigen Auge für sie entworfen hatte, auseinanderzuhalten.
    Teilweise klingen sie hier doch gleichartig, was aber ein verzeihliches Manko ist.


    Ich habe bei dieser Rezension bewusst auf Spoiler verzichtet, da die Anlage dieses Romans sehr stark verzahnt ist, und von einigen Überraschungsmomenten lebt, die mit Spoilern vielleicht zunichte gemacht würden.


    Wer gerne einen Thriller liest, in dem Action, detaillierte Figuren und eine konsequent durchdachte Handlung eine nahezu perfekte Symbiose eingehen, wird mit diesem Roman nicht enttäuscht werden.


    Meine Wertung für diesen Roman:
    9 von 10 Punkten.
    Empfehlenswert.


    Nachtrag:
    Ich sollte so früh am Morgen keine Rezension verfassen.
    Ich musste nämlich soeben einen gordischen Formulierungsknoten auflösen.
    :wow

    Ich kämpfe mich gerade durch Daemon, von Daniel Suarez.


    Nicht dass es schlecht geschrieben wäre, ganz im Gegenteil! Die Sprache ist sehr gelungen.
    Aber irgendwie habe ich das Gefühl, der Plot tritt auf der Stelle
    Vielleicht bin ich aber auch zu ungeduldig, da ich mich langsam vom Urlaub verabschieden muss.

    Das Echo aller Furcht
    von Tom Clancy


    Ausgabe 2012
    ca. 768 Seiten als E-Book der Verlagsgruppe Random House (deutsch)
    ISBN-10: 3641089921
    ISBN-13: 9783641089924


    Über den Autor
    Tom Clancy, geboren 1947, arbeitete lange Jahre als Versicherungsagent. Eine Meuterei auf einem sowjetischen Zerstörer regte Clancy dazu an, seinen ersten Thriller, "Jagd auf Roter Oktober" zu schreiben. Das Buch wurde auf Anhieb ein internationaler Erfolg, der sich in der Verfilmung mit Sean Connery in der Hauptrolle wiederholte. Seither ist Tom Clancy der Erfolg treu geblieben, seine Romane belegen regelmäßig über Wochen hinweg die ersten Plätze der internationalen Bestsellerlisten, die Verfilmungen mit Harrison Ford als Jack Ryan waren ausnahmslos Kassenschlager. Wie realistisch und gut recherchiert seine Bücher sind, zeigt die Tatsache, dass der Autor nach den Anschlägen vom 11. September von der amerikanischen Regierung als spezieller Berater hinzugezogen wurde – in "Befehl von oben" hatte er ein Szenario entworfen, dass der späteren Realität erschreckend nahe kam.
    (Quelle:amazon.de)


    Inhalt
    Der Kalte Krieg scheint Vergangenheit, die Weltmächte verhandeln im Zeichen der Kooperation und setzen auf eine friedliche Zukunft. Doch hinter den Kulissen tickt eine gefährliche Zeitbombe, und ein seltsamer Bombenfund genügt, um einen weltumspannenden tödlichen Konflikt zu entfachen. Jack Ryan, Amerikas Geheimdienstmann für Top-Secret-Fälle, muss einen nahezu aussichtslosen Kampf gegen die Zeit gewinnen …


    Rezension:
    Wie oben ersichtlich bespreche ich die e-book Ausgabe dieses Buchs.
    Leider habe ich es nach etwa einem Drittel wirklich genervt aufgegeben.
    Daran hat zu einem großen Teil auch der Verlag Schuld, denn die Umsetzung von Print in e-book ist grausam.


    Technische Mängel in der Umsetzung
    Wortdreher, fehlende oder falsche Zeichen, nicht erkennbare Absätze ... für einen derartig großen Verlag eine peinliche Umsetzung.
    Auch mehrere Umstellungen meines Readers (Trekstor 3) in andere Schriftgrößen oder ein Update der Firmware brachten keine Besserung.


    Inhaltlich viel heiße Luft
    Aber auch Tom Clancy, den ich eigentlich sehr gerne lese hat sich mit diesem Buch keinen Gefallen erwiesen. Er entwirft einen großen Plan, der in der Realität leider ein schöner Traum bleiben wird.
    Frieden zwischen Israel und seinen Nachbarn.
    So weit so gut, doch die Umsetzung ist einfach nur aufgeblasen, denn immer wieder wird von einzelnen Punkten des geplanten Vertrags gesprochen, die geändert werden müssten oder die diese oder jene Partei gerne anders formuliert hätte ... aber welche Punkte das im Einzelnen sind, da lässt Tom Clancy alles offen. Das wird mit lapidaren Nebensätzen abgehandelt.
    Überhaupt ist dieses Buch (zumindest bis zum Ende des ersten Drittels) weniger ein Thriller, als vielmehr ein verbrämtes Hurra auf die amerikanische Außenpolitik. So etwas kann spannend sein. Aber wenn ich als Leser von einer Sitzung zur nächsten gejagt werde, immer nur kleine Informationsbrocken hingeworfen bekomme, dafür aber ausufernde Beschreibungen von Zimmern oder ellenlange Dialoge über Politik, die nie auf den Punkt kommen, dann kann ich schon ein wenig grantelig werden.
    Ein Thriller lebt von Konflikten, nicht notwendigerweise von Action. Aber diese Konflikte sollten für die Leser auch nachvollziehbar sein.
    Intrigen und Machtspiele in der hohen Politik darzustellen, scheint allerdings nicht Clancys Stärke zu sein. Er leiert beinahe die kleinen verbalen Schlachten herunter, dass man als Leser das Gefühl bekommt, im Weißen Haus regieren nur ADS-Kranke, die morgens schon auf einer ordentlichen Dosis Ritalin sind.


    Auch die Figuren sind blass. Clancy bemüht sich zwar ihnen Tiefe zu verliehen, aber seitenlange Rückblenden, die zudem teilweise sehr wehleidig daherkommen, hinterlassen einfach kein gutes Bild.
    Vor allem dann, wenn sich die (natürlich nicht-amerikanischen) Nebenfiguren mit ihrer hochnotpeinlichen Nabelbeschau häufen, ohne dass man als Leser auch nur eine Ahnung davon erhält, wer, warum, wieso jetzt was weiß und warum reagiert. Clancys Sprache vibriert hier besonders stark vor dem bereits von mir angemerkten "Hurra-Patriotismus", was sich vor allem in der Anlage dieser Gegenspieler deutlich zeigt.


    Nach einem Drittel habe ich das Buch abgebrochen, als ich zum wiederholten Male Zeuge irgendeines politischen Machtspielchens wurde, dessen Sinn mir inzwischen vollkommen egal war.
    Ich denke, dass Clancy bei diesem Buch gut daran getan hätte, den Rotstift intensiver anzusetzen. Was er hier auf knapp 800 Seiten versucht auszuwalzen, hätte mit mehr Spannung auch auf 300 oder 350 gepasst.


    Wer sich für eine gute Umsetzung einiger der Ideen Clancys aus diesem Roman interessiert, der sollte lieber bei dem Film bleiben, der als "Der Anschlag" mit Morgan Freeman und Ben Affleck erhältlich ist. Die ist eine der wenigen cineastischen Umsetzungen, die weitaus gelungener ist, als ihr literarischer Ursprung.


    "Finger weg", wäre vielleicht noch der beste Rat, den ich hier geben kann, da ich wegen meines vorzeitgen Abbruchs keine Wertung vornehmen möchte.

    Kurze Anmerkung:
    Da das Buch und seine beiden Autoren ja bereits hinreichend vorgestellt wurden, verzichte ich auf eine weitere Vorstellung, und möchte direkt mit meiner Rezension beginnen.


    Rezension zu:
    "Und plötzlich guckst du bis zum lieben Gott"


    Als Freier Handelsvertreter kommt man ja ein wenig in rum in der Welt. Da ich auch einige Kunden in Köln habe, ergab es sich, dass ich eines Tages in ein etwas ungewöhnliches Restaurant eingeladen wurde.
    Dort sah ich zum ersten Mal, leider nur kurz, Horst Lichter.
    Auf mein erstauntes Lächeln ob dieses Mannes und seines Auftrtetens erklärte mir mein Geschäftspartner, dass dieser Mann eine Kochsendung im Fernsehen moderieren würde, und dort eine Mischung aus Koch und Komödiant geben würde.
    Neugierig geworden sah ich mir die Sendung an, und fand eine ganze Weile später seine Autobiographie, die von Markus Lanz verfasst worden war.


    Meine Überraschung, dass ausgerechnet ein Moderator der Privaten ein Buch über einen Fernsehkoch der öffentlich-rechtlichen Sender geschreiben hatte war groß. Zwei mehr oder weniger Promintente Menschen in einem Buch?


    Allerdings nimmt sich Markus Lanz sehr zurück, lässt Horst Lichter und viele wichtige Menschen aus dem bewegten Leben des Menschen hinter dem Schnauzbart erzählen.
    Das gelingt im Zusammenhang mit den vielen Bildern sehr gut.
    Das Leben von Horst Lichter war wirklich kein leichtes, aber die Art und Weise, wie er sich gefangen hat, und wie er heute damit umgeht, erscheint mir beachtenswert.


    Somit habe ich bereits nach wenigen Seiten diese Autobiographie sehr genossen und sie auch weniger als eine Lebenserzählung angesehen, als vielmehr wie einen hintergründigen Ratgeber.
    Horst Lichter ist weit mehr, als nur der Mann mit dem "riesigen Suppenfilter im Gesicht", den listig und lustig funkelnden Augen hinter der runden Brille und den flinken Händen am Herd oder Schneidebrett.
    Horst Lichter ist das, was man vielleicht als einen Helden des Alltags bezeichnen könnte.


    Insgesamt ist dieses Buch ein sehr zeit- und altersloses, dass ich uneingeschränkt empfehlen möchte.
    Vieles, was nur zwischen den Bildern und Zeilen durchschimmert, ist weit mehr wert, als viele Lebensratgeber vordergründig anzubieten scheinen.


    Das einzige Manko ist der doch recht hohe Preis und die Geschwindigkeit, mit der man sich durch das Leben von Horst Lichter liest.
    Da es aber sehr unterhaltend geschrieben ist, von köstlich bis zart bitter im Nachgeschmack, gebe ich diesem Buch 9 Sterne.


    Richard Jaeger

    Hallo Nick :wave


    Oh ja, die Sucht hat zugeschlagen :yikes (ich liebe diese kleinen Grinsegesichter)


    Innerhalb kurzer Zeit zwei Bücher gelesen und rezensiert, und die nächsten 5 schon im Visier.
    Es macht sehr viel Spaß, wenn man nach dem Lesen das Buch nochmal Revue passieren lässt, um es zu rezensieren. Auch der Austausch oder das Lesen der anderen Meinungen, ist ein schöner Anreiz nach Feierabend oder in den letzten Urlaubstagen, auf der Terasse das schöne Wetter mit einem guten Buch zu genießen.


    Ja, die Büchereulen sind schon ein suchtgefährdendes Forum :-)
    Aber um ehrlich zu sein:
    Lieber entdecke ich den Spaß am Lesen in einer neuen Tiefe, als dass ich ein Buch einfach nur so konsumiere.


    Leider ruft mich zum Wochenende hin erneut die Pflicht des schnöden Alltags, sodass meine nächste Rezension wohl auf sich warten lassen muss.


    Aber jetzt habe ich Blut geleckt :-] :lesend


    Beste Grüße


    Richard :wave

    Nachdem ich nun innerhalb kurzer Zeit zwei Kleinverlagsromane des Genres Science Fiction gelesen habe, möchte ich gerne den Geschmack von Warp und Lasern auf der Lesezunge durch einen anderen ersetzen.
    Folgende Bücher habe ich dabei zur auswahl:


    - Tom Clancy
    Das Echo aller Furcht (Goldmann Verlag, ISBN 978-3442460892) genervt nach einem Drittel abgebrochen
    - Daniel Suarez
    Daemon (rororo, ISBN 978-3499256431) gelesen und rezensiert am 09.06.2012
    - Daniel Suarez
    Darknet (rororo, ISBN 978-3499252440)gelesen und rezensiert am 17.06.2012
    - Markus Lanz
    Und plötzlich guckst du - bis zum lieben Gott: Die zwei Leben des Horst Lichter (Goldmann Verlag, ISBN 978-3442155477) gelesen und rezensiert am 02.06.2012
    - Gabi Köster
    Ein Schnupfen hätte auch gereicht: Meine zweite Chance (Scherz, ISBN 978-3502151883)Abgebrochen, da doch nicht so ganz mein Geschmack.


    Off Topic, bzw. Platzhalter für die nächste 5er-Liste
    Jetzt bin ich auf der Suche nach leichter Kost, möglichst epub oder PDF, da mein Trekstor3 diese Formate bedienen kann, und ich die nächste Zeit geschäftlich viel unterwegs sein werde.
    Ein Vorteil der e-Reader, den ich nicht mehr missen möchte.
    Eventuell werde ich mir aber von meinem Schwager dessen "Erstzkindle" ausleihen. Es ist ein älteres Modell, aber noch voll funktionstauglich.
    Neue Liste folgt, sobald Lesefutter vorhanden ist.

    Pate der Verlorenen
    Ein Roman von Dirk Ganser


    Taschenbuch: 320 Seiten
    Verlag: Begedia Verlag (27. April 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3981394658
    ISBN-13: 978-3981394658


    Über den Autor
    Dirk Ganser wurde 1967 in Köln geboren, wo er auch heute noch mit seiner Frau lebt und arbeitet.
    http://dirkganser.wordpress.com/
    (Quelle: amazon.de)


    Inhalt
    Eigentlich wollte Phelan Delft mit den Geschäften seines Vaters nichts zu tun haben. Als er jedoch bei einem Kartenspiel die experimentelle Explorerkogge "Mutters Stolz" gewinnt, deren Mannschaft nur aus Neurosklaven besteht, die zudem an den aufmüpfigen Bordcomputer "Mutter" gebunden sind, wird Phelan mehr und mehr in eine Intrige verstrickt, die nicht nur die Unione Omertá oder seinen Vater Don Carmine betrifft. Eine Organisation namens Spartakus plant schon seit Generationen einen Putsch gegen die Hanse und einen offenen Krieg gegen die Freien Republiken der Milchstraße. Die Unione stellt dabei eine nicht zu unterschätzende Macht im Hintergrund dar. Phelan ist der Schlüssel, um diese Macht zu brechen und zugleich Spartakus den Weg an die Macht über die Hanse zu ebnen. Um den Namen seines Vaters reinzuwaschen und seine restliche Familie zu schützen, muss Phelan Delft einen Weg einschlagen, den er immer vermeiden wollte.
    Er wird der Pate der Verlorenen.
    (Quelle: http://verlag.begedia.de/news.php)


    Rezension
    Das mir vorliegende Taschenbuch macht einen sauber verarbeiteten Eindruck. Auch nach dem Lesen blieben keine übermäßigen Gebrauchsspuren wie Knicke auf dem Einband zurück. Das Layout ist angenehm zu lesen, jedoch scheint es an einigen Stellen kleine Verrutscher gegeben zu haben.
    Vernachlässigbare Kleinigkeiten, wenn ich im Vergleich hierzu Layout und Rechtschreibung einiger Bücher aus großen Verlagen zum Vergleich heranziehe.
    Dennoch sollte hier in Zukunft intensiver geprüft werden, damit der gute, erste Eindruck nicht geschmälert wird.


    Die Geschichte beginnt recht humorvoll, überschreitet aber auch im Verlauf der Geschehnisse nie die Grenze zum Klamauk. Dieser Humor, der sich oft in den Dialogen zeigt, nimmt dann auch viel von der dunklen Stimmung, die sich teilweise doch breitmacht.
    Die Figuren sind nur kurz umrissen, ihre Tiefe wird in erster Linie durch ihre Interaktionen und Handlungen ersichtlich. Ihre Beweggründe werden ebenfalls nur grob umrissen, was als Leser einerseits ein wenig herausfordert, andererseits aber auch eine angenehme Abwechslung zu so manch anderer hochnotpeinlicher Nabelbeschau ist, die andere Autoren ihren Figuren zugestehen.
    Die Technik, die in vielen Science-Fiction Romanen im Vordergrund steht, bleibt hier dankenswerterweise im Hintergrund. Dennoch wirkt sie teilweise archaisch, was sich auch in der eher maritim anmutenden Art und Weise manifestiert, mit denen die Raumschiffe (hier Koggen) beschrieben und betrieben werden. Reizvoll ist es, vor allem bei der einzigen Raumschlacht in diesem Buch, aber man muss sich darauf einlassen.
    Die Sprache von Dirk Ganser wirkt natürlich, ohne aufgesetzt zu wirken. Ich hatte eher das Gefühl einem Erzähler zu lauschen, als ein Buch zu lesen. Es gibt zwar noch Ecken und Kanten, die vielleicht geschliffen werden sollten, aber für ein Debüt ist der Stil wirklich gut gelungen.


    Die Geschichte ist allerdings nicht so richtig Fleisch und auch nicht richtig Fisch.
    Für eine waschechte Space Opera bietet sie zu wenig Oper, für Military Science-Fiction zu wenig Military. Dennoch funktioniert dieser Roman auf eine merkwürdige Weise, die ich nicht so recht in Worte fassen kann. In allererster Linie mag das an den Hauptfiguren liegen, zu denen auch ein aufmüpfiger Bordcomputer gehört, dessen Sprüche mir so manches Schmunzeln entlockten.
    Aber auch die Helden, die zwar gut, aber nicht strahlend sind, ebenso wie der große Antagonist, der auf seine Weise ebenfalls nachvollziehbar in seinen Plänen bleibt.


    Schwer tue ich mir allerdings mit einer abschließenden Bewertung, wie man schon an der Länge dieser Rezension erkennen mag.
    Der Roman wirkt ein wenig wie ein Autorenfilm, der auf einer Veranstaltung für Actionfilme vorgestellt wird. Er weiß zu überzeugen, aber es ist fraglich, ob er wirklich das gewünschte Publikum erreicht.
    Auch glaube ich, dass gerade die bekannten Bilder, die der Autor in einen neuen Kontext setzt, nicht jedermanns Sache sein könnten. Sie funktionieren nur dann, wenn man sich als Leser darauf vorbereitet, das Unerwartete zu erwarten. Das kann nach hinten losgehen, wenn dieser Roman auf eingefahrene Lesegewohnheiten und –wünsche trifft.
    Wie schon bei „Eobal“, von Dirk van den Boom, dass ebenfalls in einem Kleinverlag erschienen ist, und das ich bereits besprochen habe, bedient sich Dirk Ganser in „Pate der Verlorenen“ bekannter Bilder und Sujets, die jedoch immer nur wie nette kleine Verweise wirken, da die Geschichte einen vollkommen eigenen Verlauf nimmt. Diese Bilder kommen zum Teil aus so bekannten Filmen wie „2001, Odyssee im Weltraum“, „The Godfather I-III“ und auch einem guten Schuss „Star Wars“.
    Auch sind einige Perspektiv- und Szenenwechsel enthalten, die eher einem Film zustehen, als einem Buch.
    Gelungen sind sie, aber sie kommen unerwartet.


    In Schulnoten ausgedrückt:
    Aufmachung (Druck, Bindung, Cover) = 2
    Stil / Handwerk = 3
    Plot, Wendungen = 3
    Debütbonus = 2


    Im Wertungssystem des Forums würde stimme ich am ehesten mit 6-7 Punkten.
    Potenzial für eine Steigerung ist vorhanden. Und da der „Pate der Verlorenen“ ja der erste Band einer mehrbändigen Reihe ist (angedacht ist laut dem Autor eine Trilogie), hoffe ich, dass der Autor dieses Potenzial, dass seine Figuren auch ausnutzen wird.


    Nachtrag:
    Ich sehe gerade, dass nur die Vergabe von vollen Punkten vorgesehen ist.
    Daher vergebe ich 7 Punkte in der Hoffnung, dass der Autor das bereits erwähnte Potenzial seiner Figuren und der Welt, die er entwirft, in einem Folgeband auch ausnutzt.

    Hallo Clare :wave


    Danke für dein Willkommen :wave


    Ich habe soeben meine erste Rezension eingestellt (Eobal, von Dirk van den Boom) und kann es nur wiederholen:
    Die verwendete Forensoftware ist wirklich komfortabel!
    So macht es Spaß, eine Rezension zu verfassen und einzustellen.
    Meinen Respekt vor, und meinen Dank an die Admins :wave


    Beste Grüße


    Richard :wave

    Eobal
    Ein Roman von Dirk van den Boom


    • Broschiert: 172 Seiten
    • Verlag: Atlantis Verlag Guido Latz; Auflage: 1. (5. Juli 2011)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3941258583
    • ISBN-13: 978-3941258587
    • Größe und/oder Gewicht: 21 x 14,8 x 1,4 cm


    Über den Autor
    Dirk van den Boom, geb. 1966 in Fürstenau, wuchs an der Nordseeküste in Wilhelmshaven auf. Er studierte Politikwissenschaft an der Universität Münster und arbeitet seitdem als Consultant in den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit, Migrationspolitik und Sozialpolitik. Seit 2005 ist er selbständig.
    (Quelle Buchinformationen und Autor:amazon.de)


    Kurzbeschreibung
    Casimir Daxxel, der junge Konsul der Galaktischen Akte auf der Randwelt Eobal, hat es nicht leicht: Er wird von allen gehasst und sein Job ist mühsam. Als er eines Morgens die Leiche seines einzigen Freundes, des turulianischen Botschafters Dhloma, im Foyer seines Konsulats findet, beginnen die Probleme erst richtig. Er wird mit Dingen konfrontiert, die er sich niemals hätte träumen lassen: Galaktopolitische Spannungen, reizende Echsenfrauen, korrupte Polizeichefs, höchst gefährliche Drogengeschäfte und mehrere Versuche, ihn vom Leben zum Tode zu befördern. Daxxels einzige Verbündete ist die Marinesoldatin Josefine Zant, offiziell für die Sicherheit des Konsulats verantwortlich, aber offenbar vielfältiger begabt. Als schließlich auch noch Söldner, Kampfkreuzer und sehr seltsame Verwandtschaftsverhältnisse dazu kommen, spürt der junge Diplomat, dass er mit dieser Situation offenbar leicht überfordert ist...
    (Quelle: amazon.de)


    Rezension:
    Das Buch besticht zunächst durch die sehr gute Verarbeitung. Trotz, oder vielleicht gerade wegen, des ungewöhnlichen Formats liegt das Buch gut in der Hand. Der Schriftsatz ist sehr sauber und gut lesbar, das Coverbild lädt geradezu ein, in diesem Buch zu schmökern.


    Dirk van den Boom ist nach eigenem Bekunden ein bekennender Military-SF Fan. Seine Tentakel-Trilogie, die der Atlantis Verlag in einem Band komplett neu aufgelegt hat, dürfte man getrost als seine Feuertaufe bezeichnen. Ebenso ist Dirk van den Boom der Initiator der Rettungskreuzer Ikarus Serie, aus dem gleichen Verlagshaus und schreibt derzeit einen Zyklus aus dem Genre der alternativen Historie. Mit Eobal verlässt er sozusagen gewohnte Gefilde, und präsentiert einen Kriminalfall in einem gewohnten Science Fiction Gewand.


    Die Sprache von Dirk van den Boom ist in Eobal sehr angenehm zu lesen. Sie unterscheidet sich kaum von seiner „echten Stimme“, die ich auf dem Colonia Con 2012 selber erleben durfte.
    So schimmert auch in dem ganzen Buch ein hintergründiger Humor durch, der sich ab und zu auch mal richtig Bahn bricht, ohne aber in Albernheiten abzugleiten was ich persönlich sehr wichtig finde.
    Der Autor schaffte es mit seiner Geschichte vor meinem geistigen Auge einen Film ablaufen zu lassen, der an eine filmische Actionkomödie mit spritzigen Dialogen, spannenden Szenen und guten Bühnenbildern erinnerte.
    Die Geschichte selber bedient sich des einen oder anderen bekannten Bilds, dass man bereits aus Filmen oder Literatur kennt. Der Autor versteht es jedoch daraus eine vollständig neue Geschichte zu weben. Es bereitete mir ausnehmend viel Spaß, eben jene bekannten Bilder einmal in einem vollkommen neuen Kontext zu erleben.


    Insgesamt war ich sehr positiv überrascht, denn Military Science Fiction ist ein gänzlich anderes Sub-Genre, als das immer mehr aufkommende Space-Crime. Herr van den Boom ist jedoch ein Vollbluterzähler, der den Genresprung zwischen seinen üblichen Themen und dem vorliegenden scheinbar mühelos schafft.


    Für Freunde der lockeren Unterhaltung, die einen flott und mit einem Augenzwinkern erzählten Krimi auch gerne mal in einem vollkommen anderen Setting erleben möchten, ist dieses kurzweilige Buch eine absolute Empfehlung wert.
    Lässt man sich erst auf das vielleicht ungewohnte Setting ein, wird man mit einer spannenden Geschichte belohnt.

    Guten Morgen liebe Miteulen :wave


    Danke an alle, die mich gestern weiterhin so nett begrüßt haben :wave


    Allmählich beginne ich auch die Forensoftware zu genießen (habe einen Beitrag ohne Probleme editieren können).


    Wenn ich es schaffe, werde ich heute auch meine erste Rezension einstellen, und eines der Bücher, die ich auf dem Colonia Con "erbeutete" und gestern in einem Rutsch durchgelesen habe, vorstellen.


    Beste Grüße und euch allen einen ruhigen Start in die verkürzte Arbeitswoche,


    Richard :wave