Ben B. Black, „Die Vergessenen“ Band 3 der Armageddonreihe
Format: Kindle Edition (ohne DRM), Dateigröße: 209 KB, Verlag: Begedia Verlag (7. Juli 2012), Sprache: Deutsch
ASIN: B008ITMW4W
Über den Autor
Ben B. Black erblickte 1963 im schönen Oberschwaben das Licht der Welt. Bereits als Kind entdeckte er seine Liebe zur phantastischen Literatur. Zu den anfänglich bevorzugten Science-Fiction-Romanen gesellten sich schnell auch Bücher aus den Bereichen Fantasy und Horror, er weiß aber auch einen guten Thriller zu schätzen.
Etwa in der Mitte der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts kam Ben mit der Welt der Paper&Pencil-Rollenspiele in Kontakt. Da er auch immer wieder Spielrunden als »Spielmeister« leitete, lag es nahe, sich die dafür nötigen Abenteuer selbst auszudenken, und so war auch der Schritt zum Schreiben kein allzu großer mehr. Zunächst schrieb er für sich und seine Freunde, bevor er Anfang 2011 Mitglied im Autoren-Team der deutschen SF-Serie »Ren Dhark« wurde.
Homepage von Ben B. Black
(Quelle: http://apokalypsis.sf-fan.com/die-macher/ )
Kurzbeschreibung
Die Gruppe der Überlebenden um Sandra, Martin und Pfarrer Stark kommt im verwüsteten Deutschland nur langsam voran. Der Militär-LKW, mit dem Sandra und Stark einen Teil der Kinder aus Köln retten konnten, ist mit den Mitteln und Kenntnissen der Gruppe nicht zu reparieren. Sie beschließen sich zu Fuß nach Nörvenich durchzuschlagen, wo Sandra noch aktive Einsatzkräfte vermutet. Unterwegs treffen sie Stephan, einen Eigenbrödler mit merkwürdigen Neigungen. Trotz ihrer Bedenken gibt Sandra nach, als er sich den Flüchtlingen anschließen will.
Auf ihrem Weg werden die Überlebenden von einer ständig größer werdenden Meute schneller Zombies verfolgt, die von Frank angeführt werden. Gabriel peitscht den immer größer werdenden Hass auf alles Lebende in Frank an.
Doch als die Überlebenden endlich ihr Ziel erreichen, erweist sich der Stützpunkt als ...
... verlorene Hoffnung
Technisches
Das Cover ist thematisch an die beiden ersten Bände angepasst, und sehr stimmungsvoll. Der erste Band „Gottes letzte Kinder“ hat offenbar hier auch eine Anpassung erfahren. Das Cover, das derzeit noch auf amzon angezeigt wird, ist so nicht mehr gültig. Das korrekte ist auf der Verlags-HP zu sehen.
Das Layout des e-book ist ebenfalls wieder ordentlich gelungen.
Insgesamt bin ich schon von diese Warte aus sehr zufrieden mit dem, was ich da für 2,99€ erhalten habe.
Die Konvertierung via callibre in das von mir benötigte e-pub war kein Problem.
Rezension
Vielleicht war es ein Fehler, direkt nach dem Desaster mit dem Roman „Feindliche Übernahme“ von John Ringo (Rezi siehe hier) weiterzumachen. Ein Fehler deshalb, weil ich an den mittlerweile dritten Band der Armageddonreihe von D. J. Franzen mit einer viel kritischeren Lupe herangegangen bin. Und obwohl ich also immer noch etwas aufgewühlt war, um nicht zu sagen motzig, hat mir „Verlorene Hoffnung“ sehr gut gefallen.
Vielleicht spielte da auch die vorangegangene Enttäuschung mit hinein?
Die Geschichte um die letzten Überlebenden der Zombieseuche wird hier sehr gut fortgesponnen. Eine neue Figur betritt die Bühne, trifft recht zügig auf die alten Bekannten aus den beiden ersten Bänden, und Konflikte sind vorprogrammiert. Ben B. Black hat bereits Erfahrung mit dem Schreiben von Heftromanen und Fortsetzungen, was man diesem Buch / Taschenheft anmerkt. Mit einigen wenigen Pinselstrichen charakterisiert er die neue Figur, führt die Vorgaben für die alten Figuren gekonnt weiter, und spannt einen guten Spannungsbogen. Es gab keine Längen, die Handlung und die Flucht der Überlebenden wird sehr unterhaltsam, und vor allem logisch im Bezug auf die Probleme, die nach so einer Katastrophe auftreten, fortgesetzt.
Achtung! Spoiler!
Da einige der überlebenden Kinder behindert sind, ergeben sich auch gesundheitliche Probleme. Sehr schön recherchiert ist hierbei die Problematik von Menschen, die am Downsyndrom leiden.Dennoch bleibt die Recherche der Autoren / des Exposéredakteurs dort, wo sie hingehört.In den Hintergrund. Was recherchiert wurde, findet direkten Einlass in die Handlung, wo sich die Recherche von selber erklärt. Ebenso ist die neue Figur Stephan, die Ben B. Black hier einführt, jemand, den man als Leser mit Misstrauen beobachtet, ohne es direkt benennen zu können.Sehr schön gemacht! Ich bin gespannt, wohin sich das noch entwickeln wird!
Der Wechsel zwischen D. J. Franzen und Ben B. Black als Autor war angenehm weich, wobei auch die angehangenen Leseproben aus dem jeweiligen Folgenband sehr hilfreich sind.
Allerdings finde ich persönlich den Stil von Black einen Zacken besser, als den von Franzen.
Es fällt mir schwer nicht weiter zu spoilern, da ich ungern Spannung vorwegnehmen möchte.
Aber die bereits erwähnten Probleme, denen sich die Überlebende einer solchen Katastrophe gegenüber sehen, werden hier sehr gut mit in die Handlung einbezogen, ja sie sind sogar größtenteils handlungsrelevant. Etwas, was mir bei manch anderen Romanen, auch in anderen Settings / Genres, manchmal etwas fehlt. Wie schon in den vorherigen Bänden ist der Ekelfaktor sehr gering, ohne Spannung aus dem Roman zu nehmen. Für eine Serie, die auf Zombies basiert bzw. in denen diese Horrorgestalten eine treibende Kraft darstellen, ungewöhnlich, aber sehr gut umgesetzt.
Fazit:
Alleine die Tatsache, dass die Armageddonreihe bisher nur als e-book erhältlich ist, lässt mich bei der Bewertung Zurückhaltung üben. Ich würde gerne eine Printfassung in Händen halten die, bei entsprechender Aufmachung, auch etwas teurer sein dürfte.
Vielleicht als Doppelausgabe, mit Wendecover?
Aber das ist vermutlich eine Preiskalkulationsfrage, zu der ich als Leser nicht viel sagen kann.
In allen anderen Belangen ist dieses Projekt des kleinen Begedia Verlag nicht nur ambitioniert, es macht auch Spaß, als Leser den Ideen und Umsetzungen der Autoren zu folgen. Die Reihe scheint keine reine Horrorreihe zu sein, dafür sind zu viele Aspekte eines sogenannten Genrecrossovers enthalten. Diese sind allerdings in der inneren Logik der Welt, die hier aufgebaut wird, absolut nachvollziehbar und wirken nicht aufgesetzt.
Abschließend muss ich sagen, dass ich wirklich verblüfft bin, dass eine Handvoll Hobbyisten, was bitte nicht als Wertung verstanden werden soll, so ein Projekt auf die Beine stellen, und derartig stimmungsvoll und professionell durchziehen können. Erst Recht nach einigen herben Enttäuschungen, die aus größeren Verlagen kamen.
Wie gesagt:
Jetzt das Ganze noch als Print, und das Rundumsorglospaket ist fertig geschnürt.
Da mir der Stil von Ben B. Black sogar etwas besser gefällt, als der von D. J. Franzen, gibt es diesmal 8 Sterne.
Edit: Threadtitel korrigiert. LG JaneDoe