x Autorinnen: Natasha Fennell, Róisín Ingle
x Übersetzerin: Andrea O‘ Brien
x Titel: Club der Töchter
x Originaltitel: The Daughterhood
x Genre: Ratgeber/Erfahrungen
x Erscheinungsdatum: 10. März 2016
x bei KiWi
x 274 Seiten
x ISBN: 3462048732
x Erste Sätze: Stellen Sie sich vor, Sie stünden am Grab Ihrer Mutter und hätten keine Schuldgefühle …
Heute ist Donnerstag. Ich bin im Krankenhaus, auf dem Weg zu meiner Mutter. Im Flur riecht es nach Medizin und verkochtem Gemüse, vermutlich Rosenkohl. Bei der Mischung dreht sich mir der Magen um.
Klappentext:
Meiner Mutter erzähle ich ALLES muss sie nicht wissen.
Die eine versteckt sich hinter dem Sofa, wenn ihre Mutter unangekündigt vor der Tür steht, die andere befürchtet, wie ihre Mutter zu werden, die Dritte will die Schieflagen des Lebens auch mal ohne mütterlichen Beistand meistern …
Nach einem langen Abend mit viel Rotwein beschließen neun Frauen: Wir gründen den Club der Töchter. Jede bekommt eine kleine Aufgabe, um die schönste und nervenaufreibendste Beziehung ihres Lebens zu verbessern – die zu ihrer Mutter.
Am Ende dieser wahren Geschichte steht das Manifest des Clubs der Töchter: Zehn Dinge, die man mit seiner Mutter tun sollte, bevor es zu spät ist.
Rezension:
„Club der Töchter“ von Natasha Fennell und Róisín Ingle behandelt ein Thema, über das sich die meisten Frauen die wenigste Zeit Gedanken machen, das aber fast jede Frau früher oder später beschäftigen wird: War/bin ich meiner Mutter eine gute Tochter? Oder im schlimmsten Fall: Wieso denke ich erst jetzt darüber nach, wo sie tot ist? Das klingt natürlich erst mal dramatisch, aber nach diesem Buch denke ich, dass es tatsächlich ein Thema ist, über das jede Frau mal nachdenken sollte.
Als Natasha Fennells Mutter im Krankenhaus liegt, macht sie sich Gedanken um ihre gemeinsame Beziehung. Schnellt steht für sie fest, dass sie ein Projekt ins Leben rufen möchte, das sich mit der Beziehung zwischen Müttern und Töchtern beschäftigt. Ins Boot holt sie sich dazu die Kolumnistin Róisín Ingle, und gemeinsam erschaffen die beiden Frauen den Club der Töchter, über den man unter thedaughterhood.com mehr erfahren kann.
Über einen öffentlichen Aufruf starten die beiden Autorinnen die Suche nach verschiedenen Typen von Töchtern, die die jeweilige Beziehung zu ihrer Mutter verbessern wollen, um mit ihnen über diese Beziehung zu sprechen – sozusagen eine Art Selbsthilfegruppe, die sich um eine der beiden Personen dreht, die dafür verantwortlich ist, dass wir leben.
Mit den Autorinnen besteht der Club am Ende aus neun Töchtern – die Tochter, die nie Zeit für ihre Mutter hat, die Tochter, deren Mutter psychisch krank ist, die Tochter, die Angst hat, wie ihre Mutter zu werden, die Tochter, deren Mutter nur Gefühlskälte für sie übrig hat, die Tochter, die mit der Demenz und dem damit einhergehenden Verlust ihrer Mutter kämpfen muss, die Tochter, die ohne ihre Mutter aufgeschmissen wäre, die Tochter, die alles für ihre Mutter tun würde, die Tochter, die zu ihrer Mutter keine Beziehung hat und die Tochter, die für ihre Mutter immer nur eine Enttäuschung darstellt.
Neun verschiedene Typen, neun verschiedene Wege, die Beziehung zur Mutter zu verbessern und unterschiedliche Ergebnisse. Festgehalten werden grob drei Treffen, in denen jede Tochter zu Wort kommt. Beim ersten Treffen lernen wir die jeweilige Frau und die Beziehung zu ihrer Mutter kennen, im zweiten Treffen wird von den Fortschritten berichtet und zum dritten Treffen gibt es einen Brief an die Mutter, die großteils sehr emotional ausfallen.
Ich fand die verschiedenen Ausgangspunkte der neun Frauen sehr spannend, erkannte mich manches Mal wieder und bekam durchaus den ein oder anderen Gedankenanstoß. Das Ende zeigt, dass es für die Verbesserung der Tochter-Mutter-Beziehung selbstverständlich keine Patentlösung gibt, es teilweise nicht einmal möglich ist, die Beziehung zu verbessern. Aber das Ziel sollte sein, seinen Frieden mit dem Thema zu schließen.
Empfehlenswert ist „Club der Töchter“ für jede Tochter, die die Beziehung zu ihrer Mutter überdenken möchte. Zu guter Letzt möchte ich erwähnen, wie gut mir auch der Schreibstil im Buch gefallen hat. Im Endeffekt fühlt man sich, als würde einem eine gute Freundin von der Sache erzählen – ich habe mich beim Lesen sehr wohl gefühlt.
Fazit:
Wie erfülle ich meine Rolle als Tochter und welche Beziehung führe ich zu meiner Mutter? – Eine Frage, die sich neun äußerst verschiedene Frauen stellten und einen als Leserin zum Nachdenken anregen. Klare Empfehlung.
Bewertung:
8 von 10 Sternen